Begründung der Jury
13 ¾ Jahre alt, depri light und ein vergurktes Referat – Leon hat es nicht leicht, doch er bekommt zumindest in Ethik die Chance, es mit dem Referat noch einmal zu versuchen. So kommt es, dass er sich mit Rouven zusammentut, einem Emo, der kurz davor ist, sich als schwul zu outen, und der Sache mit dem weißen Holzkreuz auf den Grund geht. Wieso steht das Kreuz überhaupt auf der Verkehrsinsel? Und wer sorgt jede Woche für frische Blumen und ein brennendes Grablicht, obwohl der tödliche Fahrradunfall eines gewissen Lukas schon weit über 2 Jahre her ist? Bei ihrer Recherche finden die Jungen einiges über Friedhöfe, trauernde Menschen, sich selber und über echte Freundschaft heraus.
Viele schwerwiegende Themen behandelt Volker Surmann in seinem Jugendroman: Tod, Depressionen, Mobbing und sexuelle Selbstfindung sind einige davon und trotzdem ist das Buch keineswegs damit überfrachtet, sondern punktet mit Leichtigkeit, Optimismus, Humor und Empathie.
Fesselnd und locker ist Leons Geschichte zu lesen, die aus seiner Sicht über alles, was nach dem verpatzten Referat passiert ist, berichtet. Wie eine Detektivgeschichte mit rätselhaftem Fall, Ermittlern sowie falschen und richtigen Fährten kommt es daher und bietet Spannung, Tiefgang, Witz und Aha-Momente.
Die Jury des Evangelischen Buchpreises ist besonders davon angetan, wie authentisch Mut, Zuversicht und der Wunsch füreinander einzustehen vermittelt werden. Freundschaft ist eben stärker als die Diffamierung durch andere und sie ist der Schlüssel, die Welt um uns herum positiv zu verändern.
Über den Autor
Volker Surmann ist Satiriker, Autor und Verleger des Berliner Satyr Verlags. Seit 2003 liest er jeden Donnerstag bei der Lesebühne »Brauseboys« und tritt bei Poetry Slams in ganz Deutschland auf. Nach verschiedenen Veröffentlichungen für Erwachsene ist »Leon Hertz und die Sache mit der Traurigkeit« sein erstes Jugendbuch.