Willibarts Wald
Ein Bilderbuchkino zum Thema Nachhaltigkeit und Umweltschutz.
Eingereicht von Bärbel McWilliams, Wiebke Mandalka
Kurzbeschreibung:
Holzfäller Willibart lebt sein geregeltes Leben mit Morgengymnastik und Frühstückspfannkuchen in einer Hütte am Waldesrand. Als eines Abends ein Vogel vor seiner Tür steht, dessen Baum er gefällt hat, gewährt er dem Vogel Unterschlupf in seinem Bart. Als am nächsten Abend ein Stachelschwein vor der Tür steht, dessen Wohnung aus Ästen er verbrannt hat, wird es schon deutlich ungemütlicher im Bart und als am dritten Tag noch ein Biber dazukommt, dessen Bau er durch das Flößen der Baumstämme zerstörte, hält er es mit all den Tieren im Bart nicht mehr aus. Was ist zu tun?
Mit ausdrucksstarken Bildern und leisem Humor erzählt das Bilderbuch davon, was unser Eingreifen in die Natur für deren tierische Bewohner bedeutet. Es kommt dabei ganz ohne erhobenen Zeigefinger aus und regt dazu an, über unsere Verantwortung für die Schöpfung nachzudenken und ins Handeln zu kommen.
Zielgruppe:
Für Kinder ab 4 Jahren, je nach Wahl der Aktionen auch für Kinder von 3 bis 6 J. gut möglich.
Geeignet für:
KiGo, Büchereiveranstaltung, Herbstfest, Familientreff, Bücherwichte-Club)
Dauer:
je nach Umfang 30 - 90 Minuten
Benötigte Materialien:
Bilderbuch: Die Bilder sind groß genug, dass in einer kleineren Kindergruppe, beim Hochhalten oder Rumgehen von allen gut gesehen werden können.
Materialien für den Nestbau (z. B. Tücher, Kissen, Kisten/Kartons, Holzwolle etc.), Kuscheltiere der Kinder (diese der Einladung, herzlich miteinladen!)
Materialien für das Blätterspiel: Blätter verschiedener Waldbäume (Ahornblätter!), gern auch die Früchte der Bäume, so dass die Kinder sie leichter zuordnen können (Kastanien, Bucheckern, Zapfen, Ahornnüsschen [Nasenzwicker], Eicheln etc.), ein braunes oder grünes Tuch, bei Pflanzaktion: Töpfe, Erde, Samen
Ablauf (Baukastenprinzip): Bilderbuchlesung mit Aktionen
In der Raummitte liegt ein Tuch, auf dem verschiedene Blätter und Früchte verstreut liegen. Wissen die Kinder, zu welchem Baum die Blätter bzw. Früchte gehören? Zusammen zuordnen.
Oder: Am Einlass erhält jedes Kind eine Baumfrucht. In der Mitte des Raumes auf dem Tuch liegen die dazugehörigen Blätter. Kinder erzählen reihum, was sie bekommen haben, dann wird gemeinsam zugeordnet. Überleitung zur Geschichte: Wo findet man diese Bäume? Kennt ihr Tiere, für die die Bäume wichtig sind? Wozu brauchen sie die Bäume?
Während der Lesung machen die Kinder Willibarts Morgengymnastik mit. Die Übungen können auch durch leichte Yogaübungen (z. B. die Katze, der Baum, der Holzfäller) ergänzt werden. Beim Lesen der Geschichte werden die Kinder die vorkommenden Geräusche (Tock-Tocke-Tock, Hack-Hacke-Hack und Klatsch-Klatsche-Klatsch) begeistert mitmachen.
Mögliche Fragen während des Lesens:
- Stell dir vor, du wärst Willibart. Was hättest du an seiner Stelle getan, als die Tiere an seine Tür klopften?
- Was könnte Willibart in Zukunft anders machen?
- Welche Figur wärst du gerne in dem Buch?
- Was ist eigentlich aus Holz? Auf was könntest du verzichten? Was könnte anstelle von Holz verwendet werden?
- Wie würde es in deinem Wald aussehen?
Nestbau
Wie auch Willibart es in der Geschichte tut, können die Kinder zum Abschluss der Geschichte für ihre Kuscheltiere aus Tüchern, Holzwolle o.a. gemütliche Höhlen und Nester bauen.
Bibel
Am Anfang der Bibel findet man zwei Erzählungen von der Erschaffung der Welt. In der ersten Erzählung (1. Mose/Genesis 1,1-2,4a) https://www.die-bibel.de/bibeln/online-bibeln/lesen/BB/GEN.1/1.-Mose-1 , der jüngeren von den beiden, wird die Erschaffung der Welt in sieben Tagen dargestellt. Die ältere Erzählung (1. Mose/Genesis 2,4b-24) https://www.die-bibel.de/bibeln/online-bibeln/lesen/BB/GEN.2/1.-Mose-2 beschreibt zuerst die Erschaffung des Menschen. Dann pflanzt Gott einen wunderbaren Garten und setzt den Menschen hinein. Der Mensch sollte im Garten ruhen, aber auch den Garten bebauen und bewahren (Vers 15). Mit dieser Aufgabe muss sich Willibart im Bilderbuch auseinandersetzen.
Was bedeutet genau „bebauen und bewahren“? Zuerst einmal bedeutet „bebauen“ Arbeit, aber eine Arbeit die Freude macht, weil es eine sinnvolle Arbeit ist. Wer schon einmal in einem Garten gearbeitet hat, weiß, dass manche Arbeiten ganz schön anstrengend sind. Aber wenn dann die Ernte da ist oder die Blumen, Sträucher und Bäume in herrlicher Blüte stehen, kann man sich richtig daran erfreuen. Das biblische Wort für „bebauen“ kann auch „verehren“ bedeuten. Vielleicht führt die Freude am Garten dazu, Gott als Schöpfer zu loben und ihm/ihr zu danken?
Auf alle Fälle sollte die Freude dazu führen, dass der wunderbare Garten erhalten bleibt. Der Bibeltext redet hier davon, dass der Mensch den Garten „bewahren“ soll, verantwortlich damit umgehen und ihn schützen. Willibart übernimmt im Bilderbuch die Verantwortung für die Tiere und den Wald. Er möchte, dass es allen gut geht. Dafür stellt er sogar seinen Bart als Wohnung zur Verfügung. Aber dann merkt er, dass das für ihn nicht wirklich gut ist. So kommt er ins Nachdenken und findet neue Lösungen für die Tiere und den ganzen Wald.
Abschluss:
Singen
Janetzko, Stark wie ein Baum (https://www.youtube.com/watch?v=W4IqXxUvRyc )
Jöcker, Eine Handvoll Erde (https://www.youtube.com/watch?v=WeKlyfTkAi0)
Gemeinsam Essen
Wo es möglich ist können zum Abschluss Pfannkuchen mit Ahornsirup gegessen werden.
Beim Gemeindefest könnten die Pfannkuchen selbst gebacken und im Freien unter einem Baum verspeist werden.
Weitere Aktionen:
Baum-/Waldquiz ; Baumpflanzaktion; Bau eines Insektenhotels; Blätterkronen (Anleitung z. B. in Björk: Linnéas Jahrbuch) , Mobiles aus Ästen oder Kastanienfiguren basteln; Kresse- oder Bohnensamen pflanzen, um zu Hause das Wachstum der Pflanzen zu beobachten.
Für eine längere VA können Förster:in, NABU, Naturfreunde oder BUND angefragt werden. So könnte die Lesung direkt im Wald/Park stattfinden oder es geht nach der Buchbetrachtung raus auf eine Waldsafari.