"Die Katrin wird Soldat" von Adrienne Thomas

Ein Literaturgottesdienst zum Gedenken an den Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 und an die Bücherverbrennungen 1933
Autorin: Barbara Friedrich, Pfarrerin d. Ev. Johannesgemeinde, Hofheim am Taunus
Ein Literaturgottesdienst zum Thema: „Toleranz“ (Themenschwerpunkt des 6. Jahres der Lutherdekade).
Adrienne Thomas: „Die Katrin wird Soldat. Ein Roman aus Elsass-Lothringen“. Erstausgabe: Ullstein, Berlin 1930. Auch dieses Buch gehörte zu den „verbrannten Büchern“. Es erfuhr mehrere Neuauflagen in unterschiedlichen Verlagen. Sie sind teilweise noch antiquarisch zu bekommen. Die letzte Ausgabe erschien im Röhrig Universitätsverlag, St. Ingbert 2008. ISBN 978-3-86110-455-1.
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Übersicht/ Ablauf
Lieder:
EG 584. Meine engen Grenzen
EG 262. Sonne der Gerechtigkeit
oder EG 307. Seligpreisungen
EG 430. Gib Frieden, Herr gib Frieden
oder EG 416. Mach mich zu einem Werkzeug Deines Friedens
oder EG 421. Verleih uns Frieden gnädiglich
oder EG 433. Kanon Hevenu shalom alejchem
oder: EG 434. Shalom chaverim
EG 640. Lass uns den Weg der Gerechtigkeit gehen
oder EG 434. Der Friede des Herrn geleite Euch – als Kanon
oder EG 639. Damit aus Fremden Freunde werden
Eröffnung
Musik
Begrüßung
Lied EG 584. Meine engen Grenzen
Gebet
Lesung: Jeremia Kapitel 36
Lied: EG 262 Sonne der Gerechtigkeit oder s. o.
Informationen zu der Autorin Adrienne Thomas
Ansprache
Lied EG 430. Gib Frieden, Herr gib Frieden oder s. o.
Abschluss
Fürbittengebet:
Vater unser
Lied: EG 640. Lass uns den Weg der Gerechtigkeit gehen oder s. o.
Segen
Eröffnung
Musik
Begrüßung
Votum: Wir feiern diese Andacht im Namen Gottes:
Der Liebe, die uns erhält
Der Gnade, von der wir leben
Der Kraft, die uns erfüllt.
Lied: EG 584 Meine engen Grenzen
Gebet
Guter Gott – Du Gott meines Lebens –
Alle meine Wege enden in Dir
Alle meine Bemühungen und Anstrengungen enden in Dir
Alles, was ich beginne und versuche endet in Dir
Alles Ringen und Fragen, alles Suchen und Klagen endet in Dir
Du kennst mich besser als ich mich selbst kenne
Du weißt: Ich bin nicht so, wie ich sein sollte
Mein Glaube ist zu klein
Meine Dankbarkeit ist zu schwach
Meine Liebe ist selbstsüchtig
Aber die Sehnsucht, die Sehnsucht ist groß
Der Durst nach Frieden ist groß
Und der Hunger nach Leben
Herr, erbarme dich. Amen.
Lesung: Jeremia Kapitel 36 Die Schriftrolle Baruchs wird verbrannt
(Wenn die Lutherübersetzung aus der Stuttgarter Erklärungsbibel gelesen wird, könnte eine zweite Stimme die Erklärungen dazu lesen, die helfen, den Text zu verstehen)
Lied: EG 262 Sonne der Gerechtigkeit oder s.o.
Informationen zu der Autorin
(u. a. nach Werner Treß (Hersg.) Verbrannte Bücher 1933. Mit Feuer gegen die Freiheit des Geistes. Schriftenreihe Band 1003 der Bundeszentrale für politische Bildung. S. 234)
Adrienne Thomas hieß eigentlich Hertha Adrienne Strauch. Sie wurde 1897 in Avold, Lothringen geboren und starb 1980 in Wien. Sie war die Tochter einer jüdischen Familie, ihr Vater war Kaufmann. Sie war selbst Rot-Kreuz-Krankenschwester im ersten Weltkrieg. Die Familie zog nach Berlin, wo Adrienne Thomas eine Gesangs- und Schauspielausbildung bekam. Nach 1933 war sie auf der Flucht durch mehrere europäische Länder; schließlich floh sie in die USA. Von dort kehrte sie später nach Wien zurück.
Ansprache
Das Buch „Die Katrin wird Soldat“ gehört zu den Büchern, die in Deutschland 1933 verbrannt wurden. Das Exemplar, das vor mir auf dem Tisch liegt, enthält einen Eintrag: Einen Namen und den Zusatz „Weihachten 1933“. Es ist also eines der Exemplare, die der organisierten Verbrennung entkommen sind.
Das Buch ist ein Roman in Tagebuchform. Das Tagebuch schreibt die junge Katrin Lentz. Es beginnt an ihrem 14. Geburtstag, dem 27. Mai 1911. Die Schule, die Freundinnen, die Mademoiselle (das Kindermädchen), Auseinandersetzungen mit der strengen Mama – das alles beschreibt sie mit kindlichem Ernst. Im Sommer des Jahres 1911 fährt die Familie zum Urlaub nach Baden-Baden. Dort lernt sie einen älteren Mann, einen Österreicher, kennen. Er nennt sie „Maria“ – und sie kommentiert das ironisch: „Na! Maria! Und dann Jüdin!“. Aber ihm ist das gleich, er nennt sie Maria, lädt sie zu Wanderungen ein und führt mit ihr erwachsene Gespräche. „Er sagte etwas über Deutschland, was ich nicht ganz verstand. Alles wäre Cliquenwirtschaft. Wie die Juden … so würde auch jeder freie Gedanke geächtet. In Österreich sei es durchaus nicht anders“.
Und er fragt sie: „Merkst Du denn nicht, dass in dieser Ächtung eine Portion Angst steckt?“ Als sie mit nein antwortet, fährt er fort: „Das ist aber so. Man fürchtet allerdings nur die Überlegenen“.
Der zweite Teil ihres Tagebuches beginnt am 1. Oktober 1913. Katrin hat nun das Reifezeugnis und ist „aus der Schule“. Sie wehrt erfolgreich den Plan ihrer Eltern ab, in ein Pensionat nach Brüssel zu gehen. Stattdessen besucht sie eine Städtische Industrieschule, „wo man alle nützlichen und unnützen Handarbeiten erlernen kann“ und besucht die Tanzstunde.
Ein blonder junger Mann fällt ihr auf. Lucien Quirin aus der Oberprima wird ihre große Liebe. Eine schöne, tiefe und komplizierte Liebesgeschichte beginnt. Einmal schreibt sie: „Ich sah, dass er leidet, und dass es nicht über alle Maßen schön sein muß, ein Mann zu sein.“ Inzwischen ist es Sommer 1914 geworden. Am 25.7. 1914 schreibt sie:
„Und nun ist seit Tagen von nichts anderem die Rede als von dem Attentat auf das Thronfolgerpaar. Es soll der Funke im Pulverfaß der österreichisch-serbischen Spannung sein.“ Mit ironischer Nüchternheit fährt sie fort: „Von dieser Spannung haben wir hier bis jetzt nicht sehr viel gewusst. Aber plötzlich sollen wir ihretwegen in den Krieg ziehen!“
Diese Nüchternheit wird die kommenden Beschreibungen des Krieges kennzeichnen. Für Propaganda und Pathos nicht empfänglich, beschreibt sie, was sie sieht.
28. Juli 1914: „Traurig genug, dass Österreich mit Serbien Krieg hat. Soviel Blutvergießen um zwei Menschen, die davon doch auch nicht wieder lebendig werden. Naja, Phantasie haben sie immer gehabt, wenn’s sich um Kriegsgründe handelte“.
Lucien will auch in den Krieg ziehen. Sie beschwört ihn, doch nicht „so etwas Irrsinniges zu tun“. Als er davon spricht, dass doch das Vaterland in Gefahr sei, und jeder Deutsche es mit dem letzten Blutstropfen verteidigen müsse, stellt sie für sich nur fest, dass sie das gar nicht einsieht.
Ströme von Reservisten ziehen vorbei, sobald der Krieg ausgebrochen ist. Sie schreibt über die Männer, die da singend und jubeln vorbeiziehen am 2. August 1914: „Sie haben es ja so leicht mit ihrem Heldenmut – sie brauchen nur zu sterben; aber wir Daheimgebliebenen sollen sie überleben“.
Am 3. August 1914: „Die Sonne kehrt sich nicht daran, was uns bevorsteht, strahlt über Freund und Feind, und in ihrem ewigen Gesicht wird sich nichts verändern, wenn Europas Söhne verbluten“.
Der zweite Teil des Tagebuchs endet damit, dass Lucien in den Krieg geht und die beiden Abschied nehmen: „Wir stehen da – Hand in Hand – sehen nur uns, und jeder nimmt noch einmal des andern Bild in sich auf – für Leben und Tod. Für Ewigkeit.“
„Die Katrin wird Soldat“ – so ist der dritte Teil des Tagebuchs überschrieben. Sie hat (noch) keinen Zweifel daran, dass Deutschland in diesem Krieg Sieger sein wird. Aber hellsichtig schreibt sie am 4. August 1914:
„Aber was ist ein Sieg wert, der über Millionen Tote, über Millionen Verstümmelte hinwegschreitet?“
Katrin sucht sich Arbeit. Schließlich wird sie Helferin beim Roten Kreuz und arbeitet Tag für Tag in der „Erfrischungsstation“ am Bahnhof. Die Züge bringen Soldaten an die Front. Sie bringen Verletzte und Gefangene Franzosen zurück aus dem Krieg. Katrin macht sich ihre Gedanken, als sie die Armen Leute sieht, die aus Metz evakuiert werden:
„… dachte ich, dass unser größter Feind nicht der Russe und nicht der Franzose sein könne, sondern die Not. Warum kommt wohl niemand auf den Gedanken, einen Feldzug gegen die Armut zu rüsten? Mein Gott, wer möchte sich in einen Krieg einlassen, in dem nichts zu gewinnen ist, keine Hochöfen, keine stolzen Festungen, kein Geld und kein Land?“
Katrin ist wie gesagt – völlig unempfänglich für Propaganda. Auch gelingt es ihr nicht, in den Franzosen Feinde zu sehen. Als einmal 5 gefangene Franzosen an ihr vorbei geführt werden, beschreibt sie einen von ihnen:
„… wunderschön, vielleicht zwanzig Jahre, hoch gewachsen, schlank, biegsam…Der hat nicht ‚Vive la guerre’ geschrieen, der hat eher eine schöne Bibliothek zu Hause … und sicher sagt er auch manchmal einer Frau viele zärtliche Worte…ein gefangener Franzose. Und hat doch den freisten Gang und die freieste Haltung der Welt“.
Einer der wenigen, kostbaren Briefe von Lucien erreicht sie. Er schreibt: „Von hier draußen will ich Dir nichts erzählen. Es ist über alles Erwarten grauenhaft und nur darum zu ertragen, weil ich weiß, Du bist da…“
30. Oktober 1914. Ein Stabsarzt fährt auf Erholungurlaub. Er stärkt sich bei Katrin im Erfrischungsraum. Eine mit Blut befleckte Karte zeigt er ihr, auf der in sorgsamer Kinderschrift steht: „ Lieber Vater, hoffentlich geht es Dir gut. Wir bitten den lieben Gott täglich, er möge dich gesund heimkommen lassen“. Der Mann rennt weinend in der Küche hin und her: „Die Karte, sagt er endlich, ist an meinen besten Freund… Vorgestern … haben wir ihn … begraben. Aus. Schöner lieber Gott das!“
Weihnachten 1914 notiert sie bitter: „Mir erschien es auch sehr unsinnig, einen Baum zu haben und Geschenke. …Worüber könnte man sich freuen? Nur über ‚Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen’. Aber die gesamte Christenheit zieht es vor, sich im Namen Gottes zu zerfleischen, missversteht vorsätzlich alles, was nur irgend zugunsten des Krieges mißzuverstehen ist, zitiert ‚Ich bin das Schwert’ und proklamiert – jedes Volk für sich – es stehe im Schutz seines Spezialgottes. Plärrt ihm nur die Ohren voll.“
Wieder ein Brief von Lucien. Er schreibt: „… dieser Krieg ist entsetzlich. Morden und zerstören…Schönes und Lebendiges in Schutt und Verwesung verwandeln. Man hat ein Gewehr in den Händen, in die nur ein Pinsel gehört. Und wenn man mir tausend Gewehre gibt, ich bin – bin Maler.“
Katrin notiert am 20. Februar 1915: „Die Welt steht in Flammen. Keiner kann sich retten. Ich ging zum Dienst und mich erwartete die Hölle. Ein Lazarettzug von zweiundvierzig Waggons lief ein. Die kriegführenden Länder tauschen ihre Schwerverwundeten aus. … Menschenrestchen…Wenn ein junger, herrlich gewachsener Bursche keine Augen mehr hat – wozu gibt es Watte? Man kann ihm die Augen ausstopfen…Zweiundvierzig Waggons voll vernichteten Lebens.“
14. März 1915. Katrin sieht die ersten russischen Gefangenen. Sie schreibt hellsichtig: „… was ist ein gefangener Soldat andres in den Händen seiner Feinde? Er hat seine Pflicht getan, hat für sein Vaterland gekämpft – und dafür macht man aus ehrlichen, anständigen Menschen Sträflinge“. Unter den Russen, unter denen sie „viele sympathische, intelligente Gesichter“ sieht, ist ein Jude. Sie schreibt: „Ich kann vielleicht ein Dutzend hebräischer Worte, und eins davon ist wunderschön und dem Russen und mir und uns allen so viel wert wie das Leben. ‚Scholom’. Er streckte mir die Hand hin, seine Augen leuchteten, als er mit einem hebräischen Satz antwortete. Ich verstand ihn nicht. Es war aber auch gar nicht nötig. Wenn sich im Jahr des Unheils 1915 zwei Menschen feindlicher Nationen begegnen, so genügt es schon zu wissen: Wir sind keine Feinde.“
Präzise beschreibt sie, was sie sieht auf dem Bahnhof. Grauenvolle Verletzungen, schreiende, weinende, zerstörte Männer. Sie erzählt, wie sie mit den anderen Frauen Schokolade, Getränke und Essen verteilen, wie sie Karten schreiben für die Verletzten, mit denen die Soldaten versuchen, ihre Familien zu beruhigen.
Immer wieder ist zu spüren, wie tief es sie empört, diese Unterscheidung von Menschen in Gut und Böse, in Freund und Feind. Sie ist nicht bereit, diese Unterscheidung anzunehmen. Katrin sieht nur die Menschen. Sie verweigert sich der vermeintlichen Logik des Krieges. Sie erkennt die Grundvoraussetzungen des Krieges nicht an, der darauf beruht, das Leben des eigenen Volkes für wertvoll, das Leben anderer Völker für wertlos zu halten. Wenn Zeitungen triumphierend berichten, wie eine feindliche Stadt von einer Art Pest ausgerottet wird, dann schreibt sie bitter:
„Was die Pest gefressen hat, ist ja kein Leben, sondern nur feindliches Leben. Ja, es ist eigentlich ein ganz nettes Wort, die ‚christliche Nächstenliebe’. Man kann mit ihr sogar noch in die Kirche gehen und Dankgottesdienste abhalten für einen Sieg – das heißt dafür, dass wieder mal Tausende durch Bomben, Granaten und Pest zum Teufel gegangen sind.“
Deutlicher, nüchterner und schärfer kann man eine Theologie kaum verurteilen, die Gott als Helfer dafür in Anspruch nimmt, Menschen anderer Völker zu töten.
Im Dezember 1915 wird die Rot-Kreuz-Küche auf dem Metzer Bahnhof geschlossen.
Katrin schreibt: „Auf diesen Bahnsteigen habe ich hinter die Kulissen des Krieges gesehen, habe seine gigantische Maschinerie und seine gigantische Grausamkeit bestaunen können. Hier … wohnt seit eineinhalb Jahren Schrecken und Entsetzen. Und trotzdem ist in dieser kleinen Küche auch oft gelacht, sind viele kriegsferne Mädelstreiche ausgeheckt worden“…
Wie das Buch endet, soll hier nicht verraten werden. Nur so viel: Katrin lässt sich zur Rot-Kreuzschwester ausbilden und arbeitet in einem Lazarett. Sie ist 19 Jahre alt, als sie am 7. Dezember 1916 die letzte Eintragung in ihr Tagebuch macht.
Es ist leicht zu verstehen, dass dieses Buch nach der fürchterlichen Logik der Nationalsozialisten auf der Liste der Bücher landete, die verbrannt werden sollten. Ein Text, in dem ein junger Mensch ein so eindringliches Zeugnis ablegt für den Frieden und vor allem für den Wert des menschlichen Lebens, ungeachtet zu welchem Volk es gehört, ungeachtet, welche Religion dieser Mensch hat, das musste denen gefährlich vorkommen, die von der Überlegenheit einer so genannten „Rasse“ über die anderen sprachen. Ein so eindringliches Zeugnis gegen jede Art von Feindbild und Propaganda war gefährlich für eine Bewegung, deren Ideologie aus Feinbildern und zynischer Propaganda bestand.
Der erste Weltkrieg, für dessen Grausamkeit Adrienne Thomas ihre Katrin Zeugin sein lässt, ist längst Geschichte. Auch die Bücherverbrennung von 1933 ist ein Teil der Geschichte geworden. Aber „Gib Frieden, Herr, gib Frieden“ beten wir bis heute. Und bis heute geistern Feindbilder durch die Welt und führen in schreckliche Grausamkeiten. Bis heute trifft uns die Mahnung der Bibel: ‚Denn der Herr, Euer Gott, hat die Fremdlinge lieb, dass er ihnen Speise und Kleider gibt. Darum sollt auch ihr die Fremdlinge lieben, denn ihr seid auch Fremdlinge gewesen in Ägyptenland’. 5. Mose 10, 17 – 19. Bis heute hören wir, dass Jesus Christus sagt: Was ihr einem meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan (im Guten wie im Bösen). Mathäus-Evangelium Kapitel 25, Vers 40.
Bis heute werden die großen Friedensverheißungen der Bibel gelesen und gesprochen und gepredigt. (Schwerter zu Pflugscharen - Jesaja 2 – und viele andere) Und bis heute wird in der ganzen Welt um Frieden gebetet.
Bis heute lesen wir die Geschichte von der Verbrennung der Schriftrolle Baruchs durch den König, der glaubte, er könne die prophetischen Mahnungen damit aus der Welt schaffen. Die Mahnungen, auf Gott zu vertrauen, sich an seine Weisungen zu halten und nicht politisch zu taktieren, waren und sind unbequem.
Wir erinnern uns heute an die Schriftstellerin Adrienne Thomas, die mit „Katrin wird Soldat“ eines der großen Anti-Kriegs-Bücher der geschrieben hat. Sie hat mit diesem Roman ein leidenschaftliches Plädoyer gehalten für die Würde aller Menschen, für den Frieden und für die Worte, die uns allen so viel wert sind wie das Leben.
Denn – so Heinrich Heine – wo Bücher verbrannt werden, brennen eines Tages auch Menschen.
Shalom – das wunderschöne Wort, so viel wert wie das Leben.
Friede sei mit Euch allen! Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen!
Amen.
Lied: EG 430 Gib Frieden, Herr gib Frieden oder s. o.
Abschluss
Fürbittengebet:
Großer, barmherziger Gott,
du bist das Leben und Du bist der Frieden.
Du hast uns nach Deinem Bild geschaffen, auf dass wir wie Brüder und Schwestern miteinander leben.
Wir danken Dir für die Gabe, uns auszudrücken, uns zu verständigen, uns in Worten der Dichter wieder zu finden.
Wir denken vor Dir an alle Schriftsteller und Schriftstellerinnen dieser Welt, die Unrecht leiden müssen, weil sie Worte schreiben, die den Diktatoren dieser Welt nicht gefallen.
Gott, wir bitten Dich um Frieden für diese Welt. Wir bitten Dich besonders für die Menschen in den arabischen Staaten, die in diesen Tagen für ihre Freiheit kämpfen, für die, die dabei ihr Leben verlieren und für die, die um sie trauern.
Wir bitten Dich für die Menschen in Israel und Palästina – noch einmal rufen wir zu Dir: Gib Frieden, Herr, gib Frieden.
Wir bitten Dich für alle Menschen auf der Welt, die auch heute ihre Heimat verlieren, weil sie auf der Flucht sind vor Hunger, Gewalt und Ungerechtigkeit.
Wir beten in der Stille.
Vater unser
Lied: EG 640 Lass uns den Weg der Gerechtigkeit gehen oder s. o.
Segen: Möge Dein Arm nicht erlahmen,
wenn du die Hand zur Versöhnung ausstreckst.
Möge dein Fuß nie müde werden,
wenn du auf deinen Widersacher zugehst.
Mögen dir Flügel eines Engels wachsen,
wenn du von diesem Gang zurückkehrst
(Irischer Segenswunsch)