„Herr Eichhorn und der erste Schnee" von S. Meschenmoser

Literaturgottesdienst für Familien: "Worauf warten wir im Advent"
Autorin: Marion Wiemann, Diakonin
Gottesdienst zum 3. Advent in der ev. Schlosskirche Bad Iburg zu dem Kinderbuch „Herr Eichhorn und der erste Schnee“ von Sebastian Meschenmoser. Esslinger Verl. 2007. 64 S. 9,95 €. ISBN 978-3-480-22359-6
Literaturgottesdienst zu "Herr Eichhorn und der erste Schnee" Druckversion PDF
Übersicht/Ablauf
Lieder:
Wir sagen euch an, den lieben Advent. EG 17, 1-3
Tragt in die Welt nun ein Licht. EG 571, 1-4
Leise rieselt der Schnee
Wie soll ich dich empfangen. EG 11, 1, 5-7
Seht die gute Zeit ist nah. EG 18, 1-2
Eröffnung
Musik zum Eingang
Begrüßung und Abkündigungen
Lied des Kinderchores: Wir sagen euch an, den lieben Advent. EG 17, 1-3
Eingangsgebet
Lesung: Matthäus 11, 2-6
Lied der Gemeinde: Tragt in die Welt nun ein Licht. EG 571, 1-4
Erzählpantomime mit Zwischenmusik „Herr Eichhorn und der erste Schnee“
Lied des Kinderchores bzw. Gemeinde: Leise rieselt der Schnee
Ansprache
Lied der Gemeinde: Wie soll ich dich empfangen. EG 11, 1.5-7
Gedicht: Gott kommt zu uns (Johannes Jourdan)
Lied der Gemeinde: Seht die gute Zeit ist nah. EG 18, 1-2
Abschluss
Schlussgebet
Vaterunser
Segen
Musik zum Ausgang
Eröffnung
Musik zum Eingang
Begrüßung und Abkündigungen (Pastor/in)
Lied des Kinderchores: Wir sagen euch an, den lieben Advent. EG 17, 1-3
Eingangsgebet
Du bist auf dem Weg zu uns, Gott. Wir möchten dir entgegengehen; aber so vieles verstellt uns den Weg für deine Güte. Überwinde, was uns von dir trennt, damit wir dir begegnen. Darum bitten wir dich, der du in Jesus Christus gekommen bist und uns nahe sein willst mit deinem Geist in Ewigkeit. Amen.
Lesung: Matthäus 11, 2-6
Als aber Johannes im Gefängnis von den Werken Christi hörte, sandte er seine Jünger und ließ ihn fragen: Bist du es, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen andern warten? Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Geht hin und sagt Johannes wieder, was ihr hört und seht: Blinde sehen und Lahme gehen, Aussätzige werden rein und Taube hören, Tote stehen auf und Armen wird das Evangelium gepredigt; und selig ist, wer sich nicht an mir ärgert.
Lied der Gemeinde: Tragt in die Welt nun ein Licht. EG 571, 1-4.
Erzählpantomime und Zwischenmusik "Herr Eichhorn und der erste Schnee"
Ausführende:
Herr Eichhorn, der Igel und der Bär: Kinder bzw. KonfirmandInnen stellen pantomimisch das Geschehen der Erzählung dar.
Erzählerin: Eine Büchereimitarbeiterin.
Pantomime und Erzählung erfolgen möglichst parallel.
Spielen: Herr Eichhorn sitzt im Altarraum zusammengesunken auf einem Hocker; er stützt seinen müde gesenkten Kopf mit seinem Arm ab, grübelt vor sich hin und zittert vor Kälte.
Erzählen: Herr Eichhorn lebt in einem großen Wald. Es ist Herbst geworden. Die Bäume haben ihre Blätter abgeworfen. Die Wildgänse machen sich auf den Weg in wärmere Länder.
Herr Eichhorn sitzt auf einem kahlen Ast. Er hat gehört: Der Winter ist wunderschön. Es fallen Schneeflocken aus dem Himmel und alles wird weiß!
Das muss schön sein, denkt er.
Spielen: Herr Eichhorn hebt den Kopf.
Erzählen: Aber Herr Eichhorn hat den Winter immer verschlafen….
Spielen: Herr Eichhorn richtet sich entschlossen auf.
Erzählen: Er nimmt sich vor: Dieses Mal bleibt er wach, bis die erste Flocke fällt und der Winter beginnt.
Spielen: Herr Eichhorn macht die entsprechenden Bewegungen zum folgenden Text.
Erzählen: Aber der Winter lässt sich Zeit. Herr Eichhorn kämpft mit seiner Müdigkeit. Sein Kopf sackt immer tiefer und tiefer, dann schreckt Herr Eichhorn wieder hoch. Bloß nicht einschlafen! Doch wieder wird sein Kopf schwerer und schwerer, bis Herr Eichhorn schon auf dem Ast liegt und kurz vor dem Einschlafen ist.
Spielen: Herr Eichhorn richtet sich ruckartig auf, setzt sich kerzengerade hin und kratzt sich am Kopf .
Erzählen: Plötzlich schreckt er auf. So kann das nicht weitergehen. Wer wach bleiben will, braucht Bewegung an der frischen Luft.
Spielen: Herr Eichhorn läuft auf und ab.
Erzählen: Herr Eichhorn rennt den Baum hinunter und wieder hinauf. Auf und ab, nur um wach zu bleiben.
Spielen: Der Igel richtet sich langsam auf, kommt aus seinem Versteck und reibt sich die Augen. Träge geht er auf Herrn Eichhorn zu. Beide bleiben voreinander stehen.
Erzählen: Da raschelt etwas im Laub. Der Igel guckt verschlafen aus seinem Unterschlupf.
Herr Eichhorn und der Igel sind sich schnell einig: Es macht keinen Sinn zu schlafen, solange Herr Eichhorn auf den Winter wartet.
Zu zweit bleibt man auch leichter wach. Vier Augen können die erste Schneeflocke dann gar nicht verpassen.
Und außerdem hat auch der Igel den Winter noch nie gesehen. Das findet Herr Eichhorn ganz unmöglich. Also beschließen sie, gemeinsam auf den ersten Schnee zu warten.
Spielen: Herr Eichhorn und der Igel setzen sich nebeneinander und nehmen eine wartende Haltung ein.
Erzählen: Herr Eichhorn und der Igel setzen sich auf die Erde.
Spielen: Herr Eichhorn lässt den Kopf immer tiefer sinken, lehnt sich langsam zur Seite Richtung Igel, setzt sich wieder senkrecht hin, reibt sich die Augen.
Erzählen: Sie warten und warten und warten. Dabei wird der Kopf immer schwerer und schwerer. Herr Eichhorn ist kurz vor dem Einnicken, kippt schon zur Seite und wacht erschrocken auf.
Huch, da wäre er doch fast eingeschlafen!
Spielen: Herr Eichhorn und der Igel stehen auf.
Erzählen: So funktioniert das nicht! Wer die erste Schneeflocke sehen will, darf nicht einschlafen.
Spielen: Herr Eichhorn und der Igel stehen sich gegenüber und debattieren, dabei machen sie heftige Bewegungen mit den Armen, zeigen auch mal einen erhobenen Zeigefinger.
Erzählen: Aber Bewegung an der frischen Luft möchte der Igel nicht … Was bleibt da anderes übrig, als laut zu singen? Wer laut singt, der schläft nicht ein!
Spielen: Herr Eichhorn und der Igel tun so, als ob sie ein Lied aus voller Kehle und mit großer Inbrunst singen.
Erzählen: Am besten raue Seemannsweisen. Sie kommen richtig in Fahrt und werden immer lauter und lauter.
Spielen: Der Bär kommt aus seiner Höhle ganz verschlafen auf sie zu getrottet.
Erzählen: Da kommt der Bär aus seiner Höhle. Er trottet langsam auf die beiden Sänger zu und schaut sie verschlafen an. Ohne Schneeflocke kein Winter; ohne Winter keine Ruhe, denkt der Bär.
Spielen: Der Bär setzt sich auf die Erde. Der Igel und Herr Eichhorn setzen sich nebeneinander vor ihn.
Erzählen: Auch der Bär hat den Winter immer verschlafen und noch nie eine Schneeflocke gesehen!
Weiß und nass und kalt und weich … so hat der Rehbock sie beschrieben!
Was, wenn nun die erste Schneeflocke schon gefallen ist, ohne dass sie es bemerkt haben!? Wenn sie irgendwo herumliegt und es schon längst Winter ist?
Spielen: Der Bär, der Igel und Herr Eichhorn gehen suchend umher.
Erzählen: Man muss sich sofort auf die Suche machen!
Spielen: Der Igel findet eine weiße Zahnbürste (eine echte Zahnbürste oder eine überdimensionale, aus Tonpapier ausgeschnittene) und hebt sie voller Freude und Stolz über den Kopf.
Erzählen: Weiß und nass und kalt – die allererste Schneeflocke.
Wie schön wird der Winter sein, wenn es erst richtig schneit!
1. Traumsequenz: Die Erzählerin geht ans Flipchart/an die Stellwand und enthüllt das erste Bild auf dem es Zahnbürsten schneit.
Instrumentalmusik: „Leise rieselt der Schnee“ (1x die Melodie).
Spielen: Herr Eichhorn und der Bär suchen immer noch. Der Igel sieht ihnen mit seiner Zahnbürste in der Hand/im Arm dabei zu. Plötzlich hält Herr Eichhorn an, bückt sich und hebt eine (möglichst große, weiße) Konservendose auf.
Erzählen: Herr Eichhorn und der Igel sind noch nicht so ganz überzeugt.
Dann: „Die erste Schneeflocke“, ruft Herr Eichhorn, „ich habe sie gefunden!“
Sie ist weiß und kalt und innendrin ziemlich nass.
Wie wunderschön der Winter sein wird wenn es erst richtig schneit!
2. Traumsequenz: Die Erzählerin geht ans Flipchart/an die Stellwand und enthüllt das zweite Bild auf dem es Konservendosen schneit.
Instrumentalmusik: „Leise rieselt der Schnee“ (1x die Melodie).
Spielen: Der Bär sucht noch weiter nach einer Schneeflocke. Er findet etwas (große, weiße, lange Socke) und versteckt es hinter seinem Rücken. Er stellt sich gegenüber von Herrn Eichhorn und dem Igel auf, die ihre „Schneeflocke“ noch in den Händen halten und sieht sie mit gerunzelter Stirn missbilligend an.
Erzählen: Der Bär findet die beiden ein bisschen dumm. Denn was sie gefunden haben ist zwar weiß und nass und kalt, aber überhaupt nicht weich!
Gut, dass er sie inzwischen gefunden hat!
Spielen: Der Bär holt die Socke hinter seinem Rücken hervor und präsentiert sie stolz seinen Gefährten.
Erzählen: Die allererste Schneeflocke!
Spielen: Die drei setzen sich zufrieden hin – Herr Eichhorn und der Igel platzieren sich vor den Bären. Sie träumen vor sich hin, die Köpfe sinken langsam nach unten.
Erzählen: Der Bär macht es sich an einem Baum bequem, Herr Eichhorn und der Igel setzen sich ihm gegenüber hin. Die drei träumen vor sich hin.
Wunderschön wird der Winter sein!
… auch wenn der Igel findet, die Schneeflocke riecht ein wenig wie der Mond.
Aber schließlich ist sie ja auch vom Himmel gefallen.
Spielen: Der Bär hebt ruckartig seinen Kopf. Der Igel und Herr Eichhorn stehen auf und gehen zum Bären. Alle drei reißen ihre Augen auf.
Erzählen: Huch, was ist denn das? Was hat der Bär denn da auf seiner Nase?
3. Traumsequenz: Die Erzählerin geht ans Flipchart/an die Stellwand und enthüllt das dritte Bild mit richtigem Schneetreiben.
Instrumentalmusik: „Leise rieselt der Schnee“ (1x die Melodie).
Spielen: Herr Eichhorn, der Igel und der Bär werfen weiße Papierkugeln (zerknülltes Papier in Faustgröße) über sich. Sie staunen. Dann werden sie fröhlich und übermütig und tun so, als ob sie einen Schneemann bauen.
Erzählen: Und da kommen doch tatsächlich mehr von solchen komischen Dingern herunter. Herr Eichhorn, der Bär und der Igel betrachten staunend das muntere Schneetreiben. Dann bauen sie fröhlich und voller Übermut gemeinsam einen Schneemann.
Spielen: Herr Eichhorn, der Igel und der Bär werden müde, die Bewegungen werden immer langsamer, sie gähnen demonstrativ und gehen zusammen in ihre Höhle. Sie legen sich eng aneinander gekuschelt schlafen.
Erzählen: Jetzt sehen sie zum ersten Mal den Schnee. Er ist weiß und nass und kalt und weich! Wie schön ist doch der Winter. Voller Freude haben sie einen Schneemann gebaut. Doch das Spielen macht müde und sie sind schließlich auch spät dran mit ihrem Winterschlaf.
Also suchen sie sich einen trockenen Unterschlupf, legen sich auf den Boden und schlafen zufrieden und eng aneinander gekuschelt ein.
Nun wissen sie, wie Schnee aussieht!
Lied des Kinderchores bzw. Gemeinde: „Leise rieselt der Schnee“.
Ansprache
Liebe Kinder, liebe Konfirmandinnen und Konfirmanden, liebe Gemeinde!
Herr Eichhorn, der Igel und der Bär sind gespannt. Sie wollen endlich einmal den Winter erleben, den wunderschönen Schnee sehen, von dem ihnen der Rehbock erzählt hat. Noch nie haben sie so etwas gesehen.
Nass und kalt, weiß und weich soll er sein, hat der Rehbock gesagt. Voller Neugierde warten sie auf den ersten Schnee ihres Lebens. Aber der lässt sich Zeit. Und das Warten fällt so schwer! Immer wieder werden sie müde und sind kurz vor dem Einschlafen. Schließlich werden sie ungeduldig. Wenn der Schnee nicht zu ihnen kommt, dann müssen sie ihn eben suchen gehen. Da, der Igel hat etwas gefunden, eine Zahnbürste. Ob das die ersehnte Schneeflocke ist, auf die er wartet? Und Herr Eichhorn, der findet eine weiße Konservendose. Das könnte doch eine Schneeflocke sein, oder? Schließlich der Bär: Er hält die nasse, aber weiche Socke für eine Schneeflocke, auf die er so lange gewartet hat. Alle drei warten auf das Kommen der Schneeflocken, die den Wald in eine zauberhafte Landschaft verwandeln werden.
Wir, liebe Gemeinde, befinden uns im Moment auch in einer Zeit des Wartens. Advent heißt Ankunft. Das heißt, wir warten auf die Ankunft Jesu, bereiten uns auf das Kommen Gottes in unsere Welt vor. Was heißt das eigentlich? So richtig können wir uns das nicht vorstellen. Wir hören es zwar jedes Jahr immer wieder von Neuem: Gott ist Mensch geworden und zu uns gekommen in einem kleinen Kind in einem ärmlichen Stall in Bethlehem. Das haben wir bildlich vor Augen. Aber ist dieses Kind, dieser Jesus derjenige, der alles neu machen wird, der uns Frieden bringen wird, der uns befreien wird von allem Bösen, allem Schlechten, das es in unserer Welt gibt? Der das Reich Gottes unter uns errichten wird? So wie es uns versprochen wurde?
Auch Johannes der Täufer hatte so seine Fragen an Jesus. Johannes hatte den Menschen gesagt, dass da einer kommen wird, mit Macht und Herrlichkeit, der das Böse und die Ungerechtigkeit vernichten wird, der die Unterdrücker besiegen und der versprochene König der Heilszeit sein wird. Er hatte die Menschen aufgefordert, von ihren schlechten Wegen umzukehren und ganz nach Gottes Geboten zu leben. Er hatte Menschen, die neu mit Gott anfangen wollten, im Jordan getauft. Er hatte sogar Jesus getauft und dabei Gottes Stimme gehört, die ihm sagte, Jesus sei sein geliebter Sohn.
Und nun saß Johannes im Gefängnis, weil er auch mit dem König Herodes Johannes hart ins Gericht gegangen war. In den langen Stunden seiner Haft fing er an zu grübeln und fragte sich, ob dieser Jesus wirklich der versprochene Retter sein könne, von dem er den Menschen erzählt hatte. Johannes hatte so seine Vorstellungen von dem ersehnten Erlöser, die so gar nicht zu dem passten, was Jesus tat und sagte. Denn Jesus brachte nicht, wie Johannes erwartet und weitererzählt hatte, Gericht und Strafe, sondern vor allem Liebe. Jesus tat nichts, um die verhasste Besatzungsmacht der heidnischen Römer zu beenden, sondern trat eher dienend und schwach auf. Sollte das wirklich die versprochene Herrschaft Gottes sein, was sich da zeigte? Und so beauftragte Johannes Boten, Jesus die entscheidende Frage zu stellen: Bist du es, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten?
Das ist die entscheidende Frage nach Gottes wirklicher Macht. Hat Gott in Jesus den Willen und die Macht, sich hier auf Erden durchzusetzen? Hat er den Willen und die Macht, Bosheiten in die Schranken zu weisen, Diktatoren im Kleinen und Großen hinwegzufegen, hat er die Macht, dem namenlosen Elend auf dieser Erde Einhalt zu gebieten und ein umfassendes Weltreich aufzurichten, in dem nicht die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden, sondern alle Menschen gleiche Lebenschancen haben? Hat er die Macht, eine Weltherrschaft zu begründen, in der dauerhaft wirklicher und ungestörter Friede waltet? So ist die Frage des Johannes letztlich unsere eigene dringliche Frage heute noch!
Die Antwort Jesu ist merkwürdig und geheimnisvoll. Er sagt nicht einfach „Ja, ich bin der versprochene Retter“. Er sagt nicht schlicht „Ich bringe euch Gottes Reich mit immerwährendem Frieden.“ Sondern Jesus sagt, seht was ich tue und getan habe und hört, was ich rede und geredet habe: „Blinde sehen und Lahme gehen, Aussätzige werden rein und Taube hören, Tote stehe auf, und Armen wird das Evangelium gepredigt.“
Jesus gibt uns nur eine ausweichende Antwort. Er sagt: Schaut selbst und findet selbst heraus, ob ich es bin. Das heißt gleichzeitig, macht euch auf die Suche, macht euch bereit für mich, lasst mich ein in eure Herzen, öffnet eure Augen und Ohren und Herzen für meine Botschaft, dann werdet ihr wissen, ob ich es bin, auf den ihr wartet, dann werdet ihr mich erkennen und meine Liebe entdecken. Eine Liebe, die allen Menschen gilt. Eine Liebe, die kleine Wunder vollbringt. Eine Liebe, die durch uns wirken und Hilfe, Trost, Freude und Frieden verbreiten will. Überall, wo wir das entdecken, werden wir in Jesus Christus den befreienden Gott erkennen.
Liebe Kinder, liebe Konfirmandinnen und Konfirmanden, liebe Gemeinde! Herr Eichhorn, der Igel und der Bär warten auf den Winter. Als ihnen das Warten zu lang wird, machen sie sich auf den Weg, ihren ersten Schnee zu suchen. Ihre Vorstellungen – diese Zahnbürste, die Konservendose und die Socke – erweisen sich als falsch. Aber ihre Erwartungen werden bei weitem übertroffen, als der Schnee dann wirklich kommt. Sie erkennen ihn sofort, freuen sich, bauen fröhlich einen Schneemann. Als sie die Schönheit des Winters erkannt haben, können sie friedlich zusammen Winterschlaf halten, aus dem sie im Frühjahr höchstwahrscheinlich wieder erwachen werden.
Auch wir warten im Advent. Nicht auf den ersten Schnee wie die Tiere in unserer Geschichte. Wir bereiten uns auf die Ankunft Jesu vor. Und wie die Tiere in unserer Geschichte haben wir dabei so unsere Vorstellungen und Fragen. Ist das wirklich der versprochene Retter? Woran werden wir ihn erkennen? Heute haben wir gehört: Öffnet eure Augen und Ohren, seht und hört, was geschieht. Und bildet euch selbst ein Urteil. Wie die Tiere in unserer Geschichte können wir uns auf die Suche machen, das heißt auf den Weg zur Krippe. Dort werden wir ein kleines, unscheinbares Kind finden. Aber vielleicht gehen uns bei dem Anblick die Augen und Ohren auf und wir erkennen in dem Jesuskind die Menschlichkeit Gottes, die Mensch gewordene Liebe Gottes. Vielleicht spüren wir bei dem Anblick dieses zarten Kindes die frohe Botschaft, Gott ist da, mitten unter uns. Vielleicht finden wir in diesen Kind unseren Frieden und können wie die Tiere in unserer Geschichte Wege des friedlichen Miteinanders einschlagen.
Lied der Gemeinde: Wie soll ich dich empfangen. EG 11, 1.5-7
Gedicht: Gott kommt zu uns (Johannes Jourdan) - Büchereimitarbeiterin
Gott kommt zu uns.
Wir müssen nicht mehr zweifelnd nach ihm fragen.
Gott kommt zu uns,
um seine Gnade allen zu sagen.
Gott kommt zu uns und lässt uns wieder hoffen,
denn sein Herz ist für alle Menschen offen.
Gott kommt zu uns.
Gott kommt zu uns.
Die Krippe und das Kreuz sind seine Zeichen.
Gott kommt zu uns
und unsre Trauer soll der Freude weichen,
denn Gott lässt uns durch seine Liebe leben,
dass wir sie andren lieben weitergeben.
Gott kommt zu uns.
Gott kommt zu uns.
Er kommt herab von seinem ewgen Thron.
Gott kommt zu uns
und wird uns gleich in Jesus, seinem Sohn.
Er schenkt uns seine wunderbaren Gaben,
dass wir für alle Zeit zu leben haben.
Gott kommt zu uns.
Gott kommt zu uns.
Wir müssen uns nicht mehr zu ihm bemühen.
Gott kommt zu uns.
Nun werden auch im Schnee die Rosen blühen.
Gott kommt zu uns in einem Kinde,
dass er mit dem, was klein ist, sich verbinde.
Gott kommt zu uns.
Lied der Gemeinde: Seht die gute Zeit ist nah. EG 18; 1-2
Abschluss
Schlussgebet
(Vorschlag: A = Pastor/in, B+C = Büchereimitarbeiterinnen)
A: Gott, du kommst und willst bei uns wohnen. Schenke uns einen wachen Sinn für deine verborgene Gegenwart mitten unter uns.
B: Wir bitten dich, Gott, komm in unsere Welt. Rette, was verloren ist. Füge wieder zusammen, was zerbrochen ist. Mache heil, was verletzt wurde. Hilf Streit und Feindschaft zu beenden und gib, dass Gerechtigkeit und Frieden wachsen unter den Völkern.
C: Wir bitten dich, Gott, komm in unser Leben. Mache satt, die hungrig sind. Tröste, die traurig sind. Ermutige, die verzweifelt sind. Hilf Vorurteile überwinden und gib, dass Rücksicht und Umsicht walten unter uns Menschen.
B: Wir bitten dich, Gott, komm zu uns. Lass deine Botschaft hörbar, deine Güte sichtbar und deine Liebe spürbar werden für jede und jeden – an allen Orten und an allen Tagen. Amen.
A: Überleitung zum Vaterunser
Vaterunser (Pastor/in)
Vaterunser im Himmel. Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Segen (Pastor/in)
Gott segne dich und lasse seinen Stern aufgehen über dir, dass er dir leuchte und Licht und Frieden spende. Gott segne dich und zeige dir deinen Weg. Finde, was du suchst: ein lohnendes Ziel, Klarheit und Frieden. Gott behüte dich und schenke dir, worauf du wartest. Gott beschütze dich und zeige dir, wonach du dich sehnst. Dazu segne euch der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.
Musik zum Ausgang