Oben Erde, unten Himmel

Milena Michiko Flašar

Ev. Buchpreis 2024: Eine junge Frau aus einer japanischen Großstadt kommt durch die Arbeit dem Tod nah, das verändert ihr Leben.

Suzu lebt allein. Sie teilt sich ihre Wohnung mit einem Hamster. Beziehungen zu Männern lassen sie unglücklich zurück. Familienkontakte finden keinen Widerhall in ihr. Sie nimmt einen Job in einer Reinigungsfirma an, die sich um Orte kümmert, an denen Menschen tot aufgefunden werden. Von ihrem Chef guckt sie sich ab, wie er denen, die elendig die Erde verlassen haben, würdevoll begegnet. Er spricht mit ihnen, als wären sie am Leben und hörten die Botschaften. In ruhigem Ton verspricht er ihnen, sie respektvoll zu verabschieden. Die Mitarbeitenden räumen auf und reinigen, erzählen einander Geschichten und öffnen sich für diese Schwingungen zwischen Himmel und Erde. „Es geht darum, etwas für einen Toten zu tun, was man sonst nur für einen Lebenden tut." Wo hört schon die Erde auf, wo begint der Himmel? Die Grenzen sind verschwommen. Vielleicht ist der Himmel auch unten und wir Menschen gehen auf Wolken. Wer weiß das schon? Suzu findet in diesen heiligen Zonen zurück ins Leben. 

Unbemerkt Verstorbene bekommen ihre Würde zurück und schärfen den Blick auf alles Lebendige.Himmel und Erde verweben sich.  SL (Tod und Leben / Einsamkeit / Krankheit / Freundschaft) 

Bewertung: 3/3   

Rezension von:   
Christine Behler


Preisgeb.: 26,00 €
Erscheinungsjahr2023
VerlagWagenbach
Originalsprachedeutsch
Übersetzer:in--
Seitenzahl296 Seiten
ISBN978-3-8031-3353-3
SignaturSL
SchlagworteTod und Leben / Einsamkeit / Krankheit / Freundschaft