Alles inklusive?
M. Kaiser gibt einen berührenden Einblick in ihr Leben mit einem Kind mit komplexer Behinderung.
Über vier Jahre dokumentiert M. Kaiser detailliert und mit großer emotionaler Offenheit das gemeinsame Leben mit ihrer Tochter Greta, die aufgrund einer extrem seltenen Genveränderung mit einer äußerst schweren Behinderung geboren wurde und deren Leben durch Krankheiten und medizinische Eingriffe bedroht ist. Der liebevolle Blick auf ihr Kind und die unbedingte Wertschätzung des Lebens mit ihm werden ebenso deutlich wie die Bedeutung eines stützenden Umfelds. Kaisers Buch ist aber auch eine Anklage der Ignoranz und fehlenden Empathie vieler Fachkräfte, aber auch anderer Mitmenschen. Unnötige Erschwernisse beeinträchtigen die Leben, so die Suche nach einer Tageseinrichtung oder der Kampf um erforderliche Heil- und Hilfsmittel.
Das Buch beeindruckt durch die Verknüpfung ganz konkreter Alltagssituationen mit einer tiefgehenden Reflexion von Fragen zur Inklusion, zur Pränataldiagnostik, aber auch zur Möglichkeit eines glücklichen, gelingenden Lebens angesichts schwersten Behinderung.
„Alles inklusive“ ist unbedingt zu empfehlen für Fachkräfte, Betroffene und Interessierte, die die Herausforderungen des Lebens mit einem besonderen Kind besser verstehen möchten.
Bewertung: 3/3
Rezension von:
Klaus Beyer-Dannert
Preis | geb.: 14,99 € |
Erscheinungsjahr | 2016 |
Verlag | Fischer Taschenbuch Verl. |
Originalsprache | deutsch |
Übersetzer:in | -- |
Seitenzahl | 288 Seiten |
ISBN | 978-3-596-29606-4 |
Signatur | Bb |
Schlagworte | Erfahrungsbericht / Inklusion / Behinderung / Pränataldiagnostik |