Aqua Alta
Aus der Perspektive der Familie Malegatti wird der (un)vermeidbare Untergang Venedigs - schon - 2021 dargestellt.
Während die Bedrohung der Stadt durch Massentourismus und steigende Wasserpegel unumstritten ist, sind es die Ideen zur Rettung Venedigs nicht. Unterschiedliche Ansätze wie die Hoffnung auf das Sturmflutsperrwerk M.O.S.E bei Beibehaltung und Ausbau des Tourismus oder der Ausstieg aus diesem milliardenschweren Szenario werden durch Vater und Wirtschaftsrat Guido und seine Tochter Léa verkörpert, deren Engagement mit 16 Jahren beginnt. Im Rückblick werden die letzten zwei Jahre der familiären wie städtisch-politischen Entzweiung beschrieben.
Ich habe viel gelernt und mit Spannung M.O.S.E recherchiert - der Stoff, aus dem Wirtschaftskrimis sein könnten. Als Familien- bzw. Gesellschaftsdrama hat mich das Buch weniger überzeugt, da trotz der interessanten und detailfreudigen Beschreibungen der Dinge die Menschen als Charaktere blass bleiben. Waren die Redundanzen gewollt, haben sie gelungen die Unbeweglichkeit von Überzeugungen und ihren ambivalenten Motiven zum Ausdruck gebracht.
Für alle, die sich für Venedig interessieren.
Bewertung: 1/3
Rezension von: Frauke Thees
Preis | geb.: 24,00 € |
Erscheinungsjahr | 2024 |
Verlag | mare |
Originalsprache | Französisch |
Übersetzer:in | Kirsten Gleinig |
Seitenzahl | 207 Seiten |
ISBN | 978-3-86648-708-6 |
Signatur | SL |
Schlagworte | Italien / Venedig / Klima |