Brüderchen
Intensiv, feinsinnig, ehrlich. Ein Roman, der berührt und nachhaltig verändern kann.
Das so glückliche Familienleben gerät in eine ungemeine Belastungssituation. Ein Kind kommt schwer mehrfach behindert zur Welt. Nichts ist mehr, wie es war. Brüderchen zieht alle Aufmerksamkeit auf sich, braucht viel Umsorgung, absorbiert Kräfte und Beziehungen.
Was hier beeindruckt, sind zwei Aspekte. Zum einen die intime Beschreibung der Beziehungsgeflechte in einer Familie. Wie arrangiert sich Familie, wie konstituiert sie sich? Zum anderen: Wie ordnen sich die Kräfteverhältnisse an, wenn ein Kind zum Mittelpunkt der Aufmerksamkeit wird? Intensiv ist es gelungen, dieses grazile Gebilde aus der Sicht der Geschwister zu beschreiben.
Und als wäre das noch nicht genug, tritt ein dritter Aspekt auf die Bühne. Die Perspektive des Bruders, der erst zur Welt kommt, als Brüderchen bereits verstorben, aber in allen Familienmitgliedern präsent ist.
Ein Familienroman der an Intensität und Nähe kaum zu überbieten ist. Hier lässt sich das Leben lesen.
Bitte unbedingt anschaffen!
Bewertung: 3/3
Rezension von:
Dirk Purz
Preis | geb.: 22,00 € |
Erscheinungsjahr | 2023 |
Verlag | Piper |
Originalsprache | französisch |
Übersetzer:in | Sonja Finck |
Seitenzahl | 173 Seiten |
ISBN | 978-3-492-07175-8 |
Signatur | SL |
Schlagworte | Familie / Behinderung / Tod |