Die Inkommensurablen
1914: Drei junge Menschen taumeln am Vortag des Weltkriegsausbruchs durch Wien.
Ausgerechnet am 31.7.1914, Österreich ist schon mit Serbien im Krieg und dessen Ausweitung wird stündlich erwartet, kommt Hans, ein Knecht vom Land, aber mit Bildungshintergrund, in Wien an und will sein Glück suchen. Er trifft auf Klara und Adam und gerät mit ihnen in einen Strudel von Ereignissen, Träumen und Albträumen, orchestriert von der fieberhaften Erregung einer stetig wachsenden Kriegseuphorie. Er lernt alles kennen, was das Jahrhundert zu diesem Zeitpunkt in Wien wie in einem Prisma bündelt: Psychoanalyse, Parapsychologie, Sufragetten, bourgeoise Gesellschaften und elendste Armut, Drogen, Sex und Gewalt, wissenschaftliche Diskussionen über Mathematik, Philosophie, Geschichte, Militärstrategien. Auch sprachlich variiert die Autorin ihr fulminantes Portrait eines historisch bedeutsamen Zeitpunkts eindrucksvoll. So geht etwa eine bildreiche, sinnliche Sprache mit eigenen Wortschöpfungen situativ in Wissenschaftssprache über oder in Passagen im Wiener oder Tiroler Dialekt.
Eine inhaltlich und auch sprachlich anspruchsvolle Lektüre für einen kleinen Leser:innenkreis.
Bewertung: 3/3
Rezension von:
Angelika Barth
Preis | geb.: 25,00 € |
Erscheinungsjahr | 2023 |
Verlag | Klett-Cotta |
Originalsprache | deutsch |
Übersetzer:in | -- |
Seitenzahl | 351 Seiten |
ISBN | 978-3-608-98647-1 |
Signatur | SL |
Schlagworte | 1. Weltkrieg / Wien / Umbruchzeiten |