Gertrude Stein und ihr Salon der Künste
Mit der Kunst des Comics kann eine Person imaginiert werden, die sonst schwer zu fassen ist: Gertrude Stein.
Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose? Das berühmteste Zitat Gertrude Steins wird in dieser Graphic Novel genial und wie nebenbei in Szene gesetzt. Das ist sehr gelungen und verdeutlicht, wie schwer diese berühmte und trotzdem unbekannte Frau ins rechte Licht zu rücken ist. Die US-Amerikanerin führte in Paris einen Salon, der von später weltberühmt gewordenen männlichen Genies gern aufgesucht wurde. Sie war Mäzenin und Lehrerin, verstand Literatur und Sprache, war forsch, klar und lesbisch, sodass die sich sonst oft genug in Mysogynie verirrenden Alphamännchen (wie etwa Picasso) neidlos ihre Führungsrolle akzeptieren konnten. Die Autorin der Geschichte versucht, sich in nicht chronologisch angeordneten Szenen der schwer fassbaren Person zu nähern. Dabei gelingt es, besonders die Souveränität der Porträtierten zu zeigen. Die genialen Bilder Eva Rossettis, die das Paris der 20er Jahre, Kleider, Schlampigkeit und Verwerfungen hervorragend einzufangen verstehen, runden das Werk ab.
Bücherei mit einer guten Graphic Novel Ecke. Unbedingt anschaffen!
Bewertung: 3/3
Rezension von:
Christiane Thiel
Preis | geb.: 24,00 € |
Erscheinungsjahr | 2023 |
Verlag | Knesebeck |
Originalsprache | italienisch |
Übersetzer:in | Ingrid Ickler |
Seitenzahl | 121 Seiten |
ISBN | 978-3-95728-732-8 |
Signatur | SL |
Schlagworte | Gertrude Stein / Kunst / Frauengeschichte / Literatur |