Kaffee mit Milch
Eine Mutter-Tochter-Geschichte in leisen Tönen.
Es fällt schwer, die Lektüre durchzuhalten. Zu sehr geht sie in ihrer emotionslosen Sachlichkeit unter die Haut, die Geschichte einer Mutter und einer Tochter und ihrer Beziehung, ohne große Worte, trivial, alltäglich. Kurze Kapitel von zwei, drei Seiten, im Wechsel der Perspektive, ruhig erzählt, zurückhaltend knapp. Tilda, die Tochter, ist zum Studium nach Stockholm gezogen, zurück blieb die Mutter, die mit einem Mann zusammenlebt. Drei Einzelwesen, scheinbar ohne innere Beziehung, hilflos in ihrem Schweigen. Und doch: „Tilda hat das Recht, es zu erfahren.“ Zu erfahren, dass die Mutter an fortgeschrittenem Lungenkrebs leidet und bald sterben wird. Unerfüllt bleibt zwar die Hoffnung der Mutter, dass Tilda zurückkehren könnte, wenn diese von der verschwiegenen Krankheit erfährt, aber quälend langsam bricht sich am Ende doch etwas wie eine Nähe Bahn, die unausgesprochen wie ein Versprechen, eine Hoffnung für die Beziehung der beiden in der Zukunft sein kann, so kurz die auch sein wird.
Für literarisch erfahrene und anspruchsvolle Leser mit verstärktem Interesse an Familie und zwischenmenschliche Beziehungen.
Bewertung: 3/3
Rezension von:
Astrid van Nahl
Preis | geb.: 20,00 € |
Erscheinungsjahr | 2023 |
Verlag | Kindler |
Originalsprache | schwedisch |
Übersetzer:in | Wibke Kuhn |
Seitenzahl | 207 Seiten |
ISBN | 978-3-463-00043-5 |
Signatur | SL |
Schlagworte | Mutter-Tochter-Beziehung / Familie / Krankheit |