Kentucky
Ein junger Mann ist gleichzeitig Gartenarbeiter und Gasthörer an einer Universität.
Kentucky 2016: Owen Callahan hat literarische Ambitionen. Bevor er die verwirklichen kann, muss er aber erst seinen Lebensunterhalt sichern. Er pflegt die Grünanlagen einer Universität und besucht dort nach Feierabend einen Literaturkurs. Die Kommilitonen sind eher reich und links, sein Großvater und besonders sein Onkel das Gegenteil: Trump-Anhänger, bei denen er im Keller vegetiert. Das Verhältnis zu seinen geschiedenen Eltern ist problematisch, aber seine Liebe zu Alma, die schon ein Autorenstipendium hat, gibt ihm Halt. Der Autor verarbeitet im lesenswerten Debütroman Elemente seiner Biographie. Auch gibt der Ich-Erzähler einen Einblick in die Zerrissenheit der US-Gesellschaft, die in der Wahl Trumps gipfelte. Zwar sind auch die Studierenden oft durch Alkohol oder Drogen benebelt, aber besonders verstörend ist der wie beiläufig geschilderte Zustand der weißen Unterschicht, die perspektivlos, dauerhaft rauchend, trinkend, Tabletten und Fastfood konsumierend vor sich hin lebt.
Auch ein Buch über Bücher für alle, die sich einen tieferen Einblick in das Trump-Amerika verschaffen wollen.
Bewertung: 3/3
Rezension von:
Tobias Behnen
Preis | geb.: 25,00 € |
Erscheinungsjahr | 2023 |
Verlag | Rowohlt Hundert Augen |
Originalsprache | englisch |
Übersetzer:in | Jan Schönherr |
Seitenzahl | 413 Seiten |
ISBN | 978-3-498-00270-1 |
Signatur | SL |
Schlagworte | USA / Familie / Literatur |