Kleine Probleme

Nele Pollatschek

Wunderbar humorvolles Buch über das Aufschieben von Aufgaben und die Komplexität der Welt.

Lars ist 49, Vieldenker, Schriftsteller, der nicht zu Potte kommt. Es ist der letzte Tag des Jahres, all die Aufgaben, die er zwischen den Jahren erledigen wollte, hat er vor sich hergeschoben. Seine Frau, verreist und auf dem Wege, sich von ihm zu trennen, will zum Silvesterabend wiederkommen. 
Das Bett für seine Tochter zusammenbauen, mit Rauchen aufhören, Nudelsalat machen, Steuer einreichen, Geschenke einpacken, Lebenswerk schreiben, Regenrinne reparieren - das ist seine To-do-Liste, der ganze Kleinkram, wegen dem man sein Leben nicht auf die Reihe kriegt. Das ist die eigentliche Tragik des spätmodernen Lebens.
Es folgen nun 200 Seiten, auf denen die Autorin die Erledigung der unmöglichen Aufgabe höchst detailreich beschreibt. Die mäandernden Monologe von Lars lassen die Lachtränen fließen, gleichzeitig fühlt man sich aber auch ertappt. Ganz ernsthaft erkennt man aber, dass dies ein Buch über die Unmöglichkeit ist, das Chaos im gegenwärtigen Leben zu beseitigen.

Von Stil, Thema und Umfang gut geeignet für Gesprächskreise, aber auch ein augenzwinkerndes Geschenk.

Bewertung: 3/3   

Rezension von:   Volker Dettmar


Preisgeb.: 23,00 €
Erscheinungsjahr2023
VerlagGaliani Berlin
Originalsprachedeutsch
Übersetzer:in--
Seitenzahl197 Seiten
ISBN978-3-86971-240-6
SignaturSL
SchlagworteChaos / Prokrastination / Gegenwart / Männer