Second-Class Citizen
Ein autobiografischer Roman von Buchi Emecheta, die 1962 aus Nigeria auswandert. Original von 1974, jetzt neu übersetzt.
Adah stammt aus der Volksgruppe der Igbo, die in ärmlichen und streng patriarchalischen Strukturen lebt. Mit Cleverness schafft sie eine gute Schulbildung und findet Arbeit im amerikanischen Konsulat in Lagos. Früh hat sie den Traum, ins ferne England zu gehen. Aber durch familiären Druck muss sie früh heiraten und bekommt ihr erstes Kind. Sie bleibt berufstätig und wird so zur Ernährerin der Groß-Familie ihres Ehemannes, der wiederum zur Ausbildung nach England geschickt wird. Ihm folgt sie zwei Jahre später auf eigenes Bestreben.
In London ist sie eine junge Frau im Zwiespalt eigener Ansprüche und Gefühle, traditioneller Werte Nigerias und den Anforderungen der fremden englischen Welt - eine in mehrfacher Hinsicht second-class citizen. Schmerzlich wird bewusst, wie tief im Inneren koloniale und patriarchale Gewalt, Unterdrückung und Fremdbestimmung verwurzelt sind. Doch Adah findet ihren Weg, ebenso wie die Autorin selbst, die ein umfangreiches literarisches Werk hinterlassen hat.
Der persönliche und emotionale Erzählstil ist mitreißend und bringt uns der Autorin sehr nahe. Für alle Leser:innen geeignet. Sehr empfehlenswert.
Bewertung: 3/3
Rezension von:
Renate Schalück
Preis | geb.: 23,00 € |
Erscheinungsjahr | 2023 |
Verlag | Blumenbar |
Originalsprache | englisch |
Übersetzer:in | Marion Kraft |
Seitenzahl | 155 Seiten |
ISBN | 978-3-351-05114-3 |
Signatur | SL |
Schlagworte | Emanzipation / Patriarchat / Familie / Kolonialismus |