Buchtipps zur Konfirmation

Stories for boys who dare to be different. Vom Mut, anders zu sein. Ben Brooks. Ill. von Quinton Winter. Dt. von Franca Fritz u.a. Bindlach: Loewe 2018. 207 S. : überw. Ill. ; 25 cm. Aus d. Engl.ISBN 978-3-7432-0259-7, geb.: 19,95 €
Über 100 Kurzbiographien bedeutender kleiner und großer Helden der Weltgeschichte.
In diesem Buch werden neben bekannten Künstlern unserer Zeit - wie zum Beispiel Ai Weiwei - auch Wissenschaftler wie Galileo Galilei und unbekanntere Helden wie John Green und Harvey Milk vorgestellt. Alle diese Menschen haben eins gemeinsam: Sie hatten/haben den Mut anders zu sein, gegen den Strom zu schwimmen und haben es trotzdem oder gerade deswegen geschafft ihren eigenen Weg zu gehen. Es ist ihnen mit einigen Hürden und Schicksalsschlägen in ihren Biographien gelungen, über sich selbst hinauszuwachsen und ihre Träume zu verwirklichen. Großartig gestaltet bietet dieses Buch über einhundert Kurzbiographien, die prägnant und informativ über Helden aus allen Epochen und der ganzen Welt berichten, die als Vorbilder dienen sollen. Das Buch richtet sich mit Titel und Klappentext ausdrücklich an Jungen, was schade ist, wenn man bedenkt, dass alle Menschen unabhängig vom Geschlecht von den Inhalten dieses Werkes profitieren und lernen können.
Ein spannendes Buch, das nicht nur Jungs Vorbilder bietet, die gegen den Strom geschwommen sind, um ihre Träume zu verwirklichen.
Signatur: Jb | B
Schlagworte: Geschichte | Vorbilder | Biografien | Politik
Bewertung: +++
Rez.: Rosa Bömelburg

Kirby, Jessi: Offline ist es nass, wenn´s regnet. Dt. von Anne Brauner. Bindlach: Loewe 2019. 331 S. ; 21 cm. Aus d. Amerikan. ISBN 978-3-7432-0377-8, kt.: 14,95 €
Es ist nicht nur ein „langer Weg", sondern ein anspruchsvoller Trail, den Mari geht, um zu sich selbst zu finden.
Mari ist am selben Tag geboren wie ihre Cousine Bri. Doch das enge Band, das die beiden verband, ist längst zerrissen. Mari hat sich ein „Leben" als Influencerin in den Sozialen Medien aufgebaut und sich von der hinterfragenden Bri distanziert. Wohl fühlt sich Mari in ihrer Scheinwelt aber nicht. Bri hingegen lebt ganz im Hier und Jetzt, ist abenteuerlustig und reist in der Welt umher. Ihr großes Ziel ist es, an ihrem achtzehnten Geburtstag den John Muir Trail zu gehen. Doch das kann sie nicht: Bri ist bei den Vorbereitungen tödlich verunglückt. An ihrer Stelle macht sich nun Mari voller Trauer, Fragen und Zweifel auf den abenteuerlichen Weg, findet Freunde und schließlich zu sich selbst. Wunderschöne Naturbeschreibungen machen Lust, selbst eine (Fern-)Wanderung in Angriff zu nehmen. Viele kluge Sätze bergen das Potenzial, die jugendlichen Leser*innen davon zu überzeugen, die vorgetäuschte perfekte Welt der virtuellen Realität zu verlassen und sich vom echten Leben erden zu lassen.
Abwegig, dass Mari den Trail schaffen würde, aber so schön erzählt und so ein wichtiges Thema, dass das Buch viele Leser*innen verdient hat!
Signatur: Ju 3
Schlagworte: Wandern | Digital Detox | Trauer | Gesellschaftskritik
Bewertung: +++
Rez.: Katja Henkel

Thomas, Angie: On The Come Up. Dt. von Henriette Zeltner. München: cbj 2019. 508 S. ; 22 cm. Aus d. Amerikan. ISBN 978-3-570-16548-5, geb.: 18,00 €
Die 16-jährige afro-amerikanische Rapperin Bri wehrt sich gegen den alltäglichen Rassismus in den USA.
Die 16-jährige Bri will die größte Rapperin aller Zeiten werden. Talentiert ist sie und in Rap-Battles schlägt sie sich hervorragend, dennoch stehen ihre Chancen auf den großen Durchbruch schlecht, denn sie ist schwarz. Als ihre alleinerziehende Mutter ihren Job verliert, stapeln sich plötzlich Rechnungen und Kündigungen, Gas und Strom werden abgestellt, der Kühlschrank ist leer und Bri erkennt, dass sie den Durchbruch nicht nur schaffen will, sondern muss.
Thomas‘ zweiter Roman zeigt mit klaren Worten emotional und authentisch die aktuelle Situation schwarzer Bevölkerungsteile US-Amerikas. Bri lebt in einem verarmten Viertel und begegnet Vorurteilen beim Einkaufen, Rassismus bei Kontrollen durch Sicherheitsbeamte und offenem Hass durch abfällige Bemerkungen. Waffen, Drogen, Arbeitslosigkeit und Verschuldung spiegeln die Armut und Perspektivlosigkeit wider, aus der die Protagonistin auszubrechen versucht. Mit Leidenschaft, Wut, Schmerz und Angst stellt sie sich gegen die Ungerechtigkeit.
Berührender Gesellschaftsroman für Leser*innen ab 14, der die Realität, aber auch Rap als Instrument, zeigt, um die Stimme zu erheben. Auch als Schullektüre zum Thema „race relations“ geeignet.
Signatur: Ju 3
Schlagworte: Gesellschaftskritik | Rassismus | Vorurteile | Armut
Bewertung: +++
Rez.: Anne Tebben

Reifenberg, Frank Maria: Wo die Freiheit wächst. Briefroman zum Widerstand der Edelweißpiraten. Mit einem Nachwort von Martin Rüther. München: arsEdition 2019. 375 S. ; 22 cm. ISBN 978-3-8458-2274-7, geb.: 15,00 €
Während des Zweiten Weltkriegs schließt sich die 16-jährige Lene der Widerstandsgruppe der Edelweißpiraten an.
Obwohl ihre Heimatstadt Köln im Jahr 1942 in Schutt und Asche liegt, gibt die junge Lene nicht auf. Im Gegenteil: Mit Mut und Kraft kümmert sie sich um ihre Mutter und die jüngeren Geschwister und hält mit langen Briefen ihren Bruder an der Ostfront und ihre auf dem Land lebende Freundin Rosa auf dem Laufenden. Je weiter der Krieg fortschreitet, desto fragwürdiger erscheint ihr die NS-Ideologie. Eines Tages begegnet sie dem unangepassten Erich, der sie mit einer Gruppe von Jugendlichen bekanntmacht, die sich der Zwangsmoral der Nationalsozialisten widersetzen. Statt in Reih und Glied zu marschieren, genießen sie jede freie Minute in der Natur und zeigen ihre geistige Unabhängigkeit auch durch Kleidung und Frisuren. Lene ist von ihnen begeistert und verliebt sich unsterblich in Erich. Immer tiefer taucht sie in die Welt der „Edelweißpiraten" ein und nimmt an ihren Widerstandsaktionen teil. Bald jedoch wird die Gestapo auf sie aufmerksam, und Lene gerät in die Fänge der NS-Maschinerie.
Ein äußerst empfehlenswerter, bestens recherchierter Briefroman, der den Krieg von allen Seiten beleuchtet und den mutigen Edelweißpiraten ein Denkmal setzt. Ab 14 J.
Signatur: Ju 3
Schlagworte: Nationalsozialismus | Widerstand | Zivilcourage
Bewertung: +++
Rez.: Elisabeth Schmitz

Schrocke, Kathrin: Immer kommt mir das Leben dazwischen. München: Mixtvision 2019. 181 S. ; 22 cm. ISBN 978-3-95854-142-9, geb.: 14,00 €
Coming-of-Age-Erzählung. Hauptfigur Karl will die Ratschläge seines toten Opas umsetzen. Dabei kommt ihm immer das Leben dazwischen.
„Ein minderjähriger Kleinkrimineller namens Spaghetti würde mit dem VW-Bus seiner Schwester ohne Führerschein Omas Umzug machen.“ Klingt nach einem perfekten Plan. Und das alles nur, weil Karl Schmitz (13) im Traum sein toter Opa erschienen ist, der ihm nicht nur den Rat gab Youtube-Star zu werden, sondern ihn auch aufforderte, sich um das Glück der noch lebenden Oma zu kümmern. Und die will nun eben ins unkonventionelle Wohnprojekt „Fidibus“ ziehen. Wäre ja einfach, wenn da nicht Karls bildungsbürgerliche Professoren-Eltern wären. Als hätte Mann nicht schon genug Sorgen im pubertären Alter, muss sich Karl plötzlich um zahlreiche Dinge gleichzeitig kümmern.
Herrlich abgedreht, toll beobachtet und im fulminanten Tempo erzählt Kathrin Schrocke vom Chaos im Leben ihres Helden. Sie offenbart wirklich witzige Figuren, die (egal welchen Alters sie sind) alle irgendwie im Coming-Of-Age stecken und sich derweil mit dem Leben und sich auseinandersetzen müssen.
Perfekte Unterhaltung für jedes Alter ab 12. Amüsanter Blick auf Generationenprojekte.
Signatur: Ju 3
Schlagworte: Coming-of-Age | Familie | Pubertät | Alter
Bewertung: +++
Rez.: Anna Winkler-Benders

Die vier Schwestern. 4 Jahreszeiten. Malika Ferdjoukh u. Lucie Durbiano. Dt. von Annette von der Weppen. Berlin: Reprodukt 2019. 145 S. : überw. Ill. ; 25 cm. Aus d. Franz. ISBN 978-3-95640-188-6, geb.: 20,00 €
Die vier jüngeren Schwestern von Charlie, der ältesten, erzählen von sich, über einander und von ihrem gemeinsamen Leben.
Fünf Schwestern haben ihre Eltern verloren, Charlie, die älteste, sorgt nun für Enid (8 J.), Hortense (11 J.), Bettina (14 J.) und Geneviève (16 J.). Nicht als kunstvolle Graphic-Novel, sondern stilistisch näher am Comic, jedoch realistisch gezeichnet und koloriert, kommen die Schwestern zu Wort, um aus ihrer Perspektive - bis auf Charlie - von sich und dem gemeinsamen Leben zu erzählen. Im Mittelpunkt steht weniger der Verlust der Eltern, diese sind gelegentlich imaginär dabei, vielmehr hat jedes Mädchen mit seiner Persönlichkeit die Herausforderungen des Erwachsenwerdens zu meistern und beschäftigt sich auch damit, wie dies den anderen gelingt. In der Vielfalt der Figuren wird sich jedes Mädchen wiederfinden können, wenn die eine gern Kurven hätte, sich die andere schämt, die eine wild ist, die andere insgeheim nicht nur lieb ist, wie alle denken. Der Ton ist heiter, humorvoll, der Zusammenhalt trotz aller Unterschiedlichkeit und aller Gefühlszustände überwiegt.
Diese Graphic-Novel ist keine Adaptation der Romanreihe von Ferdjoukh. Das Buch kann für sich stehen und ist allen Mädchen (und an Mädchen interessierten Jungen) ab 12 Jahren empfohlen.
Signatur: Ju 3
Schlagworte: Mädchen | Pubertät | Familienzusammenhalt
Bewertung: +++
Rez.: Kathrin Vogel

Wonder Girls. Unsere Reise zu den mutigsten Mädchen der Welt. Paola Gianturco u. Alex Sangster. Dt. von Maria Zettner. München: Elisabeth Sandmann 2019. 184 S. : überw. Ill. ; 28 cm. Aus d. Engl. ISBN 978-3-945543-53-5, geb.: 29,95 €
Mädchen, die die Welt verändern.
„Egal, wie alt du bist, du kannst auf jeden Fall die Welt verändern.“ Was Lea (18) aus Kenia sagt, stimmt: Das beweisen die über neunzig Mädchen und jungen Frauen, die hier von ihrem Leben und ihrem Engagement erzählen - für Bildung, eine saubere Umwelt, gegen häusliche Gewalt ... Es werden z. B. junge Mitglieder von amnesty international in Neuseeland vorgestellt oder die Initative Wotesawa in Tansania, die für die Rechte von minderjährigen Hausangestellten kämpft. Manchmal kommen auch die Gründerinnen oder Direktorinnen des jeweiligen Projekts zu Wort. Den größten Raum aber nehmen die ausführlich bebilderten Interviews mit den jungen Frauen ein, die von den Autorinnen (Großmutter und Enkelin) geführt wurden. Jedes Kapitel endet mit einer Seite, die kurz die Herausforderung beschreibt, der die jeweilige Initiative sich stellt, und die Möglichkeit zur Unterstützung (z. B. Spenden, Briefkampagnen, Aktivitäten in sozialen Medien). Beeindruckend!
Überall, wo junge Frauen ermutigenden Vorbildern begegnen sollen (Schule, Konfikurs, Konfirmationsgeschenk ...).
Signatur: Jb
Schlagworte: Engagement | starke Mädchen | starke Frauen | Mut
Bewertung: +++
Rez.: Griet Petersen

Crossan, Sarah: Wer ist Edward Moon? Dt. von Cordula Setsman. München: Mixtvision 2019. 357 S. ; 22 cm. Aus d. Engl. ISBN 978-3-95854-140-5, geb.: 17,00 €
Ein Junge reist zu seinem zum Tode verurteilten großen Bruder und besucht ihn täglich bis zur Hinrichtung.
Joes großer Bruder wurde vor zehn Jahren wegen Mordes an einem Polizisten in Texas zum Tode verurteilt. Nun wurde das Hinrichtungsdatum festgesetzt, und der Siebzehnjährige lässt alles stehen und liegen, um Edward in seinen letzten Tagen beizustehen. Nach zehn Jahren ist der Bruder ein anderer geworden, und die beiden müssen sich in der kurzen verbleibenden Zeit neu kennenlernen. Wer ist Edward Moon heute? Dabei wird in Rückblenden auch immer wieder von der gemeinsamen Kindheit erzählt, dem Leben in Armut, der drogensüchtigen Mutter. Außerhalb der Gefängnismauern verliebt sich Joe in die – wie sich später herausstellt – Tochter des Gefängnisdirektors.
Es ist ein in der Struktur eines Rap-Songs erzählter sehr emotionaler Roman. Man hofft mit Joe bis zuletzt auf eine Begnadigung. Man verzweifelt mit ihm. Man trauert mit ihm.
Der Roman ist nicht nur ein Plädoyer gegen die Todesstrafe, sondern auch für die Unantastbarkeit der Würde aller Menschen.
Sehr emotionaler Roman mit einem wichtigen Anliegen für Jugendliche aber auch Erwachsene.
Signatur: Ju 3
Schlagworte: Todesstrafe | Texas | USA | Teenager
Bewertung: +++
Rez.: Sabine Klohn

Kreller, Susan: Elektrische Fische. Hamburg: Carlsen 2019. 191 S. ; 22 cm. ISBN 978-3-551-58404-5, geb.: 15,00
Wo ist Heimat? Emma findet es heraus, während sie Fluchtpläne schmiedet.
Die 15jährige Emma und ihre zwei Geschwister werden von der Mutter von Dublin in deren Heimatdorf in Mecklenburg-Vorpommern zwangsversetzt. Emmas kleine Schwester Aoife verstummt daraufhin, der große Bruder Dara hingegen scheint sich über Mädchengeschichten schnell in die Gemeinschaft der Dorfjugend einzufügen. Emma hat nur einen Gedanken: zurück nach Dublin, egal wie! Gemeinsam mit dem stillen Levin aus ihrer Schule schmiedet sie einen Plan. Doch während sie noch planen, passiert das Leben: Die Mutter findet einen Job, die Großeltern, bei denen die Familie lebt, werden vertrauter, die Ostsee schleicht sich in Emmas Herz, ebenso wie Levin …
Ein ruhig erzählter, intensiver Roman, der von Herkunft, Heimat, Familie, Zugehörigkeit und Verantwortung erzählt. Dass er in Ostdeutschland spielt ohne die üblichen Vorurteile zu bedienen ist ein kleines weiteres Plus für diesen herausragenden Roman.
Für Büchereien mit jugendlichen Leser*innen, die auch die ruhigen und nachdenklichen Töne schätzen, sehr empfohlen.
Signatur: Ju 3Schlagworte: Familie | Heimat | Verantwortung | LiebeBewertung: +++Rez.: Wiebke Mandalka

Quitterer, Stepha: Weltverbessern für Anfänger. Hildesheim: Gerstenberg 2020. 277 S. ; 22 cm. ISBN 978-3-8369-6024-3, geb.: 16,00 €
Minna und ihre Klasse nehmen an einem Wettbewerb zum Thema „Weltverbesserung“ teil. Ihre Mission „Altenheim“ punktet.
Im Augenblick läuft es nicht so gut für Minna. Die Eltern giften sich an, die Oma liegt im Sterben. Da kommt Minna das Schulprojekt gerade recht. Der Gewinnerklasse winkt beim Wettbewerb zur „Weltverbesserung für Anfänger“ eine Fahrt nach Talinn. Minna und ein paar Freunden gelingt es, ihre 8b zu animieren, im Pflegeheim einen Besucherdienst einzurichten. Die Senioren freuen sich, die jungen Leute werden immer engagierter, so dass es bald zu einer Win-Win-Situation kommt. Der Tag der Preisverleihung naht. Minna und ihr Pawel sind gespannt.
Das Jugendbuch-Debüt überzeugt in vielem: ein origineller Plot, die forsche Ich-Erzählerin, Wertevermittlung, der Blick auf die Pflegeheim-Situation und eine erfrischend unverblümte Sprache einschließlich kreativer Wortneuschöpfungen. Schade, dass das Klischee der verbiesterten Lateinlehrerin hartnäckig bedient wird. Sehr attraktiv zeigt sich das Cover. Es bewirkt bestimmt, dass die Zielgruppe das unkonventionelle Jugendbuch näher betrachtet. Ab 13.
Ein aufregendes Leseabenteuer – gerne empfohlen.
Signatur: Ju 3
Schlagworte: Schule | Gemeinschaft | Freundschaft
Bewertung: +++
Rez.: Martina Mattes

Lucado, Max: Was Gott dir verspricht. 30 starke Zusagen für dein Leben. Dt. von Maria Leicht. Für den dt. Leser adaptiert von Verena Keil. Asslar: Gerth Medien 2020. 207 S. ; 22 cm. Aus d. Engl. ISBN 978-3-95734-635-3, kt.: 15,00 €
Dieses Buch will uns daran erinnern, dass Gott immer da ist.
Max Lucado ist Pastor und zählt zu den bekanntesten christlichen Autoren Amerikas. In diesem Buch hat er 30 Andachten zusammengestellt, die dem Leser Mut, Hoffnung und Zuversicht schenken sollen. Jede Andacht gründet sich auf einem Bibelvers, den der Autor beschreibt und auslegt. Anschließend erfährt der Leser das Resümee daraus: Gottes Versprechen für dich und Gottes Rat an dich. Kurz und präzise wird dargestellt, was Gott uns damit sagen möchte, worauf wir uns verlassen können. Am Ende eines jeden Kapitels gibt es eine „Denk mal"-Seite, die den Leser dazu auffordert, das Gelesene auf das persönliche Leben zu beziehen. An dieser Stelle bekommt das Buch einen Mitmach-Charakter, denn hier darf angekreuzt, aufgeschrieben und gestaltet werden. Den Abschluss eines Kapitels bildet das persönliche Versprechen an Gott.
Ein Buch für diejenigen, die Gott wieder näher kommen, sich seiner Versprechen und seiner Nähe bewusst werden wollen. Für Konfigruppen. Aufgrund der Mitmach-Seiten nur bedingt für Büchereien geeignet.
Signatur: Jc
Schlagworte: Gott | Glaube | Hoffnung | Gebet
Bewertung: +++
Rez.: Julia Brede

Vetter, Stefanie: Nächster Halt: Wildnis. Wie eine Auszeit in Südafrika mein Leben und meinen Glauben veränderte. Asslar: Gerth Medien 2020. 223 S. : Ill. ; 22 cm. ISBN 978-3-95734-612-4, kt.: 18,00 €
Ein sehr kreativ gestalteter Reise- und Erfahrungsbericht über Erlebnisse in der Natur Südafrikas verbunden mit Assoziationen zu Gottes Schöpfung.
Die junge Lehrerin Stefanie Vetter berichtet in ihrem sehr persönlich und originell gestalteten, farblich reich bebilderten Buch über ihre Zeit während des Sabbathalbjahres in dem afrikanischen Land. Sie lernt in einem Camp die Natur und ihre Geschöpfe kennen und lässt sich dort zu einem Guide ausbilden. Außerordentlich intensiv nimmt sie alles das, was ihr begegnet, ob die Landschaft, die Tier und Pflanzenwelt, die Witterung und nicht zuletzt die Menschen, mit denen sie in diesen Monaten zusammenlebt, zur Kenntnis. Es gelingt ihr sehr gut, die Lesenden in ihrem aufmerksamen und einfühlenden Stil in ihre Gedankenwelt einzubeziehen. Sehr besonders sind ihre Reflektionen, in diesen Zusammenhängen mit überzeugend gewählten biblischen und theologischen Bezügen Gottes Schöpfungs- und Bewahrungsgeschehen deutlich werden zu lassen. Dieses informierende und überzeugende Buch kann die Liebe der Autorin zu ihrem Südafrika sehr gut überbringen.
Ein Buch, das Menschen ermöglicht, die Reise durch ihr Leben, und nicht nur durch Südafrika, aufmerksam zu gestalten, es sollte sich in unseren Büchereien finden lassen.
Signatur: Ef | Cp
Schlagworte: Südafrika | Gottes Schöpfung | Entwicklungen | Leben und Glaube
Bewertung: +++
Rez.: Kurt Triebel

Möhler, Hans: Gottes besondere Häuser. Eine Reise zu den ungewöhnlichsten Kirchen der Welt. Bielefeld: Luther Verl. 2020. 152 S. : überw. Ill. ; 17 cm. ISBN 978-3-7858-0766-8, kt.: 20,00 €
Eine kleine Weltreise zu ganz besonderen Kirchen und Orten.
Hoch oben auf einem Felsen und nur über eine Strickleiter erreichbar, aufblasbar und quasi überall einsetzbar, unter der Erde in einer Höhle aus Salzgestein oder mitten in ein Felsmassiv gebaut. Klein, groß, modern oder „uralt“, Hans Möhler hat die besonderen, die außergewöhnlichen, die Raritäten unter den Kirchen dieser Welt gefunden und präsentiert.
Ein Kleinod ist dieses Buch, weil es Freude schenkt und Lust auf das Suchen macht. Weil es unsere Reisen und Urlaube bereichert und uns wissen lässt, dass wir überall besondere Gotteshäuser finden können, wenn wir die Augen aufhalten. Und last, but not least zeigt es uns, dass nicht nur die berühmten Kirchen einen Besuch verdienen.
Die Menschen sind ungemein kreativ, wenn sie Häuser bauen, in denen sie ihren Glauben leben und Gottesdienste feiern wollen. Viel Spaß beim Entdecken.
Bitte unbedingt anschaffen! Auch für Menschen, die keine weiten Reisen machen und beim Blättern entdecken und verweilen.
Signatur: Cz
Schlagworte: Kirchenbau | Reisen
Bewertung: +++
Rez.: Dirk Purz

Fritz, Sophia: Gott hat mir nie das Du angeboten. Freiburg: Herder 2019. 174 S. ; 21 cm. ISBN 978-3-451-38346-5, kt.: 18,00 €
Sophias Beziehung zu Gott war schon immer kompliziert, aber da ist eine Sehnsucht nach Antworten.
Sophia Fritz heißt die Autorin dieses Buches und während des Lesens habe ich mich vergewissert, dass sie tatsächlich (erst!) 22 Jahre alt ist. Mit Intensität, vielen Denkanstössen, Impulsen, Fragen, Offenheit, auch mit Witz geschrieben, nimmt uns die Autorin mit auf ihre ganz persönliche Suche, der Sehnsucht nach Antworten. Antworten auf Fragen des Lebens, des Seins, des Sinns. Sie berichtet von aktuellen Ereignissen in der Welt, von eigenen Lebenserfahrungen und nimmt dabei immer wieder Bezug auf Ereignisse und Personen der Bibel. Kluge Gedanken, unterhaltsam geschrieben, ohne oberflächlich zu sein, dabei manchmal fast provokant und eindringlich - und tatsächlich mit einer abschließenden Erkenntnis / Antwort? Sophia Fritz hat in diesem Buch ihre Sehnsucht, diesem Bedürfnis nach einem Gott beschrieben - und der Suche nach Antworten. Beim Lesen wird deutlich, dass es hier nicht nur um ihre Suche geht, sondern um diese grundsätzliche Sehnsucht nach Antworten, die viele von uns bewegt.
Ein sehr gutes, anregendes Buch; zum Selberlesen, aber auch für Gesprächsrunden o. ä.
Signatur: Cz
Schlagworte: Glaube | Junge Menschen | Lebensfragen
Bewertung: +++
Rez.: Dörte Jost

Vogt, Fabian: Die Zehn Gebote für Neugierige. Das kleine Handbuch kluger Entscheidungen. Leipzig: Ev. Verl.-Anst. 2019. 133 S. ; 19 cm. ISBN 978-3-374-05792-4, kt.: 10,00 €
Die Zehn Gebote - Himmlische Vorschriften oder Angebote für ein freies Leben?
Der vorliegende Band ist der fünfte von Fabian Vogt in dieser Reihe, der diesmal die Zehn Gebote zum Thema hat. In einer Einleitung verortet Vogt die Zehn Gebote zuerst in die Mosegeschichte, in den Auszug aus Ägypten und den Weg Israels durch die Wüste als erste Schritte des Volkes in Freiheit. Genau hier schenkt Gott die Gebote als Freiheitsabkommen. In den folgenden zehn Kapiteln startet er sodann seinen "Parforce-Ritt durch die Zehn Gebote", stellt eins nach dem anderen vor, erläutert geschichtliche Zusammenhänge und die Bedeutung der Gebote im 21. Jahrhundert, lässt Jesus zu den Geboten zu Wort kommen und fasst das zuvor Gesagte am Ende jedes Kapitels prägnant zusammen. Ein Nachwort und ein Index runden seine Ausführungen ab. Seine Quintessenz: Die Zehn Gebote sollen den Menschen befähigen, liebevolle Verantwortung für sich und andere zu übernehmen, damit jeder sein Leben in Freiheit unter Gottes Gnade zufrieden leben kann.
Ein kluges, mitreißendes Buch, für Christen und interessierte Nichtchristen gleichermaßen bereichernd, auch als Geschenk zur Konfirmation sehr geeignet!
Signatur: Cb 2
Schlagworte: Gebote | Verantwortung | Liebe | Freiheit
Bewertung: +++
Rez.: Petra Schulte