Woche für das Leben 2022
Die ökumenische Woche für das Leben 2022 hat in diesem Jahr das Thema »Mittendrin. Leben mit Demenz«.
Anbei finden Sie eine Liste mit empfehlenswerten Titeln.

Dich vergesse ich nie. Rachel Ip. Ill. von Laura Hughes. Dt. von Barbara Rose. Ravensburg: Ravensburger Buchverl. 2021. O. Pag. : überw. Ill. ; 28 cm. Aus d. Engl. ISBN 978-3-473-46134-9, geb.: 14,99 €
Als Oma vergesslich wird, sucht sie mit ihrer Enkelin den Ort der Erinnerungen, wo alles Vergessene seinen Platz findet.
Was für eine wundervolle Idee, die Geschichte von der vergesslichen Oma und ihrer Enkelin Amelie! Eines Tages finden die beiden auf einem Spaziergang im Wald einen rätselhaften Wegweiser zum „Zuhause der Erinnerungen", einem Ort, der all das bewahrt, was jemals vergessen oder verlegt wurde. Und so fangen die beiden an, Erinnerungen in Omas und Amelies Waldraum zu suchen, erinnern sich an vergessene Momente des Glücks, die wie Schmetterlinge darin tanzen, „hauchdünn und zart“. Als sie wieder zu Hause sind, fangen sie an, ein Erinnerungsbuch zu gestalten, mit Namen und Fotos und Worten, damit Oma sich so erinnern kann. Damit einher gehen wie selbstverständlich Tipps, wie man mit dem Vergessen umgehen kann, um sich immer wieder so mancher schöner Dinge zu erinnern. Ein ungemein tröstliches Buch, das Kindern die Angst nimmt, eines Tages vergessen zu werden, weil es ihren Erinnerungen konkret und bildlich einen Raum zur Aufbewahrung gibt und deutlich macht, dass die Liebe alles überdauert.
Vor allem in Familien einsetzbar, in denen Kinder mit beginnender/fortgeschrittener Demenz meist der Großeltern konfrontiert werden. Text und auch Bilder ermöglichen kindgerechte Gespräche über die Krankheit und bieten hilfreiche Tipps.
Signatur: Jm 1
Schlagwoorte: Demenz | Vergessen | Liebe | Familie
Bewertung: +++
Rez.: Astrid van Nahl

Lilia: Entenblau. Eine Geschichte von Lilia. Dt. von Christina Youn-Arnold. München: Mixtvision 2021. O. Pag. : überw. Ill. ; 20 cm. Aus d. Korean. ISBN 978-3-95854-178-8, geb.: 15,00 €
Der blaue Teich ist ein Ort der Erinnerung. Dort sind sich vor vielen Jahren Ente und Krokodil zum ersten Mal begegnet.
An einem Herbsttag hörte die blaue Ente jemanden weinen und folgte diesem Geräusch. Sie fand ein kleines Krokodil, nahm es hoch und es schlief sofort in ihren Armen ein. Doch als sich Ente auf den Weg machen wollte, wachte das kleine Krokodil auf, lief ihr hinterher und klammerte sich an ihrem Bein fest. „Mama" sagte das Kleine zu ihr und fortan waren sie unzertrennlich. Das Krokodil wuchs heran, die Ente wurde immer älter und ihre Erinnerungen begannen zu verblassen. Es wurde Zeit, die Rollen zu tauschen.
Lilia, eine in Korea lebende Argentinierin, schafft es, mit wenigen, aber bedeutsamen Worten eine berührende Geschichte über zwei ungleiche Tiere zu erzählen. Die Botschaft lautet: Liebe überwiegt! Ihr gelingt es, mit vielen blauen Akzenten in den schwarz-weißen Illustrationen uns die Wichtigkeit des Teiches, an dem einmal alles begann, spüren zu lassen. Der knappe Text und die einfachen Zeichnungen haben Aussagekraft und Gefühl- ein wunderschönes Bilderbuch, auch für Erwachsene!
Für Kinder ab drei Jahren, aber auch für Erwachsene und alle, die mit dementen Menschen zusammen leben oder arbeiten.
Signatur: Jm 1
Schlagworte: Demenz | Liebe | Fürsorge | Familie
Bewertung: +++
Rez.: Barbara Hildenbrand

Girón, Maria: Arthur und der Elefant ohne Erinnerung. Dt. von Nina Bitzer. Hamburg: Jumbo 2021. O. Pag. : überw. Ill. ; 28 cm. Aus d. Span. ISBN 978-3-8337-4246-0, geb.: 14,00 €
Ein Gedächtnis wie ein Elefant! Elefanten vergessen nicht, oder doch?
Arthur geht spazieren als ihm ein Tropfen auf den Kopf fällt. Regnet es etwa? Nein, Arthur trifft auf einen weinenden Elefanten. Dieser Elefant kann sich an nichts erinnern, nicht einmal wer er ist. Arthur möchte dem Elefanten helfen, sie gehen gemeinsam baden, spielen Spiele, essen Kirschen, bis es Abend wird. Arthur muss nach Hause zurück, zu seiner Familie. Dann endlich fällt dem Elefanten wieder ein was er vergessen hat: seine Familie! Er hebt seinen Rüssel und trompetet laut. Kurz darauf bebt die Erde und seine Familie steht vor ihm.Mit diesem wundervollen Bilderbuch, wird einfühlsam und auch lustig das Vergessen, Demenz, schon kleinen Kindern näher gebracht. Die Eindrucksvollen Illustrationen auf fast leeren Seiten lassen die Leere im Kopf des Elefanten verständlicher werden. Ältere Kindern werden zum Erzählen eingeladen und können sich leicht in den Elefanten hineinversetzten.
Dieses eindrucksvolle Bilderbuch ist nicht nur bestens geeignet für Familien mit an Demenz erkrankten Familienmitgliedern. Das Vergessen im Alter ist für jede Familie ein wichtiges Thema.
Signatur: Jm 1
Schlagworte: Demenz | Gefühle | Familie
Bewertung: +++
Rez.: Janine Halder

Oma Kuckuck. Frauke Angel. Ill. von Stephanie Brittnacher. Aachen: Ed. Pastorplatz 2020. O. Pag. : überw. Ill. ; 28 cm. ISBN 978-3-943833-39-3, geb.: 14,00 €
Liebevolle Begleitung einer dementen Großmutter.
Die kleine Ich-Erzählerin besucht jeden Sonntag ihre Oma. Beide haben viel Spaß miteinander, auch wenn die Großmutter sich oft merkwürdig verhält. So gibt es bei ihr ungewöhnliche selbst ausgedachte Regeln, zum Beispiel für das Kochen oder für gemeinsame Spiele. Wichtig für die Oma ist der Vogel ihrer Kuckucksuhr, denn der kündigt mit seinen Rufen neue Ereignisse an und gibt ihr die Tagesstruktur. Als die Oma an einem Sonntag im Beisein von Tochter und Enkelin zusammenbricht, wütend schreit und schimpft, wird erkennbar, dass sie wegen zunehmender Demenz nicht mehr alleine leben kann. Es ist die feinfühlige Enkelin, die der Großmutter auf geheimnisvolle Weise hilft, bereitwillig in ein Heim umzuziehen. Die großformatigen Bilder laden zum Erzählen ein und spiegeln, teils in grellen Farben, das Chaos in Großmutters Leben. Die berührende Geschichte zum behutsamen Umgang mit der Demenz eines geliebten Menschen empfiehlt sich für Kinder und Eltern, die von dem Thema betroffen sind.
Ein Gesprächseinstieg zum Umgang mit Demenz und gleichzeitig eine Anregung für eine liebevolle Unterstützung.
Signatur: Jm 1
Schlagworte: Demenz | Großeltern | Familie
Bewertung: +++
Rez.: Barbara Cramer

Opa Rainer weiß nicht mehr. Kirsten John. Ill. von Katja Gehrmann. München: Knesebeck 2018. O. Pag. : überw. Ill. ; 26 cm. ISBN 978-3-95728-064-0, geb.: 13,00 €
Demenz und Alzheimer aus der Sicht eines Kindes.
Morgens bringt Opa Rainer seine Enkelin Mia zur Schule. Die beiden haben viel Spaß miteinander, rennen um die Wette und jedes Mal gewinnt Opa. Doch dann wird alles anders. Opa kommt mit den alltäglichsten Abläufen nicht mehr zurecht. Er weiß nicht mehr, wie Gegenstände heißen und wofür sie da sind. Zuerst ist Opas bizarres Verhalten wie ein lustiges Spiel für Mia. Doch als Opa Mias Namen nicht mehr kennt, er einnässt und sich beim Essen bekleckert wie ein Baby, erschrickt sie. Bei einem gemeinsamen Schokokeksessen beginnt Mia Verständnis für Opas Hilflosigkeit zu entwickeln und sie verhält sich liebevoll unterstützend. Die Texte im Buch sind kindgemäß. Einladend ist es für kleine Kinder, sprachlich fortzusetzen, was der Opa nicht mehr weiß. So wird der Satz: „Opa Rainer weiß nicht mehr …“ auf jeder Doppelseite fortgeführt bis zum versöhnlichen Ende. Die comicartigen bunten Bilder laden zum Fragen und Erzählen ein und ermöglichen es, bei dem eigentlich traurigen Thema zu schmunzeln.
Empfehlenswert als Gesprächseinstieg zum Thema Demenz und Alzheimer für Kinder von 5-8 Jahren.
Signatur: Jm 1
Schlagworte: Demenz | Alzheimer | Großeltern | Großvater
Bewertung: +++
Rez.: Barbara Cramer

Bos, Tamara: Romys Salon. Ill. von Petra Baan. Dt. von Andrea Kluitman. Hildesheim: Gerstenberg 2018. 173 S. : Ill. ; 22 cm. Aus d. Niederländ. ISBN 978-3-8369-5626-0, geb.: 14,95 €
Romys Oma wird immer vergesslicher. Sie kommt in ein Heim. Dort holt Romy sie ab und erfüllt ihr einen Herzenswunsch.
Nach Unterrichtsschluss geht Romy zu ihrer Oma. Der Grund ist, dass Mama den ganzen Tag arbeiten muss und Omas Wohnung über ihrem Friseursalon ein sicherer Aufenthaltsort ist. Romy ist die Erste, der Omas seltsames Verhalten auffällt. Erst „verlegt“ sie Teile ihrer Einnahmen, dann steht sie plötzlich am Nachmittag im Nachthemd im Laden oder erwähnt immer wieder ihre Kindheit in Dänemark und die Ferien am Meer. Der Umzug in ein Pflegeheim scheint die Lösung. Dort ist Oma nicht recht glücklich, bis Romy eine außergewöhnliche Idee hat. Sie will ihr einen Herzenswunsch erfüllen und der verlangt Planung, Geschick und Glück. Aus der Perspektive der 10-jährigen Romy wird eine bitter-süße Familiengeschichte erzählt. Behutsam und immer auf Augenhöhe des jungen Publikums, bringt die niederländische Autorin Lesern die Auswirkungen von Demenz für Betroffene und ihre Angehörigen nahe. Dass Romy ein goldenes Herz hat und sich als Identifikationsfigur anbietet, macht das Buch noch angenehmer zu lesen.
Ein preisverdächtiges Kinderbuch für Leser*innen ab 10 Jahren, dem man ein begeistertes Publikum voraussagen kann.
Signatur: Ju 2
Schlagworte: Großmutter | Demenz | Familie
Bewertung: +++
Rez.: Martina Mattes

Stratton, Allan: Zoe, Grace und der Weg zurück nach Hause. Dt. von Manuela Knetsch. München: Hanser 2020. 253 S. ; 22 cm. Aus d. Engl. ISBN 978-3-446-26820-3, geb.: 16,00 €
Zoe versucht, ihre demente Großmutter vor dem Heim zu bewahren.
Zoe liebt ihre Granny über alles und bemüht sich nach Kräften, ihre zunehmende „Tüddeligkeit" zu vertuschen. Aber es nützt nichts. Ihre Eltern sorgen dafür, dass Granny in ein Heim kommt. Oma und Enkelin sind todunglücklich. Als Zoe auch noch fürchten muss, die Mobbingattacken ihrer Cousine nicht länger zu überleben und sie bei ihren Eltern auf taube Ohren stößt, beschließt sie, ihre Oma aus dem Heim zu befreien und sich mit ihr auf die Suche nach Grannys legendärem Sohn Teddy zu begeben, um den die ganze Familie ein Riesengeheimnis macht und der im nicht allzu weit entfernten Toronto leben soll. Dort angekommen geht alles schief. Teddys alte Adresse stimmt nicht mehr, Grannys Zustand verschlechtert sich und das Geld wird knapp. Aber Zoe gibt nicht auf und endlich steht sie vor Teddy. Der allerdings lebt inzwischen als Frau und hat nicht vor, in den Schoß der Familie zurückzukehren. Doch dann siegt die Liebe, und gemeinsam finden sie die beste Lösung für Granny und die ganze Familie.
Ein brillant geschriebenes Buch des kanadischen Autors, das die Themen Demenz und Transgender mit großer Menschlichkeit und Offenheit behandelt und das für Jugendliche ab 13 J. und für Erwachsene äußerst empfehlenswert ist.
Signatur: Ju 3
Schlagworte: Demenz | Transgender | Familie
Bewertung: +++
Rez.: Elisabeth Schmitz

Schertenleib, Hansjörg: Die Fliegengöttin. Novelle. Zürich: Gatsby 2018. 172 S. ; 19 cm. ISBN 978-3-311-21002-3, geb.: 18,00 €
Im Zentrum der Novelle steht Willem de Wit, ein Mann, der sich um seine an Alzheimer erkrankte Frau Eilis kümmert.
Eilis ist an Alzheimer erkrankt. Sie wird umsorgt von ihrem Ehemann. Neben der Gebrechlichkeit des Alters beschwert Willem das Versprechen, das sich das Paar in guten Tagen gegeben hat: Sie haben sich versprochen, bis zum Ende ihrer Tage füreinander da zu sein. Einen dieser Tage am Ende ihres gemeinsamen Lebens schildert die Novelle: vom Aufstehen und dem Trick, seiner Frau eine Auswahl von Kleidern vorzulegen, um den allmorgendlichen Kampf ums Anziehen zu verhindern über den Besuch der Tochter mit Pflegerin im Schlepptau, die Willem einige Stunden entlasten soll bis zum Einschlafen mit Songs von der geliebten Roy-Orbison-CD. Dazwischen tauchen Erlebnisse aus der Vergangenheit auf, Freunde, Reisen - vor allem aber ihr gemeinsames Leben. Willem und Eilis haben nicht an das Licht am Ende des Tunnels geglaubt – nur an die Liebe. Das könnte genügen.
Ein bemerkenswertes Buch über das Leben mit Demenz, Sterbehilfe und die Liebe eines altgewordenen Paares, das sich lohnt in Literaturkreisen zu lesen.
Signatur: SL
Schlagworte: Demenz | Alter | Sterbehilfe | Liebe
Bewertung: +++
Rez.: Christine Stockstrom

Yehoshua, Abraham B.: Der Tunnel. Roman. Dt. von Markus Lemke. München: Nagel & Kimche 2019. 366 S. ; 22 cm. Aus d. Hebr. ISBN 978-3-312-01148-3, geb.: 24,00 €
Ein israelischer Ingenieur im Ruhestand kämpft mit beginnender Demenz.
Jahrzehntelang hat Zvi Luria in Israel Straßen und Tunnel geplant. Nun ereilt ihn als Pensionär die Diagnose einer dementiellen Erkrankung. Seine Frau steht ihm zur Seite, weiß aber als Ärztin um die Schwere der fortschreitenden Einschränkungen. Er beginnt beispielsweise, Vornamen zu vergessen - zunächst nur die von anderen Menschen - und dann auch die eigene Adresse. Umso wichtiger ist es ihm, aktiv zu bleiben. Die Möglichkeit, als unbezahlter externer Berater einen unerfahrenen Mitarbeiter seiner alten Behörde bei einem Straßenbau in der unwirtlichen Wüste Negev im Süden des Landes zu unterstützen, kommt ihm deshalb gelegen. Er trotzt den krankheitsbedingten Widrigkeiten, einschließlich seines Führerscheinverlusts. - Der Stil des bekannten israelischen Autors besticht bei aller inhaltlichen Tragik durch den humorvollen Unterton. Das Buch hat einige Längen, aber nebenbei erfährt man auch viel über das problembehaftete Land und seine komplizierten gesellschaftlichen Strukturen.
Ein leicht lesbares Werk zu einer schweren Krankheit, das auch für die Gemeindearbeit geeignet ist.
Signatur: SL
Schlagworte: Demenz | Israel | Ruhestand | Altern
Bewertung: +++
Rez.: Tobias Behnen

Wagner, David: Der vergessliche Riese. Hamburg: Rowohlt 2019. 268 S. ; 21 cm. ISBN 978-3-498-07385-5, geb.: 22,00 €
Vater und Sohn kommen sich in der fortschreitenden Demenz näher.
David Wagner schreibt von der unzerstörbaren Würde eines alten Menschen, der noch in der Phase des fortschreitenden Verfalls eine reichlich sprudelnde Quelle von Überraschungen und Geheimnissen ist. In liebevollen Gesprächen zwischen Vater und Sohn skizziert er wie schmerzlich es ist, wenn durch fortschreitende Demenz die Erinnerungen verloren gehen. Gerade in diesen Gesprächen, die die Erinnerungen wecken sollen, wird aber das Leben und die Geschichte seines Vaters und der Familie deutlich. Er beschreibt das Abschiednehmen als Gelegenheit, sich wirklich kennenzulernen und nahezukommen. Und so gelingt David Wagner eine sensible Annäherung an elterliche Demenz und die Verantwortlichkeiten, die mit dieser Erkrankung auf die Kinder übergehen. Er lässt zwischendurch schmunzeln, ohne lächerlich zu machen. Die Zwischentöne machen dieses Buch zu etwas Besonderem.
Eine berührende, zarte Geschichte, die die Demenz nicht schönredet, aber trotzdem die Angst vor ihr mindern kann.Hervorragend geeignet für Menschen, die sich dem Thema Demenz in der Familie nähern wollen.
Signatur: Fd | Fz
Schlagworte: Demenz | Vater | Sohn | Altern
Bewertung: +++
Rez.: Christine Stockstrom

Taki, Yasuyuki: Wie Sie Ihr Gehirn ein Leben lang fit halten. Die sensationellen Erkenntnisse eines japanischen Hirnforschers. Dt. von Birgit Quitterer. Stuttgart: Trias 2020. 122 S. ; 21 cm. Aus d. Japan.ISBN 978-3-432-11072-1, kt.: 16,99 €
Aktuelles aus japanischer Hirnforschung: nicht machtlos in der Furcht vor Demenz. Tipps zu Vorbeugung und Verminderung.
Trotz verbreiteter Furcht vor Demenz bedeutet Alterung nicht automatisch Demenz.Langes Leben allein ist noch kein Grund zur Freude, da die Lebenserwartung zu unterscheiden ist von der gesunden Lebenszeit. Auf der Grundlage von 160 000 MRT-Bildern hat der japanische Prof. Y. Taki wertvolle Daten zur Entschlüsselung der bei Demenz ablaufenden Vorgänge im Gehirn gefunden. MRT-Befunde, Erbanlagen, Lebensstil und kognitive Fähigkeiten (betr. das Denken u. Erkennen) sind die entscheidenden Kriterien über die Wahrscheinlichkeit von beginnender Demenz. Die Annahme der einmal fertig ausgebildeten Gehirnfunktion mit anschließendem Abbau ist falsch. Altersunabhängig kann der Hippocampus (Drehkreuz für Gedächtnis) die Funktionen durch Bildung neuer Nervenzellen und Ausbau von Netzwerken reparieren. Sehr verständlich geschrieben finden sich viele Beispiele für das Erreichen eines lebenslangen gesunden Gehirns. Die Empfehlung lautet daher lieber rechtzeitiges Smart Aging als zu spätes Anti Aging.
Ein Buch über Fortschritte der Demenztherapie, was zum Besten gehört, was aktuell als wissenswert und anwendbar gilt. Sehr empfehlenswert, Lektüre allein ist schon Therapie!
Signatur: Nm
Schlagworte: Demenz | Gedächtnis | Alter | Geriatrie
Bewertung: +++
Rez.: Rudolf Venus