Internationaler Frauentag 2023

Am 8. März ist Internationaler Frauentag, an dem weltweit Frauen* für Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung demonstrieren. Noch immer werden Frauen (auch in Deutschland) im Durchschnitt schlechter bezahlt, sind häufiger von Altersarmut betroffen und ihre Rechte werden überall auf der Welt  eingeschränkt und in Frage gestellt, wie uns das vergangene Jahr immer wieder schmerzlich gezeigt hat: beispielsweise die Aufhebung von „Roe v. Wade“ durch den Supreme Court in den USA, die fortschreitende Einschränkung der Freiheit von Frauen in Afghanistan durch die Taliban, aber auch die anhaltenden Debatten um die Rechte von Transfrauen in Europa.

Es gilt, weiterzukämpfen!

Good Night Stories for Rebel Girls - 100 Lebensgeschichten schwarzer Frauen. Hg. von Lilly Workneh. Mit Beiträgen von Cashawn Thompson u.a. Ill. von Acacia Rodriguez u.a. Dt. von Marion Kraft. München: Hanser 2021. 212 S. : überw. Ill. ; 25 cm. Aus d. Engl. ISBN 978-3-446-27133-3, geb.: 24,00 €

100 Kurzbiographien schwarzer Frauen.

Die „Good Night Stories for Rebel Girls“ gehen in die vierte Runde. Nach drei Bänden, in denen bereits von insgesamt dreihundert inspirierenden Lebensgeschichten berichtet wurde, folgen nun nochmal einhundert ermutigende Kurzbiographien. Auf über zweihundert Seiten erwarten die Leser*innen anschaulich illustrierte Doppelseiten, die einen Überblick über die Lebensgeschichten verschiedener mutiger schwarzer Frauen geben und deren jeweilige Lebensmottos zitieren. Vorgestellt werden sowohl Personen der Gegenwart, wie beispielsweise Brigid Kosgei, die kenianische Marathonläuferin, als auch historische Persönlichkeiten wie Winnie Mandela, die sich gegen die Apartheid stark gemacht hat. Am Ende des Buches werden die Leser*innen aufgefordert, die eigene Geschichte aufzuschreiben, sich selbst zu zeichnen sowie für ihre eigenen Herzensthemen aktiv zu werden und sich somit in die Reihe der vorgestellten, starken Protagonist*innen einzureihen.

Für (fast schon) Jugendliche und alle, die nach starken Vorbildern suchen!

Signatur: Jb | Bb
Schlagworte: Empowerment | Intersektionalität | Diversität | Frauen
Bewertung: ++
Rez.: Rosa Bömelburg

Clavadetscher, Martina: Vor aller Augen. Zürich: Unionsverl. 2022. 234 S. ; 21 cm. ISBN 978-3-293-00587-7, geb.: 24,00 €

19 berühmte Frauenportraits aus der abendländischen Kunst und die Biografien ihrer Protagonistinnen. 

Wer ist diese reich gekleidete Frau mit dem aufmerksamen Blick in die Ferne und einem Hermelin auf dem Arm? Wer stand Modell für Edvard Munchs halb entkleidete Madonna?  Die schweizer Autorin Clavadetscher möchte diesen Frauen, von denen wir nur die äußerliche Körperlichkeit sehen, eine ganzheitliche Gestalt und Lebensgeschichte  geben. Sind sie doch meist nur mit dem bekannten Namen eines Malers und einer Kunstepoche verbunden!  Da Vincis „Dame mit dem Hermelin“ entpuppt sich als  Dichterin und Philosophin, darüber hinaus als Geliebte Ludovicos von Mailand. Andere sind die Musen, Frauen und Töchter der Künstler. Oder ausnahmsweise, die Malerin selbst, etwa Angelika Kaufmann, eine erfolgreiche und höchst selbständig lebende Malerin  aus dem 18. Jhd. Clavadetscher bietet uns eine Mischung aus Geschichte und Fiktion, aus Fakten und Psychologisierung.  In äußerst abwechslungsreichen kurzen Aufsätzen studiert sie die bekannten Gesichter und sieht in ihnen Menschen und nicht nur Kunstwerke.  

Die Texte verraten eine feministische Haltung  und sind von großer Intensität. Man sollte sie nicht zu schnell hintereinander lesen. Sehr empfehlenswert, auch als Gruppenlektüre.

Signatur: Ba
Schlagworte: Kunstgeschichte | Frauenportrait | Frauenbiografie
Bewertung: ++
Rez.: Barbara von Korff-Schmising

Würfel, Carolin: Drei Frauen träumten vom Sozialismus. Maxie Wander, Brigitte Reimann, Christa Wolf. München: Hanser Berlin 2022. 269 S. ; 21 cm. ISBN 978-3-446-27384-9, geb.: 23,00 €

Eine Femmage an drei wichtige Autorinnen der DDR.

Die ostdeutsche Autorin Carolin Würfel begleitet Wander, Reimann und Wolf durch die Nachkriegszeit in die junge DDR. Würfel erzählt, wie Mädchen zu Schriftstellerinnen, Denkerinnen, Liebhaberinnen und Entdeckerinnen werden. Man könnte denken, dass drei Biografien auf einen Schlag etwas langweilig daherkommen. Das ist nicht der Fall, denn Würfel erzählt ungeschönt und wortgewandt: wie Maxie Wander abtreibt, Brigitte Reimann an ihrer Schönheit verzweifelt oder Christa Wolf mit der Stasi taktiert. Die drei Frauen eint, dass ihr Traum vom Sozialismus herb enttäuscht wird. Der Freiraum zum Schreiben wird knapp, nicht nur wegen Zensur. Auch weil die Alltagsgeschäfte, die die Frauen in ihren Fängen halten, Kraft einfordern.
Würfel erzählt auch die zugehörigen Liebesgeschichten und die Verhandlungen um Ausflüge in andere Betten, eigene Wohnungen, Schreibzimmer, Aufenthalte in Schriftsteller:innenheimen, Rastlosigkeit, alles womit sich freie Frauen eben rumschlagen. Würfel gelingt es, den deutschen Literaturkanon um diese drei Autorinnen (und noch weitere, wie Anna Seghers) offenzuhalten. Es ist ein gelungener Beitrag, um die DDR über Stasi und SED hinaus zu verstehen.

Dieses Buch ist ein hervorragender Einstieg in die ostdeutsche Literaturlandschaft. Auch für Kenner:innen empfohlen. 

Signatur: Ba
Schlagworte: Ostdeutschland / DDR / Sozialismus / Kommunismus
Bewertung: +++
Rez.: Lea Klischat

Ameri-Siemens, Anne: Die Frauen meines Lebens. Frauen erzählen von ihren Heldinnen, Vorbildern und Wegbegleiterinnen. Berlin: Rowohlt Berlin 2021. 236 S. : Ill. ; 21 cm. ISBN 978-3-7371-0127-1, geb.: 20,00 €

18 Frauen erzählen von Frauen, die sie prägten: Von Müttern, Freundinnen, Engagierten und ihrer eigenen Entwicklung.

Keine Scheu vor Konfrontation haben, sich zielstrebig Bildungs- und Lebenswelt erschließen, Menschen mit Respekt, Toleranz und Neugier begegnen: dies sind einige der Aspekte, von denen hier 18 Frauen erzählen. Sie berichten von Frauen, die sie prägten, von Müttern, die Kraft gaben zu widersprechen und durch die das Selbstbewusstsein wuchs, von der umweltaktiven Oma, die auch Enkelin Luisa Neubauer beeinflusste, den Freundschaften zu Frauen, bei denen auch Schwächen ausgesprochen werden (von Kürthy), der Offenheit mit der die Tschechin in den USA der Soziologin Jutta Allmendinger half, Ressentiments gegenüber Deutschen aufzubrechen. Die Auswahl der Befragten ist bunt: Junge Politikerinnen sind dabei wie Katharina Schulze und Ria Schröder, die Nobelpreisträgerin Christiane Nüsslein-Volhard, die Schauspielerin Senta Berger und Joy Maureen Denalane, die „Queen of German Soul“. Die eigene Entwicklung wird dann ebenfalls geschildert. Vorab wird die jeweilige Person kurz vorgestellt.

Sehr geeignet für alle (Schul-)Bibliotheken und für Gruppengespräche. Ermutigt und regt zum Nachdenken an: „Ach, der ging es auch so“ und „Wie recht sie hat“. 

Signatur: Fd
Schlagworte: Frauen | Vorbilder | Selbstbewusstsein | Gruppenbuch
Bewertung: +++
Rez.: Delia Ehrenheim-Schmidt

Andrews, Kerri: Frauen, die wandern, sind nie allein. Unterwegs mit berühmten Denkerinnen - von Anais Nin bis Virginia Woolf. Mit einem Vorwort von Rebecca Maria Salertin. Dt. von Anne Emmert und Katrin Harlaß. München: Goldmann 2022. 350 S. ; 22 cm. Aus d. Engl. ISBN 978-3-442-31677-9, geb.: 24,00 €

Unterwegs mit Philosophinnen, Denkerinnen und Schriftstellerinnen vom 18. Jahrhundert bis heute.

Laufen, wandern – was ist daran geschlechtsspezifisch? Vieles, sagt Kerri Andrews, Dozentin für englische Literatur. Sie hat sich mit Frauen der Literaturgeschichte beschäftigt, die draußen in der Natur oder flanierend in der Stadt unterwegs waren. Im England des 18. Jahrhundert waren das eher Gattinnen oder Schwestern berühmter Männer wie Dorothy Wordsworth. Aber auch Elizabeth Carter, eine unverheiratete Pastorentochter, die Epiktet aus dem Griechischen übersetzt hat und gern mehr als 20 Meilen am Tag zu Fuß zurücklegte. Ellen Weeton, eine Gouvernante, durchstreifte im 19. Jahrhundert den Lake District, Wales und bestieg Berge, ganz allein. Virginia Woolf, Ananis Nin ist jeweils ein Kapitel gewidmet. Immer sucht Kerri Andrews nach dem Weiblichen der Wanderlust. Das wirkt manchmal bemüht, gar ermüdend, aber viel öfter überraschend und einleuchtend. Frauen waren in einer anderen Welt unterwegs als Männer: gefährlicher, fremder, berührender. Und Frauen hatten es schwerer, ihre Pläne zu verfolgen. Einen bürgerlichen Haushalt konnte man nicht so leicht unbeaufsichtigt lassen wie einen angefangenen Roman …

Für Leserinnen, die sich für weibliches Denken interessieren, fürs Wandern und für Literaturgeschichte.

Signatur: Gb
Schlagworte: Philosophie | Wandern | Frauen | Literaturgeschichte
Bewertung: ++
Rez.: Anne Buhrfeind

Cleghorn, Elinor: Die kranke Frau. Wie Sexismus, Mythen und Fehldiagnosen die Medizin bis heute beeinflussen. Dt. von Anne Emmert u. Judith Elze. Köln: Kiepenheuer & Witsch 2022. 494 S. ; 22 cm. Aus d. Engl. ISBN 978-3-462-00015-3, geb.: 25,00 €

Die Medizingeschichte weiblich gelesener Körper.

Frauen werden in der Medizin bis heute vernachlässigt: Sie werden häufiger fehldiagnostiziert, bekommen weniger Schmerzmittel und dafür öfter Antidepressiva als Männer und Krankheiten, die ausschließlich Frauenkörper betreffen, sind oft nicht ausreichend erforscht. Doch woher kommt das? Elinor Cleghorn begibt sich auf die Suche nach den Mythen, Geschichten und Behauptungen, die um den weiblichen Körper geschrieben wurden. Sie beginnt dabei mit Hippokrates im antiken Griechenland und endet bei aktuellen Forschungsdebatten der Gegenwart. Dabei greift sie viele einzelne Fallbeispiele auf. Mit dem gebotenen Ernst berichtet Clegorn über die teils grausamen und kaum zu ertragenden Praktiken, wie beispielsweise Zwangsbeschneidungen oder medizinischen Experimenten, vor allem an weiblichen BIPoC. Manche Vorstellungen, Diagnosen oder Behandlungsformen, die aus heutiger Sicht grotesk und absurd erscheinen, handelt sie jedoch auch in einem heitereren Ton ab, wie etwa die Vorstellung der „Spekulumisierung“, der Angst männlicher Ärzte im 19. Jahrhundert, durch die Verwendung eines Spekulums bei medizinischen Untersuchungen gerieten die sexuellen Bedürfnisse der Patientinnen außer Kontrolle.

Ein sehr relevantes Thema, das dicht und ausführlich beleuchtet wird, daher eine absolute Anschaffungsempfehlung. Einige (historische) medizinische Verfahren werden sehr detailliert geschildert. 

Signatur: Gc
Schlagworte: Medizin | Geschichte | Krankheiten | Frauen
Bewertung: +++
Rez.: Miriam Weinrich

Angel, Katherine: Morgen wird Sex wieder gut. Frauen und Begehren. Dt. von Zoë Beck u. Annika Domainko. München: Hanser 2022. 175 S. ; 21 cm. Aus d. Engl. ISBN 978-3-446-27261-3, geb.: 20,00 €

Vier Essays, die sich kritisch mit weiblichem Begehren und den Tücken des Konsensprinzips beim Sex auseinandersetzen.

Geht es beim Sex um Macht? Heißt „Nein“ wirklich immer „Nein“? Und wer trägt beim Sex eigentlich die Verantwortung für Einvernehmlichkeit? Konsens, Begehren, Erregung und Verletzlichkeit – mit großem Scharfsinn und fundierten Kenntnissen widmet sich die Autorin diesen Themen. Sie zeigt auf, dass Gesetze diese Fragen für uns nicht eindeutig klären können, solange wir in einer Gesellschaft leben, die Erregung und Begehren für Frauen und Männer unterschiedlich bewertet. Mit Beispielen aus der Geschichte und der Sexualforschung zeichnet sie nach, wie der gesellschaftliche Blick auf Sexualität aussieht. Es ist nicht überraschend, dass die Rollen ungleich verteilt sind.Das Buch lädt Frauen und Männer ein zur Diskussion, zur Auseinandersetzung aber vor allem dazu, aufeinander zuzugehen und die Verletzlichkeit des Gegenübers anzuerkennen. Die Analysen der aktuellen Debatten über Sexualität sind dabei anspruchsvoll in ihrer Argumentation aber bewundernswert stringent.

Zu empfehlen für engagierte Gesprächskreise in Studierenden- und Ortsgemeinden.

Signatur: Sb
Schlagworte: Geschlechterverhältnis | sexuelle Gewalt | Konsens | #MeToo
Bewertung: +++
Rez.: Wiebke Richter

Hoeder, Ciani-Sophia: Wut und Böse. München: hanserblau 2021. 206 S. ; 21 cm. ISBN 978-3-446-27115-9, geb.: 18,00 €

Nicht alle können gleichermaßen wütend sein - „Wut und Böse“ beleuchtet Facetten weiblicher Wut und deckt Vorurteile auf.

Ciani-Sophia Hoeders feministisches Sachbuch ist eine „kleine Anleitung zum Wütendsein“ und will weiblichen Mut legitimieren und zum Empfinden inspirieren. Ausgehend von grundlegenden Begriffsklärungen und Unterscheidungen setzt sich die Autorin mit der häufig negativ bewerteten Emotion auseinander. Sie zeigt auf, warum Wut besser ist als ihr Ruf. Der Fokus liegt dabei auf der schöpferischen Kraft, die Veränderungen voranbringen kann. Historische und aktuelle Beispiele sowie Studien und Zitate dienen der Illustration und führen dazu, dass sich vermutlich viele Frauen* in Beschreibungen wiedererkennen können. Besonders stark und zeitgemäß ist der konsequent intersektionale Ansatz, der Mehrfachdiskriminierungen sichtbar macht. Grundlegende Kenntnisse in feministischen Debatten könnten bei der Lektüre hilfreich sein: Durch ein Glossar und ein ausführliches Quellenverzeichnis wird das aktuelle Buch jedoch auch für Einsteiger*innen zu einer gewinnbringenden Lektüre.

Ein unterhaltsames Sachbuch – besonders geeignet für wütende Frauen und alle Leser*innen, die sich mit Feminismus und Antirassismus beschäftigen wollen.

Signatur: Sb
Schlagworte: Feminismus | Wut | Emotionen
Bewertung: ++
Rez.: Sofie Fiebiger

Mukwege, Denis: Die Stärke der Frauen. Wie weibliche Widerstandskraft mich lehrte, an eine bessere Welt zu glauben. Dt. von Sabine Reinhardus u. Cornelia Stoll. München: C. Bertelsmann 2022. 429 S. ; 22 cm. Aus d. Engl. ISBN 978-3-570-10475-0, geb.: 26,00 €

Ein afrikanischer Arzt kämpft für eine gleichberechtigte Gesellschaft.

Dr. Denis Mukwege, kongolesischer Gynäkologe und Menschenrechtsaktivist ist Friedensnobelpreisträger 2018 für seinen Einsatz für die Gesundheit und Rechte von Frauen. Er hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, Opfern sexueller Gewalt zu helfen; ist der führende medizinische Experte in der operativen Behandlung von Verletzungen, die durch Vergewaltigungen verursacht werden. In seinem Buch verwebt er seine eigene Lebensgeschichte mit den Schilderungen einzelner dramatischer Frauenschicksale, geprägt von entsetzlicher sexueller Gewalt. Er zitiert eine amerikanische Studie von 2011, nach der im Kongo jedes Jahr mehr als 400.000 Frauen vergewaltigt werden. Trotz Bedrohung seines eigenen Lebens und der Existenz seiner Familie, gibt er den Kampf nicht auf. Er bleibt der Überzeugung treu, „wer Macht und Einfluß besitzt, kann helfen. Und wer sich nicht für eine Lösung einsetzt, ist Teil des Problems".

Für erwachsene Leser*Innen mit Themeninteresse.

Signatur: Sb
Schlagworte: Gleichberechtigung | sexuelle Gewalt | Frauen | Kongo
Bewertung: ++
Rez.: Christiane Spary

Tlusty, Ann-Kristin: Süß. Eine feministische Kritik. München: Hanser 2021. 196 S. ; 21 cm. ISBN 978-3-446-27101-2, geb.: 18,00 €

Ein gesellschaftskritisches Essay aus feministischer Perspektive.

Ann-Kristin Tlustys Buch „SÜSS-Eine feministische Kritik“ ist ein flüssig zu lesendes, gesellschaftskritisches Essay. Nicht ohne Humor analysiert Tlusty das Ideal der zarten, sanften und süßen Weiblichkeit im Kontext eines kapitalistischen, patriarchalen Systems, das auf Eigentum, Profit und Wettbewerb ausgelegt ist. Untermauert sind ihre Thesen von aktuellen wissenschaftlichen Studien, eigenen Erfahrungen und Anekdoten aus ihrem Freundes- und Bekanntenkreis. Gekonnt deckt sie auf, dass die westliche Gesellschaft keineswegs so aufgeklärt ist, wie diese es gerne vorgibt. Patriarchale Denkmuster sind noch immer tief in gesellschaftlichen Denkmustern verwurzelt und blockieren nicht nur den Weg zur Geschlechtergerechtigkeit bis heute. Tlusty macht sich stark für eine Gesellschaft ohne Unterdrückung, Ausbeutung und Zwang und schließt mit ihrem passenden Motto: Dolce Vita für Alle! Ein Werk, das gleichzeitig wütend und stark macht. Es wurde schon viel erreicht, aber da geht noch mehr.

Empfehlenswert für junge und "alte" Erwachsene mit und ohne feministische Vorkenntnisse.

Signatur: Sb
Schlagworte:
Feminismus | Politik | Kapitalismus | Patriarchat
Bewertung: +++
Rez.:
Rosa Bömelburg