Newsletter „Bücherei" 01/2022
Liebe Büchereimitarbeiterin! Lieber Büchereimitarbeiter!
Der Beginn eines neuen Jahres bietet auch immer wieder die Chance auf Neubeginn in den verschiedensten Bereichen. Vielleicht haben Sie sich vorgenommen, in Ihrer Bücherei etwas Neues zu wagen; zu Entrümpeln, neue Mitarbeiter*innen zu gewinnen oder tatkräftig einen eigenen Instagram-Account für Ihre Bücherei zu starten. Dann haben wir von Eliport da ein wunderbares Angebot für Einsteiger*innen für Sie! Dazu kommt in unserem ersten Newsletter des Jahres noch allerlei Wissenswertes sowie eine bunte Empfehlungsmischung von Historischem über Belletristisches bis hin zu „Radsattelgeschichten“. Auf ein gutes Jahr mit vielen guten Büchern und hoffentlich bald wieder regelmäßigen Veranstaltungen in Ihren Büchereien!
Ihr Eliport-Team
So einfach wie nie: Einstieg in Instagram
Am 26. Januar 2022 von 17 bis 19 Uhr bietet unsere langjährige und Social Media erfahrene Mitarbeiterin, Maike Linne, eine Online-Schulung mit dem Titel "Fit für Instagram" an. Diese wendet sich an Einsteiger*innen, die einen ersten Einblick in die Insta-Welt gewinnen wollen. Kurzentschlossene können sich noch unter stefanie.schmettlach@eliport.de anmelden.
Digitaler Austausch zu neuen Formaten
Das "Forum für Soziale Büchereiarbeit" informiert über aktuelle Praxiskonzepte, die sich mit den sozialen und seelsorgerischen Aspekten von Bibliotheken in verschiedenen Institutionen (Krankenhäuser & Kliniken, psychiatrische und psychosomatische Einrichtungen, Seniorenheime) und den genesungsfördernden und therapeutischen Wirkungen von Literatur auseinandersetzen. Nun wird das zweijährig stattfindende Forum in Hofgeismar durch einen kostenfreien online-Austausch ergänzt: Am 05. April 2022 von 19:00 – 21.00 Uhr findet der digitale Austausch zum Thema: „Innovationen während der Coronapandemie – welche Formate wurden in den Bibliotheken neu entwickelt.“ statt. Die Anmeldung finden Sie hier. Anmeldeschluss: 20.03.2022“

Schau mal aktuell
Jeden Monat aufs Neue lädt das Evangelische Literaturportal junge Familien und Kindergruppen ein, mit Bilderbüchern auf eine Reise in Gottes Welt zu gehen. Im Mittelpunkt des Angebots „Schau mal – Mit Bilderbüchern Gottes Welt entdecken“ steht im Februar das Bilderbuch „Julian ist eine Meerjungfrau“, ein Buch über den Wunsch sein zu können, wer man sein möchte und auch als das gesehen zu werden. Mehr Infos und Umsetzungsideen finden Sie hier.
Schon bald wird unser Angebot in vielen Büchereien in einem Schau-mal-Buchbeutel zum Ausleihen zu haben sein.

Ihre Fragen zu BVS
Sie haben Fragen zu BVS oder möchten sich dazu austauschen? Am 09. und 12. März 2022 findet das BVS-Anwendertreffen für Anfänger statt. In dieser Veranstaltung haben Sie die Möglichkeit, Fragen rund um BVS beantwortet zu bekommen und sich mit Ihren Kolleg*innen bundesweit auszutauschen. Die Veranstaltung findet online via Zoom statt. Das Anmeldeformular finden Sie hier.
Erinnerung an die Jahresstatistik
Seit Dezember ist die Eingabe der Online-Jahresstatistik 2021 freigeschaltet. Hierfür erhalten Sie von Ihren Fachstellen bzw. von Eliport rechtzeitig die notwendigen Informationen und Unterlagen, um Ihre Statistik abgeben zu können.
Buchtipps
Jm 1 Bilderbücher

Da ist noch Licht. Zum Mitmachen und Einschlafen. Nanna Neßhöver. Ill. von Eleanor Sommer. Hamburg: Carlsen 2021. O. Pag. : überw. Ill. ; 28 cm. ISBN 978-3-551-51329-8, geb.: 15,00 €
Ein Mitmachbuch, in dem geklopft, gerubbelt, geflüstert wird und das Kindern das Zubettgehen erleichtern soll.
Beim Betrachten der ersten Doppelseite des Mitmachbuches entdeckt man ein Haus in dem sechs Fenster hell erleuchtet sind. Wenn man der Aufforderung folgt und an das große Fenster klopft, gelangt man zum Nilpferd Aisha, das in der Badewanne sitzt und das man einseifen soll. Mit Klatschen löscht man das Licht. Jetzt kann Aisha einschlafen.Wieder draußen, entdeckt man, dass immer noch Licht brennt. Nacheinander kommt man in alle Zimmer und hilft den Tieren beim Zähneputzen, beim Kuscheltier Suchen und bei anderen Vorbereitung für die Nacht. Wenn überall das Licht aus ist, wendet sich der Text an das betrachtende Kind. Es wird gefragt, ob es auch für die Nacht fertig ist und es wird aufgezählt, was die Tiere gemacht haben, dann wird dem Kind „Gute Nacht“ gewünscht. Die ganzseitigen Bilder mit einfachen Formen ohne zu viele Details, die das Haus von außen und die Natur mit schon schlafenden Tieren zeigen, sind in orange und blaugrün gehalten. Im Inneren des Hauses ist es bunt und lustig.
Ein schön gestaltetes Mitmachbuch, das Kindern beim Einschlafen helfen kann. Dem Buch beigelegt ist ein Poster mit Tipps zum Einschlafen für Eltern und Werbung für andere Bücher von Neßhöver und Sommer.
Signatur: Jm 1
Schlagworte: Einschlafen | Rituale | Mitmachbuch
Bewertung: ++
Rez.: Eva Basler

Dewdney, Anna: Lama Lama lernt teilen. Dt. von Rusalka Reh. Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verl. 2021. O. Pag. : überw. Ill. ; 27 cm. Aus d. Engl. ISBN 978-3-499-00356-1, geb.: 12,00 €
Lama Lama und Nelly Gnu spielen recht nett miteinander bis es zum Streit um Kuscheltier Wuschel kommt.
Dem Besuch der neuen Nachbarn sieht Lama Lama skeptisch entgegen. Es hat die Ermahnung der Mutter noch im Ohr, seine Spielsachen auch zu teilen. Zögerlich erlaubt es, dass Nelly Gnu Laster, Puzzle und Klötzchen bestaunt. Bald spielen die beiden Tierkinder brav. Da passiert das Drama. Nelly Gnu hat sich Lamas Lieblingskuscheltier geschnappt. Alles hat seine Grenzen und Lama Lamas Grenze verläuft genau hier: Dieses Spielzeug wird NICHT geteilt! Bei dem Gezerre passiert ein Unfall. Zum Glück steht die Not-Ambulanz bereit und die zarte Freundschaft von Lama Lama und Nelly Gnu kann in die nächste Runde gehen. - Kein Wunder, dass die Serie um Lama Lama in vielen Ländern ein Mega-Hit ist. Der knappe, gereimte Text drückt, manchmal behutsam manchmal lautstark, Lamas Gefühle aus, die wohl fast jedes Kind gut kennt. Die Dynamik der Geschichte wird auch in den ansprechend bunten Illustrationen deutlich. Sie trägt dazu bei, dass sich die Zielgruppe in die Problematik des Teilens gut einfühlen kann.
Das Bilderbuch, ja die ganze Serie, hat alle Eigenschaften, schnell zum Liebling junger Betrachter*innen ab etwa 3 Jahren zu werden. Unbedingt anschaffen!
Signatur: Jm 1
Schlagworte: Teilen
Bewertung: +++
Rez.: Martina Mattes

Der kleine Esel Liebernicht - Baden? Lieber nicht! Martin Baltscheit. Ill. von Claudia Weikert. Bindlach: Loewe 2021. O. Pag. : überw. Ill. ; 20 cm. (Von Anfang an). ISBN 978-3-7432-0729-5, geb.: 8,00 €
Kleiner Esel hat Angst vorm Badengehen und ist lieber schmutzig.
Der kleine Esel hat viel erlebt und ist natürlich am Ende des Tages schmutzig. Die Bäuerin möchte den kleinen Esel baden, doch die Antwort des Esels lautet: "Lieber nicht!". Die Bäuerin und die Freunde des kleinen Esels versuchen ihm das Baden schmackhaft zu machen. Doch ohne Erfolg. Denn der kleine Esel meint, dass das Baden sich ja nicht lohnt, schließlich wird er danach sowieso wieder schmutzig. Doch am Ende des Buches geht er freiwillig baden ...Das Buch ist eine schöne Kurzgeschichte für kleine Kinder, die nicht gerne baden gehen wollen. Zum Vorlesen ist das Buch sehr gut geeignet. Neben kurzen und knappen Texten ist das Buch auch bildlich sehr schön dargestellt. Für kleine Kinderaugen perfekt.
Toll für Kinderzimmer und Kita.
Signatur: Jm 1
Schlagworte: Baden | Alltag | Pappbilderbuch
Bewertung: +++
Rez.: Jenny Weger

Der kleine Traumsegler. 33 Vorlesegeschichten für schöne Träume. Anna Taube u. Barbara Rose. Ill. von Betina Gotzen-Beek. Bindlach: Loewe 2021. 74 S. : überw. Ill. ; 28 cm. (Band 3). ISBN 978-3-7432-0850-6, geb.: 12,95 €
Gutenachtgeschichten.
Im Band 3 von insgesamt vier gleichnamigen Vorlesebüchern haben die Diplom-Journalistin und Redakteurin Barbara Rose, die freie Autorin und Übersetzerin Anna Taube und die Grafik-Designerin Betina Gotzen-Beek wiederum Geschichten zusammengestellt, die Eltern und Kindern beim allabendlichen Einschlafritual helfen können. Jeweils eine kurze Geschichte auf einer Seite wird ergänzt durch eine ganzseitige Abbildung mit vielen freundlich, niedlich und klar gezeichneten Details: Tiere, große und kleine Kinder, Opa und Oma, Mama und Papa, Ritter, Zauberer und Hexen. Mal verträumt, mal ein bisschen spannend, mal lustig, aber immer kindgerecht wird in einfacher, kindlich witziger Sprache erzählt.
Das großformatige, fest gebundene Buch mit seinen soliden Seiten eignet sich gut zum Vorlesen, aber auch zum Anschauen.
Signatur: Jm 1
Schlagworte: Einschlafen | Träume
Bewertung: ++
Rez.: Viktoria Böhler

Der Nächste, bitte! Michaël Escoffier. Ill. von Matthieu Maudet. Dt. von Markus Weber. Frankfurt am Main: Moritz 2021. O. Pag. : überw. Ill. ; 17 cm. Aus d. Franz. ISBN 978-3-89565-403-9, geb.: 9,95 €
Ein Tier nach dem anderen wird zur Sprechstunde gerufen. Das Wartezimmer leert sich - das liegt aber v. a. den dem Wolf!
Dieses Pappbilderbuch kommt mit wenig Text aus, die Bilder sprechen für sich. Das Wartezimmer ist voll - ein Krokodil, ein Elefant, ein Hase, eine Ente, ein Schaf und ein Wolf warten auf ihre Sprechstunde. Das Krokodil ist zuerst dran, es klagt über Zahnschmerzen. Der Übeltäter ist ein Lutscher-Stängel, den das Krokodil versehnentlich verschluckt hat. Das nächste Tier wird aufgerufen. Der genaue Betrachter sieht, dass das Wartezimmer sich schneller leert, als der Doktor behandelt. Als der Wolf an die Reihe kommt und über Bauchschmerzen klagt, wird klar, dass der Wolf Ente und Hase bereits verschluckt hat- und jetzt ist noch der Doktor selbst an der Reihe. Wird sich das Schaf retten können? Kleinkinder ab ca. 1,5/ 2 Jahren, an die sich Pappbilderbücher in der Regel richten, können den Witz darin noch nicht erfassen. Die Angst vor dem bösen Wolf wird vertieft, da es am Ende keine positive Auflösung gibt. Der Comic-Stil passt zum Inhalt, aber nicht zur Zielgruppe.
Für Kinder ab 3-4 Jahren mit Erwachsenen, die sich nicht vom gefrässigen Wolf einschüchtern lassen, sondern den Witz erfassen.
Signatur: Jm 1
Schlagworte: Tiere | Pappbilderbuch
Bewertung: +
Rez.: Susanna Hocher

Reckers, Sandra: Mein große Zoo-Wimmelbuch. Stuttgart: Esslinger 2021. O. Pag. : überw. Ill. ; 32 cm. ISBN 978-3-480-23699-2, geb.: 9,99 €
Ein aufregender Zoobesuch.
Das „Mein großes Zoo Wimmelbuch" ist ein Pappbilderbuch, das ich schon sehr lange gesucht habe. Es ist ein wunderbares Wimmelbuch in dem man einen aufregenden Tag im Zoo erlebt und vieles entdecken kann. Auf der Rückseite des Buches sind einige Personen abgebildet, die auf jeder Doppelseite des Wimmelbuchs zu finden sind. Das ist insbesondere für die Kinder eine spannende Herausforderung, aber auch die Eltern müssen ab und zu ganz genau hinschauen. Besonders der kleine Pinguin Pip, der aus seinem Gehege ausgebüxst ist und schließlich durch den ganzen Zoo watschelt, ist nicht immer leicht zu finden. Neben den sechs vorgegebenen Personen können natürlich auch noch viele andere Menschen, Tiere oder sogar Dinge entdeckt werden. Sogar den Eltern macht das Suchen und Entdecken ganz viel Spaß. Welche Tiere könnt ihr im „Mein großes Zoo Wimmelbuch" finden?
Kita, Kinderzimmer, Grundschule
Signatur: Jm 1
Schlagworte: Zoobesuch | Tiere | Familie | Pappbilderbuch
Bewertung: +++
Rez.: Jenny Weger

Schweinchen in der Bimmelbahn, klingeling und losgefahr´n! Sabine Praml. Ill. von Martina Leykamm. Bamberg: Magellan 2021. O. Pag. : überw. Ill. ; 15 cm. ISBN 978-3-7348-1601-7, geb.: 9,00 €
Auf der Zugfahrt zur Oma erlebt das Schweinchen jede Menge Abenteuer.
Wenn Engel reisen, dann lacht der Himmel, sagt man. In diesem putzigen Pappbilderbuch macht sich ein gender-neutrales Schweinchen auf dem Weg zur Oma. Geschickt packt es den Koffer, rast zum Bahnhof und erwischt in letzter Sekunde den Zug. Der fährt unter großem Getöse ab. Im Abteil trifft Schweinchen jede Menge freundliche Mitreisende. Bei der Fahrt durch den dunklen Tunnel beruhigt Frau Fuchs, im grünen Wald hält der Zug, damit alle Pipi machen können. Wie groß ist erst Omas Freude! An der Endstation herzt sie das mutige Schweinchen und freut sich riesig über seinen Besuch. Das handliche Querformat und die stabilen Seiten sind nur zwei von vielen Gründen, warum man das Pappbilderbuch Kindern ab 2 Jahren in die Hände geben sollte. Ein anderer Grund ist, wie liebevoll die Reise des Schweinchens in fröhlich-bunten Bildern umgesetzt wurde. Die emotionalen Momente und die kecken Reime vermitteln eine heitere Stimmung. Sie springt bestimmt auf Leser und Betrachter über. Was will man mehr?
Einem großen Kreis von Freund:innen unterhaltsamer Bilderbuchkost empfohlen.
Signatur: Jm 1
Schlagworte: Pappbilderbuch | Zugfahrt | Oma
Bewertung: +++
Rez.: Martina Mattes
Ju 1 Erzählungen für das erste Lesealter (6-8 Jahre)

Die Eisreise. Thomas Tidholm. Ill. von Anna-Clara Tidholm. Dt. von Anu Stohner. München: Dt. Taschenbuch Verl. 2021. 46 S. : überw. Ill. ; 28 cm. Aus d. Schwed. ISBN 978-3-423-64085-5, geb.: 14,95 €
Die abenteuerliche Reise dreier Kinder auf einer abgebrochenen Eisscholle, in drei Kapiteln ...
Drei Kinder zu Winterende auf dem Weg zum Vogelbeerbach (Kap. 1), auf dem noch ein bisschen Eis treibt – große Eisschollen (wie die Kinder erzählen), und mit einer treiben sie davon: den Fluss entlang, in das Meer hinaus, und dann auf festes Eis, von dem aus man das Nordlicht beobachten kann. Winter und Dunkelheit (Kap. 2), in der es zu überleben gilt; eine alte halb verfallene Hütte bietet ihnen Schutz und Wärme, ein paar Konservendosen – und ein altes Tagebuch, geschrieben von den Polarentdeckern Nansen und Shackleton. Hier verbringen sie den Winter, erforschen die Region. Bis sie im Frühjahr (Kap. 3) wieder auf See gehen, in ihrem selbstgebauten Boot, bis sie wieder auf dem Vogelbeerbach sind … Eine traumhaft schöne, poetische und zeitlose Geschichte, wie sie vielleicht nur Schweden schreiben können, über kindliche Fantasie und Schöpferkraft, Freundschaft und Zusammenhalt, Abenteuer und Mut, wunderbar in Illustrationen festgehalten, meisterhaft in der Übersetzung von Anu Stohner.
Besonders für fantasiebegabte Kinder ab 6 J., gut einsetzbar in Gruppenarbeit, um ein eigenes Abenteuer nachzuspielen.
Signatur: Ju 1
Schlagworte: Abenteuer | Polarforscher | Reisen
Bewertung: +++
Rez.: Astrid van Nahl

Traumopa. Dolf Verroen. Ill. von Charlotte Dematons. Dt. von Rolf Erdorf. Stuttgart: Freies Geistesleben 2021. 35 S. : überw. Ill. ; 22 cm. Aus d. Niederländ. ISBN 978-3-7725-2855-2, geb.: 15,00 €
Ein Junge erinnert sich nach dem plötzlichen Tod des Opas an dessen ausgefallene Träume.
Ausgerechnet als Thomas die Ferien bei seinen Großeltern verbringt, stirbt sein Opa. Thomas Großmutter scheint mit der Situation überfordert und versucht ihren Enkelsohn vor einer Begegnung mit dem Toten zu bewahren. Dieser ist jedoch nicht nur neugierig, sondern vor allem hat er Angst davor, seinen geliebten Opa zu vergessen. Er erinnert sich an einige skurrile Träume, von denen sein Opa berichtete. Thomas wird immer trauriger beim Gedanken daran, dass die Zeit seine Erinnerungen verblassen lassen könnte. Wenn er doch nur von seinem Opa träumen könnte ...
Ein Buch, um Kinder auf dieses Ereignis vorzubereiten und ihnen viele Gesprächsanlässe für ihre Sorgen und Ängste zu bieten.
Signatur: Ju 1 | Ju 2
Schlagworte: Trauer | Tod
Bewertung: +++
Rez.: Julia Brede
Ju 3 Erzählungen für Jugendliche ab 13 Jahren

Beer, Isabell: Bis einer stirbt. Drogenszene Internet. Die Geschichte von Leyla und Josh. Hamburg: Carlsen 2021. 284 S. ; 22 cm. ISBN 978-3-551-58438-0, kt.: 14,00 €
Die Geschichte zweier Jugendlicher in der aktuellen Drogenszene.
Isabell Beer erzählt die Geschichte von Josh und Leyla. Beide Jugendlichen geraten durch ihre Neugier in die Drogenszene. Josh will alles ausprobieren, schonungslos. Im Internet hat er eine große Auswahl und gleichzeitig eine Community mit der der Austausch über Erfahrungen und neue Quellen leicht ist. Seine Eltern kommen sehr schnell schon nicht mehr an ihn heran, doch sie begleiten ihn - letztendlich bis in den Tod. Leyla sucht neugierig einen Kick nach dem anderen. Genau wie Josh ist sie in der Onlineszene unterwegs, hat ihre Dealer aber in der Realität. Auch ihre Eltern sind für sie da. Sie lebt mit ihrem Freund zusammen, schafft ihr Abi, geht studieren. Sie schafft schließlich den Absprung. Isabell Beer hat gut recherchiert und durch die Interviews mit Josh und Leyla und deren Umfeld den jeweiligen Werdegang schlüssig dargestellt. Leider ist es trotzdem eher ein nüchterner Bericht, der zeigt wie man Regeln umgehen kann. Auch fehlt, wie der Konsum finanziert wird.
Das Buch gibt einen Einblick in die Szene und die Wirkung verschiedener Substanzen. Es schreckt aber nicht ab und beinhaltet auch manche wesentlichen Informationen zum Drogenalltag leider nicht.
Signatur: Ju 3
Schlagworte: Drogen | Sucht | Internet
Bewertung: +
Rez.: Sandra Groß
Jf Familie, Lebensfragen - Sachbücher für Kinder

Frag doch mal ... die Maus! Zukunft. Gabi Neumayer. Ill. von Igor Dolinger. Hamburg: Carlsen 2021. 55 S. : überw. Ill. ; 26 cm. ISBN 978-3-551-25355-2, geb.: 14,99 €
Titel aus der Sachbuchreihe des TV-Stars „Die Maus“ zum Thema Zukunft.
Zukunft, was heißt das überhaupt? Wie könnte sie aussehen? Welche Tiere wird es geben? Könnten Dinosaurier zurückkehren? Welche Erfindungen wird es geben? Und wie wird das (Zusammen-)Leben auf der Erde (oder dem Mars?) aussehen? In dreiundzwanzig Fragen und deren Antworten umkreist die Maus das Thema von diversen Seiten. Es geht um viele interessante Entwicklungen und Erfindungen, unabdingbare Umweltthemen, mögliche politisch-gesellschaftliche Veränderungen und technische Innovationen. Jeweils eine Doppelseite widmet sich einer konkreten Fragestellung, deren Beantwortung entsprechend des Reihenkonzepts informativ mit Erklärtexten, vielen Fotos und gezeichnetem Bildmaterial ergänzt werden. Eine Ausnahme bildet die vielleicht wichtigste Frage „Wie will ich einmal leben?“, der man sich auf mehreren Seiten widmet. Hier geht es um die eigenen zukünftigen Wünsche und mögliche Lebenswege. Die vielen Verweise auf Menschen, die großartige Dinge geleistet oder erfunden haben (vom Kaffeefilter bis zu Antibiotikum), an die in der Vergangenheit niemand geglaubt hatte, regen eine aktive Einflussnahme auf die Zukunft an.
Blick in die Zukunft? Für Grundschüler*innen bestens geeignet, um sie zu informieren und zu bestärken.
Signatur: Jf | Js
Schlagworte: Zukunft | Miteinander | Selbstwirksamkeit
Bewertung: ++
Rez.: Anna Winkler-Benders
Jn Naturwissenschaft, Medizin, Mathematik - Sachbücher für Kinder

Wie man mit Tigern spricht. Über die geheimnisvolle Welt der Tiersprachen. Jason Bittel. Ill. von Kelsey Buzzell. Dt. von Stefanie Ochel. Berlin: Insel 2021. 59 S. : überw. Ill. ; 30 cm. Aus d. amerikan. Engl. ISBN 978-3-458-17947-4, geb.: 16,95 €
Formen der Kommunikation in der Tierwelt.
Tiere haben verschiedene Möglichkeiten entwickelt miteinander zu kommunizieren, um einerseits das Überleben des einzelnen Tieres, andererseits aber auch seiner Art zu sichern. Es werden verschiedene Formen der Kommunikation vorgestellt, gegliedert nach sichtbaren Signalen, Lauten und Geräuschen, Geruch und Geschmack sowie Elektrosignalen und Berührung. Dabei erfährt man viel Wissenswertes und teilweise Kurioses über die Verständigung zu Lande, zu Wasser und in der Luft, über die Sprache von kleinen Insekten, aber auch zum Körperausdruck großer Arten wie der Giraffe. Der unterhaltsame, erzählende Jargon der Texte wird Kinder ansprechen, die Fülle an Illustrationen vielleicht den ein oder anderen überfordern - sinnvoll, dass ein Register der Arten auch ein gezieltes Nachschlagen ermöglicht, um sich im Dschungel der Kommunikationsmöglichkeiten zurechtzufinden.
Die Diskrepanz zwischen sehr kindlich wirkenden Illustrationen und teilweise recht komplexen Texten erschwert eine klare Altersempfehlung.
Signatur: Jn
Schlagworte: Kommunikation | Natur | Tiere
Bewertung: +
Rez.: Claudia Birk-Gehrke
SL Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Belletristik

Franke, Christiane: Endlich wieder Meer. Roman. Hamburg: Goya 2021. 288 S. ; 22 cm. ISBN 978-3-8337-4337-5, geb.: 20,00 €
Katharina wird von ihrer Familie und ihrem Weingut in der Steiermark weg in ihre alte Heimat an die Nordsee gerufen.
Als Katharina vor 20 Jahren die Familienwerft und ihre Heimat an der Nordsee verließ, um in Wien zu studieren, ahnte sie nicht, dass ihre Liebe zu einem Winzer sie in die Steiermark verschlagen und zu einem vollständigen Bruch mit ihrem Vater führen würde. Nur auf Initiative der Familiensekretärin, die den Ärzten ihre Telefonnummer gibt, erhält sie die Nachricht, dass ihr Vater im Krankenhaus liegt. Mit gemischten Gefühlen verlässt sie ihre Familie mitten in der Weinlese und macht sich auf die Heimreise. In Friesland angekommen muss sie erfahren, dass ihr Vater im Koma liegt und, dass die Familienwerft kurz vor dem Ruin steht. Hat ihr geschäftsführender Cousin die Hände im Spiel? - Die Autorin Christiane Franke, bekannt durch ihre Ostfriesenkrimis, legt hier einen unterhaltsamen Frauenroman vor, der mit Lokalkolorit sowohl von der Steiermark als auch von Friesland punktet, flüssig zu lesen ist, aber vorhersehbar bleibt. Auch als Hörbuch verfügbar. Eine Fortsetzung ist geplant.
Leichte Unterhaltung mit regionalen Bezügen zur Steiermark und zu Friesland.
Signatur: SL
Schlagworte: Frau | Familie | Steiermark | Friesland
Bewertung: +
Rez.: Bärbel McWilliams

Kremser, Jessica: Frau Maier macht Dampf. Bielefeld: Pendragon 2021. 277 S. ; 19 cm. ISBN 978-3-86532-766-6, kt.: 13,90 €
Ferien mit Hindernissen.
Frau Maier tritt, „in Vertretung“ ihrer Freundin Elfriede, deren „Gewinn" an: einen Wellness-Urlaub in einem für sie bis dato völlig unbekannten, gewöhnungsbedürftigem Umfeld. Ominöse Ereignisse im Hotel, auffällige Verhaltensweisen einiger Gäste sowie diffuse Geräusche, „bedienen" den Spürsinn Frau Maiers. Sie empfindet die Brisanz einer Situation sofort. Ein leises Gänsehautgefühl im Nacken, signalisiert Wachsamkeit, weckt die Neugier Frau Maiers, die spontan beginnt, Strategien zur Aufklärung zu entwickeln. Details und befremdliche Vorkommnisse gehören in ihren Beobachtungsradius. Durch die scharfe, strategische Kombinationslogik der Protagonistin, werden einzelne Puzzleteile zu einem Mosaik gefügt, ein Gesamtbild entsteht, was den Täter - letztendlich - entlarvt. Sie gerät dabei selbst ins Visier, kann entrinnen, kehrt daher, nach den ungewollten Ferien, als „erfolgreiche" Aufklärerin, zurück in ihr gemütliches Haus am See mit dem wohligen Gefühl und der tiefen inneren Freude, in ihrem Leben gut aufgehoben zu sein.
Leichte Unterhaltungslektüre. Willkommene Ablenkung im Klinikalltag. Durchaus geeignet für alle (Patienten-) Büchereien.
Signatur: SL
Schlagworte: Krimi
Bewertung: +
Rez.: Brigitta Morgenstern

Lüdicke, Paul: Sarg niemals nie. Betty Pabst ermittelt. Berlin: Ullstein 2021. 301 S. ; 21 cm. ISBN 978-3-86493-191-8, kt.: 12,99 €
Ist die Nachbarin wirklich an einem allergischen Schock durch einen Bienenstich gestorben? Betty hat so ihre Zweifel ...
Ist es klug, den Titel eines früheren Horror-Romans mit aus Gräbern steigenden Vampiren noch einmal für einen neuen Krimi zu verwenden? Vielleicht verfehlt er dadurch das richtige Lesepublikum – und das wäre schade! Denn Paul Lüdike gelingt ein unterhaltsamer, humorvoller Krimi – womöglich sogar der Beginn einer neuen Reihe „Betty Pabst ermittelt“?Allerdings ist das Werk eher als Cosy-Krimi zu bezeichnen, bei dem es immerhin eine Tote im Sarg gibt. Aber mehr als um diese geht es (bis auf das Ende) durchweg um die Geschichten mehrerer Haupt- und Nebenpersonen mit ihren sehr unterschiedlichen Hintergründen. Dass eine von ihnen nun tot ist, scheinbar als Reaktion auf einen Bienenstich, ist nur die Grundlage eines amüsanten, doch nie flachen Familienromans mit recht gegensätzlichen Personen, deren Schicksale sich nach hinten aufrollen. Verbunden mit einer sich andeutenden Liebesgeschichte ist der Roman eine gelungene Mischung aus Krimi und Frauenroman, ohne Klischees zu sehr aufzugreifen.
Für Krimileser, die es gern ein bisschen gemütlicher haben und in weiten Teilen mehr auf das Ambiente setzen als auf die Frage nach dem Täter und seinen Motiven.
Signatur: SL
Schlagworte: Cosy-Krimi | Frauenroman | Familiengeschichte
Bewertung: ++
Rez.: Astrid van Nahl

Melcher, Lea: Aber vielleicht wird auch alles gut. Roman. München: Piper 2021. 332 S. : Ill. ; 21 cm. ISBN 978-3-492-06257-2, kt.: 15,00 €
Ein Own-Voice-Roman, der sich zwischen der Innenansicht einer Angststörung sowie einer klassischen Dreiecksgeschichte verliert.
Emilias Leben wird vor allem durch ihre generalisierte Angst und Panik bestimmt: Bereits die kleinsten Alltagshandlungen sind für sie eine große Überwindung und Herausforderung. Die Wohnung, in der sie lebt, bietet ihr den perfekten Rückzugsort. Nebenan wohnt Robert, mit dem sie ab und zu ihr Bett teilt. Auf der Hochzeit ihrer Schwester spitzt sich Emilias psychische Lage so zu, dass Emilia vor die Wahl gestellt wird: Therapie vs. familiärer Kontaktabbruch. Emilia entscheidet sich, eine therapeutische Praxis aufzusuchen, in der sie auf ihren ehemaligen Freund Jack trifft. Durch eine Verwechslung landet sie prompt mit Jack in einer Paartherapie.Die Geschichte weist einige Längen auf und gestaltet sich für die/den Leser/in durchaus vorhersehbar. Die Kapitel im Roman wechseln zwischen Rückblenden und Gegenwart ab, was einen gewissen Rhythmus verleiht, aber stilistisch nicht zwingend notwendig erscheint.
Durch die comichaften Illustrationen, viel wörtliche Rede, eher blass charakterisierte Figuren und Zeitwechsel, vermittelt der Roman eine gewisse Unruhe.
Signatur: SL
Schlagworte: Psychische Erkrankung | Angst | Depression | Therapie
Bewertung: +
Rez.: Lena Danneberg

Rooney, Sally: Schöne Welt, wo bist du. Roman. Dt. von Zoë Beck. Berlin: Claassen 2021. 352 S. ; 21 cm. Aus d. Engl. ISBN 978-3-546-10050-2, geb.: 20,00 €
Zwei Freundinnen leben, lieben und philosophieren in Irland.
Alice ist erst vor kurzem in ein Haus in einem kleinen irischen Küstenort gezogen. Sie ist als Schriftstellerin erfolgreich, muss sich jedoch von einem längeren Klinikaufenthalt erholen. Eileen, ihre einzige langjährige Freundin, arbeitet für eine Literaturzeitschrift in Dublin und hat die Trennung von ihrem Freund noch nicht verwunden. Bei einem Tinder-Date lernt Alice Felix kennen, der in einer Lagerhalle arbeitet und ebenfalls so manche Schicksalsschläge verkraften musste. Die beiden nähern sich zögerlich an. Währenddessen lässt Eileen die Gefühle für ihren Jugendfreund Simon wieder aufleben, ist sich aber nicht sicher, ob eine Liebesbeziehung zu ihm genauso dauerhaft wie ihre Freundschaft sein kann.In ihrem ausdrucksstarken Roman erzählt die Autorin abwechselnd über die beiden Frauen und lässt sie zusätzlich in einem Briefwechsel zu Wort kommen. So entsteht ein dichtes Porträt von vier jungen Menschen um die 30, die ihren Platz in der Welt noch finden müssen.
Ein poetisches Buch für und über Millenials, über ihre Sorge um die Zukunft und ihren Wunsch nach einem erfüllten (Liebes-)Leben.
Signatur: SL
Schlagworte: Liebe | Freundschaft | Irland
Bewertung: +++
Rez.: Amelie Sareika

Schertenleib, Hansjörg: Offene Fenster, offene Türen. Roman. Zürich: Kampa 2021. 250 S. ; 19 cm. ISBN 978-3-311-10064-5, geb.: 23,00 €
#Me Too in der Schweiz. Wird sie ihn am Ende sogar anzeigen?
Als Casper seine Schülerin Juliette, sie 19 Jahre, er 55, in der Jazzschule das erste Mal sieht, denkt er: „Sie hat das Ohrfeigengesicht einer gewöhnlichen Göre, aber einen geilen Arsch". Es folgt schneller Sex während eines Jazzkonzertes in einem Hinterzimmer. Dummerweise werden sie dabei gefilmt, das Video taucht im Internet auf, die Zeitung berichtet, in den sozialen Medien wird mit Hasskommentaren, Hetze und Beschimpfungen reagiert. Auch vor dem Hintergrund der gerade aktuellen Me Too Debatte hat Casper jetzt ein echtes Problem. Wird Juliette ihn anzeigen? Das Buch ist aus zwei Perspektiven erzählt, Juliettes und Caspers. Seitenlange Selbstreflexionen, Befindlichkeiten, Innenschau und Klischees um Männlichkeit, Lust, um Abhängigkeiten und weibliche Macht; es erschließt sich nichts Neues durch die Lektüre. Einzig die Listen der Musiktitel, den Hauptkapiteln vorangestellt, regen an, doch mal wieder guten Jazz zu hören.
Für Leser*innen, die sich für das Gebaren einer manipulativ geprägten Gesellschaft - die nur noch in Schwarz Weiß denkt -und Jazz interessieren.
Signatur: SL
Schlagworte: Sex | Internet | Musik | Verrat
Bewertung: +
Rez.: Gesine Meerheimb

Stadler, Juliane: Krone des Himmels. Historischer Roman. München: Piper 2021. 700 S. ; 22 cm. ISBN 978-3-492-07054-6, geb.: 24,00 €
Mit Aveline und Etienne werden die Hintergründe des Dritten Kreuzzugs und die Belagerung von Akkon um 1189 lebendig.
Im Bogenschießen ist Etienne top. Nach langem Training besiegt der 18jährige sogar seinen älteren Bruder. Vor seinem Vater nützt ihm das nichts. Der Krüppel muss sich weiter verstecken. Sein kleiner Bruder überredet ihn zur Flucht. Als Lehrling eines Wundarztes zieht er daraufhin in den Dritten Kreuzzug. Dort trifft er Aveline. Sie will Buße tun, denn sie wurde von einem Ritter vergewaltigt. Das Baby hat sie aus der Not heraus zurückgelassen. Von ihrer Familie hätte der "Bastard" keine Unterstützung bekommen. An der Seite dieser beiden taucht der Leser in vergangene Zeiten ein. Für ihr Debüt hat Juliane Stadler ausgiebig und gut recherchiert. So gelingt es ihr überzeugend, die historischen Figuren und Geschehnisse begreifbar wieder aufleben zu lassen. Zwar lässt sie typische Klischees nicht aus, die viele Mittelalterromane durchziehen. Doch mit Hilfen wie Karten, Glossar und Nachwort macht es Spaß, die Hauptfiguren auf ihrem spannenden Weg durch viele spannende Abenteuer zu begleiten.
Wer Mittelalterromane und gute Unterhaltung liebt, für den ist dieser Schmöker richtig. Man sollte allerdings etwas Zeit mitbringen für fast 700 gut lesbare Seiten, die zum Abtauchen einladen.
Signatur: SL
Schlagworte: Hochmittelalter | Liebe | Krieg | Klischees
Bewertung: +
Rez.: Ute Lawrenz

Messud, Claire: Wunderland. Roman. Dt. von Monika Baark. Hamburg: Hoffmann & Campe 2021. 380 S. ; 21 cm. Aus d. amerikan. Engl. ISBN 978-3-455-00614-8, geb.: 24,00 €
Das Leben der Lehrerin Nora gerät aus den Fugen, als sie eine Künstlerfamilie kennenlernt, die vergangene Sehnsüchte in ihr weckt.
Nora ist Anfang 40, alleinstehend und eine Lehrerin, wie sie im Buche steht. Das Wohlergehen ihrer Schüler liegt ihr sehr am Herzen und sie opfert sich für sie auf. Den richtigen Partner für ihr Leben zu finden, das hat sie irgendwie verpasst. Auch als ihre Mutter unheilbar erkrankt, kümmert sie sich vorbildlich. Vor langer Zeit hatte sie den Traum, Künstlerin zu werden, aber zur Freude ihrer Eltern wählte sie dann doch einen Beruf, der ein abgesichertes Leben versprach. Dieser Traum erwacht wieder, als der Schüler Reza in Noras Klasse kommt, und sie von dessen Eltern mehr oder weniger in ihre Familie aufgenommen wird. Mit Sirena, Rezas Mutter, teilt sie sich ein Atelier. Doch sie merkt nicht, dass sie von Sirena ausgenutzt wird und zunehmend in Abhängigkeit gerät. Das Buch endet mit einer großen Demütigung. Besonders eindrücklich wird das Psychogramm der Hauptfigur, ihre mehr und mehr erwachende Wut über die Verletzungen durch ihre Mitmenschen, wiedergegeben. Von der Handlung her ist der Roman eher spärlich.
Insbesondere für Leser*innen mit Interesse an psychologischen Themen. Zudem könnte die Auseinandersetzung mit Kunst einen Zugang ermöglichen.
Signatur: SL
Schlagworte: Frau | Kunst
Bewertung: +
Rez.: Anke Märk-Bürmann
C Christlicher Glaube, Religionen, religiöse Weltanschuungen

Knellwolf, Ulrich: Humus etc. Gedichte von der Schlaflosigkeit, vom Zorn und von der Erde. Zürich: TVZ 2021. 121 S. ; 20 cm. ISBN 978-3-290-18372-1, kt.: 21,90 €
Theologische Gedichte über den Zorn, die Schlaflosigkeit, den Tod in biblischen Worten und Bildern.
Gedichte über Gott zu schreiben, an menschlichen und persönlichen Grenzen stehend, Lebensgrenzen, ist eines der Anliegen des vorliegenden Gedichtbands des Theologen Ulrich Knellwolf, der bereits mehrere Lyrikbücher veröffentlicht hat. In fünf Kapiteln nähert er sich von verschiedenen Seiten den letzten Dingen, ob schlaflos die Nächte durchlebend, zornig den Blicke auf den körperlichen Verfall gerichtet oder wie im Kapitel "Humus", den Kreislauf Erde zu Erde beschreibend. Es ist sehr schwere Kost, inhaltlich gänzlich ohne Hoffnung und Trost. Die Texte kommen ohne Satzzeichen aus, der Satzbau ist vielschichtig konstruiert und macht das Lesen interessant. Dieser Lyrikband ist nur für einen sehr kleinen Kreis Lyriklesender geeignet. Auch die lateinischen Kapitelüberschriften grenzen die Zielgruppe stark ein.
Für Theologen-Hauskreise und Biblische Gesprächsgruppen.
Signatur: Ci | SL
Schlagworte: Gott | Lyrik | Tod | Theologische Gedichte
Bewertung: +
Rez.: Gesine Meerheimb

Kügler, Joachim: Sexualität - Macht - Religion. Zeitreisen ins Bermuda-Dreieck menschlicher Existenz. Würzburg: Echter 2021. 128 S. ; 20 cm. ISBN 978-3-429-05656-8, kt.: 12,90 €
Der Autor lädt den Leser auf eine Zeitreise ein. „Vergewaltigungskultur“ hat eine wirklich lange Geschichte.
Das Bermudadreieck hat einen mysteriösen Ruf. In diesem Seegebiet, so heißt es, verschwinden immer wieder Schiffe und Flugzeuge. Untergehen wird auch derjenige, der sich vom Klappentext inspirieren lässt und genauere Antworten vom Spannungsfeld „Missbrauch im Rahmen von Religion und Kirche“ erwartet. Stattdessen wird der Leser auf eine Zeitreise mitgenommen. Diese ist durchaus interessant, erfrischend und wirklich kurzweilig. In 6 Kapiteln deckt der kath. Theologe Joachim Kügler die Grundstrukturen männlicher Dominanz auf. Angefangen von der Pharaonentochter Hatschepsut über die Geschichte von Josef im Alten Testament bis hin zu Paulus, versetzt der Autor den Leser in vormoderne Gesellschaftsordnungen mit ihrer öffentlichen Inszenierung männlicher Sexualität und den daraus resultierenden Rollenerwartungen. Leider verzichten Verlag und Autor auf jedwede Art von Fußnoten oder Anmerkungen. Zum Glück findet der Leser am Ende des Buches Hinweise zur weiterführenden Lektüre. Vertieft werden sollte das letzte Kapitel. Hier wird der „lange Schatten“ von „toxischer Männlichkeit“ durch die Zeiten hindurch angedeutet. Das kann wirklich helfen, Sexualität als Gottes Gabe und Aufgabe zugleich zu begreifen.
Zu empfehlen für alle, die sich für den Zusammenhang von Macht, Sexualität und Religion im Altertum interessieren.
Signatur: Cg
Schlagworte: Sexualität | Gender | Geschlechterrolle | Altertum
Bewertung: +
Rez.: Oliver Georg Hartmann
E Erd-, Länder- und Völkerkunde, Reisen

Wedel Parlow, Wolf Christian von: Radsattelgeschichten. Von Rostock nach Berlin. Halle (Saale): Mitteldt. Verl. 2021. 159 S. ; 21 cm. ISBN 978-3-96311-552-3, kt.: 14,00 €
Ein Reisebericht mit dem Fahrrad von Rostock nach Berlin.
Der Autor macht sich mit dem Fahrrad auf den Weg, um in ca. 14 Tagen die Strecke von Rostock nach Berlin zurückzulegen, teilweise auf dem Radfernweg Berlin - Kopenhagen. Begleitet wird er von U., die mit dem E-Bike unterwegs ist, während der Autor, immerhin Jahrgang 1937, strampelt. Die Tour beginnt mit vielen Pannen, ehe es endlich losgehen kann. Vorbei an zahlreichen Seen, ostelbischen Herrenhäusern und Ortschaften, liest man viel über ostdeutsche Ansichten, über die ältere und jüngere Geschichte und vor allem über die Familiengeschichte des Autors. Leider fehlt es an Kartenmaterial, um die Reise verfolgen zu können. Interessant liest sich die Fahrt entlang des Mauerweges, in unmittelbarer Nähe des ehemaligen Todesstreifens. Insgesamt langweilt das Buch aber in vielen Passagen. Es ist ermüdend zu lesen, stilistisch fehlt pointiertes Erzählen. Die Überarbeitung mit zahlreichen historischen Fakten über Wikipedia, wie der Autor zugibt, überlädt den Text.
Gesprächskreise
Signatur: Ec 1 | SL
Schlagworte: Reisebericht | Fahrrad | Mecklenburg | Ostdeutschland
Bewertung: +
Rez.: Gesine Meerheimb
N Naturwissenschaften, Medizin, Mathematik

Lukas, Elisabeth: Wolken vor der Sonne? Was bei Depression hilft. Kevelaer: Butzon & Bercker 2021. 139 S. ; 18 cm. ISBN 978-3-7666-2886-2, kt.: 9,95 €
„Wovon der Mensch zutiefst und zuletzt durchdrungen ist, ist weder der Wille zur Macht noch ein Wille zur Lust, sondern ein Wille zum Sinn.“ (Viktor E. Frankl).
Elisabeth Lukas skizziert in einfacher Sprache einen möglichen Umgang mit - sowie Wege aus - depressiven Episoden. Während das Cover noch recht „esoterisch“ anmutet, darf dieser kleine Ratgeber gerne in das Regal der „seriösen“ Lebenshilfe sortiert werden. In den oberen Reihen mögen dann weitergehend Interessierte (hoffentlich!) einige Werke von Lukas‘ Lehrvater Viktor E. Frankl finden. Dieser zu Unrecht weniger prominente und doch weltweit einflussreiche Wissenschaftler (1905-1997) hat einst eine Vielfalt therapeutischer Methoden entwickelt, die heute noch und oft unter anderem Namen ihre positiven Wirkungen entfalten. Während sich seine Wiener Kollegen Freud und Adler auf andere zentrale Begriffe (Sexualität, Macht) als Erklärungsmuster für psychisches Geschehen stützten, stellte Frankl die Kategorie „Sinn“ in den Vordergrund. Seine autobiographischen („Trotzdem Ja zum Leben sagen“), akademischen („Logotherapie und Existenzanalyse“) und vermittelnden Schriften („Psychotherapie für den Laien“) bieten auch aktuell vielerlei Bereicherndes aus den Schnittmengen von Therapie und Seelsorge.
Für den Bereich Bereich „seriöse Lebenshilfe“ der Büchereien geeignet.
Signatur: Nm | Pb 3
Schlagworte: Depression | Lebenshilfe/Ratgeber | Sinnfindung | Psychotherapie
Bewertung: +
Rez.: Dominic Prauss
Bewertung:
+++ = sehr gut
++ = gut
+ = möglich
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