Newsletter „Bücherei" 02/2020
Liebe Büchereimitarbeiterin! Lieber Büchereimitarbeiter!
Liebe Leserin! Lieber Leser!
Wer Donuts und Zimtschnecken zu schätzen weiß, wird mit der Mädchen- und der Donutbande mitfiebern können, die mit dreisten Diebstählen eben jener Leckereien konfrontiert sind. Rätselfreund*innen kommen mit dem Buch „Das ausgelassene ABC“ voll auf ihre Kosten, denn den Ursprung der Wortschöpfungen zu erkennen ist gar nicht so einfach! Auch Fans von Biografien dürften in diesem Newsletter etwas Passendes finden: Liselotte Pulver, Thomas Gottschalk, Roberto Yáñez - ein Enkel Honeckers - und Thomas Middelhoff gewähren Einblicke in ihr Leben.
Gute (Vor-)Lesestunden wünscht
Ihr Eliport-Team
P.S. Ab sofort sind die Eliport-Schultüten zu dem Buch „Hat Jesus Fußball gespielt?“ wieder lieferbar. Im Jahr der Fußball-EM passt das Buch doch wie der Ball ins Tor und lädt zu sportlichen Veranstaltungen ein. Alle Infos unter: https://www.leseningotteswelt.de/start/
Bewertung:
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Jm 1 Bilderbücher

Affe Bär Zebra. Bette Westera. Ill. von Henriette Boerendans. Dt. von Rolf Erdorf. Zürich: Aracari 2019. O. Pag. : überw. Ill. ; 32 cm. Aus d. Niederländ. ISBN 978-3-907114-08-7, geb.: 18,00 €
Ein Alphabetbuch über Tiere zum Anschauen, Vorlesen und Raten.
Tier-Alphabetbücher haben eine lange Tradition. Eric Carle und Paul Maar haben es vorgemacht. Hier liegt nun eine besonders schön gestaltete, bibliophile Ausgabe eines Tier-ABCs vor. In Halbleinen gebunden, größer im Format, zeigt das Titelbild einen Zebrakopf. Jedem Buchstaben ist ein Tier zugeordnet. Die niederländische Holzschnittkünstlerin Henriette Boerendans hat das Buch mit ganzseitigen Tierillustrationen kunstvoll gestaltet. Klare Konturen und warme Farben zeichnen die auf Holz gemalten Tierportraits aus. Bette Westera hat zu jeder Illustration ein Gedicht geschrieben. Umwelt und Charaktereigenschaften der Tiere werden in Reimen beschrieben. Die Tiere offenbaren sich dabei dem Leser selbst, ohne dass der Name des Tieres erwähnt wird. Das Werk ist ein wunderschönes Bilderbuch. Es eignet sich aber auch bestens zum Vorlesen und Erraten der einzelnen Tiere. Ein schönes Buch für jede Bücherei.
Für Kinder ab 4 Jahren, Kindergärten, Grundschule. Erwachsene, die schöne Bilderbücher lieben.
Signatur: Jm 1
Schlagworte: Tiere | Alphabet | Gedichte
Bewertung: +++
Rez.: Gesine Meerheimb

Am Anfang war das Ding. Nach einer Idee u. Ill. von Theresa Hattinger. Erzählt von Martin Baltscheit. Wien: Luftschacht 2019. O. Pag. : überw. Ill. ; 31 cm. ISBN 978-3-903081-41-3, geb.: 24,00 €
Eine Plastiktüte bringt Verwirrung und Tod für einige Tiere in der Savanne.
Das Leben vieler Tiere in der Savanne ändert sich schlagartig, als eine gelbe Plastiktüte, fortan nur noch als „das Ding" bezeichnet, an einem Baum hängenbleibt. Während allein die Schildkröte davon unberührt bleibt, sind viele andere Tiere völlig aufgewühlt; ja vermuten sogar, das Ding sei ein Zeichen des Himmels, dem zu huldigen sei und dem das beste Futter geopfert werden müsse (auf das sich dann in der Nacht die Raben stürzen). Schlussendlich kommt es durch Dummheit, Machtstreben und Futterneid zu einem Kampf der Tiere untereinander, aus dem das Nashorn als stärkstes Tier als Gewinner hervorgeht. Bis auf die Schildkröten und die Karpfen im Teich hat sonst kein Tier überlebt. Diese Geschichte, eindrucksvoll illustriert von Theresa Hattinger, erzählt von Martin Baltscheit, hat mich etwas ratlos zurückgelassen. Was war das denn? Ein aufklärerisches Meisterstück, wie der Klappentext suggeriert? Eine Fabel, die erklären will, aus welch nichtigen Gründen (Religions-)Kriege entstehen? Ein Bilderbuch zum Vorlesen für Kinder? Und für welche Altersklasse?
Ein nicht alltägliches Bilderbuch, zu dem sich jeder Leser selbst eine Meinung bilden sollte.
Signatur: Jm 1
Schlagworte: Fabel | Krieg | Macht | Religion
Bewertung: +
Rez.: Petra Schulte

Hattenhauer, Ina: Das ausgelassene ABC. Hildesheim: Gerstenberg 2019. O. Pag. : überw. Ill. ; 25 cm. ISBN 978-3-8369-5623-9, geb.: 13,00 €
Es wird demonstriert, dass neue Wörter und Bedeutungen entstehen, wenn ein Buchstabe fehlt.
Dieses ABC-Buch führt auf bildreichen Doppelseiten durch das ABC mit der Besonderheit, dass der jeweils zu betrachtende Buchstabe getilgt und gefragt wird, was ohne ihn los wäre. So liegt die Betrachtung mehr auf den neuen Wortschöpfungen bzw. Bedeutungen, die sich durch das Auslassen des Buchstabens ergeben. Aus Brautmode wird Brutmode, aus Dentist ein Entist, aus Dreharbeiten Reharbeiten. In der Bilderbuchzeitschrift Gecko zuerst erschienen, liegt jetzt das gesamte ABC vor.Das ausgelassene ABC arbeitet mit einem teils befremdlichen Humor, den Kinder kaum verstehen dürften. Dieses Buch mag ältere Vorleser amüsieren, aber junge Zuhörer irritiert hinter sich lassen. Ein Summfilmkino, Omiladen, heißes Erlangen, New Ork oder auch das Türschild „Kinder-garen“ mag Erwachsene schmunzeln lassen, aber gerade jüngere Kinder können mit vielen Wortwitzen nicht viel anfangen, da sie den Ursprung nicht (er)kennen. Fraglich, ob dieses gewitzte Kinderbuch nicht am Adressaten vorbeiwitzelt.
Gedacht ist es für Kinder zwischen 4 und 6. Es bedarf aber intensiver Vorlese- und Erklärarbeit, um es ihnen näher zu bringen, sofern nicht nur Bilder angeschaut werden sollen.
Signatur: Jm 1
Schlagworte: ABC | Wortspiele
Bewertung: +
Rez.: Anne Tebben

Mein Freund, der Schneelöwe. Jim Helmore. Ill. von Richard Jones. Dt. von Gundula Müller-Wallraff. München: Knesebeck 2019. O. Pag. : überw. Ill. ; 25 cm. Aus d. Engl. ISBN 978-3-95728-182-1, geb.: 13,00 €
Die kleine Caro fühlt sich sehr allein, doch bald wird sie in ihrer Fantasie von einem imaginären Freund begleitet.
Alles ist weiß und kahl: Wände, Türen, einfach alles. Caro ist mit ihrer Mama in ein neues Haus gezogen. Es gibt viel Neues zu erkunden, aber Caro hat keine Spielgefährten. Sie fühlt sich allein und verloren. Plötzlich hört sie eine freundliche Stimme. Sie stammt von einem riesigen weißen Löwen, der ihr von der Wand aus zuzwinkert. Und dann spielen die beiden im neuen Haus, werden unzertrennlich. Irgendwann findet Caro auch draußen im Park neue Freunde. Und das Haus bekommt farbige Wände. Doch jetzt ist alles bunt und wo bleibt nun ihr liebgewonnener, weißer Löwe? Schnee, Wolken… Caro weiß, wo sie ihren Löwen immer wieder finden kann. – Die leise, warmherzige Geschichte lässt viel Raum für Gefühle und Gedanken. Die Bilder jeder Szene bleiben mit nur wenigen Einzelheiten auf das Wesentliche reduziert. Ein begrenztes und gedecktes Farbspektrum, vereinzelte Details mit geometrischen Mustern und Figuren mit einer nur angedeuteten Mimik und Gestik sorgen für Überschaubarkeit und Ruhe.
Entgegen einer Welt mit Reizüberflutungen und „Helikoptereltern“ zeigt diese Geschichte, wie sich Kinder mit gesundem Grundvertrauen und Fantasie an einer Krise stärken können.
Signatur: Jm 1
Schlagworte: Fantasie | Neuanfang | Umzug | Freunde
Bewertung: ++
Rez.: Natascha Rothert-Reimann

Was passiert auf der Baustelle? Allererste Mitlese-Geschichten. Ill. von Stefan Seelig, Stefan Seidel u. Igor Lange. Münster: Coppenrath 2019. O. Pag. : überw. Ill. ; 24 cm. ISBN 978-3-649-63211-5, geb.: 6,00 €
Das kunterbunte Pappbilderbuch vermittelt auf fünf Doppelseiten seinen Betrachtern spielerisch Wissen rund um Baustellen.
Bereits das formschöne Cover macht Lust auf das handliche Bilderbuch aus strapazierfähiger Pappe. Sein oberer Rand passt sich nämlich der Form eines Krans an. Der steht am Rand einer geschäftigen Szene. Fleißige Arbeiter (leider gibt es keine Arbeiterinnen) bauen gerade an einem hohen Haus. Schlägt man das Buch auf, so zeigt die rechte Seite der ersten Doppelseite genau diese Szene noch einmal. Die Illustrationen sind sehr detailliert, farbenfroh und interessant. Sie laden zum genauen Hinsehen ein. Die Textbausteine hat man von den Szenen getrennt. Auch sie weisen eine schöne Besonderheit auf: In den Sätzen wurden einige Substantive durch Bildchen ersetzt. Das gibt Erst- bzw. Nichtlesern die Möglichkeiten, verschiedene Begriffe zu identifizieren und mitzusprechen. Leider finden sich sehr viele Passiv-Konstruktionen mit „wird“ und „werden“. Hier hätte sich ein Feilen am Schreibstil gelohnt. Schade auch, dass nur so wenige weibliche Figuren im Buch vorkommen. Ab etwa 2 Jahren gut geeignet.
Die Reihe „Allererste Mitlese-Geschichten“ wird fortgesetzt und findet bestimmt in jeder Kinderbuchabteilung Anklang.
Signatur: Jm 1
Schlagworte: Baustelle | Maschinen | Pappbilderbuch
Bewertung: ++
Rez.: Martina Mattes
Ju 1 Erzählungen für das erste Lesealter (6-8 Jahre)

Ein Fall für die Mädchenbande. Eva Hierteis. Ill. von Carola Sturm. Bindlach: Loewe 2019. 59 S. : überw. Ill. ; 25 cm. (Leselöwen, 2. Klasse). ISBN 978-3-7432-0241-2, geb.: 7,95 €
Ein Zimtschneckendieb hat zugeschlagen.
Lisa, Vivi und Mara haben einen Mädchenclub gegründet. Sie nennen sich die Zimtschnecken. Bei jedem Treffen im Hauptquartier gibt es natürlich Zimtschnecken. Aber heute sind die Zimtschnecken weg! Ein Dieb muss sie geklaut haben. Sofort nehmen die drei Mädchen die Ermittlungen auf. Zuerst verdächtigen sie Flo und seinen Freund Tim. Die waren es nicht, sind aber sofort bereit, mit ihrer Detektivausrüstung zu helfen. Köttel führen die Kinder auf eine tierische Spur. Das Gemüsebeet ist ganz verwüstet und inmitten der aufgeregten Hühner liegt eine angebissene Zimtschnecke. Auf der anderen Seite der Hecke plumpst der Dieb gerade in ein Schwimmbecken. Es ist ein Alpaka. Die wilde Verfolgungsjagd geht weiter über den Fußballplatz, durch die frisch gewaschene Wäsche auf der Leine bis zu einem Bauernhof. Hier kommt das Alpaka auch her. Es lebt in einer Herde mit Schafen und langweilt sich. Dafür finden die Kinder schnell eine Lösung und der Bauer hat eine tolle Überraschung für den Mädchenclub.
Ein aufregendes Buch für Erstleser und Zweitklässler. Eher für Mädchen geeignet, aber auch jungentauglich. Mit Fragen und Antworten, Erklärungen schwieriger Wörter und Leselöwen-Stickerbogen hinten im Buch. Schöne bunte Bilder untermalen die Geschichte.
Signatur: Ju 1
Schlagworte: Mädchen | Abenteuer | Dieb | Bande
Bewertung: ++
Rez.: Lina Francke-Weltmann

Handbuch für Superhelden – Teil 2: Die Rote Maske. Elias Våhlund. Ill. von Agnes Våhlund. Dt. von Nicola Stuart. Berlin: Jacoby & Stuart 2019. 95 S. : überw. Ill. ; 22 cm. Aus d. Schwed. ISBN 978-3-96428-028-2, geb.: 13,00 €
Superhelden-Comic für Erstleser zum Thema Mobbing.
Die erfolgreiche Superhelden-Serie von Elias und Agnes Våhlund aus Schweden tut sich in Deutschland (noch) schwer. Auch im zweiten Teil dreht sich wieder alles rund um Lisa, die aufgrund ihrer abstehenden Ohren von einer Gruppe Jungen in ihrer Klasse gemobbt wird. Bildgewaltig nimmt man an ihrer Wandlung zur „Roten Maske" und ersten Einsätzen als Superheldin teil. Am Ende kann sie die Jungen mit Hilfe eines Gorillas einschüchtern und das Mobbing beenden. Zurück bleibt ein ambivalentes Gefühl, ob dies dem Thema Mobbing gerecht wird. Hilft es jungen Leser*innen über widerfahrenes Mobbing zu sprechen oder verstärkt das Buch die Angst davor, dass dieses nur mit übernatürlichen Kräften jemals aus der Welt zu schaffen ist? Eltern sollten auf jedem Fall mit ihrem Kind über das Buch sprechen. Der dritte Teil mit dem Titel „Allein" ist bereits in einer deutschsprachigen Übersetzung angekündigt und in Schweden ist auch schon ein vierter Teil veröffentlicht. Für Nachschub ist also gesorgt.
Mädchen setzt sich gegen eine Gruppe mobbender Jungen zur Wehr.
Signatur: Ju 1
Schlagworte: Superhelden | Mobbing
Bewertung: +
Rez.: Christoph Hoewekamp

Ruge, Simon u. Desi: Katze mit Hut. Ill. von Reinhard Michl. Zürich: Atrium 2019. 245 S. : Ill. ; 24 cm. ISBN 978-3-85535-637-9, geb.: 15,00 €
Phantasievolle Geschichten aus einer skurrilen WG tierischer und menschlicher Sonderlinge.
Auf einer Zugfahrt nach Hamburg strandet die Katze mit Hut in Stackeln an der Kruke. Beim Spaziergang durch das Städtchen verliebt sie sich in eine leerstehende Villa am Ortsende und zieht ganz spontan dort ein. Nach und nach füllt sich das Haus mit kuriosen neuen Bewohnern: dem Dudelhuhn, dem Hund Kapitän Knaak, der Puddingbrumsel, dem Zappergeck, dem Stolpervogel und anderen. Pensionäre, Waisenkinder und kauzige Sonderlinge aus dem Reich der Phantasie finden sich zu einer unkonventionellen Patchworkfamilie zusammen. Mit Ideenreichtum, Charme und Eloquenz sorgt die Katze für den Unterhalt der Familie, hält den cholerischen Hausbesitzer Maulwisch in Schach und bewahrt den Überblick im turbulenten, an Überraschungen reichen Alltag. Mit warmherziger Toleranz und liebevoller Strenge hält sie das bunte Trüppchen zusammen. Der Kinderbuchklassiker von 1980, erfolgreich verfilmt von der Augsburger Puppenkiste, ist mit zauberhaften, nostalgisch anmutenden Illustrationen neu aufgelegt worden.
Das amüsante und warmherzige Plädoyer für Toleranz und Offenheit eignet sich gut zum Vorlesen für Kinder ab 6 Jahre.
Signatur: Ju 1
Schlagworte: Patchworkfamilie | Toleranz | Phantasie
Bewertung: ++
Rez.: Christine Heymer

Der Schatz des Kapitäns. Anja Kiel. Ill. von Patrick Fix. Ravensburg: Ravensburger Buchverl. 2019. 43 S. : überw. Ill. ; 24 cm. (Leserabe, 1. Lesestufe). ISBN 978-3-473-36142-7, geb.: 7,99 €
Niklas hilft Pit, dem Schiffsgeist einen ganz besonderen Schatz zu finden.
Niklas traut seinen Augen kaum. Das Geräusch, dem er mitten in der Nacht ins Schifffahrtsmuseum seiner Tante gefolgt ist, stammt doch tatsächlich von einem Klabauter. Pit, so heißt der kleine Schiffsgeist, hat 33 Jahre in einer alten Truhe geschlafen und wurde bisher deshalb nicht entdeckt, weil er nur in Vollmondnächten sichtbar wird. Gerade eben hat der Kobold aus einem Geheimfach eine vergilbte Karte gezogen, die ihn zuerst zu einem ganz besonderen Gegenstand und dadurch schließlich zu einem neuen Kapitän führen soll. Noch ahnt Niklas nicht, dass das Ergebnis der abenteuerlichen Schatzsuche auch etwas mit seiner eigenen Vergangenheit zu tun hat.
Mit dem großen Schriftbild, den vielen, meist halbseitigen farbigen Bildern und den kurzen überschaubaren Textabschnitten orientiert sich die spannende Geschichte ganz an den Bedürfnissen von Erstleser*innen. Ein Leserätsel zum Abschluss und Belohnungssticker motivieren zusätzlich, sind aber bei dem ansprechenden Thema eigentlich überflüssig.
Eine schwungvolle Geschichte, die Spaß macht, ohne zu überfordern. Für Erstleser*innen.
Signatur: Ju 1
Schlagworte: Erstleser | Schatzsuche | Geister | Abenteuer
Bewertung: ++
Rez.: Brigitte Heimerl

Spannende Krimis zum Mitraten. Schulausgabe. Mildenberger Silbenmethode. Fabian Lenk. Ill. von Jan Saße. Ravensburg: Ravensburger Buchverl. 2019. 43 S. : überw. Ill. ; 24 cm. (Leserabe, 2. Lesestufe). ISBN 978-3-473-38555-3, kt.: 4,99 €
Drei spannende Lesekrimis für Leseanfänger.
Ein Schmuckdieb, der seine Beute im Leuchtturm versteckt. Ein Handyräuber, der im Freibad sein Unwesen treibt und dann auf einem Fahrrad flüchtet. Eineiige Zwillinge, die ihre Ähnlichkeit ausnutzen und sich so bei Wettrennen auf den ersten Platz schummeln.
In drei kurzen, kompakten und dennoch spannend erzählten Geschichten können Erstleser ihre leserischen Detektivfähigkeiten auf die Probe stellen. Die Schrift ist groß und die unterschiedlich eingefärbten Silben erleichtern das Erlesen der Wörter. Eine zusätzliche Frage am Ende jeder Geschichte lädt zum Miträtseln ein und fördert das Leseverständnis.
Großformatige Illustrationen unterstützen den Leseprozess, auch wenn der übertriebene Comicstil vielleicht nicht den Geschmack jedes Lesers trifft.
Ein schönes Mitbringsel für Erstleser, die sich für Detektivgeschichten interessieren.
Signatur: Ju 1
Schlagworte: Erstleser | Detektivgeschichten | Kinderkrimi | Spannung
Bewertung: ++
Rez.: Darina Saust
Ju 2 Erzählungen für das zweite Lesealter (9-12 Jahre)

Stütze & Vorbach: Die Donut-Bande. Ill. von Veronika Gruhl. Ravensburg: Ravensburger Buchverl. 2019. 59 S. : Ill. ; 22 cm. (Leserabe, 3. Lesestufe). ISBN 978-3-473-36148-9, geb.: 7,99 €
Die Mädchen der Donut Bande haben einen feurig-scharfen Plan, wie sie sich gegen die fiesen Donut-Klauer wehren können.
Julis großer Bruder Tom hat einen Imbisswagen, in dem er selber Donuts herstellt und verkauft. Juli und ihre zwei Freundinnen helfen ihm beim Ausliefern der Bestellungen. Die Theatergruppe wartet auf eine Bestellung und die drei Mädchen fahren mit dem leckeren Gebäck durch den Park. Doch unterwegs werden sie von Max aufgehalten, der ihnen einfach zwei Donuts klaut. Auch in den nächsten beiden Tagen geht das so. Die Mädchen fühlen sich hilflos, wollen aber nicht aufgeben. Sie haben einen Plan, wie sie sich gegen den fiesen Max wehren können. – Diese Geschichte, geschrieben in Fibelschrift, baut schnell Spannung auf. Der Text wird aufgelockert von kräftig-bunten Illustrationen, die einzelne Szenen aus dem Text aufnehmen. Im Text sind einige schwierigere (Fremd-)Wörter andersfarbig gekennzeichnet. Diese sind in einem Glossar zusammengefasst und werden dort erklärt. Und die für diese Reihe typischen Leserätsel sind ebenfalls am Ende dieses Buches zu finden.
Flottes und spannendes Lesefutter für Mädchen ab acht Jahren. Gut geeignet für den Erstlesebereich in (Schul-)Büchereien und für die kommenden Sommerleseaktionen.
Signatur: Ju 2
Schlagworte: Freundschaft | Zusammenhalt | Erstleser
Bewertung: ++
Rez: Helena Schäuble

Szillat, Antje: Henning - Ein Elch reist ins Glück. Ill. von Jan Birck. München: Dt. Taschenbuch Verl. 2019. 101 S. : Ill. ; 20 cm. ISBN 978-3-423-76253-3, geb.: 12,95 €
Ein Elch macht sich auf die Wanderschaft, um seine Freundin wiederzufinden.
Der Elch Henning lebt in einem Filmtierpark. Er ist unglücklich, denn er sehnt sich nach seiner Freundin Finja in den schwedischen Wäldern. Eines Tages erhält er Besuch von einem alten Freund, den man gefangen hat, damit er dem traurigen Henning Gesellschaft leiste. Dieser berichtet ihm von der bevorstehenden Verlobung Finjas. Hennings Entschluss steht sofort fest: Er reißt aus und trabt Richtung Norden, wobei er viele freundliche Helfer kennenlernt, die ihn ein Stück mitnehmen, z. B. die etwas verrückte alte Dame, die sich auf der Flucht vor ihrer Familie und dem Seniorenheim befindet, oder den Radfahrer, auf dessen Gepäckträger Henning Platz nehmen darf. Sie alle haben Kummer oder Sorgen und teilen diese dem Elch mit - allerdings können sie Hennings Antworten nicht verstehen! Allein durchs Erzählen kommen sie der Bewältigung ihrer Probleme näher und danken dem Elch herzlich fürs Zuhören. Der erreicht nach einigen Umwegen sein Ziel, findet Finja und damit sein Glück.
Eine schöne, bisweilen skurrile Geschichte über Zuneigung, Vertrauen und Liebe.
Signatur: Ju 2
Schlagworte: Freundschaft | Vertrauen | Liebe | Abenteuer
Bewertung: ++
Rez.: Cornelia von Forstner
Ju 3 Erzählungen für Jugendliche ab 13 Jahren

Bennett, Jenn: Unter dem Zelt der Sterne. Dt. von Claudia Max. Hamburg: Carlsen 2019. 392 S. ; 22 cm. Aus d. Engl. ISBN 978-3-551-58398-7, kt.: 15,00 €
Durch einen Zufall bekommen zwei ehemalige Freunde die Chance, sich über ihre Gefühle bewusst zu werden.
Das Astronomie-begeisterte Mädchen Zorie und der Nachbarsjunge Lennon waren im letzten Jahr beste Freunde und für kurze Zeit sogar ein Paar. Seit der Homecomig-Party haben sie jedoch kaum ein Wort mehr miteinander gewechselt. Gerade als Zorie anfängt, diese Tatsache zu akzeptieren, werden ihre Gefühle erneut auf die Probe gestellt: Nach einem chaotischen Camping-Ausflug mit Freunden findet sie sich zusammen mit Lennon in der Wildnis wieder. Doch reichen ein paar ungestörte Tage mit ihm, um einen Neuanfang zu beginnen?
Der Roman ist leicht zu lesen und fesselt den Leser, da die gemeinsame Vergangenheit von Zorie und Lennon erst nach und nach ans Licht kommt. Das Buch ist für Romantik-Fans ab 14 Jahren gut geeignet.
Signatur: Ju 3
Schlagworte: Freundschaft | Liebe | Wildnis
Bewertung: ++
Rez.: Caroline Peter

Mafi, Tahereh: Wie du mich siehst. Roman. Dt. von Katarina Ganslandt. Frankfurt: Sauerländer 2019. 348 S. ; 22 cm. Aus d. amerikan. Engl.ISBN 978-3-7373-5696-1, geb.: 16,00 €
Der Roman schildert die Erfahrungen 16-jährigen Shirin mit Rassismus, Vorurteilen und der ersten Liebe.
Shirin ist 16 Jahre alt und muss sich nach dem Umzug der Familie an ihrer neuen Schule erst eingewöhnen. Leicht ist das als Teenager nicht. Für Shirin wird es zur Herausforderung, da ihr Kopftuch wie eine metaphorische Neonleuchtschrift zu verkünden scheint: „ACHTUNG, TERRORSTIN IM ANMARSCH“. Ständig wird sie mit gehässigen Kommentaren konfrontiert. Zuflucht findet sie nur in der Musik und im Breakdance-Training. Als ihr Labor-Partner Ocean echtes Interesse an ihr zeigt, ist sie misstrauisch. Nur langsam beginnt sie sich zu öffnen.Der Roman besteht aus einem rasanten Wechsel von schockierenden Rassismus-Erfahrungen und kitschigen Schilderungen einer typischen Highschool-Liebe. Die Charaktere wirken relativ flach, die Dialoge etwas hölzern. Die Ich-Perspektive der Erzählerin und Protagonistin sorgt jedoch für Authentizität, wenn es um das islamfeindliche Klima an Shirins Schule geht. Durch die Beziehung zu Ocean setzt sie sich auch mit ihren eigenen Vorurteilen kritisch auseinander.
Für alle Jugendlichen, die 9/11 nicht bewusst miterlebt haben und verstehen wollen, wie es sich anfühlt, den islamischen Glauben nach diesem Datum in den USA offen zu zeigen.
Signatur: Ju 3
Schlagwoorte: Islamophobie | Vorurteile | Schule | Liebe
Bewertung: +
Rez.: Wiebke Richter

Reynolds, Jason A.: Immer wieder für immer. Dt. von Nadine Püschel. Hamburg: Carlsen 2019. 414 S. ; 22 cm. Aus d. Engl. ISBN 978-3-551-58392-5, kt.: 18,00 €
Jack und Kate sitzen eine Nacht lang auf der Treppe und unterhalten sich angeregt. Jack ist verliebt. Doch Kate stirbt völlig unerwartet.
Auf einer Party lernt Jack Kate kennen. Sie verbringen eine ganze Nacht auf der Treppe im Hausflur, und flirten miteinander. Jack und Kate verabreden sich erneut. Da Kate dieses Wochenende bei ihrer Familie verbringt, will sie Jack mit dem Auto abholen. Kate erscheint nicht zum verabredeten Zeitpunkt und ist auch nicht erreichbar. Jack ist komplett verwirrt. Dann klingelt sein Telefon. Es ist Kate. Sie erklärt, dass ihr alles unheimlich leid tut und legt gleich wieder auf. Jack setzt sich ins Auto und fährt zu Kate, die aber nicht zu Hause bei ihrer Familie ist, sondern im Krankenhaus liegt! Also besucht Jack sie im Krankenhaus und ist erschrocken über die vielen Apparate, die dort stehen. Er erfährt nicht was sie hat, doch scheint Kate sehr krank zu sein. Wenig später erfährt er, dass Kate gestorben ist. Nun erlebt Jack etwas Unfassbares: Plötzlich sitzt er wieder auf der Treppe und trifft Kate. Er wird ein Zeitreisender, und versucht mit Kate zu leben und ihren Tod zu verhindern. Allerdings hat sein Eingreifen in die Geschichte ungeahnte Folgen.
Eine schöne Liebesgeschichte. Eine Liebeserklärung an das Leben. Allerdings etwas unrealistisch.
Signatur: Ju 3
Schlagworte: Liebe | Tod
Bewertung: +
Rez.: Claudia Heinisch
Jn Naturwissenschaften, Medizin, Mathematik

Aus klein wird groß. Wie aus einem winzigen Samenkorn ein mächtiger Baum wächst. Laura Knowles. Ill. von Jennie Webber. Dt. von Bernd Stratthaus. Berlin: Annette Betz Verl. 2019. O. Pag. : überw. Ill. ; 30 cm. Aus d. Engl. ISBN 978-3-219-11809-4, geb.: 16,95 €
Entstehen und Wachsen eines Bergahorns.
„Ein Samenkorn ist der Beginn", so steht es auf der ersten Seite zu lesen, bebildert mit dem Flügelsamen eines Bergahorns auf der korrespondierenden Seite. „Doch wo führt es hin?" - auf der dritten Seite, nun mit einem Bild des bereits zur Erde gesunkenen Samenkorns. Das langsame Werden und Wachsen des Ahornbaums erleben wir auf den folgenden ca. 20 Seiten, wie er zu einem Schutz für viele Tiere wird und schließlich selbst wieder Samen abwirft, immer begleitet von einem kleinen, maximal vierzeiligen Reim. Am Ende des Bilderbuchs findet sich ein herausklappbares Faltblatt mit allen Texten des Buches und einigen sachlichen Erläuterungen zum Bergahorn. - Ein sicherlich schöner Versuch, die Entstehung eines Baumes zu erläutern. Allerdings ist die Zielgruppe bestimmt überfordert mit gewissen Wörtern wie „Brise", „blattschwer" oder „Wonne". Zudem ist meiner Meinung das Preisleistungsverhältnis nicht befriedigend.
Wer es lyrisch und behutsam mag, dem sei die Anschaffung empfohlen.
Signatur: Jn | Jm 1
Schlagworte: Natur | Bäume | Jahreszeiten
Bewertung: +
Rez.: Cornelia von Forstner

Bäume - Entdecke die verborgene Welt des Waldes. Jen Green. Ill. von Claire McElfatrick. Dt. von Eva Sixt. München: Dorling Kindersley 2019. 80 S. : überw. Ill. ; 29 cm. Aus d. Engl. ISBN 978-3-8310-3820-6, geb.: 14,95 €
Emotional gestaltetes Sachbuch für Kinder und Erwachsene.
Die Aufmachung des Buches suggeriert zunächst das es sich um ein reines Kinderbuch handelt. Die Fülle an Themen und Inhalten wie Bäume der Erde, Nährstoffversorgung, Waldgesellschaften etc. werden aber auch dem durchschnittlichen erwachsenen Leser nicht unbedingt geläufig sein. Das Buch bedient den gegenwärtigen Hype auf esoterisch-emotionale Naturerfahrung. Die Verwendung von Wortschöpfungen wie „Baummütter die ihre Kinder ernähren" belegen das. Die Abbildungen des aus dem Englischen übersetzten, und in China gedruckten Werk können eine übereilte Computeranimation nur unvollständig verbergen. Da wirken einige Seiten inhaltlich überladen und willkürlich „zusammengeklickt".
Geeignet ist dieses Buch für Einsteiger in die Thematik. Zudem ist es ca. 20% preiswerter als vergleichbare Veröffentlichungen.
Signatur: Jn | Ni
Schlagworte: Wald | Umwelt | Waldpädagogik
Bewertung: +
Rez.: Stephan Bömelburg

Ball, Johnny: Das ist alles Mathe! Verrücktes Wissen aus der Welt der Zahlen. Dt. von Marcus Würmli. München: Dorling Kindersley 2019. 96 S. : Ill. ; 28 cm. Aus d. Engl. ISBN 978-3-8310-3815-2, geb.: 12,95 €
Zahlen und Mathematik spielen überall im Leben eine Rolle und sie können sogar Spaß machen!
„England schlägt Brasilien um mehrere Tore“, „Der Olympiasieger lief ein bisschen schneller als seine Gegner“ – mit Sätzen dieser Art macht Autor Ball Kindern klar, wie wichtig Zahlen eigentlich sind. Im weiteren zeigt er an Beispielen aus verschiedenen Lebensbereichen, dass die Beschäftigung mit ihnen, also die Mathematik, sinnvoll, interessant und lustig sein kann, vor allem auch alltagsrelevant. Das bunt illustrierte Sachbuch bietet neben etwas Geschichte der Mathematik und anschaulichen Erläuterungen vor allem Anregungen für eigene Aktivitäten, die auch als „Rosinen“ hier und da im Matheunterricht vorkommen.Während die ersten Kapitel schon von Grundschulkindern mit Freude und Gewinn bearbeitet werden können, setzen spätere Abschnitte ein Verständnis für abstraktere mathematische Konzepte voraus. Empfohlen für Kinder, die ein besonderes Interesse an Mathematik mitbringen, ansonsten als Grundlage für Mathe-AGs oder als Steinbruch für differenzierten Mathematikunterricht.
Das Buch ist ausgerichtet auf junge Leser*innen ab 8 J., eine vermittelnde Begleitung durch ältere Mathe-Fans erscheint wünschenswert.
Signatur: Jn
Schlagworte: Zahlen | Mathematik
Bewertung: ++
Rez.: Birgit Schönfeld

Urban, Sergei: The Dad Lab. Mit Papa coole Sachen machen - 40 einfache und witzige Experimente. Sergei Urban. Dt. von Slivia Schröer. München: cbj 2019. 188 S. : Ill. ; 24 cm. Aus d. Engl. ISBN 978-3-570-17690-0, kt.: 18,00 €
Anregungen für kleine Forscher und Entdecker.
Mit „TheDadLab" betreibt Sergei Urban seit Anfang 2016 einen erfolgreichen YouTube-Kanal mit 600.000 Abonnenten und hunderten Videos. In diesen kann man ihm und seinen beiden Jungs beim Experimentieren zusehen. 40 dieser Ideen haben es nun in die deutschsprachige Ausgabe des Buches „TheDadLab" geschafft. In verschiedenen Kategorien wie „Küche", „Seltsam" oder „Sauerei" reicht die Bandbreite von gefrorenen Dinosaurier-Eiern bis hin zu selbstgemachter Butter. Positiv hervorzuheben ist, dass es zu jedem Experiment eine eigene Seite mit Erläuterungen und weiterführenden Informationen und oftmals weiteren Versuchsideen gibt. Während sich der Titel in England an "Eltern" richtet, zielt man in Deutschland im Untertitel auf „Papas" ab. Damit reiht man sich in Titeln wie „Made by Papa" oder „Papa ist der Beste!" ein. Einsatz finden dürfte das Buch aber gerade auch in Forscherwerkstätten von Kitas oder im Rahmen von Geburtstagsfeiern, da teilweise einiges an Vorbereitung und Material nötig ist.
Im Rahmen von Geburtstagsfeiern oder Forscherwerkstätten für Kinder ab 4 Jahren.
Signatur: Jn
Schlagworte: Experimentieren | Physik | Chemie
Bewertung: ++
Rez.: Christoph Hoewekamp
SL Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Belletristik

Bonert, Kenneth: Der Anfang einer Zukunft. Roman. Dt. von Stefanie Schäfer. Zürich: Diogenes 2019. 650 S. ; 19 cm. Aus d. Engl.ISBN 978-3-257-07056-9, geb.: 26,00 €
Südafrika Ende der 80er Jahre. Bis zur Abschaffung der Apartheid sollen noch zwei Jahre vergehen, doch im Land gärt es.
Der 16jährige Ich-Erzähler Martin Helger ist ein Außenseiter, sowohl in der jüdischen Gemeinde als auch auf der Privatschule, die er in Johannesburg besucht. Obwohl die verbotene Untergrundorganisation ACN zahlreiche Bombenangriffe und andere Gewaltakte gegen Weiße zu verantworten hat, führt Martin dank des Gewinns, den der Schrotthandel seines Vaters Isaak abwirft, das sorglose Leben eines weißen Jungen aus der Mittelschicht. Erst durch Annie, eine Austauschstudentin aus Amerika, lernt er die politische Wirklichkeit in seinem Heimatland kennen. Sie nimmt ihn heimlich mit in das Township, in dem sie offiziell als Lehrerin arbeitet, verdeckt aber Videos über den Bau von Bomben verbreitet. Sie zeigt ihm die bittere Armut und das Elend, in dem die nicht-weiße Bevölkerung lebt, ständig willkürlicher Polizeigewalt ausgesetzt. In seinem zweiten Roman schreibt der Autor die Geschichte der Helgers fort und zeichnet das Bild eines Landes, das sich kurz vor dem politischen Umbruch befindet.
Vermittelt ein Bild von den Unruhen und politischen Strömungen in Südafrika kurz vor Abschaffung der Rassengesetze. Ein Muss, sofern der Roman „Der Löwensucher“ bereits vorhanden ist.
Signatur: SL
Schlagworte: Südafrika | Apartheid | Umbruch
Bewertung: +
Rez.: Heike Nickel-Berg

Camilleri, Andrea: Brief an Matilda. Ein italienisches Leben. Dt. von Annette Kopetzki. Hamburg: Kindler 2019. 126 S. ; 21 cm. Aus d. Ital. ISBN 978-3-463-00002-2, geb.: 20,00 €
In einem Brief erzählt der hochbetagte Autor seiner Urenkelin aus seinem Leben.
Kindheit und Jugend verbrachte Andrea Camilleri (1925-2019) in Sizilien. Früh nahm er die schwierigen Verhältnisse seiner armen Mitschüler wahr, machte sich Gedanken über gesellschaftliche Ungerechtigkeiten, zweifelte an dem in Schule, Kirche und Elternhaus propagiertem faschistischen Gedankengut und schloss sich der kommunistischen Partei an, die er dann aber bald verließ, da er die ursprünglichen Ansätze des Kommunismus dort nicht fand. In vielen Zeitungsartikeln äußerte er sich zu Problemen der Zeit. Bald aber nahm ihn Theaterregie, Tätigkeit in Rundfunk und Fernsehen und als Lehrer an der Akademie voll in Anspruch, ließ keine Zeit für eignes Schreiben mehr, bis er das änderte und zu einem millionenfach gelesenen Bestsellerautor wurde. Von all dem erzählt er in einem Brief seiner zu seinen Füßen spielenden Urenkelin und ermuntert sie, später einmal weiterzuführen, was seine Generation begonnen ha, Europa zu bewahren und zu festigen nach neuen weiter zu bauen, ihrer neuen Zeit entsprechend.
Eine wunderbare Liebeserklärung an seine sizilianische Heimat, die Welt des Theaters und der Literatur im Kontext der politischen Geschehnisse eines langen Lebens.
Signatur: SL
Schlagworte: Sizilien | Theater | Literatur | Europa
Bewertung: +++
Rez.: Halgard Kuhn

Zaoui, David: Schmidt malt. Roman. Dt. von Elsbeth Ranke. München: Droemer 2019. 223 S. ; 21 cm. Aus d. Franz.ISBN 978-3-426-28225-0, kt.: 14,99 €
Alfredo ist ein erfolgloser Maler aus der Pariser Vorstadt. Dann tritt das Kapuzineräffchen Schmidt in sein Leben.
Alfredo, der Ich-Erzähler, ist ein erfolgloser Maler aus der Pariser Vorstadt, der sich mit Gelegenheitsjobs durchschlägt. Ein frustrierendes Leben, das sich schlagartig ändert, als er das Kapuzineräffchen Schmidt von seiner demenzkranken Großmutter zur Betreuung übernimmt. Denn Schmidt malt und durch einen Zufall werden Schmidts sensationelle Bilder für Alfredos Werk gehalten. Das könnte der künstlerische Durchbruch sein. Doch kann sich Alfredo sich hinter einer Lüge verstecken und sich mit fremden Federn schmücken? Wie er mit diesem Dilemma umgeht, wie ihn seine jüdische Familie unterstützt und Schmidt das Leben der Menschen in seiner Umgebung ordentlich durcheinanderwirbelt erzählt David Zaoui in seinem Debütroman mit viel Witz und Tempo. Eine originelle und dialogreiche Geschichte, die wunderbar unterhält und mit der schönen Botschaft endet: „Nichts auf der Welt darf uns daran hindern, wir selbst zu sein und unsere Träume zu verwirklichen."
Als unterhaltsame und kurzweilige Lektüre breit empfohlen.
Signatur: SL
Schlagworte: Künstler | Humor
Bewertung: ++
Rez.: Wolfgang Vetter
B Biographien, Briefe, Tagebücher

Gottschalk, Thomas: Herbstbunt. Wer nur alt wird, aber nicht klüger, der ist schön blöd. München: Heyne 2019. 271 S. ; 22 cm. ISBN 978-3-453-20706-6, geb.: 20,00 €
Ehrliche und sehr persönliche Einblicke aus dem Leben des Showmasters.
Der bekannte Fernsehunterhalter setzt seine Autobiographie „Herbstblond“ nun mit einer bunten Mischung von Gedanken und Erinnerungen fort. Gewohnt locker-flapsig, aber nicht ohne Tiefgang plaudert er über die Kunst des Alterns und - wiederum jeweils unter einem Motto aus Titeln der Popmusik seiner Zeit – über Themen wie Religion und seine katholische Kindheit in Kulmbach, über Familie im Allgemeinen, über Kindererziehung, seine früh verwitwete Mutter und den schlesischen Großvater, über Wahrheit und seinen „kreativen Umgang“ mit ihr, über die „neuen Medien“. Nicht immer gelingt es ihm, politisch korrekt zu sein. Der spannende Bericht über den Brand seiner Mühle in Malibu und die dezente Erwähnung seiner neuen Liebe schließen als aktuelle Ergänzung zum Lebenslauf den Band ab.
Eine charmante Plauderei, die Erinnerungen wachruft bei Menschen aus derselben Generation, zuweilen langatmig ausgebreitet, aber immer amüsant. Sehr zu empfehlen.
Signatur: Bb
Schlagworte: Alter | Lebensweisheiten | Prominente
Bewertung: +++
Rez.: Viktoria Böhler

Middelhoff, Thomas: Schuldig - Vom Scheitern und Wiederaufstehen. Asslar: Adeo 2019. 207 S. ; 22 cm. ISBN 978-3-86334-240-1, geb.: 22,00 €
Ein Topmanager findet nach einem dramatischen Absturz eine neue Lebensorientierung.
Thomas Middelhoff gehörte zu den Topmanagern in Deutschland. 2014 wurde er wegen Veruntreuung und Steuerhinterziehung zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt und noch im Gerichtssaal abgeführt. Im vorliegenden Buch schildert er sein Ergehen nach dem dramatischen Sturz vom ersten Schock über das Nichtwahrhaben und der Rebellion bis zur Phase, in der er sein Leben reflektierte. Offen und ehrlich schildert er seine Schuld und seine Neuorientierung. Wichtig wurde ihm dabei die Begleitung durch den Gefängnispfarrer, vor allem aber die Zeit, in der er als Freigänger in den Bodelschwinghschen Einrichtungen in Bethel mit Behinderten arbeitete. Überheblichkeit, Gier und Machtstreben ließ er hinter sich und fand zu einem zuvor nicht gekannten im christlichen Glauben gegründeten inneren Frieden. Mit dem Buch möchte er andere davor bewahren, sein Fehlverhalten zu wiederholen, und Gescheiterten zeigen, dass selbst nach einem tiefen Fall ein Neuanfang möglich ist.
Für Gemeindebüchereien zu empfehlen.
Signatur: Bb | Ce
Schlagworte: Lebensorientierung | Glaube | Schuld
Bewertung: ++
Rez.: Karl Foitzik

Pulver, Liselotte: Was vergeht, ist nicht verloren. Drehbuch meines Lebens. Lilo Pulver öffnet ihr Privatarchiv. Mit Peter Käfferlein u. Olaf Köhne. Hamburg: Hoffmann & Campe 2019. 221 S. : Ill. ; 22 cm.
ISBN 978-3-455-00647-6, geb.: 24,00 €
Lilo Pulver durchstöbert ihr lebenslang gepflegtes Privatarchiv und schreibt ihre Biografie.
Die jetzt 90jährige Schauspielerin lässt ihr Leben Revue passieren. In Bern geboren, hat sie vor allem in Deutschland mit ihren Filmen große Erfolge erzielt und wurde zum absoluten Publikumsliebling. Man erinnere nur an „Kohlhiesels Töchter", „Ich denke oft an Piroschka", „Helden", „Wirtshaus im Spessart", „Heute heiratet mein Mann", usw. Schließlich wurde auch Hollywood auf sie aufmerksam. Dort wurden auch mehrere Filme mit ihr gedreht. Helmut Schmid, auch Schauspieler, wird ihr Ehemann und Vater ihrer beiden Kinder. Nach 31 gemeinsamen Jahren stirbt ihr Mann, außerdem verliert sie ihre Tochter durch Selbstmord. Lilo Pulver hat ihr Haus am Genfer See ihrem Sohn und dessen Familie überlassen. Sie lebt in einer Berner Seniorenresidenz.
Eine sehr bewegende Lebensgeschichte, in z.T. humorvoller Art geschrieben. Sehr zu empfehlen!
Signatur: Bb
Schlagworte: Schauspielerin | Lebensgeschichte
Bewertung: ++
Rez.: Ingeborg Vogt

Schwartz, Simon: Das Parlament. 45 Leben für die Demokratie. Berlin: Avant-Verlag 2019. 111 S. : überw. Ill. ; 29 cm. ISBN 978-3-96445-006-7, geb.: 22,00 €
Graphic Novel über wichtige Kämpfer und Kämpferinnen für die deutsche Demokratie.
Der Comic-Künstler stellt in seinem großformatigen Band wichtige Demokraten und Demokratinnen vor, die Bedeutendes zur Entwicklung des deutschen Parlamentarismus beigetragen haben. Darunter sind bekannte Persönlichkeiten wie Robert Blum, der für seine Beteiligung am Wiener Demokratieversuch hingerichtet wurde, oder Hildegard Hamm-Brücher, langjährige FDP-Abgeordnete, die sich besonders für die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit engagierte. Es sind aber auch fast vergessene Menschen wie Gertrud Bäumer, eine Vorkämpferin für Frauenrechte, dabei, die sich im Nationalsozialismus teilweise anpasste. Auch Grüne wie die Parteigründerin Petra Kelly und der Entwicklungspolitiker Walter Schwenninger sind vertreten.
Zwar fallen die Porträts auf einer Seite etwas knapp aus, aber als Einstieg ist der Band gelungen. Zumal dürften die Comics Jugendliche ansprechen.
Die gelungene Mischung aus flotten Comics und kurzen Informationen kann auch für kleinere Büchereien und besonders Schulbibliotheken empfohlen werden.
Signatur: Bb | Sa
Schlagworte: Parlament | Deutschland | Demokraten | Demokratinnen | Comic
Bewertung: ++
Rez.: Peter Bräunlein

Yáñez, Roberto: Ich war der letzte Bürger der DDR. Mein Leben als Enkel der Honeckers. Mit Thomas Grimm. Berlin: Insel 2019. 252 S. : Ill. ; 19 cm. ISBN 978-3-458-36465-8, kt.: 11,00 €
Selbstbiografie des Honecker Enkels.
Hat man sich als Leser*in über den zweifelsohne infamen Titel hinweggesetzt, eröffnet sich ein durchaus lesenswertes Buch mit Einblicken in ein verborgenes Leben.
Mitten zwischen den Etiketten und Gepflogenheiten des Staatsapparates der DDR wächst Roberto Yáñez als Enkel des Staatsratsvorsitzenden und der Ministerin für Volksbildung auf. Als Kind erlebt er die beiden nicht als „Funktionäre“, sondern als zugewandte Großeltern. Menschliche Seiten der beiden so befremdlichen Personen des öffentlichen Lebens werden einfühlsam beschrieben. Mit der Zeit wird dem Enkel bewusst, dass er ein äußerst privilegiertes Leben führt. Auf die Wende reagiert die Familie mit ihrer Flucht nach Chile in das Heimatland des Vaters. Auch hier erlebt Yáñez den Zwiespalt zwischen dem normalen und dem besonderen Leben. In diesem Buch wird nicht ganz klar, ob es um die Person des Enkels oder eine Rückschau auf die beiden eigentlichen Protagonisten geht.
Das Buch ermöglicht einen Einblick hinter die Kulissen, was damit bezweckt wird, darf hinterfragt werden. Aber insgesamt lesenswert.
Signatur: Bb
Schlagworte: DDR | Biografie | Wende | Chile
Bewertung: +++
Rez.: Dirk Purz
N Naturwissenschaften, Medizin, Mathematik

Grimm, Fabian: Ich esse, also jage ich. Wie ich vom Vegetarier zum Jäger wurde. Berlin: Ullstein extra 2019. 218 S. ; 21 cm. ISBN 978-3-86493-103-1, kt.: 16,00 €
Der Weg von Fabian Grimm vom Vegetarier zum Fleischesser durch Selbstversorgung als Jäger in seinem neuen Leben.
Nach anfänglichen Zweifeln veranlassen prägende Erlebnisse und neue Erfahrungen den Autor einen Jagdschein zu erwerben. Ein ehemals strenger Vegetarier nun mit Gewehr? Fabian Grimm schildert seine Wende sehr leidenschaftlich und gibt viele Antworten zu diesem Ernährungswechsel. Mit der Erfüllung seines Jagdwunsches kommt er zurück zum Fleischkonsum. Spaß, Jagd und Töten, ein wahrhaft schwieriges Thema. Er empfindet jedoch keinen Widerspruch zwischen seinem gefühlten Einklang mit der Natur, dem Sammeln von Beeren und Pilzen und schließlich der bewussten Entscheidung, nur zuvor selbst erlegtes Wild zu verzehren: „Jedes Leben befindet sich in einer Konkurrenzsituation zu anderem Leben, ich möchte Fleisch essen, für das ich die Verantwortung selbst trage.“ Weite Passagen des Buches lesen sich sehr unterhaltsam. Nichtjäger und fleischfreie Konsumenten werden vermutlich nicht alle Sichtweisen seiner Vorstellungen von Ernährung und Auswirkungen auf die Lebensmittelproduktion teilen können.
Der Wandel eines ehemaligen Vegetariers zum Jäger und Fleischesser. Je nach Grundhaltung wird vermutlich die Leserzahl dieses Buches in evangelischen Büchereien überschaubar bleiben.
Signatur: Ni
Schlagworte: Wildtiere | Jagd | Fleisch
Bewertung: +
Rez.: Rudolf Venus
R Rund um Hobby, Haus und Garten, Sport und Spiel

Hofinger, Karin: Das Vital-Teller-Modell. Die neue Zauberformel für den gesunden Genuss. Rezeptfotos von Theresa Schrems. Wien: Kneipp 2019. 143 S. : Ill. ; 25 cm. ISBN 978-3-7088-0767-6, kt.: 22,00 €
Gesunde Ernährung mit variantenreichen Rezepten in der modernen Form des Vital-Teller-Modells.
Der Hinweis auf „Neue Zauberformel“ mag werbetechnisch motiviert sein, für Veganer und Vegetarier ist das Buch schlicht überflüssig, da Neugier, Motivation und Kenntnisse bei diesem Leserkreis komplett vorhanden sein dürften. Wer sich dagegen erstmalig für gesunde und schmackhafte Ernährung interessiert, erfährt zahlreiche appetitanregende Tipps. Nach einer ausführlichen Einführung mit Basisinfos sowie speziellen Beschreibungen zum Vital-Teller-Modell folgen Genuss-Rezepte, jeweils geordnet durch feste Anteile an Fett, Eiweiß u. Kohlenhydrate, dies auch in lustigen „Handvoll-Mengen“ als Dosierungs-Merkmal. Diese Gerichte werden sehr variationsreich präsentiert mit Anregungen für persönliche Ergänzungen. Etwas bedauerlich sind die farbigen Abbildungen, die stark abfallen neben der hohen Textqualität durch nur mäßig attraktive „Anordnung“ der Speisen auf Tellern und deren fotografische Wiedergabe. Büchereien mit Schwerpunkt Ernährung und ausreichend Budget kann man das Buch empfehlen.
Grundsätzlich kaum neu, nur anders präsentiert, finden sich diese Informationen bereits in ähnlichen Werken.
Signatur: Ra 2
Schlagworte: Ernährung | Kochen | Esskultur | Vitalkost
Bewertung: +
Rez.: Rudolf Venus

Oliver, Jamie: Veggies. Einfach Gemüse, einfach lecker. Rezeptfotografie: David Loftus. Dt. von Regine Brams u. Helmut Ertl. München: Dorling Kindersley 2019. 309 S. : Ill. ; 26 cm. Aus d. Engl. ISBN 978-3-8310-3828-2, geb.: 26,95 €
Vegetarisches Kochbuch.
Ich schwöre auf die Risotto-Rezepte von Jamie Oliver, sein italienischer Brotsalat ist auf jeder Party der Hit und da mir der Mann zudem noch sympathisch ist, hatte er bisher einen festen Platz in meinem Köchinnnenherz. Dann kam dieses Kochbuch. Es fing schon damit an, dass es die Kategorie „Pies, Aufläufe & Co“ und „Aus dem Ofen“ gibt. Und nein, Oliver überrascht uns nicht mit Aufläufen und Pies, die im Thermomix oder in der Pfanne zubereitet werden. Leichte Verwirrung. Dann begann das Blättern – und Ernüchterung breitete sich in mir aus. Mich nerven Kochbücher, bei denen jedes Rezept einen besonderen Aufwand (und besondere Kosten) verlangt: Whiskey kaufen, Tamarindenpaste, Currypaste, frische Curryblätter … Trotz der angeberischen Zutaten sprach mich auch kein Rezept wirklich an. Da aber eine Rezension hermussste, habe ich die am wenigsten teuren Rezepte rausgesucht und nachgekocht. Sie waren lecker, allerdings zum Teil erst, nachdem ich nachgebessert hatte.
Für Büchereien mit großem Kochbuchbedarf möglich.
Signatur: Ra 2
Schlagworte: Vegetarisch | kochen
Bewertung: +
Rez.: Wiebke Mandalka

Seelenwärmer Suppen. Über 60 Rezepte zum Wohlfühlen. Text: Jordan Bourke u.a Fotos: Peter Ryland u.a. Dt. von Annette Ostlaender. München: Dorling Kindersley 2019. 143 S. : überw. Ill. ; 22 cm. Aus d. Engl. ISBN 978-3-8310-3844-2, geb.: 16,95 €
Klassische und moderne Rezepte aus aller Welt.
Egal, ob man auf der Suche nach einem Rezept für einen sättigenden Hauptgang ist oder für eine kleine Vorspeise, ob man eine nahrhafte Wintersuppe kochen oder eine leichte sommerliche Suppe zubereiten will - fündig wird man in diesem reich bebilderten Kochbuch, das über 60 Rezepte unter den Rubriken „Cremesuppen", „Leichte Suppen", „Deftige Suppen" und „Feine Suppen" vereint. Vorangestellt sind vier Rezepte für Basisfonds, die Grundlage der meisten der vorgestellten Suppen sind, was die Zubereitung etwas aufwendiger gestaltet. Leider ist die Zuordnung der Suppen zu den erwähnten Kategorien nicht immer ganz logisch, zudem fehlt ein detailliertes Inhaltsverzeichnis, welches die Orientierung und Auswahl erleichtern würde. Wünschenswert wäre es zudem, vegetarische oder vegane Rezepte zu kennzeichnen. Angaben zur Zubereitungszeit fehlen. Teilweise sind die Zutatenlisten, vor allem bei den „feinen Suppen", zu komplex und zu speziell und damit nicht sehr alltagstauglich.
Nicht als „Kochbuch für jeden Tag" zu empfehlen, sondern bestenfalls für eher geübtere Hobbyköche, die auf der Suche nach aufwendigeren, ungewöhnlicheren Rezepten sind.
Signatur: Ra 2
Schlagworte: Cremesuppen | Brühen | Eintöpfe
Bewertung: +
Rez.: Claudia Birk-Gehrke