Newsletter „Bücherei" 03/2020

Liebe Büchereimitarbeiterin! Lieber Büchereimitarbeiter!

Liebe Leserin! Lieber Leser!

Bei geschlossener Bücherei lässt sich leider nicht viel machen. Vielleicht bleibt aber so mehr Zeit und Muße, sich mit den nächsten Bucheinkäufen zu beschäftigen. Deshalb senden wir unverdrossen unseren monatlichen Newsletter, der sich diesmal vor allem dem Lesefutter, Wegträumbüchern und Mutmachern verschrieben hat.

Bleiben Sie gesund, mutig und gewohnt solidarisch, das braucht die Welt gerade in besonderem Maße!

Ihr Eliport-Team

Bewertung:

+++      = hervorragend
++        = gut
+          = möglich

P:S.: Noch mehr aktuelle Besprechungen verschicken wir jeweils
► am 05. des Monats als „Kita-Newsletter“,
► am 10. des Monats als „Gemeinde-Newsletter“ und
► am 30. des Monats als „Hörbuch-Newsletter“, mit Besprechungen von CDs für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Diese können Sie ebenfalls kostenlos unter www.eliport.de abonnieren. Es lohnt sich!

Bitte beachten Sie auch unsere weiteren Serviceangebote, die Sie auf unseren Internetseiten abrufen können:
► Literaturtipps unter www.eliport.de
► Alles über den  Evangelischen Buchpreis unter www.evangelischerbuchpreis.de
► Leseförderungs- und Taufprojekt unter www.willkommeningotteswelt.de
► Schulanfängerprojekt unter www.leseningotteswelt.de
► Alle Arbeitshilfen zur Bibliotheksorganisation für Mitarbeitende unserer Büchereien unter www.buechereiservice.de

Jm 1 Bilderbücher

Gysi, Mira: Einmal durchs ganze Jahr. Entdecke die Natur. Zürich: Nord-Süd Verl. 2020. O. Pag. : überw. Ill. ; 29 cm. ISBN 978-3-314-10500-5, geb.: 15,00 €

Auf dem Bauernhof sind die Jahreszeiten von ganz entscheidender Bedeutung. Buch zum Betrachten und Tätigwerden.

Dieses Bilderbuch zeigt die Auswirkungen der Jahreszeiten auf das bäuerliche Leben im Speziellen und auf die Natur im Allgemeinen. Der Frühling ist die Zeit des Blühens. So bekommt der Betrachter auf einer Doppelseite gleich das Knowhow vermittelt, wie man aus einem Samen eine Sonnenblume zieht. Die Sonne des Sommers wärmt Flora und Fauna. Dies zeigt die Autorin in künstlerisch eigenwilligen Illustrationen. „Wie mache ich einen Ziger(!)-Käse“ wird als Aktivität beim „Sommer“ Schritt-für-Schritt beschrieben. Auch den beiden anderen Jahreszeiten sind Texte gewidmet, die der kindlichen Vorstellungswelt entsprechen und sie für die Thematik begeistern können. Das Bilderbuch, eine Mischung aus Erzähl- und Sachbuch, schließt mit einer Besonderheit ab. Eine Katze (auf einem Bild hat sie gleich mehrere Arme) zeigt, wie man einen Lebkuchen backt. Die Farbgebung des Buches und auch manche holzschnittartigen Illustrationen sind eigentümlich. Ebenso stört, dass das Verb „machen“ gehäuft vorkommt.

Eher für Bilderbuchsammler oder für sehr ausgebaute Bestände. Ab 4.

Signatur: Jm 1
Schlagworte: Jahreszeiten | Bauernhof | Natur
Bewertung: +
Rez.: Martina Mattes

Mein großes Sachen suchen - Bei uns im Wald. Susanne Gernhäuser. Ill. von Anne Ebert. Ravensburg: Ravensburger Buchverl. 2020. O. Pag. : überw. Ill. ; 27 cm. ISBN 978-3-473-43843-3, geb.: 8,99 €

Stabiles, großformatiges Bilderbuch, das zeigt, wie sich der Wald mit den Jahreszeiten verändert.

Sachen suchen kommt immer gut an! Die naturgetreuen, kindgerechten Zeichnungen zeigen Szenen aus dem Wald. Es gibt unglaublich viel zu entdecken. Eichhörnchen, Fuchs, Wildschwein oder Eidechse müssen gesucht werden, die Kinder lernen den Hirschkäfer oder ein Tagpfauenauge kennen. Themen der Doppelseiten sind die Jahreszeiten. Wir begegnen Kindern auf einem Waldlehrpfad oder beim Ausflug auf einem Spielplatz im Wald, schauen in einen Waldkindergarten und sehen den Förster bei der Tierbeobachtung. Überall können Kindergartenkinder selbst etwas entdecken, Suchaufgaben laden zum eigenständigen Schauen und Stöbern ein. In der Hand eines Erwachsenen ist das Buch gut dazu geeignet, über die Natur und die verschiedenen Tiere zu erzählen. Altersgerecht wird Sympathie für das Leben im Wald geweckt. Dass man sich in diesem Lebensraum achtsam bewegt und auch beim Spielen die Natur respektiert, ergibt sich dann von selbst. Eine wichtige Basis für das Umweltbewusstsein von Kindern!

Schön gestaltetes Sachbuch über den Wald, für Kitas und Bibliotheken sehr zu empfehlen. Selbst Grundschulkinder können in diesem Buch noch etwas entdecken!

Signatur: Jm 1
Schlagworte: Wald | Natur | Wimmelbuch | Pappbilderbuch
Bewertung: +++
Rez.: Regina Riepe

So anders. Gerd Wolf. Ill. von Martina Spangenberg. Holzminden: Verl. Jörg Mitzkat 2019. O. Pag. : überw. Ill. ; 22 cm. ISBN 978-3-95954-073-5, geb.: 14,80 €

Die Ankunft eines Schafes, das anders ist, löst eine heftige Diskussion in der Herde aus.

Wenn wir Menschen an einer Schafherde vorbeikommen, hören wir nur Mählaute - weil wir die Schafsprache nicht können. Aber Gerd Wolf, der Autor dieses Buches, kennt sie und hat übersetzt, was geschah, als das Schaf So Anders neu in die Herde kam. Die Familie Anders lebte in Anderswo und musste ihre Heimat verlassen. Ein mächtiger Gewittersturm mit reißendem Wasser trennte die Familie. So Anders wurde vom Bauern Keese gerettet, der versprochen hat, auch nach der restlichen Familie Anders zu suchen. Auch für erwachsene Vor-LeserInnen unterhaltsam, witzig, mit einer Prise Ironie, jedoch ohne die Ernsthaftigkeit des Themas zu verlieren, schenkt uns dieses Buch mal einen anderen Blick auf die Themen „Fremd sein", Angst haben vor diesem Anderen, aber auch Zusammenstehen in Gefahr und mal „Anders sein" als alle Anderen. Die Illustrationen sind fein gezeichnet, dennoch klar erkennbar und damit auch kindgerecht. Die -wohl an hüpfende Lämmer erinnernde - unregelmäßige Schrift ist eher unnötig.

Ein unterhaltsames Bilderbuch zu einem ernsten Thema. Geeignet für Kinder ab ca. 4 Jahre und auch zum Selberlesen.

Signatur: Jm 1
Schlagworte: Anderssein | Gemeinschaft | Angst | Miteinander
Bewertung: ++
Rez.: Dörte Jost

Wir sind Tiger. Edward van de Vendel. Ill. von Ingrid u. Dieter Schubert. Dt. von Rolf Erdorf. Frankfurt: Sauerländer 2019. O. Pag. : überw. Ill. ; 31 cm. Aus d. Niederländ. ISBN 978-3-7373-5576-6, geb.: 14,99 €

Bilderbuchgeschichte um drei Tiere mit Mut, ganz viel Phantasie und einem großen Zusammengehörigkeitsgefühl.

Mo, Max und Wendelin sind heute Tiger! „Alle drei. Innen drin.“ Maus Wendelin bezweifelt das zunächst, denn sie haben keine Streifen, aber einmal durch den Schlamm gewunden, zeichnet sich ein sehr echtes Tigerfell auf dem Erdmännchen und der Gazelle ab. Wendelin hat immer noch Zweifel, denn Tiger können brüllen. Kein Problem! Als der echte Tiger nach dem Lärm zum Sprung ansetzt, können die drei Neutiger auch ganz schnell laufen und einen Baum hinaufklettern. Sie sind eindeutig Supertiger!Diese Geschichte zeigt die großartige Weite der Phantasie, die Kinder im täglichen Rollenspiel ganz selbstverständlich bereisen. Im phantasievollen Spiel darf man alles sein, alles können, alles ausprobieren. Vernunft wird da weggematscht und wegtrompetet. Spielerisch wird ausprobiert und neu erfunden. In kräftigen Farben und feinsinniger Mimik zeigen uns drei Tiere, wie sich verschiedene Möglichkeiten ergeben, wenn man sie zulässt. Das Buch regt zum Hinterfragen, Ausprobieren und Weiterphantasieren an.

Für phantasievolle Leser zwischen 4 und 6 zum Vorlesen und Nachspielen im Kindergarten oder daheim.

Signatur: Jm 1
Schlagworte: Phantasie | Tiere | Rollenspiel
Bewertung: ++
Rez.: Anne Tebben

Ju 1 Erzählungen für das erste Lesealter (6-8 Jahre)

Henseleit, Jack: Echt böse  - Vampire sterben einsam. Dt. von Katrin Segerer. Frankfurt am Main: Fischer KJB 2019. 175 S. ; 22 cm. (Band 1). Aus d. Engl. ISBN 978-3-7373-4147-9, geb.: 9,00 €

Ein humorvoll geschriebenes Vampirbuch, das mit viel Witz und Charme Vampir- und Schauerliteratur-Klischees aufgreift.


Mit viel Humor nimmt sich Jack Henseleit in diesem Kinderbuch einem blutrünstigen Vampir an, der so mir nichts dir nichts Annas älterem Bruder Max bei einem Kurz-Trip nach Rumänien entführt. Dass die 8-Jährige damit so gar nicht einverstanden ist und alles daran setzt, um Max wieder wohlbehalten zurückzubekommen, dürfte wohl klar sein. Aber der Reihe nach: Die Geschwister begleiten ihren Vater, einen Professor, auf Dienstreise ausgerechnet nach Transsilvanien. Der Vampir-Hochburg schlechthin, wenn man den Legenden um Graf Dracula Glauben schenken darf. Dort sind sie in einer sehr unheimlichen Pension untergebracht, die die noch unheimlichere Mrs Dalca leitet. Um sich die Zeit zu vertreiben, erzählen sich die Geschwister gegenseitig Gruselgeschichten. Diese spiegeln schon bald auf mysteriöse Weise die Realität wieder. - In einem Prolog spricht der Autor eine Warnung vor der Lektüre aus. Natürlich möchte man nun erst Recht alles von den „angsteinflößenden" Kreaturen erfahren.
      
Der Auftaktband der neuen Abenteuer-Grusel-Reihe ist insbesondere für "gruselaffine" Mädchen ab 7 Jahren zu empfehlen, die sich mit der unerschrockenen und mutigen Anna identifizieren können.

Signatur: Ju 1 | Ju 2
Schlagworte: Vampir | Transsilvanien | Entführung | starke Mädchen
Bewertung: +++
Rez.: Inger Lison

Lüftner, Kai: Die Heinzels - Rückkehr der Heinzelmännchen. Nach dem Drehbuch von Jan Strathmann. Unter Verwendung der Bilder aus dem Kinofilm „Die Heinzels - Rückkehr der Heinzelmännchen“. Stuttgart: Esslinger 2020. 123 S. : Ill. ; 25 cm. ISBN 978-3-480-23560-5, geb.: 10,00 €

Filmbuch zum gleichnamigen Film.

Das Buch von Kai Lüftner zum gleichnamigen Film wird als Vorlesebuch vermarktet. Mit insgesamt 125 Seiten hat es einen recht stattlichem Umfang. Etwa jede zweite Seite ist mit Bildern aus dem Film aufgelockert. Diese erzeugen jedoch eine eher statische Optik, da man ihnen die Zweitverwertung ansieht. Die Sätze sind fast immer sehr lang (20 und mehr Wörter) und machen es kleinen Zuhörer*innen und Leser*innen nicht einfach der Geschichte zu folgen. Leider ist diese auch nicht besonders überraschend und zieht sich - ohne besonders spannend oder lustig zu sein - in die Länge. Das Buch ist daher vor allem für Fans des Films rund um das kleine Heinzel-Mädchen „Helvi" geeignet, die gerne sich und Ihre Umwelt mit Kreativität und Tatendrang ins Chaos stürzt. Insgesamt nur für Büchereien empfohlen, welche einen geeigneten Standort für Film-Vorlesebücher oder regional eine große Nachfrage zum Thema Heinzelmännchen haben.

Vorlesebuch für Freunde des Films.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Heinzelmännchen | Abenteuer
Bewertung: +
Rez.: Christoph Hoewekamp

Der magische Frisör. Danny Beuerbach u. Patrick Wirbeleit. Ill. von Patrick Wirbeleit. Ravensburg: Ravensburger Buchverl. 2020. 43 S. : überw. Ill. ; 24 cm. (Leserabe, 1. Lesestufe). ISBN 978-3-473-36130-4, geb.: 7,99 €

Vier Geschichten als Leseanreiz für absolute Erstleser, nach dem Motto #bookalookandreadmybook.


In den Medien kursieren derzeit die Geschichten über den Frisör, bei dem die Kunden während des Schneidens laut aus einem Buch vorlesen. Den Gedanken greift das Erstlesebuch auf, nur geht es viel weiter: Mit dem Vorlesen geraten Frisör samt Kind(ern) in die magische Welt der vorgelesenen Geschichte. Sie begegnen dem traurigen Drachen, dem wütenden Ritter und dem Regenbogen-Pups (letzteres, weil Pupsen seit 2019 offensichtlich zentrales Thema von Kinderbüchern ist), der ausgerechnet einem Einhorn entfleucht. Wie gute Erstlesebücher besticht auch dieses durch die Illustrationen, die die gleiche Geschichte wie der Text erzählen; das hilft beim allerersten Selberlesen dem Verstehen. Große Schrift, großer Zeilenabstand, kurze Zeilen, einfacher Satzbau tragen dazu bei. Am Ende vier Rätsel zum Leseverständnis, mit denen man einen Preis gewinnen kann. Sicher macht das einigen Kindern Spaß, und die Idee des Vorlesens ist zweifellos toll. Aber vom Inhalt ginge mehr, auch in der Kurzform.

Absolute Leseanfänger, die man mit dem Preisrätsel und beiliegenden Stickern, gleichsam als Medaillen für Leseleistung, locken kann.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Erstleser | Leseförderung | Abenteuer
Bewertung: +
Rez.: Astrid van Nahl

Ju 2 Erzählungen für das zweite Lesealter (9-12 Jahre)

Baumbach, Martina: Die Tierwandler - Unser Lehrer ist ein Elch. Ill. von Imke Sönnichsen. Stuttgart: Thienemann 2020. 189 S. : Ill. ; 21 cm. ISBN 978-3-522-18538-7, geb.: 9,99 €

Vergnügliche Schulgeschichte mit magischem Hintergrund: Kinder können sich in Tiere verwandeln!

Gut erzählt und locker geschrieben ist diese Geschichte rund um die Klasse 4 einer nur auf den ersten Blick ganz normalen Grundschule. Im neuen Schuljahr gibt es dort eine AG „Sport für besondere Talente“ und keiner kann sich etwas darunter vorstellen. Ein sehr spezieller Lehrer kommt dazu an die Schule, begleitet von seinem Zwergschwein Melusine. Dass sich hinter der AG streng geheime Übungsstunden für Tierwandler verbergen, erfahren die Jungen und Mädchen, als sich ihr Lehrer in einen sprechenden Elch verwandelt. Auch sie lernen es nach und nach, zu ihrem speziellen Tier zu werden. Eule und Wiesel oder Feldhase, so unterschiedlich wie die Kinder sind auch ihre Tiergestalten. Natürlich gibt es da Rivalitäten, doch sie müssen zusammen halten und einen Diebstahl aufklären. Wie praktisch, dass sie auch in ihrer Tiergestalt ermitteln können. Magie, Kriminalfall und normale Rivalitäten unter Schülern, das ist eine gelungene Mischung und macht Lust auf weitere Bände dieser neuen Serie!

Beginn der Kinderbuchserie Die Tierwandler. Zum Vorlesen in der Kita oder Selbstlesen für Grundschulkinder, gut erzählt und liebevoll illustriert. Gehört in jede Bibliothek!

Signatur: Ju 2
Schlagworte:
Magie | Schule | Tiere
Bewertung: +++
Rez.: Regina Riepe

Orghandl, Franz: In den Wald. Ill. von Matze Döbele. Innsbruck: Obelisk 2019. 113 S. : Ill. ; 25 cm. ISBN 978-3-85197-922-0, geb.: 14,00 €

Die Phantasiewelt einer wunderschönen, bunten Natur behauptet sich gegen eine graue Stadtwirklichkeit.

Ninas Lebenswirklichkeit ist nicht sehr fröhlich. Sie lebt in einem ungepflegten Stadtviertel mit viel Beton und wenig Grün. In der Schule läuft es nicht so, wie es für sie und ihre Eltern angenehm wäre. Wie manche Kinder entwickelt sie daraus die Kraft, sich ihre eigene abenteuerliche Gegenwelt zu schaffen. Der Eintritt in einen geheimnisvollen Wald, bewohnt von einem fast omnipotenten Phantasiewesen namens Konstantin Mayer, liegt für Nina hinter dem alten Schlafzimmerschrank ihrer Eltern. In ihrem wirklichen Leben findet Nina zwei Freunde, die mit ihren Eltern aus Albanien geflohen sind. Diese Freundschaft vertieft sich, als deren Vater, gelernter Installateur, eine feuchte Stelle hinter besagtem Zauberschrank reparieren und damit den Kindern den Zugang zu  ihrem geliebten Phantasiereich erhalten kann. In dieser Erzählung vermischen sich leicht abgegriffene Themen der Kinderliteratur, wobei die Verzahnung von Traum und Wirklichkeit nicht immer ganz geglückt ist.

Ein hübsch aufgemachtes Buch, dessen Inhalt und Sprache es jedoch an Originalität fehlt. Nur für größere Büchereien mit viel Bedarf an phantastischer Kinderliteratur. Ab 9.

Signatur: Ju 2
Schlagworte:
Phantasie | Alltag | Freundschaft | Geflüchtete
Bewertung: +
Rez.:
Barbara von Korff-Schmising

Ju 3 Erzählungen für Jugendliche ab 13 Jahren

Galvin, Lindsay: Abgründige Geheimnisse. Dt. von Fabienne Pfeiffer. Hamburg: Chicken House 2019. 350 S. ; 21 cm. Aus d. Engl. ISBN 978-3-551-52114-9, geb.: 16,00 €

Ein fantastisches Abenteuer.

Die beiden Schwestern, Aster, 17 Jahre und Poppy, 11 Jahre werden nach dem Tod ihrer Mutter von deren Schwester aufgenommen. Tante Iona ist eine anerkannte Krebsforscherin und lebt in Neuseeland. Gleich nach der Ankunft reisen sie in ein Feldforschungsgelände, ein Ökodorf mit vielen Jugendlichen. Iona ist in der Medizinforschung aktiv und auch wenn es anfänglich nicht so scheint werden die Schwestern Teil einer Studie. Nach einem mysteriösen Bootsausflug ändert sich Asters Leben komplett. Sie erwacht allein auf einer Insel, scheinbar ist sie durch ihre Tante betäubt worden, von ihrer kleinen Schwester fehlt jede Spur. Aster macht sich auf den Weg, schwimmend, die umliegenden Inseln zu erkunden und Poppy zu suchen. Sie findet eine Jungen mit Kiemen. Die Autorin Lindsay Galvin präsentiert uns einen Fantasy-Roman mit Thriller-Elementen. Eine faszinierende Geschichte über medizinische Experimente und dem schmalen Grat zwischen Forschung und ethischem Empfinden.

Ein bisschen viel verworrene Fäden, trotzdem spannend zu lesen.

Signatur: Ju 3
Schlagworte:
Thriller | Fantasy | Abenteuer
Bewertung: ++
Rez.:
Gabriele Rojek

Sachbücher für Kinder und Jugendliche

Konstantinov, Vitali: Es steht geschrieben. Von der Keilschrift zum Emoji. Hildesheim: Gerstenberg 2019. 71 S. : überw. Ill. ;34 cm. ISBN 978-3-8369-5943-8, geb.: 25,00 €

Umfassende Darstellung von über 100 Schriften aus aller Welt im Comic-Stil.


Dieses großformatige Buch führt durch die Geschichte der Schrift von den Anfängen vor etwa 5500 Jahren mit der Keilschrift und den ägyptischen Hieroglyphen bis zu Emojis und erfundenen Sprachen unserer Zeit. Nach einem ersten kurzen Kapitel über den Übergang vom Sprechen zum Schreiben, folgt in Kapitel 2 und 3 eine umfangreiche Darstellung der Schriften der Welt: Entstehung, Alphabete, Gebrauch und Verschwinden von über 100 Schriften werden auf je einer Seite graphisch aufbereitet. Die Darstellung im Comic-Stil wirkt auf den ersten Blick aufgelockert und witzig, doch die sehr fachlichen Erklärungen und die detailliert gezeichnete Fülle der Schriftsysteme vermitteln einen anderen Eindruck. Die Beschäftigung mit diesem Buch verlangt ein hohes Interesse an diesem Thema und ist für Kinder nicht geeignet. Einzig die gezeichneten Alphabete vermitteln Kinder die Vielfalt der Schriften. Im Anhang eine leider unübersichtliche Graphik der „Weltgeschichte Schriftsysteme".

Aufgrund der sehr spezifischen und detaillierten Darstellung nur für sehr interessierte Jugendliche und Erwachsene geeignet.

Signatur: Jl
Schlagworte: Schrift | Schreiben
Bewertung: +
Rez: Birgit Hillmer

Hubert Reeves erklärt uns die Artenvielfalt. Szenario: Hubert Reeves u. Nelly Boutinot. Zeichnungen: Daniel Casanave. Colorierung: Claire Champion. Dt. von Edmund Jacoby. Berlin: Jacoby & Stuart 2019. 61 S. : überw. Ill. ; 30 cm. Aus d. Franz. ISBN 978-3-96428-036-7, geb.: 18,00 €

Ein Sachbuch für Kinder über die Vielfalt der Natur.

Bei Artenvielfalt denkt man unwillkürlich an Artensterben durch Klimawandel, Umweltverschmutzung, Urbanisierung, Übernutzung von Ressourcen (Abholzung, Überfischung usw.) und Landwirtschaft (Monokultur, Massentierhaltung usw.). Das Buch bleibt hier leider blass und nennt zu wenige Gründe für den Rückgang der Artenvielfalt und zeigt auch keinerlei Änderung der Handlungsweisen auf. Wasser wird hier noch aus Plastikflaschen getrunken (S. 15). Problematisch ist auch, dass auf S. 27 ein Kind durch eine Lehrerin eine Aspirin-Tablette gegen Erkältung erhält. Hierbei handelt es sich um einen Markennamen, Acetylsalicylsäure wird heute synthetisch hergestellt, die Einnahme des Medikaments bei Kindern ist hoch-umstritten, der Anwendungsfall fragwürdig und schließlich die Verabreichung durch die Lehrerin von sich aus nicht zulässig.  Die Illustrationen von Daniel Casanave erinnern an „Tim und Struppi"-Comics und laden zum Eintauchen ein. Die Texte fallen dagegen ab und sind sehr trocken.

Bisher erschienen sind Bände zum Universum und zum Wald. Ein weiterer Band zu den Ozeanen ist in Vorbereitung.

Signatur: Jn
Schlagworte: Pflanzen | Natur | Tiere
Bewertung: +
Rez.: Christoph Hoewekamp

SL Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Belletristik

Feyl, Renate: Die unerlässliche Bedingung des Glücks. Roman. Köln: Kiepenheuer & Witsch 2019. 428 S. ; 21 cm. ISBN 978-3-462-04890-2, geb.: 24,00 €

Historischer Roman über die komplizierte Beziehung von Lassalle und Sophie von Hatzfeld.

Die Begegnung zwischen dem soeben aus Paris mit sozialrevolutionären Ideen nach Berlin zurückgekehrten Studenten Ferdinand Lassalle (1825-1864) und der um zwanzig Jahre älteren Sophie von Hatzfeld aus dem Hochadel sind Ausgangspunkt für den historischen Roman. Er spielt in der Mitte des 19. Jahrhunderts teils in Berlin, teils im von revolutionären Ideen stark geprägten Rheinland mit seinen vielen Industrieorten. Eine Zeit des Umbruchs und des Aufbruchs nicht ohne enorme Konflikte auch in den Familien. Sophie versucht, sich aus ihrer unfreiwillig eingegangenen Ehe zu lösen, doch bislang ohne Aussichten auf Erfolg. Da zieht Lassalle den Fall an die Öffentlichkeit und erreicht eine für Sophie günstige  Gerichtsentscheidung. Doch Ruhe und Entspannung treten nicht ein, da wechselseitige Eifersüchteleien und Empfindlichkeiten, aber auch übles Gerede die  Atmosphäre vergiften. Viel Stoff für einen breitangelegten Roman in einer spannungsreichen Zeit.

Wer sich mit der historischen Figur des Gründers des Arbeitervereins beschäftigen möchte, wird hier nicht auf seine Kosten kommen und sollte lieber zu einer sachlichen Darstellung der Zeit greifen. 

Signatur: SL
Schlagworte:
Klassengesellschaft | Obrigkeitsstaat | Soziale Aufbrüche | Bruch mit Konventionen
Bewertung: ++
Rez.:
Halgard Kuhn

Kealey, Imogen: Die Spionin. Roman. Dt. von Gabriele Weber-Jarić. Berlin: Rütten & Loening 2020. 457 S. ; 22 cm. Aus d. Engl. ISBN 978-3-352-00946-4, kt.: 18,00 €

Die Geschichte von Nancy Wake alias „Die weiße Maus", Widerstandskämpferin und Spionin im 2.Weltkrieg.

Das Autorenduo Imogen Robertson und Darby Kealey beschreibt das Leben der Journalistin Nancy Wake, einer gebürtigen Australierin, die in Marseille ihre große Liebe, den reichen Geschäftsmann Henry Fiocca, heiratet: Mitten im 2. Weltkrieg- im besetzen Frankreich. Schon länger ist sie in der Résistance als Widerstandskämpferin aktiv. Ihr Spitzname: „Weiße Maus“ - ein von den Nazis gefürchtetes Phantom. Ihre Tarnung ist ihr Geschlecht und ihre Schönheit. Doch als Henry verhaftet wird, muss Nancy fliehen. Mühsam schlägt sie sich nach London durch. Dort bekommt sie Kontakt zum Geheimdienst und lässt sich als Agentin ausbilden, um dann wieder in Frankreich eingesetzt zu werden. Ihre Aufgabe: die verschiedenen Partisanengruppen und Widerstandskämpfer zu schulen und mit Waffen zu versorgen, damit diese den Deutschen Nachschub stoppen und so den Alliierten freie Bahn verschaffen können. Todesmutig kämpft sie gegen die Nazis, um Henry zu retten, setzt sich gegen Widerstände der Männer durch.

Für Geschichtsliebhaber in Kombination mit Liebe ein empfehlenswertes Buch.

Signatur: SL
Schlagworte: Liebe | 2. Weltkrieg | Widerstand | Agentin
Bewertung: ++
Rez.: Christine Stockstrom

Oesterheld, Lisa F.: Hymne ans Leben. Gedichte. Würzburg: Echter 2019. 90 S. ; 21 cm. ISBN 978-3-429-05430-4, kt.: 12,80 €

Kleine, leise Gedichte über das Ja zum Leben und das Vertrauen zu Gott.

Immer wiederkehrende Worte in Lisa Oesterhelds Gedichten sind Glück, Freunde, Frieden, Gebet, Licht, Himmel und Dankbarkeit. Mit diesen  Begriffen eines vollkommen positiven Welt- und Gottesbildes überwinden sie allgegenwärtiges Leid und Bitterkeit menschlichen Alltags. Mit behütenden Umgebungen wie dem Garten und seinen Blumen, dem Wald und seiner Stille hüllen sie die Leserinnen wohltuend ein. Eine Freiheit versprechende Weite des Himmels mit dem Flug der Kraniche oder das brandende Meer gebieten Achtung vor der Größe unserer Schöpfung.  Willkommene Menschen versprechen Geborgenheit, ebenso wie Gott. „Lavendel duftet / unter dem Flieder. /  Federleicht landet ein Falter.// Der Gartentisch wächst mit den Gästen. Wir /  teilen dank-/bar Brot und was uns bewegt /  wärmt bis zum Ende / des Winters.“  Teilen und  Sprechen nähren die Seele. Aber das richtige Sprechen  bleibt eine Kunst. Die Wirkmacht des Wortes  ist begrenzt und gewinnt an Bedeutung nur durch das Schweigen.

Mit der Sparsamkeit des Wortes und dem Blick auf das Einfache und Wesentliche vermögen diese gut verständlichen Gedichte Trost zu spenden. Vielfältig einsetzbar.

Signatur: SL
Schlagworte:
Sprache | Schweigen | Gott | Schöpfung
Bewertung: +
Rez.: Barbara von Korff-Schmising

Politycki, Matthias: Das kann uns keiner nehmen. Roman. Hamburg: Hoffmann & Campe 2020. 301 S. ; 22 cm. ISBN 978-3-455-00924-8, geb.: 22,00 €

Abenteuergeschichte um den Kilimandscharo mit Hans, einem Hanseaten und Tscharli, einem Ur-Bayer.


Hans reist nach Afrika, um den Kilimandscharo zu besteigen und damit endlich seinen ersten vor Jahrzehnten missglückten Aufstieg abzuschließen. Auf dem Berg lernt er Tscharli kennen, einen Ur-Bayer aus Sachsen, der Charakterzüge aufweist, dem er nur Abneigung entgegenbringt. Durch einen nächtlichen Schneesturm sind die beiden aufeinander angewiesen. Nach dem Abenteuer verbringen Hans und Tscharli die nächste Woche gemeinsam. Sie fahren nach dem Abstieg vom Kilimandscharo weiter nach Sansibar, damit will Tscharli auch dem Krankenhaus ausweichen. Es entwickelt sich zwischen den beiden eine außergewöhnliche Freundschaft mit viel Vertrauen. Zum Abschluss bleibt Tscharli im Krankenhaus in Moshi (Tansania), er wird in Afrika bleiben müssen.
Der Anfang des Buches zieht sich leider in die Länge, es bedarf einer gewissen Ausdauer, erst nach und nach bekommt man ein Bild von den Hauptpersonen.  Hans hat eigentlich eine tolle und interessante Geschichte zu erzählen – die Begründung, was er noch abschließen muss und weshalb die Besteigung des Kilimandscharo für ihn so lebenswichtig war, das Ganze kommt sehr spät. Die Beschreibung der Charaktere ist gut gelungen. Auch die Beschreibung der Verhältnisse in Afrika ist authentisch, Auto oder Motorrad fahren sind noch Abenteuer. Ebenso wird aber deutlich, dass die Krankenhäuser in Afrika sich nicht mit Mitteleuropa vergleichen lassen, da die wirtschaftlichen Verhältnisse vieles an Standards unmöglich machen.

Es steckt viel in diesem Buch, etwas kürzer wäre besser gewesen. Für Büchereien mit Interesse an Abenteuergeschichten.

Signatur: SL
Schlagworte:
Afrika | Kilimandscharo | Abenteuer
Bewertung: ++
Rez.: Martin Ertz-Schander

Sachbücher für Erwachsene

Fischer, Ottfried: Heimat ist da, wo dir die Todesanzeigen etwas sagen. Berlin: Ullstein 2019. 203 S. ; 21 cm. ISBN 978-3-550-200007-6, geb.: 20,00 €

Nachdenklich heitere biographische Lebensbetrachtung des beliebten Schauspielers und Kabarettisten Ottfried Fischer.

Ottfried Fischer, als Schauspieler bekannt durch Fersehserien wie „Der Bulle von Tölz“ oder „Pfarrer Braun“, als Kabarettist als Gastgeber von „Ottis Schlachthof“ ist in beiden Rollen unverwechselbar geblieben: Gemütlich, verschmitzt, klug, mit gutmütig spöttischem Humor gesegnet, erzählt er hier aus seinem bayrischen Leben. An Parkinson erkrankt, hat er sich in einem längeren Prozeß aus der Öffentlichkeit zurückgezogen.Hier nun legt er seine Lebensbetrachtungen vor. Kreisförmig angeordnet, bewegen sich seine Erinnerungen vom Einödshof der Familie im Bayrischen Wald über „Bretter“ der Kleinbühnen und des Kabaretts Münchens in die weite „Welt“ der Unterhaltungs- und Hochkultur, um dann mit „Heimkehr“ wieder dort anzukomen, wo für ihn alles begonnen hat. In kleinen, amüsanten Unterkapiteln gliedert sich jeder Teil, und so ergiebt sich der typische anheimelnde Fischerton, der eine scharfe Beobachtungsgabe und auch beißende Kritik kaschiert, aber nicht verbirgt.Für Leser, denen die lange Liste berühmter Namen aus den letzten dreißig Jahren lächelnde und wehmütige Erinnerungen bescheren. Gut für einen verregneten Tag.

Der harmlose Plauderton regt an zum Mitlachen und zum Mitdenken. Aber man spürt doch den unterschwelligen Druck des nahenden Lebensendes des Autors.

Signatur: Bb
Schlagworte:
Biografie | Schauspieler
Bewertung: ++
Rez.: Wolfgang Schaller

Franzen, Günther: Späte Liebe. Wie ich im Internet die Frau fürs Leben suchte und fand. Berlin: Aufbau 2019. 265 S. ; 22 cm. ISBN 978-3-351-03757-4, geb.: 20,00 €

Partnersuche im Alter via Online-Dating - eine komisch-tragisch-satirische Bilanz.

Verletzt vom Tod seiner geliebten Frau, macht sich Günter Franzen (Jg. 1947), Autor, Gruppenanalytiker und Essayist (u.a. für die Frankfurter Sonntagszeitung) online auf Partnersuche. Aus 509 Empfehlungen von <FinalDate> wählt er aus und startet sein Abenteuer „auf dem Meer der internetbasierten Liebe wie ein verzeihliches, aber angesichts meines Alters groteskes Missverständnis… ; die Irrfahrt muss ein Ende finden“ und findet es auch: „Basst scho, Liebsta.“ - Hin und her in Deutschland und der Welt springt der vor Liebessehnsucht kranke Freier, der das Schreiben liebt, Literatur kennt, sich nach Liebe und einer passenden Partnerin sehnt. In halb-realen Porträts stellt er sie vor, Frauen verschiedenster Couleur. Er erzählt frech und schonungslos von Höhen und Abstürzen beim Date, schont sich selbst nicht. Voll bitteren Humors, voll Komik nimmt er sich auf die Schippe, satirisch, melancholisch, selbstironisch. Wer mitliest, schwankt zwischen Lachen, Kopfschütteln, Weinen und Mitleid.

Ein Buch über Scheitern und „Dennoch“ auf der Suche nach später Liebe samt Blick in verschiedene Lebensentwürfe. Es verlangt freimütige Leser mit Sinn für Offenheit und Ironie.

Signatur: Fb
Schlagworte: Liebe | Partnersuche
Bewertung: ++
Rez.:
Heide Germann

Thomä, Dieter: Warum Demokratien Helden brauchen. Plädoyer für einen zeitgemäßen Heroismus. Berlin: Ullstein 2019. 271 S. ; 21 cm. ISBN 978-3-550-20033-5, geb.: 20,00 €

Multiperspektivische Überlegungen zum Thema Demokratie und Helden.

Der Philosophieprofessor behandelt zunächst die Fragen, ob es heute überhaupt noch Helden braucht und welche Art von Helden Demokratien benötigen. Weder die alten Kriegshelden noch die heutige Vorstellung von Alltagshelden eignen sich. Nötig sind altruistische und ganzheitliche Helden, die sich selbstlos für demokratische Werte einsetzen, ohne dafür Macht zu fordern. Zudem geht er auf Helden der „Übererfüllung“ wie den amerikanischen Präsidentschaftskandidaten McCain ein, der sich als Gefangener in Vietnam weigerte, besondere Privilegien zu bekommen. Ein ‘Held der Überwindung‘ ist Snowden, der unter großen persönlichen Risiken demokratische Werte verteidigte.
Die Mischung aus Porträts und philosophischen Überlegungen geht das diffizile Thema von vielen Seiten an. Kritisiert werden viele traditionelle und moderne Heldenkonzepte. 

Ein anregender, verständlich geschriebener Band zu einem heiklen Thema, der sich ab mittleren Büchereien eignet.

Signatur: Pa 3
Schlagworte: Helden | Demokratie | Alltagshelden | Porträts
Bewertung: ++
Rez.: Peter Bräunlein

Flynn Peterson, Megan: Der gesunde Dreh - Das Spiralschneider-Kochbuch. 100 Gemüsegerichte in weniger als 30 Minuten. Dt. von Simone Fischer. Fotos von Marija Vidal. Kandern: Unimedica 2019. 189 S. : Ill. ; 25 cm. Aus d. Engl. ISBN 978-3-96257-108-5, geb.: 19,90 €

Ein glutenfreies Kochbuch mit 30 Minuten Rezepten.

Der Bloggerin Megan Flynn Peterson ist ein Kochbuch gelungen, das sich auf glutenfreie und schnelle Gerichte konzentriert. Zusätzlich zur normalen Küchenausstattung ist die Anschaffung eines Spiralschneiders nötig, der jegliches Obst und Gemüse in eine nudelähnliche Form bringt. Um auf Nudeln, Kartoffeln und kohlenhydratreiche Beilagen verzichten zu können, werden diese durch „Nudeln" in Gemüseform ersetzt. So muss nicht auf Soßen und Nudelgerichte verzichtet werden. Genuss, Gesundheit und Vielfalt stehen für Peterson an erster Schnelle. Die Gerichte sind alle mit Nährwertangaben versehen und die spezielle Diätform auf einen Blick erkennbar: milchfrei, vegan, paleo, vegetarisch. In der Einleitung widmet sich die Autorin einer ausführlichen Einführung in die Paleodiät und die Handhabung des Spiralschneiders. Ansprechende Bilder runden die kreativen und gut verständlichen Rezepte ab.

Kein Einsteigerbuch - eher für erfahrene Paleoköstler zur Erweiterung des Speiseplans.

Signatur: Ra 2
Schlagworte: Diät | Paleo | Ernährung | glutenfrei
Bewertung: ++
Rez.: Susanne Hartmaier