Newsletter „Bücherei" 05/2020

Liebe Büchereimitarbeiterin! Lieber Büchereimitarbeiter!

Liebe Leserin! Lieber Leser!

Der Mai-Newsletter wartet vor allem mit leichter Lektüre für kommende Ferienwochen auf. Lassen Sie sich entführen nach Paris, an den Atlantik, nach Capri, an die Ostsee oder zu den abenteuerlichsten Orten der Welt! Unsere charmanten, spritzigen, nachdenklichen und sehr komischen Geschichten und Charaktere passen in (fast) jedes Gepäck und machen auch aus einem Urlaub auf Balkonien eine herrlich abwechslungsreiche Zeit.

Viel Spaß beim Schmökern wünscht

Ihr Eliport-Team

P. S. Auch ohne Fußballl-EM hat unser aktuelles Eliport-Schultütenbuch „Hat Jesus Fußball gespielt?“ Aktuelles anzubieten. Die letzten Wochen haben uns nochmal sehr deutlich vor Augen geführt, wie wichtig Freundlichkeit und Mitmenschlichkeit sind, auch oder gerade, wenn man unterschiedliche Interessen, Ansichten und Bedürfnisse hat. Wie vier Kinder in diesem Buch einem unfreundlichen Nachbarn begegnen ist inspirierend und nachahmenswert. Alle Infos zur Eliport-Schultüte unter: https://www.leseningotteswelt.de/start/

Bewertung:

+++      = hervorragend
++        = gut
+          = möglich

P:S.: Noch mehr aktuelle Besprechungen verschicken wir jeweils
► am 05. des Monats als „Kita-Newsletter“,
► am 10. des Monats als „Gemeinde-Newsletter“ und
► am 30. des Monats als „Hörbuch-Newsletter“, mit Besprechungen von CDs für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Diese können Sie ebenfalls kostenlos unter www.eliport.de abonnieren. Es lohnt sich!

Bitte beachten Sie auch unsere weiteren Serviceangebote, die Sie auf unseren Internetseiten abrufen können:
► Literaturtipps unter www.eliport.de
► Alles über den  Evangelischen Buchpreis unter www.evangelischerbuchpreis.de
► Leseförderungs- und Taufprojekt unter www.willkommeningotteswelt.de
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► Alle Arbeitshilfen zur Bibliotheksorganisation für Mitarbeitende unserer Büchereien unter www.buechereiservice.de

Jm 1 Bilderbücher

Alaska, Nini: Haiferien.  München: Tulipan 2020. O. Pag. : überw. Ill. ; 24 cm. ISBN 978-3-86429-459-4, geb.: 15,00 €

Nini liebt Haie und möchte sie unbedingt sehen, so dass sie mit ihrem Vater zu einem Ausflug auf der Ostsee aufbricht.

Marie lebt mit ihrem Vater, einem Meeresbiologen, zusammen und hat auch ihre Lehrerin, Frau März, so gern, dass sie ihr wunderbar gemalte Bilder ihrer Lieblingstiere schenkt. Frau März veranlasst Maries Papa zu einem Abenteuer mit seiner Tochter - nicht auf den Weltmeeren, sondern auf der Ostsee, denn auch dort gibt es Haie. Papa erzählt ihr alles über sie aus seinem großen Fischbuch - es folgt eine besonders schön gestaltete Doppelseite zu den von Marie gemalten Haien. Lange müssen sie warten, doch endlich scheint der Schokoladentrick zu funktionieren: Das Erlebnis ist beängstigend, aber zum Glück ist Papa da. Und dann schmecken die schwedischen Fleischbällchen nochmal so gut.Jede Szene ist reduziert aufs Wesentliche, freundlich und witzig ausgemalt; Maries Vorliebe für Dosenwürstchen wie Haie wird liebevoll bebildert. Eine Geschichte, die Lust aufs Meer und das Verfolgen des eigenen Forscherdrangs macht, der manchmal andere Ergebnisse als erhofft zutage fördert.

Zum Vorlesen, Weitermalen, Fantasieren und Forschen ab 4 Jahren geeignet.

Signatur: Jm 1
Schlagworte: Haie | Mut | Meer
Bewertung: ++
Rez.: Frauke Thees

Baruzzi, Agnese: Dino Überraschung. Bargteheide: minedition 2019. O. Oag. : überw. Ill. ; 17 cm. ISBN 978-3-86566-296-5, geb.: 12,00 €

Dino gesucht!

Dinosaurier üben auf Kinder eine große Faszination aus. Mit dem kleinen Dino-Klappbilderbuch von Illustratorin Agnese Baruzzi lassen sich zehn Dinos ein- und ausklappen. Zugeklappt erscheinen Tiere wie Schmetterling oder Schildkröte auf der Seite. Aufgeklappt verwandelt sich das Bild in einen ausgewachsenen Dino! Das regt die Fantasie an und macht auch kleineren Kindern Spaß. Das Ein- und Ausklappen ist allerdings nicht ganz einfach, wenn die kleinen Hände ungeduldig bereits zur nächsten Seite blättern möchten. Insgesamt ist der Effekt nett, aber wiederholt sich doch recht schnell. Lustiger wird das Buch, wenn man die Dinos im Vorfeld bereits aufgeklappt hat und die Kinder dann raten lässt, in welches Tier man diesen „zusammenfalten" kann. Aussprechbar (oder bekannt) sind die meisten vorgestellten Dinos (z. B. Euoplocephalus) für kleine Kindern ohnehin kaum. Alternativ bietet sich das Buch als gemeinschaftliche Lektüre mit einem (deutlich) älteren und bereits lesenden Geschwisterkindern an.

Für Büchereien mit kleinen Dinofreunden.

Signatur: Jm 1
Schlagworte: Dinosaurier | Fantasie | Pappbilderbuch
Bewertung: ++
Rez.: Christoph Hoewekamp

Ju 1 Erzählungen für das erste Lesealter (6-8 Jahre)

Budde, Nadia: Letzte Runde Geisterstunde. München: Antje Kunstmann 2020. O. Pag. : überw. Ill. ; 22 cm. ISBN 978-3-95614-363-2, geb.: 15,00 €

Lustige Geistermonster regen die Phantasie der Kinder an, unterlegt mit stimmungsvollen Reimen.

Mit lustigen Zeichnungen werden die Kinder in eine Welt der gruseligen Gespenster eingeführt. Die Geister haben die unterschiedlichsten Farben und Formen und werden in ihren Absonderlichkeiten beschrieben. Dabei sind es doch die Kinder, die sich die Geistergeschichten und bunten Fratzen ausdenken und sie mit Leben füllen. Und nur die richtigen Geistermeister können sie einfangen.Passend zum Buch gibt es ein A4-großes Plakat, welches sich die Buchfreunde aufhängen können. Das bunt illustrierte Buch regt die Phantasie an, beim Entdecken von Wesen jenseits unserer bekannten Welt. Die knallbunten und witzig-sympathischen Geister zeigen in Nadia Buddes Bilderbuch ihr wildes Treiben. Es ist ein Buch zum Staunen und Gruseln mit bunten Klangfarben beim lauten Lesen der ebenfalls amüsanten Verse.

Für Grundschulkinder.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Geister | Reime | Grusel
Bewertung: ++
Rez.: Petra-Kristin Bonitz

Die schönsten Leseraben-Fußballgeschichten. Mit Beiträgen von Fabian Lenk u.a. Ill. von Jan Saße u.a. Ravensburg: Ravensburger Buchverl. 2020. 157 S. : überw. Ill. ; 24 cm. ISBN 978-3-473-36135-9, geb.: 9,99 €

Fußballstories von Fabian Lenk, Manfred Mai, Heike Wiechmann und Leopé um Spiele und Teamgeist.

Die Anthologie enthält je drei bis vier Fußballgeschichten von Fabian Lenk, Leopé, Heike Wiechmann und Manfred Mai, erschienen zwischen 2010 und 2016 - können also schon vorrätig sein. Allen gemein ist, dass Spielabläufe genau und spannend geschildert werden, mit anspruchsvollem Vokabular wie „tunnelt“ und „spitzelt das Leder“. Jungs sind zumeist die Hauptpersonen. Nur Johanna (Mai) darf sich als Torwartin beweisen und zwei zunächst abgelehnte Frauen als Fußballtalent (Leopé) und Trainerin (Wiechmann, „Zebrakicker“-Stories). Wiechmann lässt Emma das Maskottchen eines Spielers finden, die dafür Autogramme von „Backhem“ und „Namuel Reuen“ erhält. Geschichten handeln auch von Ticket-Dieben, Torwandschießen und stets von Teamgeist. Wiechmann und Leopé illustrieren ihre Texte selbst, Heribert Schulmeyer für Mai und Jan Saßes Bilder (für Lenk, 2016) mit seinen Details (Fisch in Pfütze mit Fußball, Holzwürmer nagen an Torpfosten) machen echt Spaß. Jede Seite hat etwa sieben bis zehn Sätze.

Sollten diese Fußball-Autoren noch nicht vorhanden sein, dann empfohlen für Jungen und Mädchen, etwa ab zweiter Klasse/acht Jahren.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Fußball | Freundschaft | Teamgeist
Bewertung: ++
Rez.: Delia Ehrenheim-Schmidt

Ju 2 Erzählungen für das zweite Lesealter (9-12 Jahre)

Inglot, Jacek: Eri und das Ei des Drachen. Dt. von Karin Ehrhardt. Ill. von Anita Graboś. Zürich: Woow 2020. 298 S. : Ill. ; 22 cm. Aus d. Poln. ISBN 978-3-96177-054-0, geb.: 16,00 €

Ihre besonderen Fähigkeiten helfen Eri, ein frisch geschlüpftes Drachenkind und somit die Welt vor dem Bösen zu retten.

Die gute Hexe Mafalda weiß um Eris übersinnliche Fähigkeiten. Darum bekommt die Kleine eine ganz besondere Aufgabe: Sie soll ein Drachenei unbeschadet nach Lyria bringen. Sollte das Drachenkind ausschlüpfen, ohne vorher einen richtigen Namen bekommen zu haben und es in die Hände des bösen Zauberers Widukind fallen, dann ist die Welt verloren. Unerschrocken beginnt Eris Reise, der sich nach und nach treue Beschützer anschließen. Natürlich stellen sich dem Trupp gefährliche Eisenwölfe in den Weg. Da schlüpft das Drachenkind. Eri nennt es Micha. Das hält Widukind nicht ab, seine Klauen nach dem kleinen Geschöpf und damit nach der Macht über die Welt auszustrecken. Das attraktiv strukturierte Cover-Motiv und die kunstvollen Schwarz-Weiß-Illustrationen trösten nicht darüber hinweg, dass dieses Kinderbuch etwas kopflastig ist. Die Vielzahl der Mitwirkenden, die sich ändernden Spielregeln für die Rettung des Guten und die sperrige Sprache verlangen hohe Konzentration. So macht lesen nur bedingt Spaß.

Eher für große Bestände. Ab 9.

Signatur: Ju 2
Schlagworte: Starke Mädchen | Drachen | Hexen
Bewertung: +
Rez.: Martina Mattes

Knallharte Tauben gegen das Böse. Andrew McDonald. Ill. von Ben Wood. Dt. von Ulrich Thiele. Bindlach: Loewe 2020. 207 S. : überw. Ill. ; 22 cm. (Loewe WOW!). Aus d. Engl. ISBN 978-3-7432-0581-9, geb.: 10,00 €

Vier Tauben lösen drei „Kriminalfälle“ um verschwundene Essenskrümel, gefangene Fledermäuse und eine tickende Stinkbombe.

Tierische Helden, die in Kinderbüchern gegen das Böse ermitteln, gibt es unzählige. Jede Wette, keiner denkt dabei an Tauben. Deren Brillanz in Sachen Verbrecherjagd war bislang kein Thema. Bislang. In „Knallharte Tauben“ tritt jetzt eine neue Vierergang in Erscheinung. Jeder ihrer Mitglieder zeichnet sich durch eine besondere Fähigkeit aus. So schlüpft Felsi, die Felsentaube, gerne in andere Rollen und verkleidet sich wahlweise als Snacktüte, Krähe oder - mithilfe einer gummiartigen Leggings – als Fledermaus. Hingegen Locka, die Lockentaube, durch ungewöhnlich große Kraft überzeugt – deren Einsatz allerdings nur durch den regelmäßigen Genuss von Bratwürstchen gesichert ist. Wenn auch nicht gleich die Weltrettung auf dem Spiel steht, so immerhin das mysteriöse Verschwinden von Krümeln … Der Loewe Verlag will mit seiner neuen Reihe LoeweWow! gezielt veränderten Lesegewohnheiten entgegenkommen. Wenig Text, kurze Sätze, viel Gebrülltes in übergroßen, fettgedruckten Versalien, überzeichnete grauweiße Comicillustrationen. Wer ein Faible für Schräges hat, das Original kommt aus England, wird hier fündig und liest (vielleicht) auch ein bisschen.

Neue Form der Leseförderung. Je nach Leseniveau (schnelle) Unterhaltung.

Signatur: Ju 2
Schlagworte: Abenteuer | Tiere | Comicroman | Detektive
Bewertung: +
Rez.: Anna Winkler-Benders

Marmon, Uticha: Karly, Rocky und der große Schmutzky-Plan. Stuttgart: Planet! 2020. 237 S. ; 21 cm. ISBN 978-3-522-50663-2, geb.: 13,00 €

Carlotta bringt mit Fantasie und Kombinationsvermögen ihre Welt in Ordnung.

Carlotta Turm, kurz Karly, hat es nicht einfach. Sie ist für ihre zwölf Jahre  sehr groß. „Leuchtturm" ist noch einer der harmlosen Namen. Sie wird in der Klasse oft gehänselt. Sie leidet unter ihrer sehr chaotischen Familie, Freundinnen ziehen sich zurück, nun fällt auch noch der geliebte Ballettunterricht aus. Rocky, der neue Mitschüler, gibt immer mehr Rätsel auf. Er ist unfreundlich und verletzend. Karly schreibt lange Listen auf, sie notiert darin, wer in ihrer Umgebung Hilfe braucht, wessen Leben gerade nicht so glatt läuft, wer sich merkwürdig benimmt. Mit viel Einfühlungsvermögen, einer guten Spürnase, Neugierde und Kombinationsvermögen schafft es Karly, die Probleme zu lösen und vollständige Harmonie herzustellen. Dieser Kinderroman will zu viel. Er ist überladen mit zu viel des Guten und wirkt damit unrealistisch und ermüdend. Ab Mitte des Buches zieht die Spannung etwas an, aber bis dahin haben manch geduldige Leser*innen schon aufgegeben Karly zu folgen.

Für Kinder ab 10 Jahren.

Signatur: Ju 2
Schlagworte: Schule | Ballett | Tanzen | Familie
Bewertung: +
Rez.: Gesine Meerheimb

Je Erd-, Länder- und Völkerkunde

Atlas Obscura - Entdecke die 100 abenteuerlichsten Orte der Welt! Kids Edition. Dylan Thuras u. Rosemary Mosco. Ill. von Joy Ang. Dt. von Bea Reiter. Bindlach: Loewe 2019. 109 S. : überw. Ill. ; 31 cm. Aus d. amerikan. Engl. ISBN 978-3-7432-0540-6, geb.: 19,95 €

100 z. T. wenig bekannte Sehenswürdigkeiten auf der ganzen Welt.


Das von einem US-Verlag übernommene Kindersachbuch geht mehrfach auf US-Bundesstaaten ein. So werden u. a. ein nicht zu Ende gebauter Forschungstunnel aus Texas, eine riesige Glühwürmchenansammlung aus Tennessee und eine Quelle, die wie ein Regenbogen leuchtet, aus Wyoming vorgestellt. Ansonsten wird jeder Staat nur mit je zwei Sehenswürdigkeiten präsentiert. So fliegen in Sambia in einem Nationalpark zehn Millionen Flughunde gleichzeitig los. In Vietnam gibt es die größte Höhle der Welt. Ein Saatgut-Tresor mit Millionen Saatkörner steht auf Spitzbergen (Norwegen). In Brasilien gibt es eine Schlangeninsel.
Es wird jeweils nicht nur der Staat kurz vorgestellt, sondern auch die Sehenswürdigkeit knapp und anschaulich beschrieben. Die großformatigen Farbillustrationen machen die Themen anschaulich. Zudem gibt es kurze Hinweise auf weitere Sehenswürdigkeiten.

Insgesamt ein gelungenes Kindersachbuch, das eine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten aus unterschiedlichen Gebieten (u. a. Biologie, Geologie, Gesellschaft) vorstellt und bei jungen Lesern gut ankommen sollte.

Signatur: Je
Schlagworte:
Sehenswürdigkeiten | Geologie | Biologie
Bewertung: ++
Rez.: Peter Bräunlein

Das Meer. Eintauchen, abtauchen, entdecken. Ricardo Henriques. Ill. von André Letria. Dt. von Lea Hübner. München: Knesebeck 2019. 56 S. : überw. Ill. ; 31 cm. Aus d. Portug. ISBN 978-3-95728-290-3, geb.: 18,00 €

Ein Sach- und Mitmachbuch über das Meer, die Weltmeere, den Lebensraum, die Schifffahrt.

Mehr als 50 Seiten über das Meer beschreiben zumeist auf einer Doppelseite ein Thema, darunter die Tierwelt wie Fische und Säugetiere oder Naturphänomene. Die Seefahrt mit Themen wie Schiffsaufbau, Navigation, Fischfang, Hafen ist der zweite Schwerpunkt. Kurze Texte erklären ausgewählte Begriffe. Umfang und Untergliederung ermöglichen, dass nicht alles am Stück gelesen werden muss, leider fehlt ein Inhaltsverzeichnis. Positiv fallen die vielfältigen Anregungen zum Mitmachen auf, die zum Recherchieren (auf welchem Längen- und Breitengrad lebst du?) und auch zum kreativen Handeln (Ferienlogbuch, Muschelkette ...) anregen, obwohl manche Ideen relativ bekannt sind.
Am eindrucksvollsten sind jedoch die großformatigen Illustrationen von André Letria, durchgängig schwarz-blau gehalten, erinnern sie an Siebdruck und regen zum Entdecken und Erzählen an. Im gleichen Stil ergänzen feine kleinformatige Illustrationen Begriffserklärungen, eine Freude auch für begleitende Erwachsene.

Für am Thema interessierte Grundschulkinder als Einsteiger- oder Ferien-am-Meer-Lektüre.  Allein oder mit anderen lassen sich die Mitmachideen umsetzen. Die Illustrationen sind auch für bilderbuchaffine Erwachsene  spannend.

Signatur: Je | Jn
Schlagworte:
Meer | Meeresbewohner | Seefahrt
Bewertung: ++
Rez.:
Kathrin Vogel

Js Sozialwisschenschaften (Staat, Politik, Recht, Wirtschaft)

Grausame Welt? Nachdenken über Gut und Böse. Ellen Duthie. Ill. von Daniela Martagón. Dt. von Paula Peretti. Frankfurt: Moritz 2019. 14 Bildkarten. Aus d. Span. ISBN 978-3-89565-375-9, : 17,95 €

Gezeichnete Szenen gewalttätiger Situationen gegenüber Menschen und Tieren mit Anregungen zum Philosophieren.

Die wie hingekritzelt wirkenden Bilder auf den 14 Karten, schwarzweiß auf stark farbigem Hintergrund, zeigen ungeschönt „grausame" (das Wort Gewalt fällt nicht) Wirklichkeit: Ein Mädchen spießt lächelnd mit einem Stift eine Ameise auf.  Ein Mann hält ein schreiendes Kind in der Badewanne fest; ein anderes steht weinend dahinter. Darunter jeweils knappe Äußerungen eines der Beteiligten wie: „Hör auf zu strampeln, dann sind wir früher fertig." Bisweilen sind die Situationen verfremdet, etwa wenn eine Ratte Experimente an einem auf einem Tisch festgeschnallten Kind vornimmt, das offensichtlich Angst hat. Sieben Fragen jeweils auf der Rückseite und eine Extra-Karte laden ein, über Gefühle, Opfer, Täter und Beweggründe nachzudenken. - Wer diese Karten einsetzt (für manche/n sicher undenkbar), muss bedenken und damit umgehen können, dass Menschen sich dabei an selbst erlebte Grausamkeit erinnern bzw. die dargestellten Situationen Einfühlungsbegabte eventuell in Angst oder Schrecken versetzen. Sie bieten aber viel Potential zum Nachdenken und Philosophieren.

Kartenbetrachtung geht nur im kleinen Kreis (Format); Schule ab 4. Klasse, in KU, Jugendarbeit, mit Erwachsenen.

Signatur: Js
Schlagworte:
Gewalt | Philosophieren | Ethik | Verantwortung
Bewertung: ++
Rez.:
Griet Petersen

SL Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Belletristik

Bernhard, Emilia: Tote trinken keinen Rosé. Ein Paris-Krimi. Dt. von Giovanni u. Ditte Bandini. Hamburg: Atlantik 2020. 348 S. ; 21 cm. Aus d. Engl. ISBN 978-3-455-00848-7, kt.: 16,90 €

Edgar erlitt einen Herzinfarkt und ertrank in einer Suppe. Als Rachel erfährt, dass auf dem Tisch eine Flasche Rosé gestanden haben soll, weiß sie, dass da etwas nicht stimmen kann.

Rachel kannte Edgar aus ihrer Anfangszeit vor zwanzig Jahren in Paris. Als sie gerade in Paris angekommen war, zeigte Edgar ihr die Stadt und führte sie in Paris ein. Sie waren dann zwei Jahre lang ein Paar. Nun ist Edgar tot, ertrunken in einer Suppe. Als Rachel auf Edgars Begräbnis erfährt, dass auf dem Tisch, neben der Suppe auch eine Flasche Rosé stand, weiß sie sofort, dass da etwas nicht stimmen kann. Denn Edgar verschmähte Rosé! Die Polizei legt den Fall sehr schnell zu den Akten. Sie und ihre Freundin Magda nehmen die Ermittlungsarbeit auf. Das erst vage Gefühl verdichtet sich. Ein einfacher Herzinfarkt war sicher nicht die Ursache für Edgars Tod. Rachel, die testamentarisch mit der Organisation von Edgars Bibliothek betraut wurde, bekommt so Zutritt zu seinem Appartement und erhofft sich an Informationen oder Hinweise über Edgars Mörder zu kommen. Mit Magdas Scharfsinn und Rachels Informationen und einer Reihe von Verdächtigen kommen Rachel und Magda dem Mörder bald schon ziemlich nahe.

Ein leichter Krimi mit Pariser Charme und Eleganz erzählt. Viele Gespräche, wenig Action. Geeignet für Krankenhaus- und Gemeindebüchereien.

Signatur: SL
Schlagworte: Krimi | Paris
Bewertung: ++
Rez: Claudia Heinisch

Chevalier, Tracy: Violet. Roman. Dt. von Anne Rademacher. Hamburg: Atlantik 2020. 347 S. ; 21 cm. Aus d. amerikan. Engl.ISBN 978-3-455-00747-3, kt.: 16,00 €

Südengland in den 1930er Jahren: Im Kreis der Stickerinnen findet die unverheiratete Violet zu mehr Selbstsicherheit.

Die 38jährige Violet teilt ihr Schicksal mit den vielen unverheirateten Frauen nach dem 1. Weltkrieg. Durch Missbilligung und finanzielle Benachteiligungen haben die Frauen einen schweren Stand in ihrem aus vielen Zwängen bestehenden Umfeld. Mit dem Auszug bei ihrer selbstsüchtigen Mutter erhofft sich Violet ein besseres Leben im nahegelegen Winchester, wo sie als Schreibkraft arbeitet. In Gottesdienst trifft sie auf den Kreis der Stickerinnen, deren kunstvolle Arbeiten auf Knie- und Sitzkissen die Ausstattung der Kathedrale in der Stadt verschönern. Fasziniert von dieser Kunst bemüht sich Violet in das liebevoll-strenge Regiment des Kreises aufgenommen zu werden und kommt damit endgültig in ihrem neuen Lebensabschnitt an. – Während das Lebensgefühl der Menschen und insbesondere der Frauen in jener Zeit im Vordergrund steht, veranschaulichen die detaillierten Beschreibungen der Sticktechniken sowie des Glockenläutens Teile des praktischen Geschehen rund um den Alltag in einer Kirche.

Ein leiser, beschaulich zu lesender Roman, der auf große Emotionen verzichtet und mit leichter Hand einen durchaus kritischen Blick auf die Rolle der Frauen wirft. 

Signatur: SL
Schlagworte: Emanzipation | Gesellschaft | Kirche | Handarbeit
Bewertung: ++
Rez.: Natascha Rothert-Reimann

Guez, Olivier: Koskas und die Wirren der Liebe. Roman. Dt. von Nicola Denis. Berlin: Aufbau 2020. 336 S. ; 22 cm. Aus d. Franz. ISBN 978-3-351-03480-1, geb.: 22,00 €

Ein jüdischer Intellektueller entwickelt sich vom hedonistischen Casanova zum asketischen Ultraorthodoxen.

Nach seinem Erfolgsroman „Das Verschwinden des Josef Mengele“ legt der in Salzburg geborene und in Paris lebende Autor einen Roman über den jungen Juden Jacques vor. Er stammt aus einer aus Tunesien kommenden wohlhabenden Familie, die auch in Frankreich erfolgreich ist. Vom schüchternen Jugendlichen entwickelt sich Jacques zum Frauenhelden und erfolgreichen Journalisten. Sein Buch über Zionismus und Erotik wird von Rechten gelobt, aber vom jüdischen Mainstream verrissen. Als seine langjährige Beziehung zu einer deutschen Pianistin scheitert, gibt er seinem Leben in Jerusalem eine neue Wende und wird ein Ultraorthodoxer, d.h. zum Gegenteil seiner früheren Haltung.
Ein streckenweise amüsanter Roman, auch wenn die erste Hälfte durch eine Vielzahl amouröser Abenteuer allmählich ermüdet. Der Roman gibt Einblicke in innere Konflikte der französischen jüdischen Gemeinde, bleibt aber im Vergleich zum vorhergegangenen Roman leichtgewichtig.

Empfohlen ab mittleren Bibliotheken mit einer Leserschaft, die sich für die Differenzen im heutigen Judentum interessiert.

Signatur: SL
Schlagworte:
Judentum | Liberale | Ultraorthodoxe | Erotik
Bewertung: ++
Rez.:
Peter Bräunlein

Heldt, Dora: Mathilda. oder Irgendwer stirbt immer. Roman. München: Dt. Taschenbuch Verl. 2020. 453 S. ; 21 cm. ISBN 978-3-423-26249-1, kt.: 16,90 €

Mathilda liebt das Dorfleben. Doch der Frieden im Dorf ist in Gefahr ...

Mathilda lebt im kleinen Dorf Dettbüll. Sie liebt das Leben dort - wenn nur ihre Mutter Ilse nicht immer stänkern und ihren Mann Gunnar schlecht machen würde. Die harmoniesüchtige Mathilda versucht immer wieder auszugleichen und zu entschuldigen. Ihr Sohn Max mag nicht mit seiner neuen Freundin kommen, weil er Oma Ilses böse Zunge fürchtet, Tochter Nele trennt sich von ihrem Ehemann. Und auf einmal ist auch der Dorffrieden erschüttert. Mysteriöse Unfälle mit Todesfolge passieren, Männer in Anzügen tauchen im Dorf auf, der Bürgermeister und Nachbar Nils verhalten sich merkwürdig. Und was stimmt mit der chinesischen Freundin ihres Bruders Pit nicht? Auf Oma Ilses Beerdigung trifft sich das ganze Dorf, Mathilda lernt Max Freundin Alina kennen und Nele begegnet ihrer alten Jugendliebe Robert wieder. Dora Heldt erzählt eine liebevolle, warmherzige Geschichte von den Bewohnern eines nordfriesischen Dorfes, in dem das Leben von einem Tag auf den anderen völlig auf den Kopf gestellt ist.

Nette, leichte Urlaubslektüre.

Signatur: SL
Schlagwoorte: Familie | Dorfleben | Nachbarschaft | Störenfriede
Bewertung: ++
Rez.:
Christine Stockstrom

Holbe, Julia: Unsere glücklichen Tage. Roman. München: Penguin 2020. 314 S. ; 22 cm. ISBN 978-3-328-60110-4, geb.: 20,00 €

Nach vielen Jahren trifft Elsa ihre Jugendfreundinnen wieder und erinnert sich an ihren letzten gemeinsamen Urlaub.

Lenica, Fanny, Marie und Elsa, vier junge Frauen, sind unzertrennlich. Jeden Sommer verbringen sie gemeinsam am Atlantik. Als Lencia Sean, einen jungen Iren, mitbringt, verändert sich alles. Nach diesem Sommer brechen alle Kontakte zwischen den jungen Frauen ab. Die Freundinnen verlieren sich aus den Augen. Als sie sich nach vielen Jahren zufällig wieder begegnen, werden sie von Erinnerungen an die gemeinsame Zeit überwältigt. Sie fahren noch einmal in das Haus am Meer. Dort taucht Sean auf, der damals alles durcheinander gebracht hat. In Rückblicken erzählt Elsa von dem letzten gemeinsamen Sommer, von ihrer großen Liebe. Die Leserinnen erfahren erst spät, was damals geschehen ist und dass alle seit diesem Sommer ein Geheimnis haben. Julia Holbe erzählt von Liebe, Freundschaft und Verrat. Das Verhalten der inzwischen reiferen Protagonistin ist nicht immer nachvollziehbar. Manchmal schrammt der Roman knapp am Kitsch vorbei.

Eine leichte Lektüre, die in großen Teilen gut geschrieben ist. Urlaubslektüre; Sommerlektüre

Signatur: SL
Schlagworte:
Liebe | Verrat | Freundschaft
Bewertung: ++
Rez.: Eva Basler

Laurain, Antoine: Glücklicher als gedacht. Roman. Dt. von Claudia Steinitz. Hamburg: Atlantik 2020. 283 S. ; 21 cm. Aus d. Franz.ISBN 978-3-455-65047-1, kt.: 16,00 €

Der langjährige Bürgermeister von Perisac verliert die Wiederwahl. Seine Tage füllt er mit interessanten Begegnungen.

Eine kleine Sensation: Der langjährige Bürgermeister des französischen Ortes Perisac, François Heurtevent, verliert nur knapp seine Wiederwahl. Zuerst fällt er in ein tiefes Loch. Bald darauf kommt er in die Gänge, mietet eine Wohnung in Paris und begibt sich auf die Spuren der Vergangenheit. Ein 30 Jahre altes Klassenfoto gibt den Ausschlag, dass er eine Reihe ehemaliger Schulfreund*innen aufsucht, darunter ein Pornoregisseur, ein Auktionator, eine Friseurin und ein Callgirl. Bei seinen Treffen findet François viel über sich selbst heraus und erkennt, dass das Lebensglück für jeden etwas anderes bedeutet. Das ist noch längst nicht alles. Ich-Erzähler François punktet, genauso wie der charmante, etwas melancholische Roman, auf der ganzen Linie. In leichter, bildhafter Sprache wird hier die Episode im Leben eines super sympathischen Mannes erzählt, der von einem kuriosen Abenteuer ins nächste stolpert. Man mag dieses liebenswerte, spannende Buch mit dem unerwarteten Schluss kaum weglegen.

Jede Bibliothek, die ihren Lesern gerne besondere Romane gönnt, sollte das Buch unbedingt einstellen. Auch für Literaturzirkel ein guter Tipp.

Signatur: SL
Schlagworte:
Frankreich | Politik | Freundschaft | Familie
Bewertung: +++
Rez.:
Martina Mattes

Ventura, Luca: Mitten im August. Der Capri-Krimi. Roman. Zürich: Diogenes 2020. 322 S. ; 20 cm. ISBN 978-3-257-30076-5, kt.: 16,00 €

Mord unter süditalienischer Inselsonne.

Es ist heiß mitten im August auf der touristenvollen Insel Capri - und dann geschieht auch noch ein Mord. Für den jungen, unerfahren Inselpolizisten Enrico Rizzi ist „sein" erster Mordfall eine neue Herausforderung, da sonst nur kleine Delikte sein Tagesgeschäft sind. Als erfahrene Ermittlerin steht ihm die etwas verschlossene, strafversetzte Kollegin Antonia Cirillo aus Norditalien zur Seite. Sie müssen sich zusammenraufen, einander vertrauen lernen, um so die Tötung des jungen Aussteigertypen aus gutem Hause aufzuklären. Denn die Mordkommission Neapel möchte den Fall gerne an sich ziehen, der mehr und mehr einen politisch-ökologischen Hintergrund aufweist. - Eine gefällige Urlaubslektüre der neuen Capri-Krimi-Reihe, mit Lokalkolorit und einem sympathischen Ermittlerduo, welches gleichzeitig das Dolce Vita Süditaliens transportiert. Nach Brixen, Venedig, der Toskana und Neapel jetzt also auch Ermittlungen auf der rauhen Schönheit Capri im Golf von Neapel.

Kurzweiliger, leichter Reise-Krimi mit vertrautem Setting - kann auf dem Weg nach Süden in den Koffer gepackt werden.

Signatur: SL
Schlagworte: Krimi | Capri | Urlaubslektüre
Bewertung: +
Rez.: Karin Steinfeld-Bartelt

Weinberg, Kate: Die Lügner. Roman. Dt. von Anne Brauner u. Alexandra Ernst. München: bold 2020. 398 S. ; 22 cm. Aus d. Engl.ISBN 978-3-423-23007-0, geb.: 18,00 €

Wegfindung mit Selbstverwirklichung.

Die Protagonistin, Jessica Walker, fühlt sich in ihrem häuslichen Milieu deplaciert und eingeengt. Sie wagt den Schritt in den universitären Bereich, um Literatur zu studieren, wird in diesem Kontext motiviert von der schillernden, brillianten, allseits begehrten Professorin Lorna Clay. Diese bestätigt Jess auf ihrem Weg, motiviert und inspiriert sie zu weiteren Wagnissen, gibt Impulse für neue Kontakte und ermutigt sie, literarisch - experimentell, kommunikativ -herausfordernd zu sein. Eingebunden in das Kommilitonen-Kleeblatt Georgie, schön, reich aber sprunghaft, Alec, den charismatischen Journalisten sowie Nick, den ausgleichenden Charakter, entfaltet sich die Protagonistin zielstrebig, bis ein Ereignis die Clique, durch einen emotionalen Verrat entzweit, der ALLE zu Lügnern macht. So wird ein Zusammenleben unmöglich. Erst die Akzeptanz vorhandener Konflikte lässt neue Perspektiven zu.

Die Autorin präsentiert mit ihrem Roman ein gelungenes Debüt. Spannend. Episch dicht. Fesselnde Lektüre für alle (Patienten-) Büchereien mit facettenreichem Diskussionspotential.

Signatur: SL
Schlagworte:
Frau | Sozialmilieu
Bewertung: ++
Rez.: Brigitta Morgenstern

F Familie, Ehe Lebensfragen

Grün, Anselm: Quarantäne! Eine Gebrauchsanweisung. So gelingt friedliches Zusammenleben zu Hause. Mit Simon Biallowons. Freiburg: Herder 2020. 95 S. ; 20 cm. ISBN 978-3-451-38869-9, geb.: 14,00 €

Anselm Grün, der berühmte Benediktinermönch, beschreibt unsere Situationen in der Pandemie und entwirft Vorschläge zur gelingenden Lebensgestaltung in diesen Tagen.


Orientiert an den Erfahrungen und Verhaltenskriterien seiner Benediktinergemeinschaft entwickelt der Verfasser Gedanken zur momentanen Situation unter dem Druck des Coronavirus. In seiner immer sehr direkten und zugleich vorsichtigen Art nimmt er zu entscheidenden Problemen, die sich in diesen Tagen ergeben, Stellung. Ein gelingendes Miteinander gelänge, wenn das Leben von Jung und Alt, der Singles, der Familien oder Wohngruppen aufmerksam gestaltet, Rituale, klare Ziele, Freiräume und gegenseitige Balancen genauso beachtet würden wie das hilfreiche Umgehen mit Emotionen und Sorgen. Es gelingt ihm sehr gut, biblische, psychologische und philosophische Erkenntnisse mit der eigenen Lebenserfahrung überzeugend zu verbinden. Seine lebenshelfenden Gedanken orientieren sich eben an seiner Klostererfahrung und enden in dem Buch mit einer anregenden Definition von Solidarität. Es gelingt Anselm Grün, dieses alles auf knapp 100 Seiten so darzustellen, dass er nicht nur den Rezensenten fesselt und sehr nachdenklich werden lässt.

Dieses Buch könnte vielen Leser*innen und Lesern unserer Büchereien nicht nur in diesen Tagen eine gute Hilfe sein.

Signatur: Fd
Schlagworte:
Quarantäne | Ausnahmesituationen | Lebenshilfe | Perspektiven
Bewertung: +++
Rez.: Kurt Triebel

Winkler, Sandra: Das Kinderversteherbuch. Alles über Schnullerwerfer, Gemüseverweigerer und Matratzenhüpfer. Ill. von Isabel Klett. München: Dt. Taschenbuch Verl. 2020. 307 S. : Ill. ; 18 cm. ISBN 978-3-423-28225-3, geb.: 15,00 €

Warum ... fragen Kinder immer so viel?

Sandra Winkler geht mit ihrem Kinderverstehbuch humorvoll den wirklich „wichtigen" Fragen der Kindererziehung nach: Warum müssen Matratzen gehüpft, Dinge runtergeworfen und Knöpfe gedrückt werden? Und wieso schlafen Kinder gerne quer im Bett und können sich so schlecht verstecken? Ja, warum nur? Natürlich kann man vieles bspw. mit der Entwicklung des Gehirns begründen. Die Autorin wählt jedoch für die Fragen und Erklärungen keinen streng wissenschaftlichen Ansatz und Antworten haben oft einen anekdotischen Charakter. Das liest sich im Großen und Ganzen recht witzig und die schönen Illustrationen von Isabel Klett machen das Buch insgesamt zu einer abwechslungsreichen Lektüre. Eltern von (Klein-)Kindern bis sechs Jahren ermöglicht das Buch Einblicke in die Welt aus Kinderaugen. Wirklich tiefschürfende wissenschaftliche Erkenntnisse darf man nicht erwarten, hier ist das Kinderversteherbuch von Prof. Peter Paulig nach wie vor der Referenztitel.

Erklärt das „merkwürdige" Verhalten von Kleinkindern anhand von 40 Fragen.

Signatur: Fa | Fc
Schlagworte:
Erziehung | Kinder | Fragen
Bewertung: ++
Rez.: Christoph Hoewekamp

R Rund um Hobby, Haus und Garten, Sport und Spiel

Azzarello, Julia: Skinny Pasta. Nudelrezepte voller Geschmack mit weniger als 500 Kalorien. Fotos von Tara Fisher. Dt. von Ursula Rasch. Ostfildern: Thorbecke 2020. 160 S. : Ill. ; 24 cm. Aus d. Engl. ISBN 978-3-7995-1422-4, geb.: 22,00 €

Italienisch Kochen mit kalorienreduzierten Nudelgerichten.


In Zeiten von Low Carb Ernährungsratgebern, also dem Verzicht auf Kohlenhydrate, erscheint dieses Buch, das die Nudel feiert. Die Idee: ganz normal Pasta essen und die überzähligen Kalorien durch Soßen und Beilagen einsparen. In über 70 Rezepten wird auf Butter, Fleisch, Sahne und reichhaltige Zutaten verzichtet und durch eine leichte Variante ausgetauscht. So kommt jedes Gericht auf nur 500 schlanke Kalorien. Ob Fisch, Fleisch, vegetarisch, glutenfrei: für jeden Geschmack ist etwas dabei. Jedes Rezept verfügt über eine genaue Kalorienangabe und eine Angabe der Nährwerte. In der Einleitung wird der Leser außerdem in die Geheimnisse der Pastazubereitung eingeweiht. Ein überflüssiges Kochbuch, das dem Leser zwar Appetit auf Pasta und Nudelgerichte macht, gleichzeitig aber ständig daran erinnert, dass Essen und Reue zusammen gehören. Voller Genuss will sich beim Lesen und Anschauen der sehr ansprechenden Fotos nicht einstellen.

Für abnehmwillige und Köchinnen und Köche die auf der Suche nach neuen Ideen sind.

Signatur: Ra 2
Schlagworte: Pasta | Diät
Bewertung: +
Rez.:
Susanne Hartmaier

Richards, Huw: Hochbeet. Frisches Gemüse das ganze Jahr. Dt. von Reinhard Ferstl. München: Dorling Kindersley 2020. 215 S. : Ill. ; 24 cm. Aus d. Engl. ISBN 978-3-8310-3900-5, geb.: 16,95 €

Gemüseanbau im Hochbeet.

Der junge britische Autor, aufgewachsen bei Eltern, die sich das naturnahe Leben gesucht haben, hat einen eigenen YouTube-Kanal über das Gemüsegärtnern. Er ist gut vernetzt in den heimischen Medien. Er legt einen äußerlich ansprechenden und umfangreichen Titel vor. Der Bau des Hochbeets und eines Komposters wird gezeigt. Gegliedert ist der Ratgeber nach den Arbeiten in den zwölf Monaten. Fotos dazu nehmen breiten Raum ein, begleitet von erklärenden Texten. Die Sprache ist meist sachlich, teils auch schwärmerisch. Das Layout ist eigentlich ansprechend, aber der Anteil unbedruckter Flächen erscheint doch recht hoch. Das Heranziehen der Pflanzen auf unzähligen Fensterbänken und die Dauerbeschäftigung damit stehen im Mittelpunkt. Wichtige Hinweise, wie Wühlmausabwehr (Maschendraht!) oder auch Begriffe wie Stark- und Schwachzehrer u.a., fehlen. Gewarnt sei vor dem Tipp des Autors, ein Hochbeet auf versiegelten Flächen anzulegen. Das Register ist leider unsystematisch.

Nur für Hobby-Gärtnerinnen und Gärtner mit außerordentlich viel Zeit und (wegen der Anzucht) auch viel Platz in der Wohnung.

Signatur: Ra 1
Schlagworte: Gärtnern | Gemüseanbau
Bewertung: +
Rez.: Uta Behnen