Newsletter „Bücherei" 06/2020
Liebe Büchereimitarbeiter*in! Lieber Büchereimitarbeiter!
Liebe Leser*in! Lieber Leser!
So wie sicher viele Kinder in diesem Jahr, müssen Ina und Vilmer die Ferien zu Hause verbringen und erleben dort wider Erwarten eine grandiose Zeit (Irgendwo ist immer Süden). Cat lernt in den Ferien bei den Großeltern am Pazifischen Ozean, dass sie nicht allein für ihren Bruder verantwortlich ist (Pelikansommer); Lea rettet in Irland zwei vernachlässigte Pferde (Die verlorenen Pferde der grünen Insel) und Bina und Sharif wollen Kevin das Meer zeigen, was zu einem abenteuerlichen Roadtrip führt.
Diese und zahlreiche weitere Bücher, die wunderbar in die Ferienzeit passen, erwarten Sie in unserem Juni-Newsletter.
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Jm 1 Bilderbuch

Ameling, Anne: Ritterradau auf Burg Löwentatz.Ill. von Julia Bierkandt. Hamburg: Ellermann 2020. 58 S. : Ill. ; 24 cm. (Geschichten für jeden Wochentag). ISBN 978-3-7707-0239-8, geb.: 10,00 €
An jedem Wochentag passiert auf Burg Löwentatz den Bewohnern ein Abenteuer, so dass sich die Tage einprägen können.
Ritter Lutz und Frau Irmel, Sohn Johann, Knappe Wenzel, Magd Marlein, Pater Jeronimus und Stute Rosakante - sie alle leben friedlich und vergnügt miteinander auf der Burg und bestehen Abenteuer mit Räubern, einem Zauberschwert, einem Schummeldrachen, den Gauklern und unentdeckten Talenten des Paters, dem Burggespenst, Richard von Gallenstein und auch auf einem Turnier. Rollenklischees werden aufgebrochen; sprachlich angemessen und mit einem Augenzwinkern wird verniedlichend von einer fremden Welt erzählt. Die Geschichten stehen unverbunden nebeneinander und werden über die sympathisch agierenden wie gezeichneten Personen vereint. Die Zeichnungen sind den Inhalten der Geschichten gut eingepasst; am Ende gibt es einen Bastelbogen für den Wochenkreis, der farblich gerahmt verschiedene Symbole den Tagen zuordnen lässt.Das Buch lädt zum täglichen Vorlesen und Schauen ein und lässt weitere Abenteuer in der Fantasie möglich werden. Informationen über das Mittelalter stehen nicht im Fokus.
Zum Vorlesen, Schauen und Fantasieren ab 3 Jahren geeignet.
Signatur: Jm 1
Schlagworte: Ritter | Mut | Begabungen
Bewertung: +
Rez.: Frauke Thees

Blackall, Sophie: Hallo Leuchtturm. Dt. von Anna Schaub. Zürich: Nord-Süd Verl. 2020. O. Pag. : überw. Ill. ; 31 cm. Aus d. Engl.ISBN 978-3-314-10525-8, geb.: 16,00 €
Das Leben auf einem Leuchtturm - begrenzt und doch bewegt, zwischen Monotonie und Abenteuer, Mut und Routine.
Die australische Illustratorin hat ein herausragendes Bilderbuch geschaffen. Im Hochformat - wie sonst bei einem rotweißen Turm auf einer winzigen Felseninsel - in Mischtechnik mit Tinte und Wasserfarben hält sie das Leben eines Leuchtturmwärters vor gut 100 Jahren fest. Wunderbar vereint das Buch Sachinformationen zu einem im Zuge der Technisierung untergegangenen Beruf mit einem atmosphärisch und ästhetisch überzeugenden Blick auf ein Leben auf engsten Raum. Tag und Nacht des Leuchtturmwärters folgen dem gleichbleibenden und von sinnvollen Aufgaben diktierten Rhythmus: damit der Leuchtturm auch leuchtet, muss das Öl nachgefüllt werden, der Docht zurückgeschnitten, die Linse poliert und sogar nachts das Uhrwerk aufgezogen werden. Dazu putzt er und streicht die kleinen übereinanderliegenden Räume und schreibt täglich ins Logbuch. Alle paar Wochen kommt ein Frachtschiff mit Lebensmitteln, Öl und Trinkwasser - und bringt seine Frau mit. Nun ist der kleine Tisch für zwei gedeckt und Frau und Mann stehen zusammen, ganz gleich ob Schiffbrüchige versorgt werden müssen, ob einer krank wird oder gar ein Baby geboren wird. Das auf der Felseninsel geborene Mädchen kann schon auf dem Teppich sitzen und mit kleinen Booten spielen, als ein Brief verkündet, dass der Leuchtturm künftig von einer Maschine betrieben wird. Aber die Leuchtturmfamilie kann auch vom Haus auf dem Festland ihrem Turm ein „Hallo Leuchtturm“ zurufen. Die realistischen und in der Reduktion auf das Wesentliche klaren und sprechenden Bilder erzählen schon für Vierjährige vom Leben auf begrenztem und umwehtem Raum.
Nicht nur in Corona-Zeiten ein informatives und sinnvolles Bilderbuch zum Betrachten und Erzählen.
Signatur: Jm 1
Schlagworte: Beruf | Familie | Alltagsrituale | Meer
Bewertung: +++
Rez.: Gabriele Kassenbrock

Lotti und Dotti. Die schönsten Ferien der Welt. Susan Niessen. Ill. von Leonie Ebbert. Münster: Coppenrath 2020. O. Pag. : überw. Ill. ; 31 cm. ISBN 978-3-649-63216-0, geb.: 15,00 €
Lotti und Pony Dotti erleben zusammen die schönsten Ferien der Welt.
Lotti darf zum ersten Mal alleine Urlaub bei Oma Vera machen. Gar kein Problem, immerhin ist sie schon fast fünf. Bei Oma ist es einfach super, stundenlang spielen sie zusammen Halli Galli, backen oder futtern Popcorn. Doch eines Morgens hört Lotti ein merkwürdiges Geräusch und schockschwerenot: es steht ein Pferd auf dem Flur. Na gut, genauer gesagt, ein Pony, eine gescheckte Miniversion von Pippi Langstrumpfs „Kleiner Onkel“: Dotti! Schnell wird der kleine Ausreißer zurück nach Hause gebracht. Doch Dotti langweilt sich dort und so darf auch das Pony Urlaub bei Oma Vera machen. Eine herrliche Zeit beginnt. Lotti und Dotti spielen Verstecken, gehen baden, machen Picknick und haben die schönsten Ferien der Welt. Als diese vorbei sind und Lotti zurück nach Hamburg muss, droht die Trennung. Ob es vielleicht doch noch ein Happy End geben kann?Mit den stimmungsvoll inszenierten Fotos von Leonie Ebbert, erzählt Susan Niessen eine wunderbare Sommer-Pony-Geschichte. Fast ein bisschen zu kitschig und perfekt, aber zum Glück nur fast.
Allen Büchereien empfohlen, macht sich sicher gut auf dem Tisch mit den Sommerferienbüchern.
Signatur: Jm 1
Schlagworte: Pony | Sommer | Ferien
Bewertung: +++
Rez.: Maike Linne

Unter den Wellen. Meritxell Martí. Ill. von Xavier Salomó. Dt. von Nicola T. Stuart. Berlin: Jacoby & Stuart 2020. O. Pag. : überw. Ill. ; 27 cm. Aus d. Span. ISBN 978-3-96428-052-7, geb.: 15,00 €
Ein Abenteuer am Meer.
Ein blonder Junge läuft jauchzend zum Schwimmen ins Meer. Dort trifft er auf den etwa gleichaltrigen Max, der in einem Schwimmreifen dümpelt. Komisch, findet der Blonde und der andere schämt sich. Als dem kleinen Schwimmer kalt wird, macht er sich auf den Rückweg, Max bleibt zurück, lässt sich durch den Reifen gleiten, entdeckt am Meeresgrund ein versunkenes Schiff voller Schätze. Derweil wacht am Strand seine Mutter auf und bekommt einen Heidenschreck: Wo ist ihr Sohn? Panisch rennt sie ins Meer und findet den leeren Schwimmreifen. Der Albtraum eines jeden Elternteils! Doch großes Glück: Prustend taucht der Junge auf, präsentiert stolz eine Kette. Zusammen geht es zurück an den Strand. Beobachtet vom blonden Jungen trägt die Mutter Max zurück zum Liegeplatz. Dort steht ein Rollstuhl, der blonde Junge begreift, nähert sich den beiden, scheint den Irrtum im Meer aufzuklären und dabei etwas verlegen zu sein. Gemeinsam wird gelacht, eine Urlaubsfreundschaft scheint sich anzubahnen.Die Geschichte hat kaum Text. Dank der wunderbar sprechenden Bilder hätte auch ganz auf diesen verzichtet werden können. Sie behandelt das Thema Behinderung mit leichter Hand, sorgt für Überraschungsmomente und bietet viel Erzählstoff.
Ein tolles Buch zum Thema Behinderung. Allen Büchereien und Kitas wärmstens empfohlen.
Signatur: Jm 1
Schlagworte: Behinderung | Diversität | Inklusion | Meer
Bewertung: +++
Rez.: Wiebke Mandalka

Zedelius, Miriam: Lotte und die Oma-Tage. Vorlesegeschichten. Ravensburg: Hummelburg 2019. 89 S. : Ill. ; 24 cm. ISBN 978-3-7478-0001-0, geb.: 12,99 €
18 wunderbar aus der Kinderperspektive verfasste Geschichten um ein kleines Mädchen und seine pfiffige Oma.
Immer wenn es im Kindergarten Nudeln gibt, weiß Lotte, dass Oma-Tag ist. Tatsächlich wird die Fünfeinhalbjährige jeden Montagnachmittag von ihrer Großmutter abgeholt. Gemeinsam unternehmen sie etwas Schönes. Sie gehen spazieren, lernen eine blinde Passantin kennen, führen den Dackel der kranken Nachbarin Gassi, picknicken auf der großen Wiese am Zoo, backen gemeinsam einen Geheimniskuchen und waschen Schimpfwörter sauber. An einem Nachmittag gehen sie sogar ins Schwimmbad, wo sie nicht nur die Wendeltreppe zum Rutschturm raufklettern sondern zu zweit auch die Rutsche hinuntersausen. In jeder der 18 Episoden herrscht ein liebevoller Ton zwischen den beiden. Sie haben Spaß, unterhalten sich gut und lernen voneinander. Ansprechende Illustrationen, in rot-blau gehalten, ziehen die Blick auf sich. Sie ergänzen jede der herzerwärmenden, unterhaltsamen Geschichten. Dieses kindgerecht formulierte Oma-Enkelin-Vorlese-Buch mit dem ansprechend gestalteten Cover, hat das Potential zum Ausleihrenner.
Das innen und außen liebevoll gestaltete Vorlesebuch sollte in jeder Kinderbibliothek und in jeder Kita vorhanden sein. Ab 4.
Signatur: Jm 1
Schlagworte: Großeltern | Alltag | Abenteuer
Bewertung: +++
Rez.: Martina Mattes
Ju 1 Erzählungen für das erste Lesealter (6-8 Jahre)

Allein unter Mädchen. Beate Dölling. Ill. von Marie Geissler. München: Tulipan 2020. O. Pag. : überw. Ill. ; 22 cm. (Tulipan ABC, Lesestufe A). ISBN 978-3-86429-482-2, geb.: 8,95 €
Anstatt ins Fußballcamp fährt Theo auf einen Ponyhof.
Theo vermutet, dass Mädchen auch ganz lustig sein können. Er kennt nur keines so richtig, also beschließt er, in den Ferien auf einen Reiterhof zu fahren. Dort angekommen muss er feststellen, dass a) Ponys ganz schön groß sind, streng riechen und große Zähne haben, b) er tatsächlich der einzige Junge ist und c) die Mädchen auch nicht ohne sind, sie seinen Kuchen mopsen und mit Reitgerten fechten. Die sind also gar nicht so lieb und brav. Ob es die richtige Entscheidung war, gleich eine ganze Woche dort zu verbringen? Aber eine Spukgeschichte und eine Mutprobe mit Folgen verändern einiges. Dieses Erstlesebuch fällt in die erste Lesestufenkategorie des Tulipan Verlags und eignet sich mit vielen liebevoll gestalteten Bildern in Farbe, serifenloser Schrift und kurzen Kapiteln für Lesebeginner. Angenehm ist, dass trotz des geringen Umfangs eine witzige und ungewöhnliche Geschichte erzählt wird, die nicht platt erscheint.
Für Erstleser ab 6 Jahren ein ansprechendes Buch mit Witz zum Selbstlesen.
Signatur: Ju 1
Schlagworte: Erstlesebuch | Mutprobe | Ponyhof
Bewertung: ++
Rez.: Anne Tebben

Das Geheimnis der Räuberhöhle. Heike Wiechmann. Ill. von Franziska Harvey. Bindlach: Loewe 2020. 59 S. : überw. Ill. ; 25 cm. (Leselöwen, 2. Klasse). ISBN 978-3-7432-0509-3, geb.: 7,95 €
In einer gefährlichen Situation überzeugt der kleine Tim den älteren Jonas mit seinem Selbstvertrauen.
Tim langweilt sich in den Ferien auf dem Campingplatz, weil es dort nur Jonas gibt und der ist schon zderwölf. Doch spannend wird es, als ihm seine Mutter von dem Schatz im angrenzenden Räuberwald vorliest und sie beim Hundespaziergang tatsächlich einen vergitterten Höhleneingang finden. Am nächsten Tag beobachtet Tim, wie Jonas in der Höhle verschwindet und schleicht ihm hinterher. Es kommt zum Streit und Tim verläuft sich in den dunklen Gängen. Eine rollende Lore löst einen Erdrutsch aus und die beiden werden verschüttet. Der sonst so abgeklärte Jonas hat jetzt große Angst. Doch Tim gibt nicht auf und hat eine rettende Idee. Am Ende kommen sie frei und Jonas kann beim Klettern auch Tims Hund Pauli befreien. Und dabei entdecken sie dann den verborgenen Schatz…– Die spannungsgeladene und Mut machende Geschichte wird durch die zahlreichen Bilder noch aufregender. Dennoch sind die Kapitel für das Lesealter sehr lang. Inhaltliche Fragen und das Glossar sind nützlich.
Inhalt und Illustrationen des Erstlesebuches sind nicht nur interessant für eher geübte Leser der 2. Klasse, sondern sorgen auch für reichlich Gesprächsstoff.
Signatur: Ju 1
Schlagworte: Schatzsuche | Selbstvertrauen | Zusammenarbeit | Ferien
Bewertung: ++
Rez.: Natascha Rothert-Reimann
Ju 2 Erzählungen für das zweite Lesealter (9-12 Jahre)

Gerstenberger, Stefanie: Die Wunderfabrik - Keiner darf es wissen. Band 1. Frankfurt am Main: Fischer KJB 2020. 348 S. ; 22 cm. ISBN 978-3-7373-4190-5, geb.: 15,00 €
Drei Geschwister müssen ihre Ferien bei seltsamen Großeltern in einer alten Villa am Meer verbringen.
Weil ihre Eltern zu einer Forschungsreise nach Brasilien aufbrechen, werden die Geschwister Cecilia (14), Winnie (12) und Henry (5) zu den Großeltern nach Wales geschickt, die in einer Villa am Meer wohnen und Lakritzbonbons herstellen. In der seltsamen Villa lernen sie den kleinwüchsigen Hugo, die taubstumme Ninette und die blinde Köchin Marissa kennen und erkunden nach und nach das Haus, das traurige Dorf und das Geheimnis um die Lakritze, das gleichzeitig auch ihr Familiengeheimnis ist. - Band 2 der Trilogie: „Nehmt euch in Acht!“ ist für Herbst angekündigt. Dieses fantastische Abenteuer bewegt sich zwischen Roald Dahls: „Charlie und die Schokoladenfabrik“ und Lemony Snickets „Rätselhafte Ereignisse“. Es reicht aber weder sprachlich noch vom Spannungsbogen an seine Vorbilder heran. Die Hauptdarsteller sind sympathisch dargestellt, die Geschichte liest sich flüssig und enthält einige lustige Episoden. Fazit: Solides Lesefutter für ausdauernde Leser*innen ab 9 Jahren.
Fantastisches Abenteuer für Kinder ab 9 Jahren mit einem offenen Ende.
Signatur: Ju 2
Schlagworte: Abenteuer | Familie | Magie
Bewertung: ++
Rez.: Bärbel McWilliams

Kaurin, Marianne: Irgendwo ist immer Süden. Dt. von Franziska Hüther. Ill. von Friederike Ablang. Zürich: Woow 2020. 228 S. : Ill. ; 22 cm. Aus d. Norw. ISBN 978-3-96177-050-2, geb.: 15,00 €
Was tun, wenn alle in der Klasse in die Sommerferien fahren - nur man selbst nicht? Einfach ein bisschen lügen ...
Ina ist 11. Wie es in der Schule so ist, sollen in der letzten Stunde vor den Ferien alle erzählen, was sie im Sommer machen. Alle reisen mit den Eltern ins Ausland, machen teure Fernreisen, tummeln sich in elitären Klubs. Nur Ina nicht. Dafür hat Mama kein Geld. Ina schämt sich – und erfindet eine Reise „in den Süden“, weit weg. Nun gehört sie dazu, ist Teil der Klasse. Aber dann wird sie in den Ferien vom Neuen in der Klasse, Vilmer, entdeckt. Er ist auch zu Hause, ohne Geld, aber er hat kein Problem damit. Und dann werden es grandiose Ferien, denn Vilmer kennt eine aufgegebene Dienstwohnung, in der die beiden ihre Abenteuer erleben. Wunderbare Tage, improvisiert, aufregend, spannend – und schöner als der echte Süden. Aber dann fliegt die Sache auf – und Ina verrät Vilmer. Ein Buch, das das Problem des sozialen Miteinanders und die Schwierigkeit des Muts in der Schule behandelt und die Sehnsucht als treibende Kraft nach Anerkennung, auf der Suche nach dem eigenen Platz im Leben.
Gute Schullektüre für Klasse 5./6., als Diskussionsgrundlage für Themen wie Ausgrenzung, Systemzwang, Gemeinschaft.
Signatur: Ju 2
Schlagworte: Freundschaft | Gemeinschaft | Ausgrenzung | Selbstfindung
Bewertung: +++
Rez.: Astrid van Nahl

Luhn, Usch: Mein Birkensommer. München: cbj 2020. 187 S. ; 22 cm. ISBN 978-3-570-17738-9, geb.: 13,00 €
Statt im coole New York muss Emmy ihre Ferien in Finnland verbringen.
Emmy freut sich wahnsinnig. Sie hat volle Punktzahl in Englisch. Jetzt muss ihr Vater sein Versprechen einlösen. Denn wenn Emmy volle Punktzahl im Zeugnis erreicht, dann will er mit ihr nach New York reisen. Doch dann kommt alles anders. Emmys Vater sagt die Reise ab, denn seine neue Freundin ist schwanger und darf nicht alleine zuhause bleiben. Emmy ist stinksauer. Um sie ein wenig zu trösten, organsiert Emmys Mutter spontan eine Reise nach Finnland. Absolut kein Ersatz für New York findet Emmy. Weder kann sie die Sprache, noch kommt die finnische Pampa an das hippe New Yorker Szeneleben ran. Emmy ist verzweifelt - bis sie Timi kennenlernt und plötzlich ist Finnland irgendwie doch ganz interessant. Wäre da nicht ihre nervige Mutter, die Emmy wie ein kleines Kind behandelt. Umso besser, dass Timi immer mehr zu ihrem Vertrauten wird Emmy zeigt, wie wenig man New York vermissen kann, wenn man Finnland lieben lernt.
Eine leichte Feriengeschichte.
Signatur: Ju 2
Schlagworte: Finnland | Ferien
Bewertung: +++
Rez.: Julia Brede

McDunn, Gillian: Pelikansommer. Dt. von Katja Maatsch. Ill. von Alisa Coburn. Frankfurt am Main: Sauerländer 2020. 335 S. : Ill. ; 22 cm. Aus d. Engl. ISBN 978-3-7373-5674-9, geb.: 15,00 €
Cat verlebt wunderbare Ferien bei ihren Großeltern und klärt mutig Familienprobleme.
Cat schultert ziemlich viel in ihrer kleinen Familie bestehend aus ihr, der Mutter und dem kleinen Bruder Küken. Da die Mutter viel arbeitet, kümmert sie sich um Küken, der schnell von Situationen überfordert ist und viel Aufmerksamkeit braucht. Für eigene Aktivitäten bleibt ihr da kaum Zeit. Als die Ferien bei ihrem besten Freund ist Wasser fallen, muss die Mutter eine Lösung finden und bringt die Kinder kurzerhand bei den Großeltern, die am pazifischen Ozean leben, unter. Die Kinder kennen diese bisher nicht und mit dem Großvater ist der Anfang etwas holprig. Doch vor allem die Großmutter kümmert sich gut um Küken und nach und nach traut sich Cat los- und den Bruder allein zu lassen. Sie findet eine Freundin, übt für einen Angelwettbewerb, schmiedet Pläne, wie sie Mutter und Großvater, die seit Jahren nicht mehr miteinander reden, wieder versöhnt und erlebt wunderbare Ferien am Meer.
Dieses Buch ist eine schöne Ferienlektüre und gut geeignet für den Urlaubstisch in der Bücherei. Es ist aber auch ein Buch, das sich intensiv mit dem Verhältnis zwischen Kindern und Eltern auseinandersetzt. Wie viel dürfen Eltern ihren Kindern zumuten? Und wie können Kinder erkennen und sagen, dass ihnen etwas zu viel wird?
Signatur: Ju 2
Schlagworte: Ferien | Großeltern | Verantwortung | Versöhnung
Bewertung: +++
Rez.: Wiebke Mandalka

Uschmann, Oliver u. Witt, Sylvia: Meer geht nicht. Roman. Weinheim: Gulliver 2020. 141 S. ; 20 cm. (superlesbar). ISBN 978-3-407-74997-0, geb.: 11,95 €
Vier Freunde unternehmen ohne Wissen ihrer Eltern eine Reise ans Meer. Dabei geht einiges schief.
Kevin hat noch nie das Meer gesehen. Seine Freunde Samuel, Bina und Sharif können es nicht fassen. Also starten die 13jährigen eine heimliche Mission, ohne Wissen der Eltern, und machen sich auf die Reise. Die gestaltet sich allerdings von Beginn an gar nicht so, wie sie sich das vorgestellt haben: Der Zug, mit dem sie fahren, bleibt auf offener Strecke stehen, die günstige Mitfahrgelegenheit entpuppt sich als diebisches Pärchen, das ihnen alles abnimmt, und ohne Zelt und Proviant müssen sie ein Gewitter und eine Nacht im Wald überstehen. Werden die vier ihr Ziel erreichen? O. Uschmann und S. Witt erzählen eine dialogreiche und amüsante Geschichte, die zu einem kleinen spannenden Roadtrip gerät. Dieser Titel ist Teil der neuen Lesereihe „super lesbar“ bei Gulliver, die durch großzügiges Schriftbild und großen Zeilenabstand gerade Weniglesern den Lektüreeinstieg erleichtert. 3 weitere Titel aus der neuen Reihe sind bereits erschienen.
Leichte, altersgerechte Lektüre zu einem günstigen Preis. Für die Zielgruppe der Wenigleser ein tolles Buch, das deshalb breit empfohlen wird. Gut einsetzbar auch bei Veranstaltungen für leseschwächere Kinder. Ab 11.
Signatur: Ju 2 | Ju 3
Schlagworte: Roadtrip | Freundschaft | einfache Sprache
Bewertung: +++
Rez.: Wolfgang Vetter

Waechter, Philip: Toni will ans Meer. Weinheim: Beltz & Gelberg 2020. 63 S. : überw. Ill. ; 26 cm. ISBN 978-3-407-75556-8, geb.: 14,95 €
Comicabenteuer über einen Sommerurlaub, der über einen Umweg ans Meer führt.
Dass der Junge Toni einen starken Willen besitzt und bei dem Erreichen seiner Ziele sehr einfallsreich ist, hat er bereits bei seinen grandiosen Ideen für den Erhalt von Fußballschuhen bewiesen. Im neuen Comicband von Philipp Waechter hat er nur einen (Sommerferien-)Wunsch: Er will ans Meer. Weil bei seiner alleinerziehenden Mutter das Geld knapp ist, nimmt Toni kurzerhand an zahlreichen Preisausschreiben teil und siehe da: Er gewinnt eine Reise ins Fünf-Sterne-Berg-Hotel. Dort endet der Urlaub aber nicht …
Waechter erzählt herrlich beschwingt. Schlechte Stimmung herrscht hier nie besonders lange, temporeich und gewitzt fangen Bild und Text die kindlichen Urlaubsfreuden par excellence ein. Zelten, Meer, tierische und menschliche Bekanntschaften, Zeit mit einer nicht gestressten Mutter. In den einzelnen Kapiteln dominiert meistens ein Farbton, aber Held Toni wird durchgehend in roter Kleidung in Szene gesetzt. So kann man ihn selbst in den wuseligsten Panoramapanels erkennen. Schade einzig, dass das finale Kapitel „Toni am Meer“ so plötzlich endet. Bitte mehr von Toni!
Für alle Bestände. Toll zum Träumen von normaler, Corona-freier Urlaubszeit.
Signatur: Ju 2
Schlagworte: Urlaub | Meer | Comic
Bewertung: +++
Rez: Anna Winkler-Benders
Ju 3 Erzählungen für Jugendliche ab 13 Jahren

Frank, Astrid: Die verlorenen Pferde der grünen Insel. Stuttgart: Thienemann 2020. 269 S. ; 22 cm. ISBN 978-3-522-20258-9, geb.: 14,00 €
Die Freundschaft zwischen der 16jährigen Lea und dem Pferd Beo wird für beide zur Rettung.
Leas Eltern haben sich getrennt, ihre beste Freundin sitzt seit einem Unfall im Rollstuhl und ihr Freund hat sie betrogen - vor alldem flieht Lea auf die grüne Insel, nach Irland. Dort kommt sie bei einem alten Freund der Mutter unter. Auf einem ihrer Spaziergänge stößt sie auf zwei verwilderte und vernachlässigte Pferde. Besonders zu Beo spürt Lea intuitiv eine besondere Verbindung. Gemeinsam mit neuen Freunden gelingt es ihr, mit viel Geduld, die beiden einzufangen. Auf dem „Lost Horses Rescue“-Hof der Familie Nolan arbeitet Lea daran, dass Beo wieder Vertrauen zu Menschen fasst. Und dann ist da noch der Sohn des Hauses, Ray, der Leas Herz höher schlagen lässt. Und langsam, nach und nach fasst nicht nur Beo wieder Vertrauen, zu sich selbst und andere Wesen. Auch Lea wächst an dieser Aufgabe.Eine unterhaltsame Geschichte, die den Focus auf die vertrauensvolle Beziehung zwischen Mensch und Pferd legt.
Allen Büchereien mit pferdebegeistertem Lesepublikum gern empfohlen.
Signatur: Ju 3
Schlagworte: Pferd | Liebe | Irland
Bewertung: ++
Rez.: Maike Linne

Jäger, Sarah: Nach vorn, nach Süden. Roman. Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verl. 2020. 223 S. ; 22 cm. ISBN 978-3-499-00239-7, geb.: 18,00 €
Außenseiterin Lena erhält dank eigenem Auto und Führerschein die Chance, endlich von den anderen wahrgenommen zu werden.
So richtig gehört sie nicht zu der Clique von Aushilfen, die regelmäßig auf dem Hinterhof des Penny-Marktes abhängt, vor der Arbeit, nach der Arbeit und manchmal auch währenddessen. Die 18-jährige Ich-Erzählerin Lena wird von allen Entenarsch genannt, ein Name, den ihr Jo gegeben hat, der seit Monaten verschwunden ist. Als Marie, seine Ex-Freundin, beschließt, sich auf die Suche nach ihm zu machen, schlägt Lenas Stunde. Obwohl sie alles andere als spontan und abenteuerlustig ist, macht sie sich mit Marie und Can, ihrem heimlichen Schwarm, auf den Weg, denn sie ist die einzige, die einen Führerschein, ein Auto und ein wenig Erspartes besitzt. Ohne Klimaanlage und bei brütender Hitze folgen sie der Poststempel-Route von Jos Ansichtskarten nach Süden. Es wird ein Roadtrip, der Lena einiges abverlangt. Sie muss nicht nur lernen, trotz schweißnasser Hände das Lenkrad zu halten, sondern auch, dass Ehrlichkeit und Freundschaft einem viel Mut abverlangen. Eine packende Coming-of-Age-Geschichte.
Ein schöner, empfehlenswerter Roman über Identitätssuche und Anderssein, mit gut gezeichneten, unkonventionellen Figuren. Geeignet für Jugendliche und junge Erwachsene ab 15 Jahren.
Signatur: Ju 3
Schlagworte: Freundschaft | Coming-of-Age | Außenseiterin | Roadtrip
Bewertung: +++
Rez.: Heike Nickel-Berg
Sachbücher für Kinder und Jugendliche

Blauwal, Seestern, Oktopus. Die Welt der Meere. Virginie Aladjidi. Ill. von Emmanuelle Tchoukriel. Dt. von Cornelia Panzacchi. Hildesheim: Gerstenberg 2020. 55 Tafeln : überw. Ill. ; 31 cm. Aus d. Franz. ISBN 978-3-8369-6029-8, geb.: 15,00 €
Kurzporträts von über 100 Tier- und Pflanzenarten aus den Weltmeeren.
Säugetiere, Weichtiere, Würmer, Insekten, Vögel und Arten weiterer Klassen von Pflanzen und Tieren werden in kurzen Texten und einer zugehörigen Tuschezeichnung vorgestellt. Während die in dezenten Naturtönen aquarellierten Illustrationen an alte Schul-Lehrtafeln erinnern und damit ein sehr anschauliches Bild von Seestern, Oktopus und Co vermitteln, geben die Texte wichtige Informationen zu Besonderheiten der jeweiligen Art, zum Lebensraum, zur Nahrung oder zu Jagdtechniken. Zudem findet man die lateinische Bezeichnung sowie die Zuordnung zur jeweiligen Tier- oder Pflanzenklasse. Teilweise werden hier auch sehr erstaunliche Fakten präsentiert: Wer wusste beispielsweise schon, dass die Ausatemwolke des Blauwals bis zu 9 Meter hoch reichen kann oder dass die Stumpfe Stachelschnecke das in der Antike sehr kostbare Purpur absondert?
Ein schönes Nachschlagewerk, das einen kleinen Beitrag dazu leisten kann, Kinder für die Wichtigkeit des Erhalts eines so vielfältigen, gefährdeten Lebensraums zu sensibilisieren.
Signatur: Jn
Schlagwoorte: Tiere | Pflanzen | Meere
Bewertung: +++
Rez.: Claudia Birk-Gehrke

100 Sachen draußen machen. Idee, Konzeption & Gestaltung: Judith Drews. Ill.: Lilli Baltzer. Berlin: Jacoby & Stuart 2020. O. Pag. : überw. Ill. ; 20 cm. ISBN 978-3-96428-054-1, kt.: 12,00 €
Ideen und Tipps für Spaß und Entdeckungen in der Natur im handlichen Format.
Grundlage dieses kleinen Taschenbuchs ist das 2015 erschienene, wesentlich umfangreichere Buch „Draußen“ von Judith Drews. Im vorliegenden Buch, das komplett überarbeitet und neu gestaltet wurde, sind nun 100 Ideen versammelt für Unternehmungen in der freien Natur. Am Anfang gibt es ganz knappe Hinweise auf eventuelle Gefahren und benötigte Materialien. Und dann geht es jahreszeitlich geordnet auch schon los. Pro Seite gibt es einen Tipp, der hauptsächlich mit einem Foto erklärt wird. Dazu gibt es jeweils eine kurze Erklärung, die manchmal etwas zu knapp bemessen ist. Manche Vorschläge lassen sich leicht umsetzen, manche brauchen etwas zeitlichen Aufwand (Stockzelt im Wald) und bei manchen braucht es auch einen Erwachsenen oder Ausrüstung (Bootstour auf dem Fluss). Das Buch richtet sich hauptsächlich an Kinder im Grundschulalter und ihre Eltern, bzw. BetreuerInnen und ist durch seine handliche Größe auch gut geeignet, mitgenommen zu werden.
Sicher ein Buch, das gern ausgeliehen wird, da es aber dafür gedacht ist, mit nach draußen genommen zu werden, könnte es schnell deutliche Gebrauchsspuren aufweisen.
Signatur: Jr
Schlagworte: Spiele | Basteln | Natur
Bewertung: +++
Rez.: Monika Betz
SL Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Belletristik

Arendt, Judith: Helle und der Tote im Tivoli. Der erste Fall für Kommissarin Jespers. Kriminalroman. Hamburg: Atlantik 2020. 286 S. ; 19 cm. ISBN 978-3-455-00867-8, kt.: 11,00 €
Ein toter Gymnasialdirektor - und die Spuren führen nach Skagen, wo Helle Jespers Polizistin ist, ...
obwohl seine Leiche mitten im Tivoli, dem großen Vergnügungspark von Kopenhagen, gefunden wird. Es ist der erste Fall für Helle, ein Krimi ganz nach skandinavischen Mustern. Und deshalb wird nicht nur ihrem Familienleben viel Raum gegeben, auch teils erschreckend grausame Details passen dazu: die Leiche etwa des pensionierten Schuldirektors, dessen Augen ihm bei lebendigem Leib ausgeschält wurden. In die fortlaufende Ermittlungsgeschichte, die zwischen Kopenhagen und Skagen pendelt, schieben sich Kapitel über einen Mann, der sich schnell als pädophiler Spanner und Täter outet – ein aktuelles und viel diskutiertes gesellschaftliches Thema. Befremdend in weiten Teilen empfand ich die ausmalenden Szenen voll abstoßender Details, die aufgeilenden Beschreibungen der sich steigernden sexuellen Erregung des Pädophilen, oft unangenehm auf eine Art, als wolle Judith Arendt Verständnis für ihn einwerben. Ein in Teilen spannender, zutiefst psychologischer Krimi, der reife Leser voraussetzt.
Anhänger skandinavischer Kriminalromane, die an gesellschaftspolitisch relevanten Themen interessiert sind.
Signatur: SL
Schlagworte: Verbrechen | Mord | Pädophilie | Psychologie
Bewertung: +
Rez.: Astrid van Nahl

Baldvinsson, Karin: Der Sommer der Islandtöchter. Roman. Berlin: Ullstein 2020. 366 S. ; 19 cm. ISBN 978-3-548-06020-0, kt.: 9,99 €
Zwei Zeiten, zwei Frauen und ihre bewegenden Geschichten, die sich am Ende zu etwas Ganzem fügen.
Wie schon ihr (eigenständiger) Roman „Das Versprechen der Islandtöchter“ erzählt auch dieser in stetigem Wechsel der Kapitel von zwei Frauen und wechselt dabei auch zwischen zwei Zeitebenen. Da ist der Sommer 1978, in dem die junge Monika das elterliche Unternehmen in Lüneburg weiterführen soll, während sie stattdessen von einer Zukunft als Malerin träumt und sich auf einen Urlaub in Island begibt. Neben diesen Kapiteln in Akureyri führt der zweite Handlungsstrang 40 Jahre später, im Sommer 2018, auch Hannah, vom Leben und von der Ehe enttäuscht, in den Norden Islands, nach Húsavík, wo sie das Gefühl hat, ein neues Leben wagen zu können. Es ist das Land, das beide Frauen verändern wird, und der Leser vermutet schon früh, dass (und wie) die beiden Lebensgeschichten zusammenhängen werden. Es sind daher vor allem die schönen Landschafts- und Menschenschilderungen, die dem relativ vorhersehbaren Roman seinen besonderen Reiz verleihen und die Lektüre zu einem großen Sommervergnügen machen.
Durch seine Protagonistinnen und ihre Schicksale besonders an Leserinnen gerichtet, die an menschlichen Beziehungen interessiert sind.
Signatur: SL
Schlagworte: Frauenschicksale | Island | Familie
Bewertung: ++
Rez.: Astrid van Nahl

Ferber, Marlies: Grün ist die Liebe. Roman. München: Dt. Taschenbuch Verl. 2020. 318 S. ; 19 cm. ISBN 978-3-423-21916-7, kt.: 9,95 €
Elisabeth will - von den Geschichten des alten Herrn Grün bewegt - ihrer Liebe zu Robert eine neue Chance geben.
Elisabeth, Mitte 40 arbeitet als Grüne (!) Dame im Krankenhaus. Dort begegnet sie dem alten Herrn Grün (!), der unter dem Verlust seiner Frau leidet. Sie nimmt sich Zeit und hört ihm zu, taucht ein in die Erinnerungen an sein Leben und die Liebe zu seiner Frau. Sie geht auch in sein Haus und holt dort Sachen für ihn. In seinem Garten öffnet sie sich dem Leben und allem, was es schön macht. Sie denkt über ihre eigene Ehe und ihr Leben mit Robert nach, das die anfängliche Begeisterung so sehr verloren hat. Über 20 Jahre verheiratet, die Kinder aus dem Haus tritt es auf der Stelle. Elisabeth will kämpfen für sie beide - gleichzeitig hat sie Ängste, verlassen zu werden, gibt es doch Hinweise, die das vermuten lassen. Der Roman macht Mut, das Leben (wieder) mit Farben zu füllen, sich Träume einzugestehen und weiter daran zu basteln - allein und beide zusammen. Die Autorin engagiert sich selbst als Grüne Dame im Krankenhaus. Eine kurzweilige, nie oberflächliche Geschichte.
Warmherzig und einfühlsam geschrieben wird der (Liebes-)Roman viele Leserinnen finden, die leichte Unterhaltung suchen.
Signatur: SL
Schlagworte: Ehe | Liebe | Frau
Bewertung: ++
Rez.: Bettina Wolf

Picoult, Jodi: Der Funke des Lebens. Roman. Dt. von Elfriede Peschel. München: C. Bertelsmann 2020. 442 S. ; 22 cm. Aus d. Amerikan. ISBN 978-3-570-10400-2, geb.: 20,00 €
Ein Krimi mit brisantem gesellschaftlichen Hintergrund bietet Hochspannung von der ersten bis zur letzten Seite.
Ein Amokschütze hält in einer Frauenklinik im Süden der USA eine Gruppe von Menschen in seiner Gewalt. Entsetzt muss der Polizeiunterhändler feststellen, dass seine 15jährige Tochter darunter ist. Er setzt alles daran, sie und die anderen Geiseln zu retten. Das Geschehen in den Räumen ist dramatisch und die Frauen versuchen, sich in der bedrohlichen Situation gegenseitig zur Seite zu stehen. Schaffen sie es gemeinsam, den wütenden Amokschützen zu überwältigen? Gelingt es, das Leben des angeschossenen Arztes zu retten? Was sind die Hintergründe des Geiselnehmers? Die Lebensgeschichten der Betroffenen werden nach und nach enthüllt. Ob Pro-Life-Aktivistin, engagierte Krankenschwester oder Studentin nach einem Schwangerschaftsabbruch - ihre Beweggründe und Fragen lassen niemanden kalt. Ein Krimi, der zum Nachdenken anregt und um Verständnis wirbt. Und der die Lösung des Geiseldramas bis zur letzten Seite offen hält.
Für alle, die Hochspannung mit einem authentischen gesellschaftlichen Hintergrund verbinden möchten. Die Handlung lässt keinen kalt!
Signatur: SL
Schlagworte: Krimi | Frauenschicksale | Südstaaten | USA
Bewertung: +++
Rez.: Regina Riepe

Wulf, Kirsten: Signora Sommer tanzt den Blues. Roman. Köln: Kiepenheuer & Witsch 2020. 355 S. ; 19 cm. ISBN 978-3-462-05136-0, kt.: 11,00 €
In das Leben der trauernden Laura platzt die flippige Fra – Wohlfühlroman vor römischer Kulisse.
Der plötzliche Tod ihres Partners lässt Lauras Leben einstürzen. Für ihn hat sie mit 53 den Schritt von Buxtehude nach Rom gewagt, mit ihm lebte sie ein ruhiges, geordnetes und glückliches Leben in einer palastähnlichen Wohnung im trendigen Bohème-Viertel Trastevere. Krankgeschrieben und abgemagert vegetiert sie vor sich hin, als eines nachts die volltrunkene und lebenslustige Nachbarin Fra nach einem Wasserrohrbruch vor ihrer Wohnung landet. Diese quartiert sich dreist bei Laura ein, schleppt noch eine amerikanische Studentin an und wirbelt Lauras Leben gründlich durcheinander. Mit lebensbejahendem Ausgang inklusive neuer Frisur, Haarfarbe und der Leidenschaft fürs Blues-Tanzen.Ein Schmöker wie am Reißbrett entworfen: Katastrophe, vorsichtiger Neuanfang, Verwandlung der Raupe in einen Schmetterling, frische Liebe, Happy End. Das Ganze vor der Kulisse Roms.
Passt in der Bücherei auf den Urlaubstisch, sollte aber nur Menschen empfohlen werden, die sich nicht an Rollenklischees stören oder daran, dass ungefähr auf jeder dritten Seite im Buch darauf hingewiesen wird, dass Fra übergewichtig ist – nicht, dass das in Vergessenheit gerät! Und das nicht immer mit den nettesten Worten.
Signatur: SL
Schlagworte: Neuanfang | Trauer | Tanzen | Musik
Bewertung: +
Rez.: Wiebke Mandalka