Newsletter "Gemeinde" 01/2023
Liebe Leser:innen,
das gesamte Eliport-Team wünscht Ihnen ein gesegnetes neues Jahr 2023 mit vielen spannenden Begegnungen, interessanten Gesprächen und vielfältigen neuen Eindrücken.
Im Februar wird vor allem in den USA und Kanada, aber seit einigen Jahren auch verstärkt in Europa der Black History Month gefeiert, in dem gezielt auf die Geschichte und die (kulturellen) Errungenschaften Schwarzer Menschen aufmerksam gemacht wird.
Als Impulse, wie diese Aspekte im kommenden Monat in Gemeindearbeit und Gottesdienste miteinbezogen werden können, stellen wir Ihnen in diesem Newsletter drei Titel vor, die inspirierende Kurzbiographien Schwarzer Frauen vorstellen, Anleitungen und Hilfestellungen zu antirassistischem Leben und Handeln bieten und sich konkret mit dem Thema Rassismus in der Kirche auseinandersetzen.
Ihr Eliport-Team
Bewertung:
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++ = gut
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Good Night Stories for Rebel Girls - 100 Lebensgeschichten schwarzer Frauen. Hg. von Lilly Workneh. Mit Beiträgen von Cashawn Thompson u.a. Ill. von Acacia Rodriguez u.a. Dt. von Marion Kraft. München: Hanser 2021. 212 S. : überw. Ill. ; 25 cm. Aus d. Engl. ISBN 978-3-446-27133-3, geb.: 24,00 €
100 Kurzbiographien schwarzer Frauen.
Die „Good Night Stories for Rebel Girls“ gehen in die vierte Runde. Nach drei Bänden, in denen bereits von insgesamt dreihundert inspirierenden Lebensgeschichten berichtet wurde, folgen nun nochmal einhundert ermutigende Kurzbiographien. Auf über zweihundert Seiten erwarten die Leser*innen anschaulich illustrierte Doppelseiten, die einen Überblick über die Lebensgeschichten verschiedener mutiger schwarzer Frauen geben und deren jeweilige Lebensmottos zitieren. Vorgestellt werden sowohl Personen der Gegenwart, wie beispielsweise Brigid Kosgei, die kenianische Marathonläuferin, als auch historische Persönlichkeiten wie Winnie Mandela, die sich gegen die Apartheid stark gemacht hat. Am Ende des Buches werden die Leser*innen aufgefordert, die eigene Geschichte aufzuschreiben, sich selbst zu zeichnen sowie für ihre eigenen Herzensthemen aktiv zu werden und sich somit in die Reihe der vorgestellten, starken Protagonist*innen einzureihen.
Für (fast schon) Jugendliche und alle, die nach starken Vorbildern suchen!
Signatur: Jb | Bb
Schlagworte: Empowerment | Intersektionalität | Diversität | Frauen
Bewertung: ++
Rez.: Rosa Bömelburg

Ogette, Tupoka: Und jetzt du. Rassismuskritisch leben. München: Penguin 2022. 329 S. ; 22 cm. ISBN 978-3-328-60218-7, kt.: 22,00 €
Ein hilfreicher Wegweiser und Reflexionshilfe auf dem Weg zum rassismuskritischen Leben.
Nachdem „exit racism“ der Beginn einer rassismuskritischen Reise war, zielt „Und jetzt du“ auf den Transfer zum rassismuskritischen Leben im Alltag ab und richtet sich vor allem an weiße Menschen. Übersichtlich gegliedert in vier größere thematische Abschnitte mit Unterkapiteln stellt Ogette eine Mischung aus Anekdoten, aktuellen theoretischen Inhalten und Handlungsanregungen zur Verfügung. Grundlagen, die vor allem für eine erste Auseinandersetzung mit Rassismus hilfreich sind, werden dabei auch für Einsteiger*innen gut verständlich erklärt. Die Stärke des Sachbuchs liegt vor allem in den auf eine (individuelle) rassismuskritische Praxis ausgerichteten Abschnitten. Reflexionsfragen unterstützen die Leser*innen sowohl im privaten als auch in institutionellen Kontexten (wie z.B. Schule) eine andere Perspektive einzunehmen. „Und jetzt du“ kann dadurch zu einem horizonterweiternden Hilfsmittel werden – erfordert aber auch die Bereitschaft, sich auf diese Reise einzulassen.
Besonders geeignet für Leser*innen, die sich als Verbündete gegen Rassismus praktische Anregungen für ihren Alltag wünschen.
Signatur: Sb
Schlagworte: Antirassismus | Gerechtigkeit | Gleichberechtigung
Bewertung: +++
Rez.: Sofie Fiebiger

Vecera, Sarah: Wie ist Jesus weiß geworden? Mein Traum von einer Kirche ohne Rassismus. Ostfildern: Patmos 2022. 199 S. ; 22 cm. ISBN 978-3-8436-1352-1, kt.: 19,00 €
Rassismus in der Kirche.
Im Galaterbrief 3,28 heißt es: „Da ist weder Jude noch Grieche“- diese Vision des Paulus von einer Kirche für alle möchte die Autorin Sarah Vecera Realität werden lassen. Aus Betroffenenperspektive zeigt sie deutlich auf, wie tief rassistische Strukturen in der Gesellschaft und eben auch in der Kirche verankert sind. Sie gibt zunächst eine sehr hilfreiche Einführung in die Geschichte des Rassismus und den Beitrag der Kirchen, z. B. bei der Erfindung der Menschenrassen.Konkrete Beispiele zeigen auf, welchen Alltagsrassismen PoC beinahe tägliche begegnen. Das kann für Lesende auch schmerzlich sein, sich wiederzuerkennen, eigene Fehler zu erkennen und einzugestehen. Sarah Vecera zeigt aber auch Lösungsansätze auf. Sie fordert, dass weiße Menschen sich gründlich über Rassismus informieren, allen Mitarbeitenden in der Kirche, egal ob haupt- oder ehrenamtlich, sollte ermöglicht werden, ein Antirassismus-Training zu besuchen. Deutlich wird: „Es wird ein Marathon und kein Sprint“.
Sehr empfohlen für alle Kirchengemeinden, kirchliche Einrichtungen und natürlich die ev. Büchereien. Bitte anschaffen!
Signatur: Cg
Schlagworte: Rassismus | Kirche
Bewertung: +++
Rez.: Maike Linne