Newsletter "Gemeinde" 12/2020
Liebe Leserin! Lieber Leser!
Mit unseren Dezember-Buchtipps können Sie sich gut durch die Weihnachtszeit und ins neue Jahr lesen. Bücher sind immer auch eine gute Geschenkidee und besonders in diesem Jahr, in dem viele andere kulturelle Angebote entfallen müssen, kann die ruhige Zeit zwischen den Jahren auch ein Angebot zum Innehalten und Schmökern sein. Wir geben Geschenktipps für Kinder- und Jugendliche mit Witz, Spannung und Tiefgang, Romane zum Wegträumen und Welt erkennen und Sachbücher zum Erkenntnisgewinn.
Lassen Sie sich anregen zum Schenken und Selbst-Genießen.
Wir wünschen Ihnen gesegnete Weihnachten
Ihr Eliport-Team
Bewertung:
+++ = hervorragend
++ = gut
+ = möglich
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Read, Kate: Ein Fuchs - 100 Hühner. Der Bilderbuch-Thriller zum Mitzählen. Dt. von Tatjana Kröll. München: Knesebeck 2020. O. Pag. : überw. Ill. ; 26 cm. Aus d. Engl. ISBN 978-3-95728-384-9, geb.: 13,00 €
Ein hungriger Fuchs auf der Jagd nach drei Hühnern.
1 hungriger Fuchs, 2 listige Augen, 3 dicke Hühner … man ahnt schon, dass dieses Buch spannend werden wird. Natürlich werden alle Hühner überleben aber wie und warum, das sei hier nicht verraten. Nur so viel: Solidarität ist eine Waffe!
Von vorne bis hinten ein schönes und originelles Buch. Es animiert nicht nur auf jeder Seite zum Mitzählen und Mitmachen, sondern sorgt auch für eine gehörige Portion Spannung und einen dicken Lacher am Ende. Die Bilder erinnern mit ihrer Collagetechnik an Eric Carle und werden nicht nur Kinder beeindrucken und fesseln. Adjektive auf fast jeder Seite erweitern zusätzlich den Wortschatz und bieten sich als Ausgangspunkt für Wortspiele (z. B. „Ich habe ein leckeres Butterbrot, zwei lustige Bücher, drei ...) an.
Ein großartiges Buch, das Kinder sicher mehr als einmal werden anschauen wollen und das definitiv die Anschaffung wert ist. Bei einer Veranstaltung ließe sich nach dem Vorlesen ein eigener Zählkrimi entwickeln. Dazu als Anregung ein paar Figuren (bei älteren Kindern auch Wörter) in die Mitte stellen/legen und dann kann es losgehen!
Signatur: Jm 1
Schlagworte: Zahlen | Spannung
Bewertung: +++
Rez.: Wiebke Mandalka

Millwood Hargrave, Kiran: Der Winter des Bären. Dt. von Claudia Feldmann. Berlin: Insel 2020. 255 S. ; 22 cm. Aus d. Engl. ISBN 978-3-458-17881-1, geb.: 14,00 €
Mila und ihre Schwester machen sich auf eine gefahrvolle Reise, um ihren Bruder aus den Fängen des Bären zu befreien.
Mila lebt mit ihren Geschwistern in großer Armut im Eldbjørn-Wald. Die Mutter starb bei der Geburt der kleinen Schwester, der Vater verwand den Verlust nicht und verließ die Familie. Ein eisiger Winter hat seitdem das Land fest im Griff. Eines Tages erscheint ein unheimlicher Tross Reiter im Wald. Am nächsten Tag ist der großer Bruder Oskar verschwunden. Mila ist sicher: Er ist nicht freiwillig mitgegangen und so macht sie sich mit ihren zwei Schlittenhunden und der kleinen Schwester auf, ihn zu befreien. Doch der Anführer der Reiter scheint immer zu wissen, wo sie ist und nicht gewillt zu sein, Oskar wieder herzugeben. Doch was hat er vor mit ihm? Und wieso kam der Winter an dem Tag ins Land, an dem der Vater verschwand?
Eine spannende, atmosphärisch dichte und poetische Erzählung mit Anklängen an Volksmärchen und Mythen. Man hört beim Lesen den Schnee knirschen, ist immer wieder versucht, sich noch eine Kleidungsschicht gegen die Kälte anzulegen und taucht tief ein in diese phantastische Geschichte.
Ganz großes Lesefutter auf Pullman-Niveau. Zum Selberlesen ab 10, aber auch ein wunderbares Familienbuch für kalte Herbst- und Winterabende.
Signatur: Ju 2
Schlagworte: Phantastik | starke Mädchen | Geschwister | Abenteuer
Bewertung: +++
Rez.: Wiebke Mandalka

Paulsen, Gary: Harris und ich. Von Mörderschweinen, der Kuh Vivian, Ernie dem Hahn und ... und ... und. Dt. von Herbert u. Ulli Günther. München: Dt. Taschenbuch Verl. 2020. 189 S. ; 22 cm. (Reihe Hanser). ISBN 978-3-423-64065-7, geb.: 13,95 €
Ein Stadtkind aus schwierigen Verhältnissen erlebt bei Verwandten auf dem Land Nähe, Spaß und Geborgenheit.
Der 11-jährige Ich-Erzähler kommt aus schwierigen Verhältnissen: Seine Eltern sind Trinker und landen regelmäßig im Whiskeykoma. So kommt es, dass er immer wieder längere Zeit bei Verwandten verbringt und in diesem Sommer landet er auf der Farm der Larsons. Es wird der beste Sommer seines Lebens! Sein Cousin Harris ist Meister im Streichespielen und sich wilde Sachen ausdenken. Frösche aufblasen, auf Riesenschweinen reiten, Hahn Ernie bekämpfen und auf frisierten Fahrrädern herumjagen gehören zum Alltag. Auch wenn die Tage auf der Farm von harter Arbeit geprägt sind, so lernt der Stadtjunge nicht nur derbe Streiche, sondern auch die wahre Bedeutung von einem Zuhause kennen.
Dieses Buch zeigt wieder, warum Gary Paulsens Bücher bei Jugendlichen treffsicher einschlagen. Eine altersgerechte Sprache mit viel Humor und einer Prise Frechheit, eine mitreißende Handlung und einfach liebenswerte und bodenständige Charaktere, die man nicht wieder hergeben möchte, machen es so lesenswert.
Großartiger Lesespaß vom Altmeister der Jugendbücher für Jungs und Mädels ab 10 Jahren.
Signatur: Ju 2
Schlagworte: Zusammenhalt | Abenteuer | Familie
Bewertung: +++
Rez.: Anne Tebben

Stratton, Allan: Zoe, Grace und der Weg zurück nach Hause. Dt. von Manuela Knetsch. München: Hanser 2020. 253 S. ; 22 cm. Aus d. Engl. ISBN 978-3-446-26820-3, geb.: 16,00 €
Zoe versucht, ihre demente Großmutter vor dem Heim zu bewahren.
Zoe liebt ihre Granny über alles und bemüht sich nach Kräften, ihre zunehmende „Tüddeligkeit" zu vertuschen. Aber es nützt nichts. Ihre Eltern sorgen dafür, dass Granny in ein Heim kommt. Oma und Enkelin sind todunglücklich. Als Zoe auch noch fürchten muss, die Mobbingattacken ihrer Cousine nicht länger zu überleben und sie bei ihren Eltern auf taube Ohren stößt, beschließt sie, ihre Oma aus dem Heim zu befreien und sich mit ihr auf die Suche nach Grannys legendärem Sohn Teddy zu begeben, um den die ganze Familie ein Riesengeheimnis macht und der im nicht allzu weit entfernten Toronto leben soll. Dort angekommen geht alles schief. Teddys alte Adresse stimmt nicht mehr, Grannys Zustand verschlechtert sich und das Geld wird knapp. Aber Zoe gibt nicht auf und endlich steht sie vor Teddy. Der allerdings lebt inzwischen als Frau und hat nicht vor, in den Schoß der Familie zurückzukehren. Doch dann siegt die Liebe, und gemeinsam finden sie die beste Lösung für Granny und die ganze Familie.
Ein brillant geschriebenes Buch des kanadischen Autors, das die Themen Demenz und Transgender mit großer Menschlichkeit und Offenheit behandelt und das für Jugendliche ab 13 J. und für Erwachsene äußerst empfehlenswert ist.
Signatur: Ju 3
Schlagworte: Demenz | Transgender | Familie
Bewertung: +++
Rez.: Elisabeth Schmitz

Curtis, Rye: Cloris. Roman. Dt. von Cornelius Hartz. München: Beck 2020. 352 S. ; 22 cm. Aus d. Engl.ISBN 978-3-406-75535-4, geb.: 24,00 €
Abenteuerroman mit Tiefgang: die 72 Jährige Cloris überlebt als einzige einen Flugzeugabsturz und muss sich durch die Wildnis im Norden der USA kämpfen.
Ich bin wahrlich kein Fan von Abenteuergeschichten, aber dieses Buch hat mich gepackt. Das liegt an Cloris, der Hauptfigur, und an der Sprache, die der junge Autor in diesem erstaunlichen Debüt seiner Protagonistin in den Mund legt. Auch Cloris ist alles andere als fit für die Wildnis, sie hat ein paar Bonbons in der Tasche, eine Bibel und nutzt den wasserdichten Stiefel ihres Mannes zum Auffangen von Regenwasser und zum Trinken. Natürlich hätte Cloris es nicht alleine geschafft, wäre da nicht die geheimnisvolle Gestalt, der sie mal ein wärmendes Feuer, mal einen gefangenen Fisch verdankt. Aber wer ist der Mann? Und geht von ihm womöglich sogar eine neue Gefahr aus? Parallel dazu macht sich die Rangerin Lewis – stets in Begleitung einer Thermoskanne mit billigem Merlot - auf die Suche nach dem verschollenen Flugzeug und möglichen Überlebenden. Es sind die mal naiven, mal tiefgründigen Gedanken der 72jährigen Methodistin aus Texas, die bezaubern. Vor dem Hintergrund der existenziellen Erfahrung des Überlebens sieht sie ihr bisheriges Leben mit anderen Augen. Dabei kommt auch der Humor nicht zu kurz, etwa wenn sie den Geschmack der kleinen Blumen, die sie notgedrungen isst, mit dem Melonensalat ihrer Nachbarin vergleicht, wenn er zwei Tage im Kühlschrank gestanden hat.
Man darf nicht allzu zart besaitet sein, es gibt auch Ekliges und Deftiges – eben Wildnis – in diesem herausragenden Roman, der Spannung, Unterhaltung, und die Frage danach, was im Leben wirklich zählt, zu einem wunderbaren Leseerlebnis vereint.
Signatur: SL
Schlagworte: Abenteuer | Frau | Gottesbild | Sinn
Bewertung: +++
Rez.: Gabriele Kassenbrock

Hettche, Thomas: Herzfaden. Roman der Augsburger Puppenkiste. Ill. von Matthias Beckmann. Köln: Kiepenheuer & Witsch 2020. 279 S. : Ill. ; 21 cm. ISBN 978-3-462-05256-5, geb.: 24,00 €
Geschichte der Augsburger Puppenkiste vor ihrem zeitgeschichtlichen Hintergrund, eingebettet in ein poetisches Märchen.
Ein 12jähriges Mädchen besucht mit seinem Vater eine Vorstellung der Augsburger Puppenkiste und schlüpft danach durch eine geheime Tür, die ihr den Weg zu einem verzauberten Dachboden freigibt. Hier trifft sie die verstorbene Hannelore Oehmichen, genannt Hatü, die mit ihrem Vater nach dem 2. Weltkrieg die Augsburger Puppenkiste gegründet hat. Inmitten all der Marionetten, die Hatü geschnitzt hat, erzählt sie dem Mädchen von ihren Erinnerungen an die letzten Kriegs- und die Aufbaujahre im zerstörten Deutschland, von den Träumen und Hoffnungen der jungen Generation, der schwierigen Auseinandersetzung mit ihrer Schuld an den Kriegsverbrechen und von der Gründung des inzwischen weltberühmten Marionettentheaters vor diesem zeitgeschichtlichen Hintergrund. Unterdessen entführen die lebendig gewordenen Marionetten das Mädchen in eine poetische Märchenwelt, in der Jim Knopf, das Urmel und Kaspar zeigen, dass das Land der Phantasie und Träume ebenso existenziell und real ist wie die Wirklichkeit.
Ein Stück deutsche Geschichte schwebend auf den Schwingen eines zauberhaften Märchens: meisterhafte Literatur für alle Büchereien, auch für leseerfahrene Jugendliche.
Signatur: SL | Ju 3
Schlagworte: Augsburger Puppenkiste | Deutschland | Märchen
Bewertung: +++
Rez.: Christine Heymer

Wolff, Iris: Die Unschärfe der Welt. Roman. Stuttgart: Klett-Cotta 2020. 213 S. ; 21 cm. ISBN 978-3-608-98326-5, geb.: 20,00 €
Banat ist nicht Rumänien. Es ist eine Kulturlandschaft, die voller Geschichten steckt. Iris Wolff findet und liebt sie.
Welch ein Geschenk! Offenbar hat uns da Siebenbürgen, die alte Heimat großer Dichter und Dichterinnen ein Geschenk gemacht: eine Erzählerin voller Feinsinn und Verstand, die mit sprachlicher Sicherheit und Präzision die Geschichten nacherzählt, die ihr der Wind zuflüstert und deren Tiefe sie von Daheim mitgebracht hat. Nicht nur die Sprache ist überwältigend, auch die Menschlichkeit. Und es ist so mild, dass es nur ein totes Kind gibt und sich sonst alle Unglücke, in die andere Autorinnen tappen würden wie in Honignäpfchen, nicht ereignen, sondern das Gute überwiegt und die Liebe siegt. Danke! Jede Person, der die Autorin Wort und Herz leiht, wächst der Leserin an dasselbe und am Ende heule ich wie ein Schlosshund, als das kleine Mädchen an der Hand ihrer Mutter in der Tür steht. Das müssen Sie lesen! Sogar das im westlichen Kontext gern ausufernd ausgeschlachtete Phänomen der Securitate wird in solcher Klarheit entlarvt, dass es durch Mark und Bein geht und im Kopf haften bleibt.
Für einen großen Leserkreis. Für Literaturgottesdienste und Gesprächskreise
Signatur: SL
Schlagworte: Liebe | Vertrauen | Mut | Rumänien
Bewertung: +++
Rez.: Christiane Thiel

Göpel, Maja: Unsere Welt neu denken. Eine Einladung. Berlin: Ullstein 2020. 206 S. ; 20 cm. ISBN 978-3-550-20079-3, geb.: 17,99 €
Ein erfrischend handlungsorientierter Blick auf die Grenzen des Wachstums, die Klimakrise und die Verteilungskämpfe.
Maja Göpel, Jahrgang 1976, hat sich als Politökonomin und Nachhaltigkeitswissenschaftlerin durch die gesamte Fachliteratur von Adam Smith bis Thomas Piketty gearbeitet, die Krisenberichte vom Club of Rome seit den frühen 1970er Jahren studiert und ist in vielen politischen und wissenschaftlichen Gremien zur Zukunftssicherung engagiert. Nun hat sie ihr Fachwissen und ihre Erkenntnisse zur absoluten Notwendigkeit des Stopps bei der Plünderung unseres Planeten in einem sehr gut zu lesenden, großen Essay zusammengefasst. Mit aller Dringlichkeit stellt sie ein Modell des nachhaltigen Wirtschaftens vor, in dem nicht ein selbstbezogenes Wachstum, sondern ein verantwortlicher Umgang mit den begrenzten Ressourcen der Erde im Mittelpunkt steht. Natürlich geht es nicht ganz ohne Exkurse in die Theorie der Wirtschaft, Ökologie und Politik, aber ihre Art der Darstellung und ihre Beispiele sind immer wieder so packend und plastisch, dass die unmittelbare Einsichtigkeit nicht verloren geht.
Ein erzählendes Sachbuch, das zum Handeln „verführen“ will. Gleichzeitig ein Appell, gerade nach der Corona-Krise nicht so weiterzumachen wie bisher.
Signatur: Se
Schlagworte: Nachhaltigkeit | Generationen | Religion | Literaturgeschichte
Bewertung: +++
Rez.: Rüdiger Sareika

Sapiens - Der Aufstieg. Idee u. Text: Yuval Noah Harari. Adaption u. Text: David Vandermeulen. Adaption u. Ill.: Daniel Casanave. Dt. von Andreas Wirthensohn. München: Beck 2020. 245 S. : überw. Ill. ; 28 cm. Aus d. Engl. ISBN 978-3-406-75893-5, geb.: 25,00 €
„Eine kurze Geschichte der Menschheit" als geniale Graphic Novel von den Machern der Comicbibliothek des Wissens.
Yuval Harari hat schon mit der Buchfassung seiner Menschheitsgeschichte viele Lesende in den Bann geschlagen, manches Gedankengebäude zum Einstürzen gebracht und scheinbar fraglose Stringenzen zerschlagen. Jetzt kriegt man das noch als genial gezeichnet, abwechslungsreich, medienreich und bildsprachevirutos umgesetzten Comic serviert. Die Freibeuterinnen sahen offenbar wirklich gut aus und waren fit wie Marathonläuferinnen. Dass sie außerdem weniger arbeiten mussten als wir und abwechslungsreicher ernährt waren, zerstört den Mythos vom Zivilisationsprozess vom Niederen zum Höheren auf unterhaltsame Weise. Geschlechtergerechte Bildauswahl, ProtagonistInnen aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen, Koryphäen, die für ihr Fachgebiet zu Wort kommen: das Buch ist spannend zu lesen und einprägsam, das es schon fast dämonische Züge annimmt. Schließlich wird klar, die kognitive Revolution hat mit dem Siegeszug der Fiktion die Überlegenheit des Sapiens begründet. Was aber ist die These mehr?
Für Jugendliche ab 13 J, und alle, die die Menschheitsgeschichte mit anderen Augen erkennen wollen. Auch für den Konfirmationsunterricht geeignet.
Signatur: Gb
Schlagworte: Entwicklung | Lebenskunst | Religion | Kultur
Bewertung: +++
Rez.: Christiane Thiel