Newsletter "Kita" 01/2022

Liebe Leser*in! Lieber Leser!

Heute wird es kalt! Wir haben nach brandneuen Bilderbüchern und unvergesslichen Evergreens gestöbert. „Herr Eichhorn und der erste Schnee“ ist unserer Meinung nach ein Must-have im Bilderbuchtrog. Wie das Eichhörnchen mit aller Willenskraft wach bleibt, um auch einmal Schnee zu sehen und wie sich die Suche danach mit seinen tierischen Freunden gestaltet, ist wahnsinnig lustig und zauberhaft zugleich. In „Nora und der Große Bär“ macht sich ein Mädchen auf in den Winterwald, um einen Bären zu jagen, von dem die Dorfgemeinschaft wahre Legenden erzählt. Was als Jagd beginnt wird zu einer unvergesslichen Begegnung für das Mädchen, atmosphärische Winterstimmung inklusive. „Pass auf!“ ist ein Bilderbuch ganz ohne Worte, Schneestill liegt der Garten vor dem Haus, versonnen möchte man die Landschaft betrachten – doch da hat man die Rechnung ohne Vogel, Katze, Bär und Hase gemacht. Es wird spannend! „Im Winterwald“ schließlich ist eine Geschichte über Freundschaft und Solidarität und gerade in den Illustrationen eine Liebeserklärung an den Winter.

Ob mit oder ohne Schnee – einen stimmungsvollen Winter wünscht

Ihr Eliport-Team


P.S.: Kennen Sie schon unser neues Angebot „Schau mal – Mit Bilderbüchern Gottes Welt entdecken“? In diesem Monat mit dem Buch "Sternenbote".


Meschenmoser, Sebastian: Herr Eichhorn und der erste Schnee. Stuttgart: Thienemann 2015. 64 S. : überw. Ill. ; 21 cm. ISBN 978-3-522-45804-7, geb.: 9,99 €

Drei Winterschläfer halten sich gegenseitig wach und warten auf den ersten Schnee. Aber es ist nicht leicht, auf etwas zu warten, was man nicht kennt ...

Der Winter ist wunderschön“, erzählt der Rehbock und damit ist es um Herrn Eichhorns Winterschlaf erst mal geschehen. Er setzt alles daran wach zu bleiben, um endlich einmal Schnee zu sehen. Sein Umherrennen und Singen scheucht die Winterschläfer Igel und Bär auf. Vielleicht geht es schneller, wenn sie alle die erste Schneeflocke suchen. Aber wie sieht sie aus? Sie haben gehört: weiß und nass und kalt und weich! Es begeistert kindliche (ab 4 J.) und erwachsene Betrachter, wie die in vielfältigen Posen gezeichneten Tierfiguren suchen und fündig werden. Unnachahmlich, wie der riesige Bär seinen Fund – eine stinkende nasse Socke – triumphierend hinter dem Rücken hervorzaubert. Feiner Beistiftstrich und zurückhaltende Farbigkeit, treffsichere Darstellung der Stimmungen, die sich in jeder Körperhaltung, in Blicken und Perspektiven zeigen, sind Merkmale dieses großartigen Buches über das Warten auf das Unbekannte. Selten ist eine Bilderbuchgeschichte so schlüssig in Text und Bild erzählt worden. Der Illustrator und Autor vereint Einfallsreichtum, Poesie und Humor zu einem Bucherlebnis für eine große Zielgruppe.

Ob als Vorlesebuch vorm Einschlafen (schließlich finden die drei Freunde ihren wohlverdienten Winterschlaf!), als Bilderbuch für eine Kindergruppe, als Geschenk oder als Bild- und Textimpuls für einen Gottesdienst zum Thema Warten/Advent, dieses vergnügliche Buch ist überall ein Treffer.

Signatur: Jm 1
Schlagworte: Warten | Freundschaft | Winter
Bewertung: +++
Rez.: Gabriele Kassenbrock

Krause, Ute: Nora und der Große Bär. Hildesheim: Gerstenberg 2021. O. Pag. : überw. Ill. ; 31 cm. ISBN 978-3-8369-5650-5, geb.: 18,00 €

Nora liebt die Geschichten, die die Leute aus ihrem Dorf erzählen. Besonders die vom Großen Bären.

Wenn die Leute aus dem Dorf an langen Winterabenden am warmen Ofen zusammensaßen und sich Geschichten erzählten, lauschte Nora am liebsten den Erzählungen vom großen Bären. Alle wollten ihn fangen, natürlich auch sie. Niemand nahm Nora ernst, doch sie übte den ganzen Sommer und schließlich durfte sie im Herbst mit auf die Jagd. Täglich hoffte sie den Bären zu treffen. Dann war er da - und alles kam ganz anders.Ute Krause lädt uns mit ihren fantastisch illustrierten Bildern und einer wunderschönen Geschichte ein, Nora auf ihrer Bärenjagd zu begleiten. Sie lässt uns eintauchen in den magischen Winterwald und spüren, wie spannend so ein Vorhaben sein kann und dass man, wenn man sich nicht entmutigen lässt, über sich hinauswachsen und Großes erreichen kann. Beim Betrachten des Buches gibt es viele Details zu entdecken und beim Zuhören der Geschichte wächst rasant die Spannung auf ein gutes Ende. Ein hervorragendes Buch mit kindgerecht formulierten Botschaften - absolut empfehlenswert.

Ein besonderes Buch zum Vorlesen für Kinder ab 4 Jahren, empfehlenswert für Kitas, Spielgruppen, zu Hause und in Büchereien.

Signatur: Jm 1
Schlagworte: Jagd | Winter | Natur | starke Mädchen
Bewertung: +++
Rez.: Barbara Hildenbrand

Borando, Silvia: Pass auf! Stuttgart: Freies Geistesleben 2019. O. Pag. : überw. Ill. ; 24 cm. ISBN 978-3-7725-2921-4, geb.: 14,00 €

Zwei Kinder stehen am Fenster und entdecken ein Vögelchen im Schnee. Plötzlich taucht eine Katze auf.

Zwei Kinder schauen aus dem Fenster, Schneeflocken rieseln. Im Freien sitzt reglos ein kleiner Vogel. Die Kleinen lächeln, denn drei rote Hasen erscheinen auf der Bildfläche. Eine Katze schiebt sich aus dem Schnee und nimmt das arglose Vögelchen ins Visier. Alle sind entsetzt, denn sie setzt zum Sprung an. Auf einmal hellt sich die Miene der Kinder auf. Ein Bär taucht auf, reist die Pfoten hoch und vertreibt die Mieze. Da bahnt sich ein neues Unglück an, denn aus der Schnauze des Bären ragt ein Stück Hase. Sollte er ...? Herrlich wie aus einer auf dem ersten Blick harmlosen Szene plötzlich eine Gefahrensituation wird. Da das wunderbare Bilderbuch ganz ohne Text auskommt, lassen sich die Ereignisse gut an Mimik und Gestik ablesen. Auch die Farbgebung und die einfachen Strichzeichnungen tragen zum Reiz der Geschichte und ihrer diversen Spannungsbögen bei. Betrachter können ihrer Fantasie freien Lauf lassen, kein Text beeinflusst sie. Das Buch wird auf Anhieb zum Liebling vieler Kinder.

Ein außergewöhnliches Buch. Es sollte in jeder gut sortierten Kinderbibliothek einen besonderen Platz bekommen. Ab 3 Jahren. 

Signatur: Jm 1
Schlagworte: Winter | Tiere | Stille | textlos
Bewertung: +++
Rez.: Martina Mattes

Kulot, Daniela: Im Winterwald. Stuttgart: Thienemann 2021. O. Pag. : überw. Ill. ; 30 cm. ISBN 978-3-522-45960-0, geb.: 14,00 €

Schnee und Frost lassen die Tiere des Waldes hungern. Aber Vorsorge und Solidarität schaffen Abhilfe.

„Aber es ist Winter, / und der Winter rückt freiwillig nichts raus“, diese böse Erfahrung müssen ein Fuchs, eine Maus und ein Rabe machen. Nur das Eichhörnchen hat vielfältige Vorräte für die entbehrungsreiche Jahreszeit angelegt, aber teilen möchte es auf keinen Fall. Nicht immer finden diese klugen Tiere ihre Vorräte wieder, zu groß ist der Wald, zu zahlreich die Verstecke. Nun suchen die Tiere gemeinsam und dürfen sich für ihre erfolgreiche Unterstützung sattessen. Diese sehr einfache und gradlinige Geschichte von Solidarität und Teilen, die wie ein klares „do, ut des“ (ich gebe, damit du gibst) angelegt ist,  wird von doppelseitigen Illustrationen begleitet, in denen die Tiere sehr klein wirken. Bäume strecken ihre dunklen Äste in einen blassen, dämmernden Himmel, eine tief stehende Sonne wirft lange Schatten über schneebedeckte Hügel und setzt nur wenige Lichtpunkte. Krähen ziehen unter den Wolken her, die letzten Blätter fliegen. Das alles wirkt winterlich stimmungsvoll, ohne rührend zu werden.  

Mit ihren strengen und klaren Illustrationen vermeidet Kulot die Romantisierung des Waldes und wendet sich in erster Linie an die ganz kleinen Bilderbuch-Anfänger.

Signatur: Jm 1
Schlagworte: Hunger | Teilen | Helfen
Bewertung: +++
Rez.: Barbara von Korff-Schmising