Lesefutter für lange Tage

Mit pfiffigen Omas, geheimen Bibliotheken, verzwickten Liebesgeschichten und kreativem Skulpturenbau sagen wir auch in der fünften Woche der Langeweile den Kampf an!

 

Genechten, Guido van: Die Wahrheit über Dinosaurier. Dt. von Meike Blatnik. Berlin: Annette Betz Verl. 2019. O. Pag. : überw. Ill. ; 33 cm. Aus d. Niederländ. ISBN 978-3-219-11794-3, geb.: 14,95 €

Ein Huhn enthüllt seine Verwandtschaftsgeschichte: eine humorige Reise durch das Zeitalter der Dinosaurier.  

Kaum zu glauben, aber laut Wissenschaftlern der Harvard Universität zählen Hühner zu den Nachfahren von Dinosauriern - speziell zu denen des Tyrannosaurus Rex. Im Grunde sollte dies bereits an den Füßen ersichtlich sein: „Echte Dinofüße!“ Um einen endgültigen Beweis herbeizuführen, öffnet ein Huhn oder besser ein „Gallus gallus domesticus“ sein Familienalbum: Es beginnt mit den „Velociraptoren“, den Ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-Vorfahren, die sich in der Kreidezeit ein Wettrennen mit Steinrollern lieferten, geht über einem entfernten Zweig väterlicherseits: der „Familie Iguanodon“, weiter zur wahnsinnig lieben Sippe der Diplodocus … und endet schließlich in einem Asteroideneinschlag, der alles verändert. Am Ende bleibt immerhin die Linie des Huhns! Die humorvolle Reise ins Zeitalter der Dinosaurier macht Spaß! Dem belgischen Autor und Illustrator Guido van Genechten gelingt es, wunderbar lebhafte, vergnügliche Bilder mit einem ebenso witzigen Text zu verbinden. Gleichzeitig bietet das Buch eine kurze, entdeckungsfreudige Übersicht über die Geschichte der Dinosaurier.   

Ein witziges, ideenreiches Buch über die Welt der Dinosaurier – erzählt von einem Huhn. Sehr zu empfehlen für Kinder ab 4 Jahren! 

Signatur: Jm 1
Schlagworte: Dinosaurier | Hühner | Geschichte
Bewertung: +++
Rez.: Juliane Deinert

Heidelbach, Nikolaus: Alma und Oma im Museum. Weinheim: Beltz & Gelberg 2019. 42 S. : überw. Ill. ; 28 cm. ISBN 978-3-407-75448-6, geb.: 14,95 €

Oma taucht ab in mittelalterliche Gemälde und lässt sich von Alma suchen.

Für einen vernünftigen Museumsbesuch braucht man gute Schuhe, gute Augen und genug Zeit, sagt die Oma zu Alma und verschwindet am Eingang des Wallraf-Richartz-Museums mit der Aufforderung, sie in den dort aufgehängten Gemälden zu suchen. Per Kopfhörer beginnt nun von Saal zu Saal vor den Alten Meistern ein vergnügliches Zwiegespräch zwischen Oma und Enkelin. Alma stellt ungewöhnliche Fragen, die Oma gibt witzige, kluge Antworten. Aber auch die Herausforderung, die in die Gemälde abgetauchte Oma zu finden, stellt Alma vor die schwierige Aufgabe, sich in die detailreiche mittelalterliche Bilderwelt subtil hineinzubegeben. Es wird mit dem Entdecken des grauen Haarschopfes der alten Dame belohnt … und einem anschließenden Gang ins Museumscafé. Die außergewöhnliche Führung durch die in Köln real existierende Gemäldesammlung wird von den skurrilen Zeichnungen des bekannten Illustrators begleitet.  

Ein lustiger wie auch lehrreicher Gang für einen großen Leser- und Betrachterkreis ab 5 J. mit Nachdruck empfohlen.

Signatur: Jm 1 | Jk
Schlagworte: Kunst | Museum
Bewertung: +++
Rez.: Annette Blanke

Die lange Reise im Fahrstuhl. Isabel Acker. Ill. von Eva Künzel. Aschaffenburg: Alibri-Verl. 2019. O. Pag. : überw. Ill. ; 22 cm. ISBN 978-3-86569-264-1, geb.: 14,00 €

Bunte interkulturelle Begegnungen im Fahrstuhl.

Im 20. Stock eines Hochhauses öffnet sich die Fahrstuhltür und die syrische Familie Sahin steigt ein. Auf seinem Weg ins Erdgeschoss hält der Fahrstuhl noch viele Male und nimmt Menschen aus verschiedenen Ländern mit: aus Russland, der Türkei, aus Kamerun und China, aus Bulgarien und Deutschland … Kinder, Hunde, Musikinstrumente, ein Rollator und ein Wäschekorb reisen mit, bunte kommunikative Offenheit prägt die Atmosphäre. Im Erdgeschoss ist die gemeinsame Reise zu Ende und jeder geht seinen Alltagsgeschäften nach. Eine wenig aufregende Fahrstuhlkabine wird hier zu einer bunten interkulturellen Kommunikationsplattform für Nachbarn aus verschiedenen Nationen. In doppelseitigen Zeichnungen wird auf jeder Etage eine Nation vorgestellt. Lage, Flagge, Fauna, Floraund Landestypisches entfalten sich in ansprechenden Bildern auf der Tapete. Im Mittelpunkt dieses informativen Bilderbuches steht jedoch das nachbarschaftliche Miteinander und das menschlich Verbindende.

Ein empfehlenswertes Bilderbuch, um mit Kindern ab 4 Jahren über Nationalitäten, Mentalitäten, Bräuche und kulturelle Vielfalt zu sprechen.

Signatur: Jm 1
Schlagworte: Interkulturalität | Nachbarschaft | Vielfalt
Bewertung: +++
Rez.: Christine Heymer

Der Tierigent. Cornelia Boese. Ill. von Manuela Olten. Hildesheim: Gerstenberg 2019. O. Pag. : überw. Ill. ; 27 cm. ISBN 978-3-8369-6025-0, geb.: 14,00 €

Der Spatz sucht seinen Platz im Tierorchester. Für kein Instrument scheint er geeignet.

Im Stadtpark probt das Tierorchester für den großen Auftritt. Auch der kleine Spatz möchte mitspielen. Aber für die Geige ist er zu klein, für die Flöten fehlen ihm Tatzen, für die Blasmusik reicht seine Puste nicht, ... von allen Spielern abgewiesen setzt er sich beschämt ins Publikum. Ohne Taktgefühl im Orchester beginnt ein schauriges Konzert. Da hat der Fuchs die rettende Idee und holt den Spatz als Dirigenten. - In Reimen erzählt und großformatig in warmen Farben illustriert, geben die freundlich wirkenden und menschlich verkleideten Tiere mit ihren Knopfaugen und Charakteren über die Geschichte hinaus Sprachanreize. Was ist das für ein Tier? Was denkt es wohl gerade? Spielt es ein trauriges oder fröhliches Stück? ... Auf der letzten Doppelseite werden alle Instrumente noch einmal vorgestellt. Und auf der letzten Seite sind leere Instrumentenkoffer zu sehen. Welches Instrument gehört wohl in welchen Koffer und wie klingen die Instrumente eigentlich?

Eine schöne Einführung. Nette Einführung in die Instrumente eines Orchesters dazu der Botschaft: Jeder findet seinen Platz.

Signatur: Jm 1 | Jm
Schlagworte: Musik | Orchester
Bewertung: ++
Rez.: Bärbel McWilliams

Das Tri Tra Trampeltier, das stri stra strampelt hier. Reime für Kleine. Hg. von Stefanie Schweizer. Ill. von Claudia Weikert. Mit Beiträgen von Janosch, Christian Morgenstern u.a. Weinheim: Beltz & Gelberg 2017. 157 S. : überw. Ill. ; 26 cm. ISBN 978-3-407-82323-6, geb.: 16,95 €

Wundervolle Reime für Kleine.

„Ein Krabbelkäfer kommt zu Dir, krabbelt da und krabbelt hier, schaut dir dann beim Lachen zu, fragt zum Schluss: Wer bist denn Du?“ Das Buch von Claudia Weikert und Stefanie Schweizer ist eine Sammlung bekannter und unbekannter Reime für die Kleinen. Es hat 151 Seiten und ist in 12 Kapitel unterteilt, z.B. Reime am Morgen, Reime für den Wickeltisch, Reime zum Trösten, Reime gegen die Wut usw. Es findet sich für jede Gelegenheit ein nettes Gedicht, so kann auf das Essen eingestimmt und der Regentag verschönt werden, oder die Angst wird einfach wegblasen.Ein wunderschönes Buch mit sehr vielen Anregungen, ein wahrer Schatz für alle Lebenslagen! Die abwechslungsreichen Illustrationen passen sich jeweils dem Thema des Kapitels an, ebenso entsprechend ist die Farbgebung, mal kräftig, mal dezent. Die einzelnen Reime sind auf einer Doppelseite gut platziert und in kleinen Druckbuchstaben geschrieben, zum Teil unter Angabe des Autors und einer Anleitung zum Singen oder Spielen. Ein Buch das großen Spaß mit sich bringt, nicht nur für die Kleinen, sondern auch für die Erwachsenen.

Das Buch kann sehr gut in der Sprachförderung eingesetzt werden und regt die Kinder zum Mitmachen an. Ich empfehle es für die Kita, die Bücherei, für den Hausgebrauch und als Geschenk.

Signatur: Jm 1
Schlagworte: Reime | Sprachförderung
Bewertung: +++
Rez.: Barbara Hildenbrand

Allert, Judith: Die Waschbären-Bande. Ill. von Susanne Göhlich. Ravensburg: Ravensburger Buchverl. 2020. 43 S. : Ill. ; 22 cm. (Leseraben, 2. Lesestufe). ISBN 978-3-473-36133-5, geb.: 7,99 €

Ein Junge aus der Stadt entdeckt, dass auch das Landleben schön sein kann.

Bruno und Lotte sind schon seit der Kleinkindzeit beste Freunde und spielen am liebsten zusammen mit Lottes Hund Schnuck in einem alten Bauwagen am Rande ihrer Wohnsiedlung. Eines Tages begegnen sie dort einem Jungen, der sich als Paul vorstellt. Er ist mit seinen Eltern erst vor kurzem aus der Stadt aufs Land gezogen und kann dem Spielen im Grünen nichts abgewinnen. Als Paul auch noch Schnuck beleidigt, beschließen die Freunde, es ihm heimzuzahlen. Nach dem Abendessen schleichen sie sich heimlich zu seinem Haus und verfolgen ihn. Verblüfft stellen sie fest, dass Paul zurück zum Bauwagen geht. Doch bevor sie ihn zur Rede stellen können, entdeckt Schnuck einen zahmen Waschbären. Die gemeinsame Zuneigung zu dem Tier bricht schließlich das Eis: Paul gesteht, dass er eigentlich nur auf seinen Vater sauer war, weil sie seinetwegen umgezogen sind. Als Wiedergutmachung wollte er den Bauwagen renovieren. So schließen die drei doch Freundschaft und taufen sich auf den Namen „Waschbären-Bande“.

Mit einfachen Sätzen und frechen Zeichnungen ist dieses Buch genau richtig für Leser*Innen ab der 2. Klasse. Textbegleitende Fragen und ein Leserätsel prüfen das Leseverständnis.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Freundschaft | Natur | Familie
Bewertung: ++
Rez.: Amelie Sareika

Gratz, Alan: Amy und die geheime Bibliothek. Dt. von Meritxell Janina Piel. München: Hanser 2019. 243 S. ; 22 cm. Aus d. Engl.ISBN 978-3-446-26211-9, geb.: 15,00 €

Ein Buch über mutige Kinder und die Bedeutung von Büchern.

Amy hat es nicht leicht: Zuhause ist es sehr eng und ihre beiden Schwestern nerven sie so sehr, dass sie lieber die Nachmittage heimlich in der Schulbibliothek verbringt und ihren Eltern erzählt, dass sie nach der Schule Kurse am Nachmittag belegt. Nur so kann sie in Ruhe lesen. Und Amy liest für ihr Leben gern. Als eines Tages ihr Lieblingsbuch verbannt wird, weil es angeblich für Grundschüler ungeeignet sein soll, ist Amy sehr empört. Allerdings traut sie sich beim ersten Versuch nicht, vor dem Schulausschuss ein Statement zugunsten des Buches abzugeben. Aber als immer mehr Bücher aus der Bibliothek verschwinden, richtet Amy kurzerhand eine geheime Bibliothek in ihrem Schließfach ein, damit alle Kinder die verbannten Bücher heimlich ausleihen können. Doch es kommt, wie es kommen muss: Amys G.S.B. (GeheimeSchulBibliothek) fliegt auf. Bis Amy und ihre Freund*innen sich gegen die Bücherverbannung mit einem genialen Plan zur Wehr setzen können, vergeht ein bisschen Zeit.

Ein spannendes Buch für alle, die sich in der Welt der Bücher wohlfühlen.

Signatur: Ju 2
Schlagworte: Zensur | Freundschaft | Zusammenhalt | Zivilcourage
Bewertung: +++
Rez.: Andrea Schmidt

Kestner, Kim: Heaven's End. Wen die Geister lieben. Frankfurt: Fischer KJB 2019. 479 S. ; 22 cm. ISBN 978-3-7373-4134-9, geb.: 17,00 €

Dass die 15jährige Jojo mit Geistern unter einem Dach lebt, ist ihr Geheimnis. Doch wird das so bleiben?

Die 15jährige Jojo wohnt in dem kleinen schottischen Küstenort Heaven’s End. Sie hat nicht nur die besondere Fähigkeit Geister zu sehen, sie lebt sogar mit vier erwachsenen Geistern und zwei Tiergeistern - ihren Wieseln - unter einem Dach und kann sich sogar mit ihnen unterhalten. Ihr heimlicher Schulschwarm Zack soll das aber auf keinen Fall erfahren! - Doch dann überschlagen sich die Ereignisse ...Der Fantasyroman ist durchgehend sehr spannend geschrieben und flüssig und einfach zu lesen. Neben viel Gruselatmosphäre hält er auch einen Hauch Romantik bereit.

Ein gelungener Trilogieauftakt, der Lust auf den 2. Band macht. Altersempfehlung ab 12 Jahren.

Signatur: Ju 3
Schlagworte: Fantasy | Geister | Liebe | Magie
Bewertung: +++
Rez.: Caroline Peter

Sutcliffe, William: Wir sehen alles. Roman. Dt. von Uwe-Michael Gutzschhahn. Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verl. 2019. 284 S. ; 22 cm. Aus d. Engl. ISBN 978-3-499-21831-6, geb.: 15,00 €

Big Brother is watching you! - In einer dystopisch anmutenden Zukunft wird die Bevölkerung mit Drohnen überwacht.

In dieser in der nahen Zukunft spielenden Dystopie muss der junge Lex in dem völlig zerstörten Außenbezirk Londons ums Überleben kämpfen. Zusammen mit seinem Vater versucht er, seinen Alltag in dieser unwirtlichen Umwelt zu meistern. Dabei werden sie kontinuierlich von Drohen bewacht, die über ihnen kreisen und ihnen signalisieren, dass ihr Leben jederzeit per Knopfdruck ein Ende finden kann. Vater und Sohn versuchen, diesen Gedanken auszublenden. Sie ahnen nicht, dass ein zum Drohnenpilot ausgebildeter Jugendlicher namens Alan bereits den Befehl erhalten hat, das Ziel #K622 zu eliminieren. Dabei handelt es sich um Lex' Vater!  - In diesem spannenden Endzeit-Roman nimmt sich William Sutcliffe - wie bereits Urszula Poznanski (Elanus) und Torsten Nesch (Der Drohnenpilot) zuvor - der modernen Überwachungs- bzw. Kriegstechnik an. Besonders gelungen ist die „zweiperspektivische" Erzählweise, die dem Rezipienten erlaubt, in die Gedanken- und Gefühlswelt von Alan und Lex einzutauchen.

Spannender All-Age-Page-Turner, der zu moral-ethischen Diskussionen anregt: Drohnenpiloten verfügen über eine „gottähnliche Macht"  und müssen sich beim Töten aus der Distanz nicht die Hände schmutzig machen.

Signatur: Ju 3 | SL
Schlagworte: Dystopie | Drohnen | Gaming | Totale Überwachung
Bewertung: +++
Rez.: Inger Lison

Yoon, David: Frankly in Love. Dt. von Claudia Max. München: cbj 2020. 490 S. ; 22 cm. Aus d. amerikan. Engl. ISBN 978-3-570-16575-1, geb.: 19,00 €

Ein koreanisch-amerikanischer Jugendlicher durchlebt in den letzten Highschool-Monaten ein Wechselbad der Gefühle.

Frank Li, Sohn koreanischer Einwanderer, steht kurz vor den SAT-Tests an einer Highschool in Kalifornien. Sorgen bereitet dem begabten Schüler jedoch hauptsächlich sein Liebesleben: Entgegen der Vorgabe seiner Eltern, nur koreanisch-stämmige Mädchen zu treffen, verliebt er sich in eine weiße Mitschülerin. Um die familiären Regeln zu umgehen, schmiedet er gemeinsam mit seiner Freundin Joy einen Plan: Beide sind Kinder befreundeter Familien, die in den frühen 1990ern aus Korea in die USA übersiedelten und an alten Traditionen festhalten. So erscheint es zunächst ideal, den jeweiligen Eltern eine Beziehung vorzugaukeln, um sich heimlich mit den eigentlichen Freunden zu treffen. Doch schon bald nimmt das Gefühlskarussell an Fahrt auf: Frank erkennt seine Liebe zu Joy, beide trennen sich von ihren Partnern. Was die ideale Lösung sein könnte, wird erneut zum Problem als die Elternpaare des neuen Liebespaars sich zerstreiten. Und dann wird auch noch bei Franks Vater Krebs diagnostiziert ...

In seinem eindrucksvollen Debüt beleuchtet der Autor die verschiedenen Facetten des Rassismus in den USA und findet eine jugendnahe Sprache, die auch in der Übersetzung überzeugt.

Signatur: Ju 3
Schlagworte: Liebe | Familie | Rassismus
Bewertung: ++
Rez.: Amelie Sareika

Alles Kacke, oder was? Haufenweise Wissen über große und kleine Geschäfte. Lektorat: Ben Morgan u.a. Ill. von Adam Benton u.a. Dt. von Brigitte Rüßmann u.a. München: Dorling Kindersley 2020. 64 S. : überw. Ill. ; 24 cm. Aus d. Engl. ISBN 978-3-8310-3923-4, geb.: 9,95 €

Haufenweise Wissen über große und kleine Geschäfte.

Das dünne Buch (64 Seiten) richtet sich an Kinder ab der 2. Klasse. Als eine Art Mini-„Guinness-Buch" zeigt es allerhand Rekorde, Skurriles und Fakten zu den Endprodukten der Verdauung auf. Das ist erstaunlich informativ gelungen. Durch die gelungenen Illustrationen zudem auch witzig und kurzweilig. Kinder werden in jedem Fall von dem Buch fasziniert sein, aber auch als Erwachsener erfährt man noch einiges über menschliche & tierische Ausscheidungen. Zum Beispiel, welches Tier als einziges würfelförmigen Kot produziert, wie oft und viel ein Elefant „muss" oder welche WC-Arten es gibt. Mit dem Buch wird ein guter und fundierter Überblick über das Thema gegeben. Keine Frage ist zu eklig und trotz dem peppigen Aufmachung bleibt das Buch sachlich. Insgesamt reiht es sich in die zunehmende Zahl an MINT-Kindersachbüchern ein, welche sich ausgiebiger ausschließlich einem (durchaus ungewöhnlicheren) Thema widmen und die Neugierde und den Wissensdrang von Kinder ernst nehmen.

Für kleine Forscher und an Rekorden interessierten Leser*innen.

Signatur: Jn | Ja
Schlagworte: Verdauung | Rekorde
Bewertung: +++
Rez.: Christoph Hoewekamp

Regelski, Katrin: Werkstatt Skulptur. Gestalten mit Ton, Stein, Gips, Papier, Metall und Holz. Fotos von der Autorin. Bern: Haupt 2017. 180 S. : überw. Ill. ; 26 cm. ISBN 978-3-258-60156-4, kt.: 24,90 €

Kinder und Jugendliche schaffen eigenwillige Kunstwerke.

Katrin Regelski, Mutter von drei Kindern, freischaffende Künstlerin und Leiterin einer Kindermalschule, führt einfache und zugleich künstlerische Projekte vor, die Kinder und Jugendliche mit den Materialien Ton, Stein, Gips, Papier, Metall und Holz umgesetzt haben. Die Autorin möchte zum Respekt vor dem Material erziehen, das von sich aus den Impuls gibt und die angemessene Gestaltung fordert. Bei allen Aufgaben liegt es ihr am Herzen, den Kindern Spielraum zu lassen, damit sie kreativ mit den verschiedenen Materialien umgehen, indem sie innehalten, schauen und die Werke langsam sich entwickeln lassen. Dabei sind verantwortungsvolles Handeln bei der Materialauswahl und Entsorgung wichtig. Herrliche, stimmungsvolle Fotos laden zum Nacharbeiten ein, bebilderte Materiallisten, Werkzeugkunde und übersichtliche Schritt-für-Schritt-Anleitungen helfen dabei.

Unbedingt zu empfehlen ist dieses Werkkunstbuch, das schon beim Anschauen Freude bereitet und zum Schaffen anregt.

Signatur: Jr
Schlagworte: Werken | Kunst
Bewertung: +++
Rez.: Viktoria Böhler