Weihnachten

Hub, Ulrich: Das letzte Schaf. Ill. von Jörg Mühle. Hamburg: Carlsen 2018. 68 S. : Ill. ; 22 cm . ISBN 978-3-551-55384-3, geb.: 13,00 €
Die Weihnachtsgeschichte humorvoll erzählt aus Schafsperspektive.
Ist ein Ufo gelandet? Die Schafe erleben, dass das ganze Feld hell erleuchtet ist. Und die Hirten sind verschwunden! Das Schaf mit der Mütze hat eine Botschaft gehört, sie aber wieder vergessen. So machen sich alle Schafe auf, um herauszufinden, was da wohl los ist. Denn die Botschaft ist nicht ganz leicht zu verstehen. Unterwegs stolpern sie über viele Fragen und Missverständnisse und erkennen zum Schluss, dass die Geschichte, die sie erlebt haben, noch lange nicht zu Ende ist. Ulrich Hubs Erzählung ist lebendig, äußerst originell und mit vielen Anspielungen auf den gegenwärtigen Zeitgeist versehen, z. B. wenn er vor dem Stall einen Ticketautomaten aufstellt, die Schafe ganz bemüht über ein passendes Geschenk nachdenken lässt - doch eher keinen Gutschein! - oder Mafiosi-Wölfe nach dem Neugeborenen suchen lässt. Seine Figuren sind liebenswert und besonders. Die Zeichnungen von Jörg Mühle unterstreichen dies und geben dem Buch zusätzlichen Charme.
Eine wunderbare, zum Schmunzeln und zum Nachdenken anregende kleine Ergänzung für alle Büchereien und für alle Menschen, die sich immer wieder neu über Weihnachten Gedanken machen.
Signatur: Jc
Schlagworte: Weihnachten | Schafe
Bewertung: +++
Rez.: Anne Rank

Die Kinder von Bethlehem. Eine Entdeckungsreise mit Geschichten und Bildern, Rätseln und Mitmach-Tipps. Sibylle Hardegger u. Stephan Sigg. Ill. von Christian Badel. Ostfildern: Patmos 2017. 143 S. : überw. Ill. ; 25 cm. ISBN 978-3-8436-0967-8, geb.: 22,00 €
Eine Entdeckungsreise in das heutige Bethlehem mit vielen Fotos.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass hiesige Kinder oft gar nicht wissen, dass der Ort, dessen Namen sie vielleicht aus der Weihnachtsgeschichte oder dem beliebten Lied „Stern über Bethlehem“ kennen, tatsächlich bis heute existiert. (Nicht nur) deswegen ist es eine wunderbare Idee, ausgehend vom biblischen Zeugnis von Bethlehem heute zu erzählen. Beduinen erinnern an die Hirten von damals, das Friedenslicht an den Stern über der Krippe - und eine „Herberge“ von heute ist das Caritas Baby Hospital, dessen Mitarbeitende manches Mal für andere zum Engel werden. Wie weit der Weg zueinander und zum Frieden auf Erden noch immer ist, zeigt sich gerade in Bethlehem angesichts von Checkpoints und Sperrmauern. Das Stichwort Musik führt in der „Davidsstadt“ in eine Oud-Werkstatt, und natürlich gibt es auch Infos rund um den Olivenbaum. Die Informationen werden in verständlicher Form gegeben, gut gemischt mit vielen Fotos, (Vorlese-)Geschichten aus Bethlehemer Kinder-Alltag, Rezepten und Rätseln.
Für Sternsingertreffen, in RU und Kigo, bei Krippenspiel-Vorbereitungen...
Signatur: Jc
Schlagworte: Bethlehem | Israel | Palästina | Weihnachten
Bewertung: +++
Rez.: Griet Petersen

Schulz, Hermann: Die Reise nach Ägypten. Eine Geschichte für alle Jahreszeiten. Ill. von Tobias Krejtschi. München: Dt. Taschenbuch Verl. 2016. 62 S. : Ill. ; 22 cm. (Reihe Hanser). ISBN 978-3-423-64022-0, geb.: 10,95 €
Der kranke Straßenjunge Filemón hat nur einen Wunsch. Er möchte nach Ägypten, denn dort geschieht Kindern nichts Böses.
Doktor Fernando Silva ist ein angesehener Kinderarzt, der in Managua, der Hauptstadt Nicaraguas, eine Kinderklinik leitet. Dort behandelt er alle Kinder gleich, egal ob arm oder reich, ob in der Lage die Rechnung zu bezahlen oder nicht. Von den Kindern wird er geliebt, denn er hat die Gabe kranke Kinder aufzumuntern und heiter zu stimmen. Nur Filemón, ein schwer kranker Straßenjunge, bleibt ernst und schweigt. Dr. Silva macht sich große Sorgen um den Jungen. Doch an Heiligabend ändert sich die Situation. Nachdem er in allen Zimmern die kranken Kinder besucht, ihnen die Weihnachtsgeschichte in vielen Variationen erzählt und kleine Geschenke verteilt hat, wird er von Filemón überrascht. Der Junge bittet sein Geschenk umtauschen zu dürfen gegen eine Reise nach Ägypten. Hat doch der Arzt in seinen Geschichten erzählt, dass es dort allen Kindern gut geht und ihnen nichts Böses geschieht. – Eine sehr berührende Geschichte, die nicht nur zur Weihnachtszeit gelesen werden kann.
Eine fantasievolle und zugleich poetische Geschichte, die Kinder, Jugendliche und Erwachsene über Gerechtigkeit und Nächstenliebe nachdenken lässt.
Signatur: Ju 2
Schlagworte: Straßenkinder | Hoffnung | Nächstenliebe | Weihnachten
Bewertung: +++
Rez.: Helena Schäuble

Stark, Ulf: Was wir uns wünschen. Ill. von Lina Bodén. Dt. von Birgitta Kicherer. Stuttgart: Urachhaus 2016. 110 S. : Ill. ; 21 cm. Aus d. Schwed. ISBN 978-3-8251-7984-7, geb.: 12,90 €
Was für ein Weihnachtsfest soll das werden für Fred und seine Eltern mitten im Zweiten Weltkrieg in Schweden?
Weil „irgendein Idiot mit schwarzem Schnurrbart“ einen Weltkrieg angezettelt hat, muss Freds Vater an der finnischen Grenze Dienst tun. Fred vermisst ihn so sehr - gerade jetzt in der Weihnachtszeit! Seine Mutter kämpft gegen die schwierige Versorgungslage an, und Fred hilft so gut er kann. Zu allem Unglück nimmt seine allerliebste Klassenkameradin kaum Notiz von ihm. - Ulf Stark erzählt liebevoll und warmherzig von Freds Sorgen, seiner Tapferkeit, seinen Einfällen, seinem Mut und seiner rührenden Verliebtheit. Die Übersetzung von Birgitta Kicherer trifft diesen einfühlsamen Ton genau, ebenso wie die Schwarzweißzeichnungen von Lina Bodén. Und nicht nur die kleinen Leser/innen, sondern auch wir Erwachsenen lassen uns verzaubern und wollen in der Weihnachtszeit wider alles bessere Wissen hoffen und glauben, dass zu Weihnachten Liebe und Freundschaft blühen, dass Getrenntes zusammenkommt und Friede auf Erden herrscht.
Schon für kleine Büchereien eine Bereicherung für den Bestand an Weihnachtsbüchern zum Vorlesen und zum Selberlesen ab 8 Jahren.
Signatur: Ju 1
Schlagworte: Weihnachten
Bewertung: +++
Rez.: Lieselotte Diepholz