Regen
Ein Schriftsteller wird Schöffe - Anlass für ihn, über vieles nachzudenken. Autobiographischer Text und ein Interview.
In dem schmalen Band finden sich zur Hälfte Betrachtungen eines Schriftstellers, der gegen seinen Willen als Schöffe in einen Strafprozess verwickelt wird. Durchnässt vom Regen setzt er sich nach dem ersten Verhandlungstag in eine Bar und denkt nach, über unsere Zeit, über sein eigenes Leben, über Tod und Liebe. Das ist durchaus launig, unterhaltsam und tiefsinnig zugleich. Von Schirach versteht es, Leser:innen in seinen Bann zu ziehen. Existenzielle Fragen sind sein "Spezialgebiet". Derzeit auf Platz 1 der Spiegel Bestseller Liste, begibt sich von Schirach in diesem Herbst auf Lese- oder besser Bühnenreise, denn dieser recht persönliche Text ist in Form eines Theatermonologs geschrieben.
Ergänzt wird er im zweiten Teil des Buches durch ein Interview mit von Schirach, das in gekürzter Form zuerst in der Süddeutschen Zeitung (1.09.2022) erschien. Beide Teile bilden eine Einheit und geben Aufschluss über den Autor, regen zum Nachdenken an und unterhalten.
Schnell gelesen, hallt der schmale Band zu Fragen des Lebens und Einblicken in Schirachs Leben nach. Bei aller Schwere leichtfüßige beste Unterhaltung. Aufgemischt mit zahlreichen Hinweisen auf Philosophen - v.a. für bildungsbeflissene Leser:innen.
Bewertung: 3/3
Rezension von: Bettina Wolf
Preis | geb.: 20,00 € |
Erscheinungsjahr | 2023 |
Verlag | Luchterhand |
Originalsprache | deutsch |
Übersetzer:in | -- |
Seitenzahl | 107 Seiten |
ISBN | 978-3-630-87738-9 |
Signatur | SL |
Schlagworte | Existenz / Philosophie / Schriftsteller |