Die Bibliothekarin von Auschwitz
Romanadaption in Comicmanier: schnell erzählt, gut bebildert, spannend und zugleich dem Grauen angemessen.
In Auschwitz Birkenau gab es einen Bereich mit Theresienstädter Familien, die für den offiziellen Besuch des Deutschen Roten Kreuzes unter "besseren Bedingungen" (ohne Rasur, mit eigener Kleidung, einer kleiner Schule und etwas besserer Verpflegung) lebten. Dita Kraus aus Prag kommt mit 14 Jahren an die Stätte des Grauens und wird von Fredy Hirsch zur Bibliothekarin ernannt. Sie pflegt und hütet fortan die acht Bücher, die immer wieder mit der ungewöhnlichen Kraft der Literatur Menschen trösten und verzaubern. Das Familienlager wird nach dem Besuch des DRK aufgelöst, die meisten Menschen werden ermordet, Dita überlebt. Heute wirkt sie als Zeitzeugin. Die Graphic Novel adaptiert den Besteller von Antonio Iturbe genial und wie es nur diese Kunstsparte kann: Mit den Tricks des Films, Perspektivwechsel, Lichteinfall, Reduktion und Konzentration wird die Situation anschaulich und zugleich künstlerisch bearbeitet: die Schrecken der Deportation, das Sterben, die Kraft der Literatur.
Gedenktage, Gottesdienste zum Thema Holocaust, Gespräch über Antisemitismus und deutsche Geschichte.
Bewertung: 2/3
Rezension von: Christiane Thiel
Preis | geb.: 24,00 € |
Erscheinungsjahr | 2022 |
Verlag | bahoe books |
Originalsprache | spanisch |
Übersetzer:in | Leo Gürtler |
Seitenzahl | 121 Seiten |
ISBN | 978-3-903290-72-3 |
Signatur | SL |
Schlagworte | Auschwitz / Bücher / Mut / Käuflichkeit |