Hase und ich
Was passiert, wenn eine vielbeschäftigte kluge Frau im ländlichen England einen verlassenen neugeborenen Feldhasen findet.
C.Dalton ist weit gereist, gebildet, engagiert im Beruf und - erzwungen durch die Pandemie - für Monate aus London in ihr abgelegenes Cottage umgezogen - und völlig unvorbereitet auf ihre plötzliche Aufgabe, ein kleines wildes Tier am Leben zu halten. Welche Milch/Nahrung könnte geeignet sein und wie bekommt man sie in das kleine Wesen hinein, was ist artgerecht? Dalton widmet sich der Aufgabe mit Gründlichkeit, Sorgfalt, Verstand und Empathie. Über Monate gelingt es ihr nicht nur den jungen Hasen zu versorgen, sondern ihm auch den nötigen Freiraum zu gewähren. Bewusst verzichtet die Autorin darauf, dem Tier einen Namen zu geben. Sie wahrt Distanz und wirft durch eingehende Recherchen ein neues Licht auf das meist als Jagdobjekt beschriebene Tier. Ausgewachsen und selbständig kehrt Hase immer wieder zurück. Das gewachsene Vertrauen zeigt sich, als die Häsin ihre beiden Jungen im Haus gebiert. Ein Glück, dass Dalton all das sachkundig, poetisch und mit zahlreichen Verweisen auf Mythologie und Dichtung erzählt. Und sie offenbart, dass eine neue Ruhe in ihr Leben getreten ist.
Wer den Hasen einmal nicht als Jagdobjekt, sondern in seiner neu zu entdeckenden Natur kennenlernen möchte und sich auf eine besondere Art der Tierbeobachtung einlassen kann, findet hier sein Glück.
Bewertung: 3/3
Rezension von: Gabriele Kassenbrock
| Preis | geb.: 22,00 € |
| Erscheinungsjahr | 2025 |
| Verlag | Klett Cotta |
| Originalsprache | Englisch |
| Übersetzer:in | Claudia Amor |
| Seitenzahl | 298 Seiten |
| ISBN | 978-3-608-96638-1 |
| Signatur | SL |
| Schlagworte | Tierbeobachtung / Natur / Memoir / Mensch und Natur |