Heiß - Liebeserklärung an die Wechseljahre

Stefanie de Velasco

Sehr persönlicher Romanessay über das Tabu der Menopause und das Potenzial, das die Wechseljahre besitzen.

Provokant stellt die 45-jährige Autorin die These auf, dass die Wechseljahre bis heute vor allem als biologischer „Teiltod“ und soziales Aus der Frau gedeutet werden. Um dieses Bild ad absurdum zu führen, begibt sie sich auf eine sehr persönliche Spurensuche. Ausgangspunkt ist die Auseinandersetzung mit der eigenen Mutter. Körperliche und emotionale Symptome wie Heißhungerattacken, Hitzewallungen und Wutanfälle, führen sie in die Praxis einer Fachärztin. Parallel dazu beginnt die Autorin eine intensive Recherche: Sie stößt auf verblüffende Fakten über postmenopausale Orcaweibchen, befragt eine Kulturanthropologin und erkennt nach und nach, dass die Wechseljahre nicht das Ende des Frauseins bedeuten müssen, sondern einen Lebensabschnitt mit viel Potential einleiten können. Ein couragiertes Buch, das mit Erkenntnislust ein gesellschaftlich tabuisiertes Thema entstaubt und ein ebenso aufrüttelndes wie ermutigendes Plädoyer für eine neue Sicht auf das Frausein in der Lebensmitte darstellt. 
 

Geeignet für ein Publikum, das sich mit dem Thema Wechseljahre auseinandersetzt oder darauf zugeht und das persönliche Erfahrungsberichte schätzt.  

Bewertung: 2/3   

Rezension von:  Martina Mattes