Perlen
Ein Mut machendes Buch über individuelles Schicksal, aufgehoben in über Jahrhunderte tradierten Gesängen und Erzählungen
Mariannes Mutter verschwindet, als sie acht Jahre alt ist. Erwachsen geworden versucht sie ihre Erinnerungen an sie zu bewahren und den Grund für ihren vermutlichen Freitod zu erspüren. Vor allem die Naturverbundenheit ihrer Mutter, ihre Liebe zu allem Lebendigen in ihrem Garten, ihre Gespräche mit den Vögeln und Pflanzen hat sie sich als Bilder, Gerüche, Farben bewahrt. Die alten Märchen und Sagen, Folksongs und Kinderreime klingen in ihr immer noch nach. Als kleines Mädchen rettet sie sich in die Magie dieser Welt. Ihr Vater ist einfühlsam, zwingt sie zu nichts, so lebt sie fernab von allen Kindern in ihrer eigenen Welt. In der Jugend werden ihre Fragen dann drängender, sie verletzt sich selbst, findet Ausdrucksmöglichkeiten in der Kunst, wird schließlich selbst Mutter und muss sich ihrem Trauma immer mehr stellen. Besonders einfühlsam, sinnlich und dicht erzählt ist der Roman, wenn Marianne dem, was ihrer Mutter wichtig war, nah ist, dem alten Haus, dem Garten, den Liedern.
Auch wenn die Songs und Reime nicht übersetzt sind, gut lesbar. Ein Buch, das gut tut. Sehr zu empfehlen!
Bewertung: 3/3
Rezension von: Angelika Barth
| Preis | geb.: 23,00 € |
| Erscheinungsjahr | 2025 |
| Verlag | Dumont |
| Originalsprache | Englisch |
| Übersetzer:in | Tanja Handels |
| Seitenzahl | 267 Seiten |
| ISBN | 978-3-7558-0008-8 |
| Signatur | SL |
| Schlagworte | Trauma / Verlust / Natur |