
Als wir im Schnee Blumen pflückten
Der Tod wartet auf die betagte Samin Máriddja. Ihr letzter Wunsch ist, den lange verschollenen Neffen wiederzufinden.
Krebs im Endstadium! Die Tage der alten Samin Máriddja im hohen Norden Schwedens sind gezählt. Ihr dementer Mann Biera ahnt nichts von der Diagnose und so soll es bleiben. Einen Herzenswunsch hat Máriddja noch. Sie möchte ihren Neffen Heaika-Joná nochmals sehen, der als kleiner Junge einige Jahre bei dem kinderlosen Ehepaar lebte und die Sonne in ihr Herz brachte. Unerwartet wird ausgerechnet die Computerstimme Siri alias Sire zu Máriddjas Verbündeten. Parallel dazu erzählt der Roman die Geschichte des Ärztepaares Kaj und Mimmi. Kaj, der den Tod seiner Mutter begleitet, wird von Erinnerungen an seine eigene Vergangenheit eingeholt. Dieses Debüt wurde nicht ohne Grund zum Buch des Jahres 2023 in Schweden. Der beeindruckende Familienroman behandelt Themen wie die Zwangsumsiedlung der Samen, Familienbande, häusliche Gewalt, Alter, Demenz und soziale Verwahrlosung. Mit zärtlichen, poetischen Passagen und Szenen, die tief ins Herz schneiden, löst das Buch unterschiedlichste Gefühle aus.
Der Roman begeistert belastbare, ältere Leser*innen, die einen Hang für die Samen und / oder für Schweden haben und die die fehlende Erklärung schwedischer Ausdrücke nicht stört.
Bewertung: 3/3
Rezension von: Martina Mattes
Preis | geb.: 22,99 € |
Erscheinungsjahr | 2024 |
Verlag | List |
Originalsprache | schwedisch |
Übersetzer:in | Susanne Dahmann |
Seitenzahl | 400 Seiten |
ISBN | 978-3-471-36070-5 |
Signatur | SL |
Schlagworte | Tod / Demenz / Schweden / Samen |