Der Aufruhr unserer Herzen

Ginevra Lamberti

Costanza wächst in einem entlegenen Tal Venetiens auf, sie will fort und kehrt doch wieder dahin zurück. Familienchronik.

Das gelbe Haus am Ende des Tales strahlt keine Wärme aus. Kalt und karg ist es dort, ohne Verständnis für die jeweils kommende Generation. Regeln und Riten beherrschen den harten Alltag in der aus Frauenperspektive erzählten Familienchronik über vier Generationen. Die Zeit scheint still zu stehen. Costanza wächst dort in den 70er Jahren auf. Sie sucht einen Weg, sich zu lösen. Was sie, aber auch ihre Mutter und Großmutter erlebt haben, wird in den sich abwechselnden Erzählsträngen deutlich und steht für viele Frauenschicksale. Die Chronik umfasst die Jahre 1938 bis 2013.  Das Hin- und Herspringen zwischen den verschiedenen Zeitebenen erfordert einige Konzentration beim Lesen (zur Orientierung ist im Anhang ein Stammbaum) Auch die mitunter emotionslos und kontrolliert erscheinende Sprache macht das Buch zu einer anspruchsvollen Lektüre. Lamberti ist in Italien keine unbekannte Schriftstellerin, sie veröffentlichte vier Romane und einige Kurzgeschichten, teils preisgekrönt. 

 

Der erste ins Deutsche übertragene Titel von Lamberti berührt und mutet den LeserInnen ein sich Einlassen auf Sprache und Zeit zu. Literarisch und soziologisch sowie historisch, v.a. frauenhistorisch interessant.

Bewertung: 2/3   

Rezension von:  Bettina Wolf


Preisgeb.: 22,00 €
Erscheinungsjahr2024
VerlagPiper
OriginalspracheItalienisch
Übersetzer:inAnnette Kopetzki
Seitenzahl263 Seiten
ISBN978-3-492-07230-4
SignaturSL
SchlagworteItalien / Frau  / Heimat