
Der Silberriese
Es geht um das komplexe Verhältnis eines alleinerziehenden Vaters (!) zu seiner mittlerweile 12jährigen Tochter Ada.
12jährigen Tochter Ada.
Die olympische Silbermedaille im Diskus ist lange her; die große Liebe zu Kara, Adas Mutter, auch. Allein zieht er nach ihrem Verschwinden seine Tochter groß; 12 ist sie jetzt und möchte Freiheiten, die ihr Vater ihr kaum zugestehen kann. Jahrelanges Training hat ihn geformt - mit Ada ist alles anders, unvorhersehbar, dauernde Anforderung ohne Erfolgsgarantie. In Rückblenden, die den Vater in Liebe und Sorge um sein heranwachsendes Kind und auch die permanente Grenzerfahrung, -überschreitung und alle kleinen und großen Fluchten zeigen, lässt der Autor feinfühlig einen Blick in eine enge und zu eng gewordene Beziehung werfen, deren Auflösung in die Freiheit in kleinen Schritten erfolgt.
Titel wie Cover regen in ihrer herrlichen Ambivalenz zum Nachdenken an.
Die Sprache ist sehr schön. Man wird hineingezogen in eine fremde Welt, stürzt schon am Anfang atemlos mit den Protagonisten auf die Zuschauertribüne und bleibt am Ende erschöpft, aber glücklich auf der Tartanbahn liegen.
Für Alleinerziehende? Nein, für alle, die von Liebe, Überforderung, Zweifel, Glück und vom Chaos elterlicher Gefühle wissen wollen.
Bewertung: 3/3
Rezension von: Frauke Thees
Preis | geb.: 24,00 € |
Erscheinungsjahr | 2024 |
Verlag | Arche |
Originalsprache | deutsch |
Übersetzer:in | -- |
Seitenzahl | 300 Seiten |
ISBN | 978-3-7160-2815-5 |
Signatur | SL |
Schlagworte | Familie / Vaterschaft |