Die Heldinnen von Troja - A Thousand Ships
Neuerzählung des Trojanischen Kriegs aus Sicht der Frauenfiguren.
Homers „Ilias“ erzählt die Geschichte von Helden: Achill, Odysseus, Hektor – sie alle sind Männer. Natalie Haynes erzählt die Ereignisse neu und ausschließlich aus Sicht der Frauen. Sie beschränkt sich dabei jedoch nicht (wie der Titel vermuten ließe) auf „Die Heldinnen von Troja“, sondern gibt auch Griechinnen (beispielsweise Penelope, die immer wieder Briefe an ihren Ehemann schreibt) und Göttinnen eine Stimme. Dabei geht Haynes nicht chronologisch vor, sondern springt zwischen den Zeitebenen: Mal erfahren wir vom Abzug der Griechen und der Frage der Trojaner:innen, wie sie das riesige Holzpferd am Strand zu bewerten haben, dann springen wir in die Belagerung hinein oder zum Auslöser des Krieges in den Olymp. Manche Geschichten werden in einem Kapitel ausführlich erzählt, zu anderen Figuren kehren wir immer wieder zurück. So entsteht ein gekonnt komponierter Chor von Stimmen, die sich miteinander verweben, überlagern und ergänzen. Sie erzählen von Trauer, Verlust, Intrigen, Gewalt und immer wieder vom Schmerz. Und sollte man hin und wieder nachschlagen müssen, wo genau die jeweilige Figur im Geschehen zu verorten ist, hilft eine gut strukturierte Übersicht.
Ein unglaubliches Lesevergnügen – nicht nur für Interessierte an Antiker Geschichte.
Bewertung: 3/3
Rezension von:
Miriam Weinrich
Preis | kt.: 14,95 € |
Erscheinungsjahr | 2023 |
Verlag | dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co.KG |
Originalsprache | englisch |
Übersetzer:in | Lena Kraus |
Seitenzahl | 413 Seiten |
ISBN | 978-3-423-21865-8 |
Signatur | SL |
Schlagworte | Troja / Antike / Frauen / Griechenland |