Ein schönes Ausländerkind

Toxische Pommes

Die Geschichte einer perfekten Anpassung und ihrer Folgen.

Mit ihren satirischen Kurzvideos zum Zustand der Gesellschaft hat die Autorin bereits Hunderttausende Follower auf TikTok und Instagram. Ihr erster Roman erzählt die Geschichte ihrer Familie, die vor dem Jugoslawienkrieg aus Kroatien nach Österreich mit ihr flüchtet. Ihr Vater ist Ingenieur, ihrer Mutter Pharmazeutin, aber eine Arbeitserlaubnis erhält nur die Mutter – als Putzfrau und Kindermädchen für ihre Vermieterin in der Wiener Neustadt. Fortan kümmert sich der Vater als Hausmann um die kleine Tochter, während die Mutter immer länger außer Haus beschäftigt wird. Die Angst, mit dieser Arbeit auch das Aufenthaltsrecht zu verlieren, lässt Mutter und Tochter danach streben, sich perfekt anzupassen und immer Bestleistungen zu erbringen. Der Vater dagegen zieht sich immer mehr in die sichere Häuslichkeit zurück, wo er sich damit begnügt, Frau und Tochter bei ihrem Integrationsprozess zu unterstützen. Das ist selbstironisch und einfühlsam erzählt, manchmal auch urkomisch beschrieben, aber immer liebevoll wertschätzend der Lebensleistung ihrer Eltern gegenüber. Das Buch ist sehr gut geeignet für eine niederschwellige Annäherung an das Thema Integration.


Für Literaturkreise zu empfehlen. 

Bewertung: 3/3   

Rezension von:  Claudia Puschmann


Preisgeb.: 23,00 €
Erscheinungsjahr2024
VerlagZsolnay
Originalsprachedeutsch
Übersetzer:in--
Seitenzahl205 Seiten
ISBN978-3-552-07396-8
SignaturSL
SchlagworteFlüchtlinge / Integration / Österreich