„Einige Herren sagten etwas dazu"
Dieses Buch hat lange gefehlt: Eine großartige Wiedereentdeckung deutscher Literaturgeschichte.
Hand aufs Herz: Denken Sie an an Frauen, wenn Sie „Gruppe 47“ hören? Nein? Eben! Sofort hat man Günter Grass, Heinrich Böll oder Günter Eich im Kopf. Vielleicht fällt einem noch Ingeborg Bachmann ein, das war es dann aber auch schon ... Wie viele Autorinnen aber bei den Treffen der berühmten Gruppe 47 lasen und welche Qualität ihre Texte hatten, das hat die Literaturwissenschaftlerin Nicole Seifert in „Einige Herren sagten etwas dazu“ aufwendig recherchiert. So stößt man auf Autorinnen wie Gisela Elsner, Gabriele Wohmann oder Ruth Rehmann, die zwar zu den Treffen eingeladen wurden, deren Texte es aber schwer hatten zu den männlichen Kritikern durchzudringen. Zu sehr war man dann doch mit den Äußerlichkeiten der schreibenden Frauen oder ihren herausragenden Gastgeberinnenqualitäten beschäftigt. Ein so wertvolles, spannendes Buch, das neben der Würdigung des Werkes oft vergessener weiblicher Autorinnen die Mechanismen aufzeigt, die es Frauen bis heute im Literaturbetrieb schwer machen.
Wichtige Ergänzung für den Bestand in der Bücherei und ein Muss für Literaturinteressierte.
Bewertung: 3/3
Rezension von: Marie Varela
Preis | geb.: 24,00 € |
Erscheinungsjahr | 2024 |
Verlag | Kiepenheuer & Witsch |
Originalsprache | deutsch |
Übersetzer:in | -- |
Seitenzahl | 341 Seiten |
ISBN | 978-3-462-00353-6 |
Signatur | Lb |
Schlagworte | Literaturgeschichte / Gruppe 47 / Feminismus |