Im Schnee
Ein kleines, großes Buch über Menschen, denen ihr Dorf eine Welt war.
Es schneit und der Schorsch ist tot. Der Schorsch, der so gern Äpfel mochte ist gestorben und die traditionelle Totenwache im Dorf steht an. Der Max ist dabei, denn er kennt den Schorsch sein ganzes Leben und er war mehr für ihn, als nur ein Freund wie man während der Lektüre mehr und mehr ahnt. Man sitzt die ganze Nacht zusammen - erst die Männer, dann die Frauen - und erzählt vom Schorsch und von den schönen und reichen Momenten der Ernte, vom Glück des einfachen Lebens und den Härten, der körperlichen Arbeit, der Enge, dem Schweigen. Solange man noch von jemandem spricht, ist er nicht ganz tot. So ist das in dieser Nacht mit dem Schorsch. Tommie Goerz schafft ein kurzes und gleichzeitig gehaltvolles, wahrhaftiges und sprachlich schönes Buch über Menschen in dörflichen Strukturen, die immer mehr verschwinden während Zugezogene neue Eigenheime bauen und für die das Dorf keine Welt, sondern nur eine Kulisse ist. Jeder der geht, nimmt die Geschichten des Dorfes mit sich ins Grab: Das, worüber gesprochen wurde und das, worüber man lebenslang schwieg.
Eine melancholische Reise in die Vergangenheit, die sich wunderbar für Lesekreise eignet und für Menschen, die das Dorfleben von früher kennen. .
Bewertung: 2/3
Rezension von: Marie Varela
| Preis | geb.: 22,00 € |
| Erscheinungsjahr | 2025 |
| Verlag | Piper |
| Originalsprache | Deutsch |
| Übersetzer:in | -- |
| Seitenzahl | 172 Seiten |
| ISBN | 978-3-492-07348-6 |
| Signatur | SL |
| Schlagworte | Dorf / Totenwache / Einfaches Leben / Tod |