Junge Frau mit Katze

Daniela Dröscher

Ein Frauenkörper im Alarmzustand.

Ela, die mit Katze Sir Wilson zusammenwohnt, müsste sich eigentlich auf die Verteidigung ihrer Doktorarbeit über Yoko Tawada vorbereiten. Doch was mit Halsschmerzen beginnt, wächst sich zu einer eskalierenden gesundheitlichen Katastrophe und schwindelerregendem Ärztehopping aus. Durch ein Missverständnis mit ihrem Büronachbarn O. erweckt Ela auch noch den Anschein, Japanisch zu sprechen und schafft es nicht, das Missverständnis aus der Welt zu räumen. Dabei ist Lernen in diesem Zustand unmöglich und dann soll es auch noch an der heißgeliebten Katze liegen ... Daniela Dröscher, die mit „Lügen über meine Mutter“ auf der Shortlist des Dt. Buchpreises 2022 stand, lässt die ebenfalls durch ihren Körper ausgebremste Mutter aus ihrem vorherigen Roman wieder auftauchen, aber nur als Nebenfigur. Dröscher legt mit ihrem dritten Buch einen mitreißenden - trotz ausführlicher Symptombeschreibungen  - unterhaltsamen und psychologisch spannenden autofiktionalen Roman vor, in dessen Mittelpunkt nicht mehr und nicht weniger als das komplexe Gefüge aus Schmerz, sozialer Herkunft und Geschlecht steht. Wie die Erzählerin sich aus allem Leid herausschreibt und wieder lernt, auf sich zu hören, liest sich humorvoll und berührend.


Für Menschen, die sich für das Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele interessieren und sich nicht von Krankheitsgeschichten triggern lassen, sehr zu empfehlen! 

 

Bewertung: 3/3   

Rezension von:  Marie Varela


Preisgeb.: 24,00 €
Erscheinungsjahr2025
VerlagKiepenheuer & Witsch
OriginalspracheDeutsch
Übersetzer:in--
Seitenzahl313 Seiten
ISBN978-3-462-00761-9
SignaturSL
SchlagworteKrankheit / Körper / Herkunft / Autofiktion