
Killing time in a warm place
Szenen aus dem Leben eines philippinischen Regimegegners während der Marcos-Herrschaft.
In seinem autobiographisch geprägt Debütroman von 1992 blickt der bekannte Autor auf die Diktatur unter Präsident Ferdinand Marcos, der ab 1965 regierte und von 1972 bis 1986 die Bevölkerung unterdrückte und das Land ausbeutete. Der Ich-Erzähler Noel Boalong berichtet von seiner Kindheit in Armut auf dem Land. Später geht er zum Studium in die Hauptstadt Manila und wird zu einem linken Revolutionär gegen die extrem korrupte Regierung. Diese hat das Kriegsrecht ausgerufen und foltert ihre Gegner. Auch der sich zu Mao, Marx und Christus bekennende Protagonist landet, wie der Autor, zeitweilig im Gefängnis. Später passt er sich als Mitarbeiter eines Vizeministers an, bliebt aber kritisch und schafft es, einen Freund aus dem Gefängnis zu holen. Der Roman hat keinen völlig klaren Handlungsstrang, es gelingt aber hervorragend, aus ganz persönlicher Sicht zu vermitteln, wie ein Land moralisch und ökonomisch ruiniert wird, wenn ein frei gewählter Präsident in die Autokratie umschwenkt.
Ein authentischer Einblick für alle, die an einer Epoche, die die Philippinen geprägt hat, interessiert sind.
Bewertung: 3/3
Rezension von: Tobias Behnen
Preis | geb.: 22,00 € |
Erscheinungsjahr | 2024 |
Verlag | Transit |
Originalsprache | Englisch |
Übersetzer:in | Niko Fröba |
Seitenzahl | 199 Seiten |
ISBN | 978-3-88747-414-0 |
Signatur | SL |
Schlagworte | Philippinen / Diktatur / Armut |