Liebesmühe

Christina Wessely

Intellektuelle Auseinandersetzung mit Ursachen, Auswirkungen und Bewältigungsstrategien einer postpartalen Depression.

Nur im distanzierten Schreiben von sich in der dritten Person kann sie die völlige Auslöschung des eigenen Ich durch die Geburt ihres ersten Kindes verhindern: Christina Wessely, Historikerin und Professorin für Kulturgeschichte, beschreibt die Leidensgeschichte einer reflektierten, emanzipierten Intellektuellen, die fast an einer Gesellschaft zerbricht, deren idealisierte Norm von einer liebenden, mit ihrem Baby in einer symbiotischen Beziehung verschmelzenden Mutter sie nicht erfüllen kann. Die Liebe erscheint ihr als Pflicht, die Anforderungen des Alltags mit einem Säugling unüberwindlich. Die Diagnose einer Psychiaterin „Postpartale Depression“ nach ihrem todessehnsüchtigen körperlich-seelischen Zusammenbruch bringt ihr Sicherheit und Erleichterung: Endlich kann sie sich rational ihrem „Versagen“ als Mutter nähern, endlich wird aus dem distanzierten „sie“ in ihrer literarischen Aufarbeitung ihres Traumas wieder ein „ich“ und endlich kann sie die Liebe zu ihrem Kind zulassen.


Authentische Aufarbeitung des Tabuthemas postpartale Depression mit fließenden Übergängen von Roman zu Sachbuch: Vielschichtige Perspektive auf den Rollenkonflikt Frau-Mutter. 

Bewertung: 3/3   

Rezension von:  Christine Heymer


Preisgeb.: 22,00 €
Erscheinungsjahr2024
VerlagHanser
Originalsprachedeutsch
Übersetzer:in-
Seitenzahl174 Seiten
ISBN978-3-446-27945-2
SignaturSL
SchlagwortePostpartale Depression / Rollenkonflikt Frau- Mutter / Ideologie „ Mutterliebe“ / Gesellschaftliche Normen