
Meine chinesische Großmutter
Vielschichtiges Buch über die dänischen Großeltern -nicht nur Großmutter- des Autors, anzusiedeln Anfang des 20. Jh.
Eine junge Kopenhagenerin macht sich Anfang des 20. Jahrhunderts allein auf eine lange, beschwerliche und gefährliche Seereise nach Hongkong, sie fährt zu ihrem zukünftigen Mann, der dort für eine Seerettungsgesellschaft arbeitet. Dies interessiert den Autor Christensen, da dies sein Großvater und Großmutter väterlicherseits sind. Erst als der Vater des Autors auf dem Totenbett liegt, wagt er es nach seiner Familie zu fragen. Die Spurensuche hält Überraschungen bereit, es entsteht ein faszinierenderes Gemälde einer vergangenen Zeit. Die gefährliche Arbeit wird thematisiert, vor allem die Perspektive der Frau wird deutlich, die zu Hause zurückbleibt und nicht weiß, ob ihr Mann von der See zurückkommen wird. Das koloniale, vom Handel geprägte Leben ist ein weiteres Thema, aber auch die Veränderungen der Schifffahrt und das Leben des Großvaters. Den Rahmen des Buches bilden das Sterben und der Tod des Vaters des Autors, am Ende kehrt er in die Osloer Wohnung der Familie Christensen zurück.
Der Autor hält sich akribisch an die vorhandenen Quellen, ein beeindruckendes, faszinierenderes Gemälde einer Zeit und einer Familie, für historisch Interessierte, vor allem aus dem Norden.
Bewertung: 3/3
Rezension von: Martin Ertz-Schander
Preis | geb.: 24,00 € |
Erscheinungsjahr | 2024 |
Verlag | btb |
Originalsprache | Norwegisch |
Übersetzer:in | Hannes Langendörfer |
Seitenzahl | 222 Seiten |
ISBN | 978-3-442-76275-0 |
Signatur | SL |
Schlagworte | Familie / Norwegen /20. Jahrhundert / Dänemark |