Nacht der Ruinen
Mördersuche im kriegszerstörten Köln.
März 1945: Joe Salmon, Mitte 20, Jude, hieß mal Joseph Salomon. Nun kehrt er als Lieutenant der US Army in seine Heimatstadt Köln zurück. Noch hält die Wehrmacht das rechte Rheinufer, aber in den Stadtvierteln auf der linken Seite wird schon eine Zivilverwaltung aufgebaut. Joe soll einen Lynchmord, der an einem abgeschossenen US-Piloten mitten in den Ruinen der Stadt beim letzten Luftangriff begangen wurde, aufklären. Gleichzeitig sucht er nach zwei Jugendfreunden: Hilda, aus gutem Hause, und deren damaliger Freund Jakub, wie er Jude. Rademacher hat sehr gut recherchiert. Ihm gelingt es hervorragend, die Atmosphäre der Stunde Null zu schildern. Ein Kunstgriff ist das Einflechten von realen Personen, die sich damals in Köln aufgehalten haben (wie George Orwell, Irmgard Keun oder Konrad Adenauer), in die gut gegliederte Handlung. Die Sätze und Kapitel sind eher kurz. Manches wirkt recht konstruiert, weil dem Zufall kräftig nachgeholfen wurde. Trotzdem bleibt der Spannungsbogen erhalten.
Für alle, die nicht zu simple historische Krimis mögen.
Bewertung: 2/3
Rezension von: Tobias Behnen
| Preis | geb.: 24,00 € |
| Erscheinungsjahr | 2025 |
| Verlag | DuMont |
| Originalsprache | deutsch |
| Übersetzer:in | -- |
| Seitenzahl | 428 Seiten |
| ISBN | 978-3-7558-0034-7 |
| Signatur | SL |
| Schlagworte | Köln / Zweiter Weltkrieg / Freundschaft |