
Nachtfrauen
Die Geschichte dreier Frauen und deren Ringen um Eigenständigkeit.
Mira, eine Frau mittleren Alters, soll ihrer alten Mutter Anni die Nachricht überbringen, dass sie aus dem Haus ausziehen muss, in dem sie vor Jahrzehnten mit ihren damals kleinen Kindern Obdach gefunden hat. So macht sie sich auf den Weg von Wien in das kleine Dorf mit der slowenischen Minderheit, das sie zwar einst verlassen, das aber dennoch einen magischen Einfluss auf sie hat. Verändert hat es sich natürlich, aber die Mutter, pragmatisch, schlicht, eigensinnig und gläubig, ist dieselbe geblieben. Gesprochen wurde in der Familie nie über Gefühle oder gar Ängste, vieles blieb im Dunkeln.- Im zweiten - kürzeren - Teil des Romans geht es um Anni und deren Erinnerungen an ihre Mutter und Kindheit. Gebete, Befehle und Belehrungen, das ist es, was sie von ihrer Mutter in Erinnerung hat. Aber diese hatte auch „ein Tages- und ein Nachtgesicht“, denn des Nachts konnte Anni sie bisweilen weinen hören. Enge, aufs Arbeiten und Kinderkriegen reduzierte Frauenleben waren es, in denen Träume und Glaube die einzigen Freuden blieben.
Ein großartiger, anspruchsvoller, aber dennoch leicht zu lesender Familienroman.
Bewertung: 3/3
Rezension von:
Cornelia von Forstner
Preis | geb.: 24,00 € |
Erscheinungsjahr | 2023 |
Verlag | Suhrkamp |
Originalsprache | deutsch |
Übersetzer:in | |
Seitenzahl | 293 Seiten |
ISBN | 978-3-518-43133-7 |
Signatur | SL |
Schlagworte | Familien / Frauen |