Nimm meinen Schmerz

Katerina Gordeeva

24 Geschichten aus dem Ukraine-Krieg werden vorwiegend von Frauen der russischen Journalistin Gordeeva erzählt.

In der Regel lässt die Journalistin die Betroffenen erzählen, stellt manchmal Fragen, hört aber auch nur zu, manchmal ist sie sprachlos. Nicht alle wollen mit der unabhängigen russischen Journalistin sprechen, die selbst wegen drohender Verfolgung Rußland 2014 verlies und heute in Lettland lebt.  Gordeeva hat noch Familie in Russland, Freunde und Bekannte und hat dadurch Kontakt zu beiden Seiten. Vor allem Frauen kommen in diesem Buch zu Wort, die fast alle Furchtbares erlebt haben, viele sind schwer verletzt worden. Manche haben ihr Augenlicht oder ihre Beine verloren, eine hat noch ein Splitter im Kopf, die nächste sitzt im Rollstuhl, viele haben ihre Angehörigen verloren, manche ihr Lieblingstier. Einige leben inzwischen im Ausland. Es wird viel geweint in diesem Buch, die Schicksale sind greif- und fühlbar, die Autorin kann die Situation der Betroffenen gut beschreiben. Die Perspektive der Angreifenden, die z.T. gar nicht wussten, dass sie in den Krieg ziehen, wird ebenso vermittelt.

Die Geschichten sind schwer zu ertragen, viele mussten ihr Leben neu beginnen, einige wollen zurück. Eine erschütternd, gelungene Beschreibung der zivilen Opfer des Ukraine Krieges.

Bewertung: 3/3   

Rezension von:   
Martin Ertz-Schander


Preisgeb.: 24,00 €
Erscheinungsjahr2023
VerlagDroemer
Originalspracherussisch
Übersetzer:inJennie Seitz
Seitenzahl348 Seiten
ISBN978-3-426-27917-5
SignaturSa
SchlagworteUkraine-Krieg / Russland / Biographisches / 21. Jahrhundert