Vergiss mich nicht
„Zu spät" kommt früher als man denkt.
Marie-Louise leidet an Alzheimer. Nachdem sie nach einem weiteren Fluchtversuch aus dem Altersheim medikamentös ruhiggestellt werden soll, nimmt ihre Enkelin Clémence sie auf eine letzte Reise zum Elternhaus ihrer Großmutter in Frankreich mit. Während der Fahrt macht Clémence nicht nur der Krankheitsverlauf ihrer Großmutter zu schaffen, auch eigene Probleme und Erinnerungen kämpfen sich an die Oberfläche.
Diese vom Tempo und der Optik ruhig gestaltete Graphic Novel beschreibt auf einfühlsame Weise das Verhältnis zwischen Enkelkind und Großmutter - im Jetzt als auch in den Kindheitserinnerungen der Enkelin. Probleme im Leben der beiden Frauen tun sich auf, als auch die Angst um den bevorstehenden Verlust der Großmutter und das Gefühl, die gehabte Zeit in Gesundheit nicht wertgeschätzt und mit Nebensächlichkeiten vergeudet zu haben.
Der Comic verliert sich kaum in Details, sodass von der Erzählung nicht abgelenkt wird.
Dieser Comic eignet sich besonders als Türöffner, um sich über Erfahrungen mit Alzheimer und ihren Auswirkungen auf Familie und die eigene Lebensbiografie und Gefühlswelt auszutauschen. - Vielleicht auch, um mit diesen abzuschließen oder ins Reine zu kommen.
Bewertung: 3/3
Rezension von:
Stefanie Schmettlach
Preis | geb.: 29,80 € |
Erscheinungsjahr | 2021 |
Verlag | Splitter |
Originalsprache | französisch |
Übersetzer:in | Harald Sachse |
Seitenzahl | 219 Seiten |
ISBN | 978-3-96792-148-9 |
Signatur | SL |
Schlagworte | Graphic Novel / Comic / Alzheimer / Familie |