Vogelkind

Anne Enright

Eine Mutter-Tochtergeschichte aus Irland, 'mal frech und direkt im Ton, 'mal poetisch zart – dazu Großvaters Gedichte.

Zeitweise dachte sie, dass sie sogar die Vögel versteht. Nell ist für Sprache und Kommunikation sehr empfänglich. Wohl auch deshalb hat sie Social Media Marketing studiert, schreibt Blogs für andere und über ihr Leben für sich selbst.  Ihr Großvater war Dichter, liebte die Natur wie sie und hat, wenn auch eher indirekt, großen Einfluss auf ihre Mutter Carmel und sie gehabt. Mit der versteht sie sich gut, braucht aber definitiv Abstand. Immer abwechselnd stehen Nell (Ich-Erzählerin) und Carmel (3. Person) im Mittelpunkt eines Kapitels, erzählen darin aber auch gleichzeitig von der jeweils anderen. So entfaltet sich deren Leben in verschiedenen Schichten der Vergangenheit aus zwei Perspektiven und die Leser:innen geraten mitten hinein in den Alltag einer alleinerziehenden Mutter, in Liebesleid, Verhütungsfragen, Familien- und Freundschaftstress. Das ist so interessant konstruiert und sprachlich abwechslungsreich gestaltet, dass die Familiengeschichte sich spannend wie ein Krimi liest.
 

Es gibt viel zu entdecken in diesem Roman, und es wird beschrieben, was andere verschweigen. Unbedingt empfehlenswert für jede Bücherei und Gesprächskreise. 

 

Bewertung: 3/3   

Rezension von:  Angelika Barth


Preisgeb.: 24,00 €
Erscheinungsjahr2025
VerlagPenguin
Originalspracheenglisch
Übersetzer:inEva Bonné
Seitenzahl302 Seiten
ISBN978-3-328-60332-0
SignaturSL
SchlagworteFrauen / Familie / Generationen