Wir sind das Licht
Drei Frauen und ein Mann leben in einer Wohngruppe. Ihr Ziel, sich nur von Licht zu ernähren, endet tragisch.
Elisabeths Schwester Melodie ist die spirituelle Kraft der kleinen Wohngruppe „Klang und Liebe“, zu der noch Muriel und Petrus gehören. Alle haben den Halt in der Gesellschaft verloren. Durch Nahrungsreduzierung versuchen sie mit ihrem kargen Einkommen auszukommen. Über das Internet erhalten sie darin spirituelle Unterstützung durch eine Gruppe, die behauptet, sich allein von Licht zu ernähren. Alles scheint im Einklang, bis Elisabeth vor den Augen ihrer Mitbewohner verhungert. Es erfolgt eine polizeiliche Ermittlung. Die Fakten scheinen klar zu sein, doch der Roman beleuchtet das Geschehen aus vielen Perspektiven. In 24 Kapiteln berichten nicht nur die beteiligten Menschen, sondern auch Objekte wie „die Nacht“, „der Tatort“, „ein Cello“ oder das „World Wide Web“. Dies ist literarisch spannend, immer wieder überraschend und es wird deutlich, dass die Innensicht der Gruppe, die sich ihre eigene Realität geschaffen hat, mit dem Blick Außenstehender nicht zu fassen ist.
Der Debütroman ist für alle, die sich auf das hochaktuelle, doch etwas verstörende Thema einlassen, ein Gewinn.
Bewertung: 3/3
Rezension von: Birgit Hillmer
Preis | geb.: 23,00 € |
Erscheinungsjahr | 2022 |
Verlag | Zsolnay |
Originalsprache | niederländisch |
Übersetzer:in | Lisa Mensing |
Seitenzahl | 239 Seiten |
ISBN | 978-3-552-07274-9 |
Signatur | SL |
Schlagworte | Gesellschaft / Esoterik |