Wo der Name wohnt

Ricarda Messner

Eine Familiengeschichte zwischen Riga und Berlin.

In ihrem preisgekrönten Debütroman lässt die Autorin ihre Protagonistin in einen Erinnerungsprozess eintreten, während sie die Wohnung der verstorbenen Großmutter ausräumt. Jahrelang hat die Familie in zwei nebeneinander liegenden Häusern in Berlin gelebt. Hierher sind die Großeltern und die Mutter vor mehr als 50 Jahren aus Lettland gekommen. Als sie die Wohnung leert, begibt sie sich auf familiäre Spurensuche, indem sie anhand von Fundstücken die Erinnerung an Alltagsszenen lebendig werden lässt. Aus der Berliner Wohnung wandert der Blick weiter Richtung Osten, auf das Schicksal der lettischen Juden in Deutschland, Russland und dem Baltikum. Lebendes Zeugnis war die Großmutter, die die drei Sprachen sprach und sie miteinander vermischte. Die Geschichte ihrer Familie bewahren möchte die Ich-Erzählerin und, um das auch nach außen zu dokumentieren, deren Namen wieder annehmen. 

Ein sehr leiser, zärtlicher Roman, der Zeitgeschichte als Familiengeschichte erzählt und gleichzeitig einen Versuch darstellt, mit den Verstorbenen im Gespräch zu bleiben. 

Bewertung: 3/3   

Rezension von:  Cornelia von Forstner


Preisgeb.: 23,00 €
Erscheinungsjahr2025
VerlagSurhkamp
Originalsprachedeutsch
Übersetzer:in--
Seitenzahl169 Seiten
ISBN978-3-518-43232-7
SignaturSL
SchlagworteErinnerung / Familiengeschichte / Zeitgeschichte / Juden